denn alles ist anders verwandt. -- Der Glauben ist in der That hiemit dasselbe geworden, was die Auf- klärung, nemlich das Bewusstseyn der Beziehung des ansichseyenden Endlichen auf das prädicatlose, uner- kannte und unerkennbare Absolute; nur dass sie die befriedigte, er aber die unbefriedigte Aufklärung ist. Es wird sich jedoch an ihr zeigen, ob sie in ihrer Befriedigung bleiben kann; jenes Sehnen des trüben Geistes, der über den Verlust seiner geistigen Welt trauert, steht im Hinterhalte. Sie selbst hat diesen Makel des unbefriedigten Sehnens an ihr, -- als rei- nen Gegenstand, an ihrem leeren absoluten Wesen, -- als Thun und Bewegung, an dem Hinausgehen über ihr Einzelwesen zum unerfüllten Jenseits, -- als er- füllten Gegenstand an der Selbstlosigkeit des Nützlichen. Sie wird diesen Makel aufheben; aus der nähern Betrachtung des positiven Resultates, das ihr die Wahrheit ist, wird sich ergeben, dass er an sich darin schon aufgehoben ist.
b. Die Wahrheit der Aufklärung.
Das dumpfe nichts mehr in sich unterscheiden- de Weben des Geistes ist also in sich selbst jenseits des Bewusstseyns getreten, welches dagegen sich klar geworden ist. -- Das erste Moment dieser Klarheit ist in seiner Nothwendigkeit und Bedingung dadurch
denn alles ist anders verwandt. — Der Glauben ist in der That hiemit daſſelbe geworden, was die Auf- klärung, nemlich das Bewuſstseyn der Beziehung des ansichseyenden Endlichen auf das prädicatlose, uner- kannte und unerkennbare Abſolute; nur daſs sie die befriedigte, er aber die unbefriedigte Aufklärung ist. Es wird sich jedoch an ihr zeigen, ob sie in ihrer Befriedigung bleiben kann; jenes Sehnen des trüben Geiſtes, der über den Verluſt seiner geiſtigen Welt trauert, ſteht im Hinterhalte. Sie ſelbſt hat dieſen Makel des unbefriedigten Sehnens an ihr, — als rei- nen Gegenſtand, an ihrem leeren abſoluten Wesen, — als Thun und Bewegung, an dem Hinausgehen über ihr Einzelweſen zum unerfüllten Jenseits, — als er- füllten Gegenſtand an der Selbſtlosigkeit des Nützlichen. Sie wird diesen Makel aufheben; aus der nähern Betrachtung des positiven Resultates, das ihr die Wahrheit ist, wird sich ergeben, daſs er an sich darin schon aufgehoben ist.
b. Die Wahrheit der Aufklärung.
Das dumpfe nichts mehr in sich unterscheiden- de Weben des Geiſtes ist alſo in sich ſelbſt jenseits des Bewuſstseyns getreten, welches dagegen sich klar geworden ist. — Das erſte Moment dieser Klarheit ist in seiner Nothwendigkeit und Bedingung dadurch
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denn alles ist anders verwandt. — Der Glauben ist
in der That hiemit daſſelbe geworden, was die Auf-
klärung, nemlich das Bewuſstseyn der Beziehung des
ansichseyenden Endlichen auf das prädicatlose, uner-
kannte und unerkennbare Abſolute; nur daſs sie die
befriedigte, er aber die unbefriedigte Aufklärung ist.
Es wird sich jedoch an ihr zeigen, ob sie in ihrer
Befriedigung bleiben kann; jenes Sehnen des trüben
Geiſtes, der über den Verluſt seiner geiſtigen Welt
trauert, ſteht im Hinterhalte. Sie ſelbſt hat dieſen
Makel des unbefriedigten Sehnens an ihr, — als rei-
nen Gegenſtand, an ihrem leeren abſoluten Wesen, —
als Thun und Bewegung, an dem Hinausgehen über
ihr Einzelweſen zum unerfüllten Jenseits, — als er-
füllten Gegenſtand an der Selbſtlosigkeit des Nützlichen.
Sie wird diesen Makel aufheben; aus der nähern
Betrachtung des positiven Resultates, das ihr die
Wahrheit ist, wird sich ergeben, daſs er an sich
darin schon aufgehoben ist.
b.
Die Wahrheit der Aufklärung.
Das dumpfe nichts mehr in sich unterscheiden-
de Weben des Geiſtes ist alſo in sich ſelbſt jenseits
des Bewuſstseyns getreten, welches dagegen sich klar
geworden ist. — Das erſte Moment dieser Klarheit
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/631>, abgerufen am 22.11.2024.
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