Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831.

Bild:
<< vorherige Seite

einem Poeten die Anschauung der Wirklichkeit ent¬
behrlich macht. So schrieb ich selbst vor elf Jah¬
ren den "William Ratcliff," worauf ich hier um
so mehr zurückweisen möchte, da nicht bloß eine
treue Schilderung Englands, sondern auch die
Keime meiner spätern Betrachtungen über dieses
Land, das ich damals noch nie gesehen, darinn
enthalten sind. Das Stück findet sich in den
"Tragödien, nebst einem lyrischen Intermezzo,
von H. Heine. Berlin 1823, bey F. Dümm¬
ler."

Was Reisebeschreibung betrifft, so giebt es au¬
ßer Archenholz und Göde, gewiß kein Buch über
England, das uns die dortigen Zustände besser ver¬
anschaulichen könnte, als die, dieses Jahr, bey
Franckh in München erschienenen
"Briefe eines Verstorbenen. Ein fragmenta¬
risches Tagebuch aus England, Wales, Ir¬
land und Frankreich, geschrieben in den Jah¬
ren 1828 und 1829."

einem Poeten die Anſchauung der Wirklichkeit ent¬
behrlich macht. So ſchrieb ich ſelbſt vor elf Jah¬
ren den „William Ratcliff,“ worauf ich hier um
ſo mehr zuruͤckweiſen moͤchte, da nicht bloß eine
treue Schilderung Englands, ſondern auch die
Keime meiner ſpaͤtern Betrachtungen uͤber dieſes
Land, das ich damals noch nie geſehen, darinn
enthalten ſind. Das Stuͤck findet ſich in den
„Tragoͤdien, nebſt einem lyriſchen Intermezzo,
von H. Heine. Berlin 1823, bey F. Duͤmm¬
ler.“

Was Reiſebeſchreibung betrifft, ſo giebt es au¬
ßer Archenholz und Goͤde, gewiß kein Buch uͤber
England, das uns die dortigen Zuſtaͤnde beſſer ver¬
anſchaulichen koͤnnte, als die, dieſes Jahr, bey
Franckh in Muͤnchen erſchienenen
„Briefe eines Verſtorbenen. Ein fragmenta¬
riſches Tagebuch aus England, Wales, Ir¬
land und Frankreich, geſchrieben in den Jah¬
ren 1828 und 1829.“

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0013" n="VII"/>
einem Poeten die An&#x017F;chauung der Wirklichkeit ent¬<lb/>
behrlich macht. So &#x017F;chrieb ich &#x017F;elb&#x017F;t vor elf Jah¬<lb/>
ren den &#x201E;William Ratcliff,&#x201C; worauf ich hier um<lb/>
&#x017F;o mehr zuru&#x0364;ckwei&#x017F;en mo&#x0364;chte, da nicht bloß eine<lb/>
treue Schilderung Englands, &#x017F;ondern auch die<lb/>
Keime meiner &#x017F;pa&#x0364;tern Betrachtungen u&#x0364;ber die&#x017F;es<lb/>
Land, das ich damals noch nie ge&#x017F;ehen, darinn<lb/>
enthalten &#x017F;ind. Das Stu&#x0364;ck findet &#x017F;ich in den<lb/><hi rendition="#et">&#x201E;Trago&#x0364;dien, neb&#x017F;t einem lyri&#x017F;chen Intermezzo,<lb/>
von H. Heine. Berlin 1823, bey F. Du&#x0364;mm¬<lb/>
ler.&#x201C;</hi></p><lb/>
        <p>Was Rei&#x017F;ebe&#x017F;chreibung betrifft, &#x017F;o giebt es au¬<lb/>
ßer Archenholz und Go&#x0364;de, gewiß kein Buch u&#x0364;ber<lb/>
England, das uns die dortigen Zu&#x017F;ta&#x0364;nde be&#x017F;&#x017F;er ver¬<lb/>
an&#x017F;chaulichen ko&#x0364;nnte, als die, die&#x017F;es Jahr, bey<lb/>
Franckh in Mu&#x0364;nchen er&#x017F;chienenen<lb/><hi rendition="#et">&#x201E;Briefe eines Ver&#x017F;torbenen. Ein fragmenta¬<lb/>
ri&#x017F;ches Tagebuch aus England, Wales, Ir¬<lb/>
land und Frankreich, ge&#x017F;chrieben in den Jah¬<lb/>
ren 1828 und 1829.&#x201C;</hi><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[VII/0013] einem Poeten die Anſchauung der Wirklichkeit ent¬ behrlich macht. So ſchrieb ich ſelbſt vor elf Jah¬ ren den „William Ratcliff,“ worauf ich hier um ſo mehr zuruͤckweiſen moͤchte, da nicht bloß eine treue Schilderung Englands, ſondern auch die Keime meiner ſpaͤtern Betrachtungen uͤber dieſes Land, das ich damals noch nie geſehen, darinn enthalten ſind. Das Stuͤck findet ſich in den „Tragoͤdien, nebſt einem lyriſchen Intermezzo, von H. Heine. Berlin 1823, bey F. Duͤmm¬ ler.“ Was Reiſebeſchreibung betrifft, ſo giebt es au¬ ßer Archenholz und Goͤde, gewiß kein Buch uͤber England, das uns die dortigen Zuſtaͤnde beſſer ver¬ anſchaulichen koͤnnte, als die, dieſes Jahr, bey Franckh in Muͤnchen erſchienenen „Briefe eines Verſtorbenen. Ein fragmenta¬ riſches Tagebuch aus England, Wales, Ir¬ land und Frankreich, geſchrieben in den Jah¬ ren 1828 und 1829.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/13
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. VII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/13>, abgerufen am 21.11.2024.