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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831.

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handelt zu werden, ließ der Sultan seinen Gro߬
vezier holen, um Rath zu schaffen. Dieser Gro߬
vezier war früherhin ein Freund und späterhin ein
Feind der Sultanin gewesen. Er hatte dadurch
in der Gunst seines Herrn ziemlich gelitten, und
in seinem eigenen Divan, von seinen eigenen Be¬
amten und Dienern, manchen Widerspruch ertra¬
gen müssen (Gelächter). Er war ein Feind der
Griechen. Dem Einfluß nach die zweite Person
im Divan, war der Reis Effendi, welcher den ge¬
rechten Forderungen jenes unglücklichen Volkes
freundlich geneigt war. Dieser Beamte, wie man
wußte, war Minister der äußern Angelegenheiten,
und seine Politik verdiente und erhielt allgemeinen
Beifall. Er zeigte in diesem Felde außerordent¬
liche Liberalität und Talente, er that viel Gutes,
verschaffte der Regierung des Sultans viel Popu¬
larität, und würde noch mehr ausgerichtet haben,
hätten ihn nicht seine minder erleuchteten Collegen
in allen seinen Maßregeln gehemmt. Er war in

handelt zu werden, ließ der Sultan ſeinen Gro߬
vezier holen, um Rath zu ſchaffen. Dieſer Gro߬
vezier war fruͤherhin ein Freund und ſpaͤterhin ein
Feind der Sultanin geweſen. Er hatte dadurch
in der Gunſt ſeines Herrn ziemlich gelitten, und
in ſeinem eigenen Divan, von ſeinen eigenen Be¬
amten und Dienern, manchen Widerſpruch ertra¬
gen muͤſſen (Gelaͤchter). Er war ein Feind der
Griechen. Dem Einfluß nach die zweite Perſon
im Divan, war der Reis Effendi, welcher den ge¬
rechten Forderungen jenes ungluͤcklichen Volkes
freundlich geneigt war. Dieſer Beamte, wie man
wußte, war Miniſter der aͤußern Angelegenheiten,
und ſeine Politik verdiente und erhielt allgemeinen
Beifall. Er zeigte in dieſem Felde außerordent¬
liche Liberalitaͤt und Talente, er that viel Gutes,
verſchaffte der Regierung des Sultans viel Popu¬
laritaͤt, und wuͤrde noch mehr ausgerichtet haben,
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in allen ſeinen Maßregeln gehemmt. Er war in

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[280/0294] handelt zu werden, ließ der Sultan ſeinen Gro߬ vezier holen, um Rath zu ſchaffen. Dieſer Gro߬ vezier war fruͤherhin ein Freund und ſpaͤterhin ein Feind der Sultanin geweſen. Er hatte dadurch in der Gunſt ſeines Herrn ziemlich gelitten, und in ſeinem eigenen Divan, von ſeinen eigenen Be¬ amten und Dienern, manchen Widerſpruch ertra¬ gen muͤſſen (Gelaͤchter). Er war ein Feind der Griechen. Dem Einfluß nach die zweite Perſon im Divan, war der Reis Effendi, welcher den ge¬ rechten Forderungen jenes ungluͤcklichen Volkes freundlich geneigt war. Dieſer Beamte, wie man wußte, war Miniſter der aͤußern Angelegenheiten, und ſeine Politik verdiente und erhielt allgemeinen Beifall. Er zeigte in dieſem Felde außerordent¬ liche Liberalitaͤt und Talente, er that viel Gutes, verſchaffte der Regierung des Sultans viel Popu¬ laritaͤt, und wuͤrde noch mehr ausgerichtet haben, haͤtten ihn nicht ſeine minder erleuchteten Collegen in allen ſeinen Maßregeln gehemmt. Er war in

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/294>, abgerufen am 24.11.2024.