Wasser sintert, und die daher in den Herzen Anderer alle Springquellen eines frischen Blu¬ tes verstopfen möchten, Menschen von erlosche¬ ner Genußfähigkeit, die das Leben verläumden, und Anderen alle Herrlichkeit dieser Welt ver¬ leiden wollen, indem sie solche als die Lock¬ speisen schildern, die der Böse bloß zu unserer Versuchung hingestellt habe, gleichwie eine pfiffige Hausfrau die Zuckerdose, mit den gezählten Stückchen Zucker, in ihrer Abwe¬ senheit offen stehen läßt, um die Enthalt¬ samkeit der Magd zu prüfen; und diese Men¬ schen haben einen Tugendpöbel um sich versam¬ melt, und predigen ihm das Kreuz gegen den großen Heiden und gegen seine nackten Götter¬ gestalten, die sie gern durch ihre vermummten dummen Teufel ersetzen möchten.
Das Vermummen ist so recht ihr höchstes Ziel, das Nacktgöttliche ist ihnen fatal, und ein Satyr hat immer seine guten Gründe, wenn er Hosen anzieht und darauf dringt, daß
Waſſer ſintert, und die daher in den Herzen Anderer alle Springquellen eines friſchen Blu¬ tes verſtopfen moͤchten, Menſchen von erloſche¬ ner Genußfaͤhigkeit, die das Leben verlaͤumden, und Anderen alle Herrlichkeit dieſer Welt ver¬ leiden wollen, indem ſie ſolche als die Lock¬ ſpeiſen ſchildern, die der Boͤſe bloß zu unſerer Verſuchung hingeſtellt habe, gleichwie eine pfiffige Hausfrau die Zuckerdoſe, mit den gezaͤhlten Stuͤckchen Zucker, in ihrer Abwe¬ ſenheit offen ſtehen laͤßt, um die Enthalt¬ ſamkeit der Magd zu pruͤfen; und dieſe Men¬ ſchen haben einen Tugendpoͤbel um ſich verſam¬ melt, und predigen ihm das Kreuz gegen den großen Heiden und gegen ſeine nackten Goͤtter¬ geſtalten, die ſie gern durch ihre vermummten dummen Teufel erſetzen moͤchten.
Das Vermummen iſt ſo recht ihr hoͤchſtes Ziel, das Nacktgoͤttliche iſt ihnen fatal, und ein Satyr hat immer ſeine guten Gruͤnde, wenn er Hoſen anzieht und darauf dringt, daß
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Waſſer ſintert, und die daher in den Herzen
Anderer alle Springquellen eines friſchen Blu¬
tes verſtopfen moͤchten, Menſchen von erloſche¬
ner Genußfaͤhigkeit, die das Leben verlaͤumden,
und Anderen alle Herrlichkeit dieſer Welt ver¬
leiden wollen, indem ſie ſolche als die Lock¬
ſpeiſen ſchildern, die der Boͤſe bloß zu unſerer
Verſuchung hingeſtellt habe, gleichwie eine
pfiffige Hausfrau die Zuckerdoſe, mit den
gezaͤhlten Stuͤckchen Zucker, in ihrer Abwe¬
ſenheit offen ſtehen laͤßt, um die Enthalt¬
ſamkeit der Magd zu pruͤfen; und dieſe Men¬
ſchen haben einen Tugendpoͤbel um ſich verſam¬
melt, und predigen ihm das Kreuz gegen den
großen Heiden und gegen ſeine nackten Goͤtter¬
geſtalten, die ſie gern durch ihre vermummten
dummen Teufel erſetzen moͤchten.
Das Vermummen iſt ſo recht ihr hoͤchſtes
Ziel, das Nacktgoͤttliche iſt ihnen fatal, und
ein Satyr hat immer ſeine guten Gruͤnde,
wenn er Hoſen anzieht und darauf dringt, daß
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/66>, abgerufen am 25.11.2024.
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