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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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oder Liebesgschichten/ etc.
sich alles nach der einfachen Regel de
Tri,
oder division zuruck. Ein weises
Huhn versihet offt ein Ey.

LXXXIII. Man wolte aber vor-
geben wer die Romans unaffectionirt
durchlesen wurde/ hätte dergleichen
bald bey Fuderen aufgesamlet. Die
blinde Zuneigung zu ihnen/ und die
fangende Belustigung verkleibten uns
die Augen/ und verderbten uns den
Schmak/ daß wir Bohnen Mandeln/
und Rüben Pirn seyn liessen. Es be-
kennen vil Romans selbst/ sie seyen vor
Fratres simplicis intelligentiae,
plus de genere, quam de specie
participantes
gemacht/ und rede ei-
ner under ihnen vor alle/ da er seinMons,
Scatron|:
Romant.
Comique.

Buch einen scheußlichen Druckfeh-
ler
hiesse. Eben diser setzt einem der Ca-
pituln seines Romans, (ich kan mich
nicht mehr erinneren/ welches es an
der Zahl ist?) disen artigen Titul vor:

Jn disem Capitul ist nicht vill
namhafftes enthalten.

auß vilen dergleichen könte ein Leser/
der nicht gar verzaubert ist/ leichtlich
abnehmen/ wie artig man seine Ein-
falt zumißbrauchen/ und einen Aufzug
damit zumachen weißt.

LXXXIV.
G

oder Liebesgſchichten/ ꝛc.
ſich alles nach der einfachẽ Regel de
Tri,
oder diviſion zuruck. Ein weiſes
Huhn verſihet offt ein Ey.

LXXXIII. Man wolte aber vor-
gebẽ wer die Romans unaffectionirt
durchleſen wurde/ haͤtte dergleichen
bald bey Fuderen aufgeſamlet. Die
blinde Zuneigung zu ihnen/ und die
fangende Beluſtigung verkleibten uns
die Augen/ und verderbten uns den
Schmak/ daß wir Bohnen Mandeln/
und Ruͤben Pirn ſeyn lieſſen. Es be-
kennen vil Romans ſelbſt/ ſie ſeyen vor
Fratres ſimplicis intelligentiæ,
plus de genere, quàm de ſpecie
participantes
gemacht/ und rede ei-
ner under ihnen vor alle/ da er ſeinMons,
Scatron|:
Romant.
Comique.

Buch einen ſcheußlichen Druckfeh-
ler
hieſſe. Eben diſer ſetzt einem der Ca-
pituln ſeines Romans, (ich kan mich
nicht mehr erinneren/ welches es an
der Zahl iſt?) diſen artigen Titul vor:

Jn diſem Capitul iſt nicht vill
namhafftes enthalten.

auß vilen dergleichen koͤnte ein Leſer/
der nicht gar verzaubert iſt/ leichtlich
abnehmen/ wie artig man ſeine Ein-
falt zumißbrauchen/ und einen Aufzug
damit zumachen weißt.

LXXXIV.
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[97/0145] oder Liebesgſchichten/ ꝛc. ſich alles nach der einfachẽ Regel de Tri, oder diviſion zuruck. Ein weiſes Huhn verſihet offt ein Ey. LXXXIII. Man wolte aber vor- gebẽ wer die Romans unaffectionirt durchleſen wurde/ haͤtte dergleichen bald bey Fuderen aufgeſamlet. Die blinde Zuneigung zu ihnen/ und die fangende Beluſtigung verkleibten uns die Augen/ und verderbten uns den Schmak/ daß wir Bohnen Mandeln/ und Ruͤben Pirn ſeyn lieſſen. Es be- kennen vil Romans ſelbſt/ ſie ſeyen vor Fratres ſimplicis intelligentiæ, plus de genere, quàm de ſpecie participantes gemacht/ und rede ei- ner under ihnen vor alle/ da er ſein Buch einen ſcheußlichen Druckfeh- ler hieſſe. Eben diſer ſetzt einem der Ca- pituln ſeines Romans, (ich kan mich nicht mehr erinneren/ welches es an der Zahl iſt?) diſen artigen Titul vor: Mons, Scatron|: Romant. Comique. Jn diſem Capitul iſt nicht vill namhafftes enthalten. auß vilen dergleichen koͤnte ein Leſer/ der nicht gar verzaubert iſt/ leichtlich abnehmen/ wie artig man ſeine Ein- falt zumißbrauchen/ und einen Aufzug damit zumachen weißt. LXXXIV. G

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/145>, abgerufen am 22.11.2024.