Dinge willen, und für andere Dinge, sondern an ihm selbst; sie sind aber bestimmte Eigenschafften an ihm nur, indem sie mehrere sich von einander unter- scheidende sind; und drittens, indem sie so in der Dingheit sind, sind sie an und für sich und gleich- gültig gegen einander. Es ist also in Wahrheit das Ding selbst, welches weiss, und auch kubisch, auch scharf, und so fort ist, oder das Ding ist das Auch, oder das allgemeine Medium, worin die vielen Eigen- schaften ausser einander bestehen, ohne sich zu be- rühren und aufzuheben; und so genommen wird es als das wahre genommen.
Bey diesem Wahrnehmen nun ist das Bewusstseyn zugleich sich bewusst, dass es sich auch in sich selbst reflectirt und in dem Wahrnehmen das dem Auch entgegengesetzte Moment vorkommt. Diss Moment aber ist Einheit des Dings mit sich selbst, welche den Unterschied aus sich ausschliesst. Sie ist es dem- nach, welche das Bewusstseyn auf sich zu nehmen hat; denn das Ding selbst ist das Bestehen der vielen verschiedenen und unabhängigen Eigenschafften. Es wird also von dem Dinge gesagt, es ist weiss, auch kubisch, und auch scharf u. s. f. Aber insofern es weiss ist, ist es nicht kubisch, und insofern es ku- bisch und auch weiss ist, ist es nicht scharf u. s. f. Das in eins setzen dieser Eigenschafften kommt nur dem Bewusstseyn zu, welches sie daher an dem Ding nicht in Eins fallen zu lassen hat. Zu dem Ende bringt es das Insofern herbey, wodurch es sie aus-
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Dinge willen, und für andere Dinge, sondern an ihm selbst; sie sind aber bestimmte Eigenschafften an ihm nur, indem sie mehrere sich von einander unter- scheidende sind; und drittens, indem sie so in der Dingheit sind, sind sie an und für sich und gleich- gültig gegen einander. Es ist also in Wahrheit das Ding selbst, welches weiſs, und auch kubisch, auch scharf, und so fort ist, oder das Ding ist das Auch, oder das allgemeine Medium, worin die vielen Eigen- schaften auſser einander bestehen, ohne sich zu be- rühren und aufzuheben; und so genommen wird es als das wahre genommen.
Bey diesem Wahrnehmen nun ist das Bewuſstseyn zugleich sich bewuſst, daſs es sich auch in sich selbst reflectirt und in dem Wahrnehmen das dem Auch entgegengesetzte Moment vorkommt. Diſs Moment aber ist Einheit des Dings mit sich selbst, welche den Unterschied aus sich ausschlieſst. Sie ist es dem- nach, welche das Bewuſstseyn auf sich zu nehmen hat; denn das Ding selbst ist das Bestehen der vielen verschiedenen und unabhängigen Eigenschafften. Es wird also von dem Dinge gesagt, es ist weiſs, auch kubisch, und auch scharf u. s. f. Aber insofern es weiſs ist, ist es nicht kubisch, und insofern es ku- bisch und auch weiſs ist, ist es nicht scharf u. s. f. Das in eins setzen dieser Eigenschafften kommt nur dem Bewuſstseyn zu, welches sie daher an dem Ding nicht in Eins fallen zu lassen hat. Zu dem Ende bringt es das Insofern herbey, wodurch es sie aus-
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Dinge willen, und für andere Dinge, sondern an ihm
selbst; sie sind aber bestimmte Eigenschafften an ihm
nur, indem sie mehrere sich von einander unter-
scheidende sind; und drittens, indem sie so in der
Dingheit sind, sind sie an und für sich und gleich-
gültig gegen einander. Es ist also in Wahrheit das
Ding selbst, welches weiſs, und auch kubisch, auch
scharf, und so fort ist, oder das Ding ist das Auch,
oder das allgemeine Medium, worin die vielen Eigen-
schaften auſser einander bestehen, ohne sich zu be-
rühren und aufzuheben; und so genommen wird es
als das wahre genommen.
Bey diesem Wahrnehmen nun ist das Bewuſstseyn
zugleich sich bewuſst, daſs es sich auch in sich selbst
reflectirt und in dem Wahrnehmen das dem Auch
entgegengesetzte Moment vorkommt. Diſs Moment
aber ist Einheit des Dings mit sich selbst, welche
den Unterschied aus sich ausschlieſst. Sie ist es dem-
nach, welche das Bewuſstseyn auf sich zu nehmen
hat; denn das Ding selbst ist das Bestehen der vielen
verschiedenen und unabhängigen Eigenschafften. Es
wird also von dem Dinge gesagt, es ist weiſs, auch
kubisch, und auch scharf u. s. f. Aber insofern es
weiſs ist, ist es nicht kubisch, und insofern es ku-
bisch und auch weiſs ist, ist es nicht scharf u. s. f.
Das in eins setzen dieser Eigenschafften kommt nur
dem Bewuſstseyn zu, welches sie daher an dem Ding
nicht in Eins fallen zu lassen hat. Zu dem Ende
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/158>, abgerufen am 12.12.2024.
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