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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.

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Verläumdung das Wort der Bösen entkräftigen
möchten, und daß sie diesen, nur für einen solchen
edlen Zweck, der jedes Mittel heiligt, nicht blos
die geistigen Lebensquellen, sondern auch die ma¬
teriellen zu verschütten suchen. Man hat jene
guten Leute, die sich in München sogar öffentlich
als Congregazion präsentirten, thörigterweise mit
den Namen Jesuiten beehrt. Sie sind wahrlich
keine Jesuiten, sonst hätten sie eingesehen, daß
z. B. ich, einer von den Bösen, schlimmsten
Falls die litterarisch alchimistische Kunst verstehe,
aus meinen Feinden selbst Dukaten zu schlagen,
dergestalt daß ich dabey die Dukaten bekomme
und meine Feinde die Schläge; -- sie hätten
eingesehen, daß solche Schläge nichts von ihrem
Gehalte verlieren, wenn man auch den Na¬
men des Schlagenden avilirt, wie der arme
Sünder den Staupbesen nicht minder stark
fühlt, obgleich der Scharfrichter, der ihn er¬
theilt, für unehrlich erklärt wird; -- und, was

Verlaͤumdung das Wort der Boͤſen entkraͤftigen
moͤchten, und daß ſie dieſen, nur fuͤr einen ſolchen
edlen Zweck, der jedes Mittel heiligt, nicht blos
die geiſtigen Lebensquellen, ſondern auch die ma¬
teriellen zu verſchuͤtten ſuchen. Man hat jene
guten Leute, die ſich in Muͤnchen ſogar oͤffentlich
als Congregazion praͤſentirten, thoͤrigterweiſe mit
den Namen Jeſuiten beehrt. Sie ſind wahrlich
keine Jeſuiten, ſonſt haͤtten ſie eingeſehen, daß
z. B. ich, einer von den Boͤſen, ſchlimmſten
Falls die litterariſch alchimiſtiſche Kunſt verſtehe,
aus meinen Feinden ſelbſt Dukaten zu ſchlagen,
dergeſtalt daß ich dabey die Dukaten bekomme
und meine Feinde die Schlaͤge; — ſie haͤtten
eingeſehen, daß ſolche Schlaͤge nichts von ihrem
Gehalte verlieren, wenn man auch den Na¬
men des Schlagenden avilirt, wie der arme
Suͤnder den Staupbeſen nicht minder ſtark
fuͤhlt, obgleich der Scharfrichter, der ihn er¬
theilt, fuͤr unehrlich erklaͤrt wird; — und, was

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[394/0402] Verlaͤumdung das Wort der Boͤſen entkraͤftigen moͤchten, und daß ſie dieſen, nur fuͤr einen ſolchen edlen Zweck, der jedes Mittel heiligt, nicht blos die geiſtigen Lebensquellen, ſondern auch die ma¬ teriellen zu verſchuͤtten ſuchen. Man hat jene guten Leute, die ſich in Muͤnchen ſogar oͤffentlich als Congregazion praͤſentirten, thoͤrigterweiſe mit den Namen Jeſuiten beehrt. Sie ſind wahrlich keine Jeſuiten, ſonſt haͤtten ſie eingeſehen, daß z. B. ich, einer von den Boͤſen, ſchlimmſten Falls die litterariſch alchimiſtiſche Kunſt verſtehe, aus meinen Feinden ſelbſt Dukaten zu ſchlagen, dergeſtalt daß ich dabey die Dukaten bekomme und meine Feinde die Schlaͤge; — ſie haͤtten eingeſehen, daß ſolche Schlaͤge nichts von ihrem Gehalte verlieren, wenn man auch den Na¬ men des Schlagenden avilirt, wie der arme Suͤnder den Staupbeſen nicht minder ſtark fuͤhlt, obgleich der Scharfrichter, der ihn er¬ theilt, fuͤr unehrlich erklaͤrt wird; — und, was

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/402>, abgerufen am 22.11.2024.