hervorglänzt aus jenen Schmuckkästchen, die uns das Alterthum hinterlassen hat. Brougham ge¬ braucht nicht die klare, fehlerfreye und dabey etwas hofmäßige Sprache des Cicero; eben so wenig sind seine Reden in der Form denen des Demo¬ sthenes ähnlich, obgleich sie etwas von dessen Farbe an sich tragen; aber ihm fehlen weder die streng¬ logischen Schlüsse des römischen Redners noch die schrecklichen Zornworte des Griechen. Dazu kommt noch, daß keiner besser, als er es versteht, das Wissen des Tages in seinen Parlamentsreden zu benutzen, so daß diese zuweilen, abgesehen von ihrer politischen Tendenz und Bedeutung, schon als bloße Vorlesungen über Philosophie, Literatur und Künste, unsre Bewunderung verdienen würden.
Es ist indessen gänzlich unmöglich, den Cha¬ rakter dieses Mannes zu analysiren, während man ihn sprechen hört. Wenn er, wie schon oben er¬ wähnt worden, das Gebäude seiner Rede auf einen guten philosophischen Boden und in der
hervorglaͤnzt aus jenen Schmuckkaͤſtchen, die uns das Alterthum hinterlaſſen hat. Brougham ge¬ braucht nicht die klare, fehlerfreye und dabey etwas hofmaͤßige Sprache des Cicero; eben ſo wenig ſind ſeine Reden in der Form denen des Demo¬ ſthenes aͤhnlich, obgleich ſie etwas von deſſen Farbe an ſich tragen; aber ihm fehlen weder die ſtreng¬ logiſchen Schluͤſſe des roͤmiſchen Redners noch die ſchrecklichen Zornworte des Griechen. Dazu kommt noch, daß keiner beſſer, als er es verſteht, das Wiſſen des Tages in ſeinen Parlamentsreden zu benutzen, ſo daß dieſe zuweilen, abgeſehen von ihrer politiſchen Tendenz und Bedeutung, ſchon als bloße Vorleſungen uͤber Philoſophie, Literatur und Kuͤnſte, unſre Bewunderung verdienen wuͤrden.
Es iſt indeſſen gaͤnzlich unmoͤglich, den Cha¬ rakter dieſes Mannes zu analyſiren, waͤhrend man ihn ſprechen hoͤrt. Wenn er, wie ſchon oben er¬ waͤhnt worden, das Gebaͤude ſeiner Rede auf einen guten philoſophiſchen Boden und in der
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hervorglaͤnzt aus jenen Schmuckkaͤſtchen, die uns
das Alterthum hinterlaſſen hat. Brougham ge¬
braucht nicht die klare, fehlerfreye und dabey etwas
hofmaͤßige Sprache des Cicero; eben ſo wenig
ſind ſeine Reden in der Form denen des Demo¬
ſthenes aͤhnlich, obgleich ſie etwas von deſſen Farbe
an ſich tragen; aber ihm fehlen weder die ſtreng¬
logiſchen Schluͤſſe des roͤmiſchen Redners noch die
ſchrecklichen Zornworte des Griechen. Dazu kommt
noch, daß keiner beſſer, als er es verſteht, das
Wiſſen des Tages in ſeinen Parlamentsreden zu
benutzen, ſo daß dieſe zuweilen, abgeſehen von
ihrer politiſchen Tendenz und Bedeutung, ſchon
als bloße Vorleſungen uͤber Philoſophie, Literatur
und Kuͤnſte, unſre Bewunderung verdienen wuͤrden.
Es iſt indeſſen gaͤnzlich unmoͤglich, den Cha¬
rakter dieſes Mannes zu analyſiren, waͤhrend man
ihn ſprechen hoͤrt. Wenn er, wie ſchon oben er¬
waͤhnt worden, das Gebaͤude ſeiner Rede auf
einen guten philoſophiſchen Boden und in der
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/272>, abgerufen am 28.11.2024.
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