sich darin ausdrückt, dass sie nur Langeweile ma- chen.
Das Resultat also, welches aus diesem Gegen- satze hervorgeht, besteht darin, dass das Bewusst- seyn die Vorstellung von einem an sich guten, das noch keine Wirklichkeit hätte, als einen leeren Man- tel fahren lässt. Es hat in seinem Kampfe die Er- fahrung gemacht, dass der Weltlauff so übel nicht ist, als er aussah; denn seine Wirklichkeit ist die Wirklichkeit des Allgemeinen. Es fällt mit dieser Erfahrung das Mittel, durch Aufopferung der Indi- vidualität das Gute hervorzubringen, hinweg; denn die Individualität ist gerade die Verwirklichung des Ansichseyenden; und die Verkehrung hört auf, als eine Verkehrung des Guten angesehen zu werden, denn sie ist vielmehr eben die Verkehrung desselben als eines blossen Zwecks in die Wirklichkeit; die Be- wegung der Individualität ist die Realität des Allge- meinen.
In der That ist hiemit aber ebenso dasjenige be- siegt worden und verschwunden, was als Weltlauff dem Bewusstseyn des Ansichseyenden gegenüber- stand. Das Fürsichseyn der Individualität war daran dem Wesen oder Allgemeinen entgegengesetzt, und erschien als eine von dem Ansichseyn getrennte Wirk- lichkeit. Indem aber sich gezeigt hat, dass die Wirk- lichkeit in ungetrennter Einheit mit dem Allgemei- nen ist, so erweisst sich das Fürsichseyn des Welt- lauffs ebenso, wie das Ansich der Tugend nur eine
sich darin ausdrückt, daſs sie nur Langeweile ma- chen.
Das Resultat also, welches aus diesem Gegen- satze hervorgeht, besteht darin, daſs das Bewuſst- seyn die Vorstellung von einem an sich guten, das noch keine Wirklichkeit hätte, als einen leeren Man- tel fahren läſst. Es hat in seinem Kampfe die Er- fahrung gemacht, daſs der Weltlauff so übel nicht ist, als er aussah; denn seine Wirklichkeit ist die Wirklichkeit des Allgemeinen. Es fällt mit dieser Erfahrung das Mittel, durch Aufopferung der Indi- vidualität das Gute hervorzubringen, hinweg; denn die Individualität ist gerade die Verwirklichung des Ansichseyenden; und die Verkehrung hört auf, als eine Verkehrung des Guten angesehen zu werden, denn sie ist vielmehr eben die Verkehrung desselben als eines bloſsen Zwecks in die Wirklichkeit; die Be- wegung der Individualität ist die Realität des Allge- meinen.
In der That ist hiemit aber ebenso dasjenige be- siegt worden und verschwunden, was als Weltlauff dem Bewuſstseyn des Ansichseyenden gegenüber- stand. Das Fürsichseyn der Individualität war daran dem Wesen oder Allgemeinen entgegengesetzt, und erschien als eine von dem Ansichseyn getrennte Wirk- lichkeit. Indem aber sich gezeigt hat, daſs die Wirk- lichkeit in ungetrennter Einheit mit dem Allgemei- nen ist, so erweiſst sich das Fürsichseyn des Welt- lauffs ebenso, wie das Ansich der Tugend nur eine
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sich darin ausdrückt, daſs sie nur Langeweile ma-
chen.
Das Resultat also, welches aus diesem Gegen-
satze hervorgeht, besteht darin, daſs das Bewuſst-
seyn die Vorstellung von einem an sich guten, das
noch keine Wirklichkeit hätte, als einen leeren Man-
tel fahren läſst. Es hat in seinem Kampfe die Er-
fahrung gemacht, daſs der Weltlauff so übel nicht
ist, als er aussah; denn seine Wirklichkeit ist die
Wirklichkeit des Allgemeinen. Es fällt mit dieser
Erfahrung das Mittel, durch Aufopferung der Indi-
vidualität das Gute hervorzubringen, hinweg; denn
die Individualität ist gerade die Verwirklichung des
Ansichseyenden; und die Verkehrung hört auf, als
eine Verkehrung des Guten angesehen zu werden,
denn sie ist vielmehr eben die Verkehrung desselben
als eines bloſsen Zwecks in die Wirklichkeit; die Be-
wegung der Individualität ist die Realität des Allge-
meinen.
In der That ist hiemit aber ebenso dasjenige be-
siegt worden und verschwunden, was als Weltlauff
dem Bewuſstseyn des Ansichseyenden gegenüber-
stand. Das Fürsichseyn der Individualität war daran
dem Wesen oder Allgemeinen entgegengesetzt, und
erschien als eine von dem Ansichseyn getrennte Wirk-
lichkeit. Indem aber sich gezeigt hat, daſs die Wirk-
lichkeit in ungetrennter Einheit mit dem Allgemei-
nen ist, so erweiſst sich das Fürsichseyn des Welt-
lauffs ebenso, wie das Ansich der Tugend nur eine
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/437>, abgerufen am 22.11.2024.
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