Vorstellung ist der wahre absolute Inhalt; er drückt, wie wir sahen, den Geist selbst aus. Er ist zugleich nicht nur Inhalt des Selbstbewusstseyns und nicht nur für es Gegenstand, sondern er ist auch wirklicher Geist. Er ist diss, indem er die drey Elemente seiner Natur durchlaufft; diese Bewegung durch sich selbst hindurch macht seine Wirklichkeit aus; -- was sich bewegt, ist er, er ist das Subject der Bewegung, und er ist eben- so das Bewegen selbst, oder die Substanz, durch wel- che das Subject hindurchgeht. Wie uns der Begriff des Geistes geworden war, als wir in die Religion ein- traten, nemlich als die Bewegung des seiner selbst ge- wissen Geistes, der dem Bösen verzieht und darin zu- gleich von seiner eignen Einfachheit und harten Un- wandelbarkeit ablässt, oder die Bewegung, dass das absolut entgegengesetzte sich als dasselbe erkennt und diss Erkennen als das Ja zwischen diesen Extremen hervorbricht, -- diesen Begriff schaut das religiöse Bewusstseyn, dem das absolute Wesen offenbar, an, und hebt die Unterscheidung seines Selbsts von seinem Angeschauten auf, ist wie es das Subject ist, so auch die Substanz, und ist also selbst der Geist, eben weil und insofern es diese Bewegung ist.
Vollendet aber ist diese Gemeinde noch nicht in diesem ihrem Selbstbewusstseyn; ihr Inhalt ist über- haupt in der Form des Vorstellens für sie, und diese Entzweyung hat auch die wirkliche Geistigkeit derselben, ihre Rückkehr aus ihrem Vorstellen, noch an ihr, wie das Element des reinen Denkens selbst damit behaftet
Vorſtellung ist der wahre absolute Inhalt; er drückt, wie wir sahen, den Geist selbst aus. Er ist zugleich nicht nur Inhalt des Selbſtbewuſstseyns und nicht nur für es Gegenſtand, ſondern er ist auch wirklicher Geiſt. Er ist diſs, indem er die drey Elemente seiner Natur durchlaufft; diese Bewegung durch sich selbſt hindurch macht seine Wirklichkeit aus; — was sich bewegt, iſt er, er ist das Subject der Bewegung, und er ist eben- so das Bewegen ſelbſt, oder die Subſtanz, durch wel- che das Subject hindurchgeht. Wie uns der Begriff des Geistes geworden war, als wir in die Religion ein- traten, nemlich als die Bewegung des seiner ſelbſt ge- wiſſen Geistes, der dem Bösen verzieht und darin zu- gleich von seiner eignen Einfachheit und harten Un- wandelbarkeit abläſst, oder die Bewegung, daſs das absolut entgegengeſetzte ſich als daſſelbe erkennt und diſs Erkennen als das Ja zwischen dieſen Extremen hervorbricht, — dieſen Begriff schaut das religiöse Bewuſstseyn, dem das absolute Wesen offenbar, an, und hebt die Unterſcheidung ſeines Selbſts von ſeinem Angeſchauten auf, ist wie es das Subject ist, so auch die Substanz, und iſt also selbſt der Geiſt, eben weil und inſofern es diese Bewegung ist.
Vollendet aber ist diese Gemeinde noch nicht in diesem ihrem Selbſtbewuſstseyn; ihr Inhalt iſt über- haupt in der Form des Vorſtellens für ſie, und dieſe Entzweyung hat auch die wirkliche Geiſtigkeit derſelben, ihre Rückkehr aus ihrem Vorſtellen, noch an ihr, wie das Element des reinen Denkens ſelbſt damit behaftet
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Vorſtellung ist der wahre absolute Inhalt; er drückt,
wie wir sahen, den Geist selbst aus. Er ist zugleich
nicht nur Inhalt des Selbſtbewuſstseyns und nicht nur
für es Gegenſtand, ſondern er ist auch wirklicher Geiſt.
Er ist diſs, indem er die drey Elemente seiner Natur
durchlaufft; diese Bewegung durch sich selbſt hindurch
macht seine Wirklichkeit aus; — was sich bewegt,
iſt er, er ist das Subject der Bewegung, und er ist eben-
so das Bewegen ſelbſt, oder die Subſtanz, durch wel-
che das Subject hindurchgeht. Wie uns der Begriff
des Geistes geworden war, als wir in die Religion ein-
traten, nemlich als die Bewegung des seiner ſelbſt ge-
wiſſen Geistes, der dem Bösen verzieht und darin zu-
gleich von seiner eignen Einfachheit und harten Un-
wandelbarkeit abläſst, oder die Bewegung, daſs das
absolut entgegengeſetzte ſich als daſſelbe erkennt und
diſs Erkennen als das Ja zwischen dieſen Extremen
hervorbricht, — dieſen Begriff schaut das religiöse
Bewuſstseyn, dem das absolute Wesen offenbar, an,
und hebt die Unterſcheidung ſeines Selbſts von ſeinem
Angeſchauten auf, ist wie es das Subject ist, so
auch die Substanz, und iſt also selbſt der Geiſt, eben
weil und inſofern es diese Bewegung ist.
Vollendet aber ist diese Gemeinde noch nicht in
diesem ihrem Selbſtbewuſstseyn; ihr Inhalt iſt über-
haupt in der Form des Vorſtellens für ſie, und dieſe
Entzweyung hat auch die wirkliche Geiſtigkeit derſelben,
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 738. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/847>, abgerufen am 23.11.2024.
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