Individuums aus seiner Wirklichkeit beobachtet, und es ist zu sehen, welche Bewandtniss es mit dieser Nothwendigkeit hat, die in dieser Einheit gesetzt ist. -- Diss reflectirtseyn ist zuerst verschieden von der That selbst, und kann also etwas anderes seyn und für etwas anderes genommen werden, als sie ist; man sieht es einem am Gesicht an, ob es ihm Ernst mit dem ist, was er sagt oder thut. -- Umgekehrt aber ist dieses, was Ausdruck des Innern seyn soll, zugleich seyender Ausdruck, und fällt hiemit selbst in die Bestimmung des Seyns herunter, das absolut zu- fällig für das selbstbewusste Wesen ist. Es ist da- her wohl Ausdruck, aber zugleich auch nur wie ein Zeichen, so dass dem ausgedrückten Inhalte die Be- schaffenheit dessen, wodurch es ausgedrückt wird, vollkommen gleichgültig ist. Das Innere ist in die- ser Erscheinung wohl sichtbares Unsichtbares, aber ohne an sie geknüpft zu seyn; es kann ebensowohl in einer andern Erscheinung seyn, als ein anderes Inneres in derselben Erscheinung seyn kann. -- Lichtenberg sagt daher mit Recht: Gesetzt der Phy- siognom haschte den Menschen einmal, so käme es nur auf einen braven Entschluss an, sich wieder auf Jahrtau- sende unbegreiflich zu machen. -- Wie in dem vor- hergehenden Verhältnisse die vorliegenden Umstände ein Seyendes waren, woraus die Individualität sich das nahm, was sie vermochte und wollte, entweder sich ihm ergebend oder es vorkohrend, aus welchem Grunde es die Nothwendigkeit und das Wesen der
Individuums aus seiner Wirklichkeit beobachtet, und es ist zu sehen, welche Bewandtniſs es mit dieser Nothwendigkeit hat, die in dieser Einheit gesetzt ist. — Diſs reflectirtseyn ist zuerst verschieden von der That selbst, und kann also etwas anderes seyn und für etwas anderes genommen werden, als sie ist; man sieht es einem am Gesicht an, ob es ihm Ernst mit dem ist, was er sagt oder thut. — Umgekehrt aber ist dieses, was Ausdruck des Innern seyn soll, zugleich seyender Ausdruck, und fällt hiemit selbst in die Bestimmung des Seyns herunter, das absolut zu- fällig für das selbstbewuſste Wesen ist. Es ist da- her wohl Ausdruck, aber zugleich auch nur wie ein Zeichen, so daſs dem ausgedrückten Inhalte die Be- schaffenheit dessen, wodurch es ausgedrückt wird, vollkommen gleichgültig ist. Das Innere ist in die- ser Erscheinung wohl sichtbares Unsichtbares, aber ohne an sie geknüpft zu seyn; es kann ebensowohl in einer andern Erscheinung seyn, als ein anderes Inneres in derselben Erscheinung seyn kann. — Lichtenberg sagt daher mit Recht: Gesetzt der Phy- siognom haschte den Menschen einmal, so käme es nur auf einen braven Entschluſs an, sich wieder auf Jahrtau- sende unbegreiflich zu machen. — Wie in dem vor- hergehenden Verhältnisse die vorliegenden Umstände ein Seyendes waren, woraus die Individualität sich das nahm, was sie vermochte und wollte, entweder sich ihm ergebend oder es vorkohrend, aus welchem Grunde es die Nothwendigkeit und das Wesen der
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Individuums aus seiner Wirklichkeit beobachtet, und
es ist zu sehen, welche Bewandtniſs es mit dieser
Nothwendigkeit hat, die in dieser Einheit gesetzt
ist. — Diſs reflectirtseyn ist zuerst verschieden von
der That selbst, und kann also etwas anderes seyn und
für etwas anderes genommen werden, als sie ist;
man sieht es einem am Gesicht an, ob es ihm Ernst
mit dem ist, was er sagt oder thut. — Umgekehrt
aber ist dieses, was Ausdruck des Innern seyn soll,
zugleich seyender Ausdruck, und fällt hiemit selbst in
die Bestimmung des Seyns herunter, das absolut zu-
fällig für das selbstbewuſste Wesen ist. Es ist da-
her wohl Ausdruck, aber zugleich auch nur wie ein
Zeichen, so daſs dem ausgedrückten Inhalte die Be-
schaffenheit dessen, wodurch es ausgedrückt wird,
vollkommen gleichgültig ist. Das Innere ist in die-
ser Erscheinung wohl sichtbares Unsichtbares, aber
ohne an sie geknüpft zu seyn; es kann ebensowohl
in einer andern Erscheinung seyn, als ein anderes
Inneres in derselben Erscheinung seyn kann. —
Lichtenberg sagt daher mit Recht: Gesetzt der Phy-
siognom haschte den Menschen einmal, so käme es nur
auf einen braven Entschluſs an, sich wieder auf Jahrtau-
sende unbegreiflich zu machen. — Wie in dem vor-
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ein Seyendes waren, woraus die Individualität sich
das nahm, was sie vermochte und wollte, entweder
sich ihm ergebend oder es vorkohrend, aus welchem
Grunde es die Nothwendigkeit und das Wesen der
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/361>, abgerufen am 22.11.2024.
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