Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

guten Kuchen; -- auch hat sie mir manchmal
etwas Eingemachtes gegeben, und ein Likörchen
dabey, und als ich ihr einmal klagte, daß ich
mit Gemüthsbeschwerden behaftet sey, gab sie
mir das Rezept zu den Pulvern, die ihr eigner
Mann braucht. Ich brauche die Pulver noch
bis zur heutigen Stunde, sie thun immer ihre
Wirkung -- weitere Folgen hat unsere Liebe
nicht gehabt. Ich dächte, Herr Markese, Sie
brauchten mal eins von diesen Pulvern. Es
war mein Erstes, als ich nach Italien kam, daß
ich in Mayland nach der Apotheke ging, und
mir die Pulver machen ließ, und ich trage sie
beständig bey mir. Warten Sie nur, ich will
sie suchen, und wenn ich suche so finde ich sie,
und wenn ich sie finde so müssen sie Ew. Excel¬
lenz einnehmen.

Es wäre zu weitläuftig, wenn ich den Com¬
mentar wiederholen wollte, womit der geschäftige

21

guten Kuchen; — auch hat ſie mir manchmal
etwas Eingemachtes gegeben, und ein Likoͤrchen
dabey, und als ich ihr einmal klagte, daß ich
mit Gemuͤthsbeſchwerden behaftet ſey, gab ſie
mir das Rezept zu den Pulvern, die ihr eigner
Mann braucht. Ich brauche die Pulver noch
bis zur heutigen Stunde, ſie thun immer ihre
Wirkung — weitere Folgen hat unſere Liebe
nicht gehabt. Ich daͤchte, Herr Markeſe, Sie
brauchten mal eins von dieſen Pulvern. Es
war mein Erſtes, als ich nach Italien kam, daß
ich in Mayland nach der Apotheke ging, und
mir die Pulver machen ließ, und ich trage ſie
beſtaͤndig bey mir. Warten Sie nur, ich will
ſie ſuchen, und wenn ich ſuche ſo finde ich ſie,
und wenn ich ſie finde ſo muͤſſen ſie Ew. Excel¬
lenz einnehmen.

Es waͤre zu weitlaͤuftig, wenn ich den Com¬
mentar wiederholen wollte, womit der geſchaͤftige

21
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0329" n="321"/>
guten Kuchen; &#x2014; auch hat &#x017F;ie mir manchmal<lb/>
etwas Eingemachtes gegeben, und ein Liko&#x0364;rchen<lb/>
dabey, und als ich ihr einmal klagte, daß ich<lb/>
mit Gemu&#x0364;thsbe&#x017F;chwerden behaftet &#x017F;ey, gab &#x017F;ie<lb/>
mir das Rezept zu den Pulvern, die ihr eigner<lb/>
Mann braucht. Ich brauche die Pulver noch<lb/>
bis zur heutigen Stunde, &#x017F;ie thun immer ihre<lb/>
Wirkung &#x2014; weitere Folgen hat un&#x017F;ere Liebe<lb/>
nicht gehabt. Ich da&#x0364;chte, Herr Marke&#x017F;e, Sie<lb/>
brauchten mal eins von die&#x017F;en Pulvern. Es<lb/>
war mein Er&#x017F;tes, als ich nach Italien kam, daß<lb/>
ich in Mayland nach der Apotheke ging, und<lb/>
mir die Pulver machen ließ, und ich trage &#x017F;ie<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;ndig bey mir. Warten Sie nur, ich will<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;uchen, und wenn ich &#x017F;uche &#x017F;o finde ich &#x017F;ie,<lb/>
und wenn ich &#x017F;ie finde &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie Ew. Excel¬<lb/>
lenz einnehmen.</p><lb/>
          <p>Es wa&#x0364;re zu weitla&#x0364;uftig, wenn ich den Com¬<lb/>
mentar wiederholen wollte, womit der ge&#x017F;cha&#x0364;ftige<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">21<lb/></fw>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[321/0329] guten Kuchen; — auch hat ſie mir manchmal etwas Eingemachtes gegeben, und ein Likoͤrchen dabey, und als ich ihr einmal klagte, daß ich mit Gemuͤthsbeſchwerden behaftet ſey, gab ſie mir das Rezept zu den Pulvern, die ihr eigner Mann braucht. Ich brauche die Pulver noch bis zur heutigen Stunde, ſie thun immer ihre Wirkung — weitere Folgen hat unſere Liebe nicht gehabt. Ich daͤchte, Herr Markeſe, Sie brauchten mal eins von dieſen Pulvern. Es war mein Erſtes, als ich nach Italien kam, daß ich in Mayland nach der Apotheke ging, und mir die Pulver machen ließ, und ich trage ſie beſtaͤndig bey mir. Warten Sie nur, ich will ſie ſuchen, und wenn ich ſuche ſo finde ich ſie, und wenn ich ſie finde ſo muͤſſen ſie Ew. Excel¬ lenz einnehmen. Es waͤre zu weitlaͤuftig, wenn ich den Com¬ mentar wiederholen wollte, womit der geſchaͤftige 21

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/329
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/329>, abgerufen am 10.05.2024.