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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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Und lechzt nach dem Herzen,
Das dein Enkel, der kleine Schalk,
Zum Spielzeug erwählt.
Vergebens mein Bitten und Flehn!
Mein Rufen verhallt im tosenden Sturm,
Im Schlachtlärm der Winde;
Es braußt und pfeift und prasselt und heult,
Wie ein Tollhaus von Tönen!
Und zwischendurch hör' ich vernehmbar
Lockende Harfenlaute,
Sehnsuchtwilden Gesang,
Seelenschmelzend und seelenzerreißend,
Und ich erkenne die Stimme.
Fern an schottischer Felsenküste,
Wo das graue Schlößlein hinausragt
Ueber die brandende See,
Dort am hochgewölbten Fenster,
Steht eine schöne, kranke Frau,
Zartdurchsichtig und marmorblaß,
Und sie spielt die Harfe und singt,
Und der Wind durchwühlt ihre langen Locken,
Und trägt ihr dunkles Lied
Ueber das weite, stürmende Meer.

Und lechzt nach dem Herzen,
Das dein Enkel, der kleine Schalk,
Zum Spielzeug erwählt.
Vergebens mein Bitten und Flehn!
Mein Rufen verhallt im toſenden Sturm,
Im Schlachtlärm der Winde;
Es braußt und pfeift und praſſelt und heult,
Wie ein Tollhaus von Tönen!
Und zwiſchendurch hör' ich vernehmbar
Lockende Harfenlaute,
Sehnſuchtwilden Geſang,
Seelenſchmelzend und ſeelenzerreißend,
Und ich erkenne die Stimme.
Fern an ſchottiſcher Felſenküſte,
Wo das graue Schlößlein hinausragt
Ueber die brandende See,
Dort am hochgewölbten Fenſter,
Steht eine ſchöne, kranke Frau,
Zartdurchſichtig und marmorblaß,
Und ſie ſpielt die Harfe und ſingt,
Und der Wind durchwühlt ihre langen Locken,
Und trägt ihr dunkles Lied
Ueber das weite, ſtürmende Meer.

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[331/0339] Und lechzt nach dem Herzen, Das dein Enkel, der kleine Schalk, Zum Spielzeug erwählt. Vergebens mein Bitten und Flehn! Mein Rufen verhallt im toſenden Sturm, Im Schlachtlärm der Winde; Es braußt und pfeift und praſſelt und heult, Wie ein Tollhaus von Tönen! Und zwiſchendurch hör' ich vernehmbar Lockende Harfenlaute, Sehnſuchtwilden Geſang, Seelenſchmelzend und ſeelenzerreißend, Und ich erkenne die Stimme. Fern an ſchottiſcher Felſenküſte, Wo das graue Schlößlein hinausragt Ueber die brandende See, Dort am hochgewölbten Fenſter, Steht eine ſchöne, kranke Frau, Zartdurchſichtig und marmorblaß, Und ſie ſpielt die Harfe und ſingt, Und der Wind durchwühlt ihre langen Locken, Und trägt ihr dunkles Lied Ueber das weite, ſtürmende Meer.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/339>, abgerufen am 21.11.2024.