mente und Eigenthum des Geists herabgesun- ken ist, in seiner Gestaltung dar. Das Ziel ist die Einsicht des Geistes in das, was das Wis- sen ist. Die Ungeduld verlangt das Unmögli- che, nemlich die Erreichung des Ziels ohne die Mittel. Einestheils ist die Länge dieses Wegs zu ertragen, denn jedes Moment ist nothwen- dig, -- anderntheils bey jedem sich zu verwei- len, denn jedes ist selbst eine individuelle gan- ze Gestalt, und wird nur absolut betrachtet, insofern seine Bestimmtheit als Ganzes oder Concretes, oder das Ganze in der Eigenthüm- lichkeit dieser Bestimmung betrachtet wird. -- Weil die Substanz des Individuums, weil der Weltgeist die Geduld gehabt, diese Formen in der langen Ausdehnung der Zeit zu durchge- hen und die ungeheure Arbeit der Weltgeschichte zu übernehmen, und weil er dusch keine ge- ringere das Bewusstseyn über sich erreichen konnte, so kann zwar das Individuum nicht mit weniger seine Substanz begreiffen. Inzwischen hat es zugleich geringere Mühe, weil an sich diss vollbracht, -- der Inhalt schon die zur Möglichkeit getilgte Wirklichkeit und die be- zwungne Unmittelbarkeit ist. Schon ein gedach- tes, ist er Eigenthum der Individualität; es ist nicht mehr das Daseyn in das Ansichseyn, son-
mente und Eigenthum des Geists herabgesun- ken ist, in seiner Gestaltung dar. Das Ziel ist die Einsicht des Geistes in das, was das Wis- sen ist. Die Ungeduld verlangt das Unmögli- che, nemlich die Erreichung des Ziels ohne die Mittel. Einestheils ist die Länge dieses Wegs zu ertragen, denn jedes Moment ist nothwen- dig, — anderntheils bey jedem ſich zu verwei- len, denn jedes ist selbst eine individuelle gan- ze Gestalt, und wird nur absolut betrachtet, insofern seine Beſtimmtheit als Ganzes oder Concretes, oder das Ganze in der Eigenthüm- lichkeit dieser Bestimmung betrachtet wird. — Weil die Substanz des Individuums, weil der Weltgeist die Geduld gehabt, diese Formen in der langen Ausdehnung der Zeit zu durchge- hen und die ungeheure Arbeit der Weltgeschichte zu übernehmen, und weil er dusch keine ge- ringere das Bewuſstseyn über sich erreichen konnte, so kann zwar das Individuum nicht mit weniger séine Substanz begreiffen. Inzwischen hat es zugleich geringere Mühe, weil an ſich diſs vollbracht, — der Inhalt schon die zur Möglichkeit getilgte Wirklichkeit und die be- zwungne Unmittelbarkeit ist. Schon ein gedach- tes, ist er Eigenthum der Individualität; es ist nicht mehr das Daseyn in das Anſichseyn, son-
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[XXXV/0050]
mente und Eigenthum des Geists herabgesun-
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che, nemlich die Erreichung des Ziels ohne die
Mittel. Einestheils ist die Länge dieses Wegs
zu ertragen, denn jedes Moment ist nothwen-
dig, — anderntheils bey jedem ſich zu verwei-
len, denn jedes ist selbst eine individuelle gan-
ze Gestalt, und wird nur absolut betrachtet,
insofern seine Beſtimmtheit als Ganzes oder
Concretes, oder das Ganze in der Eigenthüm-
lichkeit dieser Bestimmung betrachtet wird. —
Weil die Substanz des Individuums, weil der
Weltgeist die Geduld gehabt, diese Formen in
der langen Ausdehnung der Zeit zu durchge-
hen und die ungeheure Arbeit der Weltgeschichte
zu übernehmen, und weil er dusch keine ge-
ringere das Bewuſstseyn über sich erreichen
konnte, so kann zwar das Individuum nicht mit
weniger séine Substanz begreiffen. Inzwischen
hat es zugleich geringere Mühe, weil an ſich
diſs vollbracht, — der Inhalt schon die zur
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. XXXV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/50>, abgerufen am 27.12.2024.
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