macht sein Wesen aus; sie ist theils ruhendes Gesetz, theils Regierung und Befehl, welcher die einzelnen Bewegungen des allgemeinen Thuns anordnet; das eine die einfache Substanz selbst, das andere ihr sich selbst und Alle belebendes und erhaltendes Thun. Das Individuum findet also darin seinen Grund und Wesen ausgedrückt, organisirt und bethätigt. -- Hingegen durch den Genuss des Reichthums erfährt es nicht sein allgemeines Wesen, sondern erhält nur das vergängliche Bewusstseyn und den Genuss seiner selbst als einer fürsichseyenden Einzelnheit, und der Ungleichheit mit seinem Wesen. -- Die Begriffe von Gut und Schlecht erhalten also hier den entgegen- gesetzten Inhalt gegen den vorherigen.
Diese beyden Weisen des Urtheilens finden jede eine Gleichheit und eine Ungleichheit; das erste urtheilende Bewusstseyn findet die Staatsmacht un- gleich, den Genuss des Reichthums gleich mit ihm; das zweyte hingegen die erstere gleich, und den letztern ungleich mit ihm. Es ist ein zweyfaches gleichfinden, und ein zweyfaches ungleichfinden, eine entgegengesetzte Beziehung auf die beyden realen Wesenheiten vorhanden. -- Wir müssen dieses verschiedene Urtheilen selbst beurtheilen, wozu wir den aufgestellten Massstab anzulegen haben. Die gleichfindende Beziehung des Bewusstseyns ist hienach das Gute, die ungleichfindende das Schlechte; und diese beyden Weisen der Beziehung sind nunmehr selbst als verschiedene Gestalten des Bewusstseyns fest-
macht sein Wesen aus; sie ist theils ruhendes Gesetz, theils Regierung und Befehl, welcher die einzelnen Bewegungen des allgemeinen Thuns anordnet; das eine die einfache Substanz selbst, das andere ihr sich selbst und Alle belebendes und erhaltendes Thun. Das Individuum findet also darin seinen Grund und Wesen ausgedrückt, organisirt und bethätigt. — Hingegen durch den Genuſs des Reichthums erfährt es nicht sein allgemeines Wesen, sondern erhält nur das vergängliche Bewuſstseyn und den Genuſs seiner selbst als einer fürsichseyenden Einzelnheit, und der Ungleichheit mit seinem Wesen. — Die Begriffe von Gut und Schlecht erhalten also hier den entgegen- gesetzten Inhalt gegen den vorherigen.
Diese beyden Weisen des Urtheilens finden jede eine Gleichheit und eine Ungleichheit; das erste urtheilende Bewuſstseyn findet die Staatsmacht un- gleich, den Genuſs des Reichthums gleich mit ihm; das zweyte hingegen die erstere gleich, und den letztern ungleich mit ihm. Es ist ein zweyfaches gleichfinden, und ein zweyfaches ungleichfinden, eine entgegengesetzte Beziehung auf die beyden realen Wesenheiten vorhanden. — Wir müssen dieses verschiedene Urtheilen selbst beurtheilen, wozu wir den aufgestellten Maſsstab anzulegen haben. Die gleichfindende Beziehung des Bewuſstseyns ist hienach das Gute, die ungleichfindende das Schlechte; und diese beyden Weisen der Beziehung sind nunmehr selbst als verschiedene Gestalten des Bewuſstseyns fest-
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macht sein Wesen aus; sie ist theils ruhendes Gesetz,
theils Regierung und Befehl, welcher die einzelnen
Bewegungen des allgemeinen Thuns anordnet; das
eine die einfache Substanz selbst, das andere ihr
sich selbst und Alle belebendes und erhaltendes Thun.
Das Individuum findet also darin seinen Grund und
Wesen ausgedrückt, organisirt und bethätigt. —
Hingegen durch den Genuſs des Reichthums erfährt
es nicht sein allgemeines Wesen, sondern erhält nur
das vergängliche Bewuſstseyn und den Genuſs seiner
selbst als einer fürsichseyenden Einzelnheit, und der
Ungleichheit mit seinem Wesen. — Die Begriffe von
Gut und Schlecht erhalten also hier den entgegen-
gesetzten Inhalt gegen den vorherigen.
Diese beyden Weisen des Urtheilens finden jede
eine Gleichheit und eine Ungleichheit; das erste
urtheilende Bewuſstseyn findet die Staatsmacht un-
gleich, den Genuſs des Reichthums gleich mit ihm;
das zweyte hingegen die erstere gleich, und den
letztern ungleich mit ihm. Es ist ein zweyfaches
gleichfinden, und ein zweyfaches ungleichfinden, eine
entgegengesetzte Beziehung auf die beyden realen
Wesenheiten vorhanden. — Wir müssen dieses
verschiedene Urtheilen selbst beurtheilen, wozu wir
den aufgestellten Maſsstab anzulegen haben. Die
gleichfindende Beziehung des Bewuſstseyns ist hienach
das Gute, die ungleichfindende das Schlechte; und
diese beyden Weisen der Beziehung sind nunmehr
selbst als verschiedene Gestalten des Bewuſstseyns fest-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/555>, abgerufen am 22.11.2024.
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