und trugen ihn den wohlbekannten Weg hinein in die Brenta -- und als er vor dem wohlbe¬ kannten Pallaste ausstieg, hörte er: Signora Laura sey im Garten.
Sie stand, gelehnt an die Statue des Lao¬ koon, neben dem rothen Rosenbaum, am Ende der Terrasse, unfern von den Trauerweiden, die sich wehmüthig herabbeugen über den vor¬ beyziehenden Fluß. Da stand sie lächelnd, ein weiches Bild der Liebe, umduftet von Rosen. Er aber erwachte, wie aus einem schwarzen Traume, und war plötzlich wie umgewandelt in Milde und Sehnsucht. "Signora Laura!" -- sprach er -- "ich bin elend und bedrängt von Haß und Noth und Lüge" -- und dann stockte er, und stammelte: -- "aber ich liebe Euch" -- und dann schoß eine freudige Thräne in sein Auge, und mit feuchten Augen und flammen¬ den Lippen rief er: -- "sey mein Mädchen, und liebe mich!"
und trugen ihn den wohlbekannten Weg hinein in die Brenta — und als er vor dem wohlbe¬ kannten Pallaſte ausſtieg, hoͤrte er: Signora Laura ſey im Garten.
Sie ſtand, gelehnt an die Statue des Lao¬ koon, neben dem rothen Roſenbaum, am Ende der Terraſſe, unfern von den Trauerweiden, die ſich wehmuͤthig herabbeugen uͤber den vor¬ beyziehenden Fluß. Da ſtand ſie laͤchelnd, ein weiches Bild der Liebe, umduftet von Roſen. Er aber erwachte, wie aus einem ſchwarzen Traume, und war ploͤtzlich wie umgewandelt in Milde und Sehnſucht. „Signora Laura!“ — ſprach er — „ich bin elend und bedraͤngt von Haß und Noth und Luͤge“ — und dann ſtockte er, und ſtammelte: — „aber ich liebe Euch“ — und dann ſchoß eine freudige Thraͤne in ſein Auge, und mit feuchten Augen und flammen¬ den Lippen rief er: — „ſey mein Maͤdchen, und liebe mich!“
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und trugen ihn den wohlbekannten Weg hinein
in die Brenta — und als er vor dem wohlbe¬
kannten Pallaſte ausſtieg, hoͤrte er: Signora
Laura ſey im Garten.
Sie ſtand, gelehnt an die Statue des Lao¬
koon, neben dem rothen Roſenbaum, am Ende
der Terraſſe, unfern von den Trauerweiden,
die ſich wehmuͤthig herabbeugen uͤber den vor¬
beyziehenden Fluß. Da ſtand ſie laͤchelnd, ein
weiches Bild der Liebe, umduftet von Roſen.
Er aber erwachte, wie aus einem ſchwarzen
Traume, und war ploͤtzlich wie umgewandelt in
Milde und Sehnſucht. „Signora Laura!“ —
ſprach er — „ich bin elend und bedraͤngt von
Haß und Noth und Luͤge“ — und dann ſtockte
er, und ſtammelte: — „aber ich liebe Euch“ —
und dann ſchoß eine freudige Thraͤne in ſein
Auge, und mit feuchten Augen und flammen¬
den Lippen rief er: — „ſey mein Maͤdchen, und
liebe mich!“
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/293>, abgerufen am 25.11.2024.
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