Und Nachts, für Mich, bist du frostig und müde!" Nach solcher Gardinenpredigt, Versteht sich! bricht dann aus in Thränen Die stolze Sonne und klagt ihr Elend, Und klagt so jammerlang, daß der Meergott Plötzlich verzweiflungsvoll aus dem Bett springt, Und schnell nach der Meeresfläche heraufschwimmt, Um Luft und Besinnung zu schöpfen.
So sah ich ihn selbst, verflossene Nacht, Bis an die Brust dem Meer' enttauchen. Er trug eine Jacke von gelbem Flanell, Und eine lilienweiße Schlafmütz, Und ein abgewelktes Gesicht.
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Und Nachts, für Mich, biſt du froſtig und müde!“ Nach ſolcher Gardinenpredigt, Verſteht ſich! bricht dann aus in Thränen Die ſtolze Sonne und klagt ihr Elend, Und klagt ſo jammerlang, daß der Meergott Plötzlich verzweiflungsvoll aus dem Bett ſpringt, Und ſchnell nach der Meeresfläche heraufſchwimmt, Um Luft und Beſinnung zu ſchöpfen.
So ſah ich ihn ſelbſt, verfloſſene Nacht, Bis an die Bruſt dem Meer' enttauchen. Er trug eine Jacke von gelbem Flanell, Und eine lilienweiße Schlafmütz, Und ein abgewelktes Geſicht.
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[353/0361]
Und Nachts, für Mich, biſt du froſtig und müde!“
Nach ſolcher Gardinenpredigt,
Verſteht ſich! bricht dann aus in Thränen
Die ſtolze Sonne und klagt ihr Elend,
Und klagt ſo jammerlang, daß der Meergott
Plötzlich verzweiflungsvoll aus dem Bett ſpringt,
Und ſchnell nach der Meeresfläche heraufſchwimmt,
Um Luft und Beſinnung zu ſchöpfen.
So ſah ich ihn ſelbſt, verfloſſene Nacht,
Bis an die Bruſt dem Meer' enttauchen.
Er trug eine Jacke von gelbem Flanell,
Und eine lilienweiße Schlafmütz,
Und ein abgewelktes Geſicht.
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/361>, abgerufen am 22.07.2024.
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