und sein taumelndes Leben das von seinem abstrac- ten Seyn ebenso abgelassen, sich zuerst in das gegen- ständliche Daseyn der Frucht befasst, dann dem Selbst- bewusstseyn sich hingebend, in ihm zur eigent- lichen Wirklichkeit gelangt, -- nun als ein Hauffen schwärmender Weiber umherschweift, der ungebän- digte Taumel der Natur in selbstbewusster Gestalt.
Noch ist aber dem Bewusstseyn nur der absolute Geist, der dieses einfache Wesen, und nicht der als der Geist an ihm selbst ist, verrathen, oder nur der unmittelbare Geist, der Geist der Natur. Sein selbstbe- wusstes Leben ist daher nur das Mysterium des Bro- des und des Weines, der Ceres und des Bacchus, nicht der andern, der eigentlich obern Götter, deren Individualität als wesentliches Moment das Selbstbe- wusstseyns als solches in sich schliesst. Noch hat sich ihm also der Geist als selbstbewusster Geist nicht geo- pfert, und das Mysterium des Brods und Weins ist noch nicht Mysterium des Fleisches und Blutes.
Dieser unbefestigte Taumel des Gottes muss sich zum Gegenstande beruhigen, und die Begeisterung, die nicht zum Bewusstseyn kam, ein Werk her- vorbringen, das ihr, wie der Begeisterung des vor- hergehenden Künstlers die Bildsäule, zwar als ein ebenso vollendetes Werk gegenübertritt, aber nicht als ein an ihm lebloses, sondern als ein lebendiges Selbst. -- Ein solcher Cultus ist das Fest, das der Mensch zu seiner eignen Ehre sich gibt, jedoch in ei-
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und ſein taumelndes Leben das von ſeinem abſtrac- ten Seyn ebenso abgelaſſen, ſich zuerſt in das gegen- ſtändliche Daſeyn der Frucht befaſst, dann dem Selbſt- bewuſstſeyn ſich hingebend, in ihm zur eigent- lichen Wirklichkeit gelangt, — nun als ein Hauffen ſchwärmender Weiber umherſchweift, der ungebän- digte Taumel der Natur in ſelbſtbewuſster Geſtalt.
Noch iſt aber dem Bewuſstſeyn nur der abſolute Geiſt, der dieſes einfache Weſen, und nicht der als der Geiſt an ihm ſelbſt iſt, verrathen, oder nur der unmittelbare Geiſt, der Geiſt der Natur. Sein ſelbſtbe- wuſstes Leben iſt daher nur das Myſterium des Bro- des und des Weines, der Ceres und des Bacchus, nicht der andern, der eigentlich obern Götter, deren Individualität als weſentliches Moment das Selbſtbe- wuſstſeyns als ſolches in ſich ſchlieſst. Noch hat ſich ihm alſo der Geiſt als ſelbſtbewuſster Geiſt nicht geo- pfert, und das Myſterium des Brods und Weins iſt noch nicht Myſterium des Fleiſches und Blutes.
Dieſer unbefeſtigte Taumel des Gottes muſs ſich zum Gegenſtande beruhigen, und die Begeiſterung, die nicht zum Bewuſstseyn kam, ein Werk her- vorbringen, das ihr, wie der Begeiſterung des vor- hergehenden Künſtlers die Bildſäule, zwar als ein ebenſo vollendetes Werk gegenübertritt, aber nicht als ein an ihm lebloſes, ſondern als ein lebendiges Selbſt. — Ein ſolcher Cultus iſt das Feſt, das der Menſch zu ſeiner eignen Ehre ſich gibt, jedoch in ei-
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und ſein taumelndes Leben das von ſeinem abſtrac-
ten Seyn ebenso abgelaſſen, ſich zuerſt in das gegen-
ſtändliche Daſeyn der Frucht befaſst, dann dem Selbſt-
bewuſstſeyn ſich hingebend, in ihm zur eigent-
lichen Wirklichkeit gelangt, — nun als ein Hauffen
ſchwärmender Weiber umherſchweift, der ungebän-
digte Taumel der Natur in ſelbſtbewuſster Geſtalt.
Noch iſt aber dem Bewuſstſeyn nur der abſolute
Geiſt, der dieſes einfache Weſen, und nicht der als
der Geiſt an ihm ſelbſt iſt, verrathen, oder nur der
unmittelbare Geiſt, der Geiſt der Natur. Sein ſelbſtbe-
wuſstes Leben iſt daher nur das Myſterium des Bro-
des und des Weines, der Ceres und des Bacchus,
nicht der andern, der eigentlich obern Götter, deren
Individualität als weſentliches Moment das Selbſtbe-
wuſstſeyns als ſolches in ſich ſchlieſst. Noch hat ſich
ihm alſo der Geiſt als ſelbſtbewuſster Geiſt nicht geo-
pfert, und das Myſterium des Brods und Weins iſt
noch nicht Myſterium des Fleiſches und Blutes.
Dieſer unbefeſtigte Taumel des Gottes muſs ſich
zum Gegenſtande beruhigen, und die Begeiſterung,
die nicht zum Bewuſstseyn kam, ein Werk her-
vorbringen, das ihr, wie der Begeiſterung des vor-
hergehenden Künſtlers die Bildſäule, zwar als ein
ebenſo vollendetes Werk gegenübertritt, aber nicht
als ein an ihm lebloſes, ſondern als ein lebendiges
Selbſt. — Ein ſolcher Cultus iſt das Feſt, das der
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 673. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/782>, abgerufen am 23.11.2024.
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