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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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Rom. oder Liebesgschichten. etc.
Christen befihlt Hurerey und alle
Ohnreinigkeit/ soll under ihnen
nur nit genent werden/
weil es den
Heiligen so und nicht anderst gezi-Eph. V. 3.
me/ und daß Gott der Herr hart ver-Exod.
XXIII.
13.

botten anderer Götter Nammen
zugedencken/ und sie auß dem
Mund hören zulassen/
der auch
versprochen/ es soll der Nammen
der
Baalim (der Heydnischen Io-
vium,
) under den seinigen nim-Hos. II. 17.
mermehr gedacht werden: so ist
es in Warheit fehrn/ daß die Romans
gestattet seyen/ als die zum meistentheil
nichts anders seyn/ denn wolberedte
Benennungen üppiger Buhler-Hän-
del/ und Widereinführung der Heyd-
nischen Götzen.

XLIII. Man wolte die Autho-
r
en der Romanen sonderlich entschul-
digen/ daß ob sie gleich mit zimlich
freyen Discoursen gemeiniglich auf-
zögen/ dennoch gravitaetischen Ver-
haltens jederzeit gewest wären. Jn
den Schrifften Courtisanen/ in demIta Ovid.
II. Ttist.
Martial.
passim
Apul. in
Apolog.

Wandel Philosophi, das Blat buh-
lerisch das Lebenkeusch. etc. Also wird
die bekandte Aloisia Sigaea von eini-
gen sehr eingezognen Lebens gerühmt/

wel-
D ij

Rom. oder Liebesgſchichten. ꝛc.
Chriſten befihlt Hurerey und alle
Ohnreinigkeit/ ſoll under ihnen
nur nit genent werden/
weil es den
Heiligen ſo und nicht anderſt gezi-Eph. V. 3.
me/ und daß Gott der Herꝛ hart ver-Exod.
XXIII.
13.

botten anderer Goͤtter Nammen
zugedencken/ und ſie auß dem
Mund hoͤren zulaſſen/
der auch
verſprochen/ es ſoll der Nammen
der
Baalim (der Heydniſchen Io-
vium,
) under den ſeinigen nim-Hoſ. II. 17.
mermehr gedacht werden: ſo iſt
es in Warheit fehrn/ daß die Romans
geſtattet ſeyen/ als die zum meiſtentheil
nichts anders ſeyn/ denn wolberedte
Benennungen uͤppiger Buhler-Haͤn-
del/ und Widereinfuͤhrung der Heyd-
niſchen Goͤtzen.

XLIII. Man wolte die Autho-
r
en der Romanen ſonderlich entſchul-
digen/ daß ob ſie gleich mit zimlich
freyen Diſcourſen gemeiniglich auf-
zoͤgen/ dennoch gravitætiſchen Ver-
haltens jederzeit geweſt waͤren. Jn
den Schrifften Courtiſanen/ in demIta Ovid.
II. Ttiſt.
Martial.
paſſim
Apul. in
Apolog.

Wandel Philoſophi, das Blat buh-
leriſch das Lebenkeuſch. ꝛc. Alſo wird
die bekandte Aloiſia Sigæa von eini-
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[51/0099] Rom. oder Liebesgſchichten. ꝛc. Chriſten befihlt Hurerey und alle Ohnreinigkeit/ ſoll under ihnen nur nit genent werden/ weil es den Heiligen ſo und nicht anderſt gezi- me/ und daß Gott der Herꝛ hart ver- botten anderer Goͤtter Nammen zugedencken/ und ſie auß dem Mund hoͤren zulaſſen/ der auch verſprochen/ es ſoll der Nammen der Baalim (der Heydniſchen Io- vium,) under den ſeinigen nim- mermehr gedacht werden: ſo iſt es in Warheit fehrn/ daß die Romans geſtattet ſeyen/ als die zum meiſtentheil nichts anders ſeyn/ denn wolberedte Benennungen uͤppiger Buhler-Haͤn- del/ und Widereinfuͤhrung der Heyd- niſchen Goͤtzen. Eph. V. 3. Exod. XXIII. 13. Hoſ. II. 17. XLIII. Man wolte die Autho- ren der Romanen ſonderlich entſchul- digen/ daß ob ſie gleich mit zimlich freyen Diſcourſen gemeiniglich auf- zoͤgen/ dennoch gravitætiſchen Ver- haltens jederzeit geweſt waͤren. Jn den Schrifften Courtiſanen/ in dem Wandel Philoſophi, das Blat buh- leriſch das Lebenkeuſch. ꝛc. Alſo wird die bekandte Aloiſia Sigæa von eini- gen ſehr eingezognen Lebens geruͤhmt/ wel- Ita Ovid. II. Ttiſt. Martial. paſſim Apul. in Apolog. D ij

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/99>, abgerufen am 22.11.2024.