der grundgelehrten Abhandlung, so die Resultate dieser Studien enthält, spreche ich 1° von den Füßen überhaupt, 2° von den Füßen bey den Al¬ ten, 3° von den Füßen der Elephanten, 4° von den Füßen der Göttingerinnen, 5° stelle ich Alles zusammen, was über diese Füße auf Ullrichs Gar¬ ten schon gesagt worden, 6° betrachte ich diese Füße in ihrem Zusammenhang, und verbreite mich bey dieser Gelegenheit auch über Waden, Knie u. s. w., und endlich 7°, wenn ich nur so großes Papier auftreiben kann, füge ich noch hinzu einige Kupfertafeln mit dem Facsimile göttingscher Da¬ menfüße. --
Es war noch sehr früh, als ich Göttingen verließ, und der gelehrte ** lag gewiß noch im Bette und träumte wie gewöhnlich: er wandle in einem schönen Garten, auf dessen Beeten lau¬ ter weiße, mit Citaten beschriebene Papierchen wachsen, die im Sonnenlichte lieblich glänzen, und von denen er hier und da mehrere pflückt, und mühsam in ein neues Beet verpflanzt, wäh¬
der grundgelehrten Abhandlung, ſo die Reſultate dieſer Studien enthaͤlt, ſpreche ich 1° von den Fuͤßen uͤberhaupt, 2° von den Fuͤßen bey den Al¬ ten, 3° von den Fuͤßen der Elephanten, 4° von den Fuͤßen der Goͤttingerinnen, 5° ſtelle ich Alles zuſammen, was uͤber dieſe Fuͤße auf Ullrichs Gar¬ ten ſchon geſagt worden, 6° betrachte ich dieſe Fuͤße in ihrem Zuſammenhang, und verbreite mich bey dieſer Gelegenheit auch uͤber Waden, Knie u. ſ. w., und endlich 7°, wenn ich nur ſo großes Papier auftreiben kann, fuͤge ich noch hinzu einige Kupfertafeln mit dem Facſimile goͤttingſcher Da¬ menfuͤße. —
Es war noch ſehr fruͤh, als ich Goͤttingen verließ, und der gelehrte ** lag gewiß noch im Bette und traͤumte wie gewoͤhnlich: er wandle in einem ſchoͤnen Garten, auf deſſen Beeten lau¬ ter weiße, mit Citaten beſchriebene Papierchen wachſen, die im Sonnenlichte lieblich glaͤnzen, und von denen er hier und da mehrere pfluͤckt, und muͤhſam in ein neues Beet verpflanzt, waͤh¬
<TEI><text><body><divtype="poem"n="1"><p><pbfacs="#f0130"n="118"/>
der grundgelehrten Abhandlung, ſo die Reſultate<lb/>
dieſer Studien enthaͤlt, ſpreche ich 1° von den<lb/>
Fuͤßen uͤberhaupt, 2° von den Fuͤßen bey den Al¬<lb/>
ten, 3° von den Fuͤßen der Elephanten, 4° von<lb/>
den Fuͤßen der Goͤttingerinnen, 5° ſtelle ich Alles<lb/>
zuſammen, was uͤber dieſe Fuͤße auf Ullrichs Gar¬<lb/>
ten ſchon geſagt worden, 6° betrachte ich dieſe<lb/>
Fuͤße in ihrem Zuſammenhang, und verbreite mich<lb/>
bey dieſer Gelegenheit auch uͤber Waden, Knie<lb/>
u. ſ. w., und endlich 7°, wenn ich nur ſo großes<lb/>
Papier auftreiben kann, fuͤge ich noch hinzu einige<lb/>
Kupfertafeln mit dem Facſimile goͤttingſcher Da¬<lb/>
menfuͤße. —</p><lb/><p>Es war noch ſehr fruͤh, als ich Goͤttingen<lb/>
verließ, und der gelehrte ** lag gewiß noch im<lb/>
Bette und traͤumte wie gewoͤhnlich: er wandle<lb/>
in einem ſchoͤnen Garten, auf deſſen Beeten lau¬<lb/>
ter weiße, mit Citaten beſchriebene Papierchen<lb/>
wachſen, die im Sonnenlichte lieblich glaͤnzen,<lb/>
und von denen er hier und da mehrere pfluͤckt,<lb/>
und muͤhſam in ein neues Beet verpflanzt, waͤh¬<lb/></p></div></body></text></TEI>
[118/0130]
der grundgelehrten Abhandlung, ſo die Reſultate
dieſer Studien enthaͤlt, ſpreche ich 1° von den
Fuͤßen uͤberhaupt, 2° von den Fuͤßen bey den Al¬
ten, 3° von den Fuͤßen der Elephanten, 4° von
den Fuͤßen der Goͤttingerinnen, 5° ſtelle ich Alles
zuſammen, was uͤber dieſe Fuͤße auf Ullrichs Gar¬
ten ſchon geſagt worden, 6° betrachte ich dieſe
Fuͤße in ihrem Zuſammenhang, und verbreite mich
bey dieſer Gelegenheit auch uͤber Waden, Knie
u. ſ. w., und endlich 7°, wenn ich nur ſo großes
Papier auftreiben kann, fuͤge ich noch hinzu einige
Kupfertafeln mit dem Facſimile goͤttingſcher Da¬
menfuͤße. —
Es war noch ſehr fruͤh, als ich Goͤttingen
verließ, und der gelehrte ** lag gewiß noch im
Bette und traͤumte wie gewoͤhnlich: er wandle
in einem ſchoͤnen Garten, auf deſſen Beeten lau¬
ter weiße, mit Citaten beſchriebene Papierchen
wachſen, die im Sonnenlichte lieblich glaͤnzen,
und von denen er hier und da mehrere pfluͤckt,
und muͤhſam in ein neues Beet verpflanzt, waͤh¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/130>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.