gleiches Prädicat mit ihrer vegetabilischen Natur genom- men wird, so wird ein Unterschied übersehen, der dem gemeinsten Auffassen auffallen muß. -- Das kategorische Urtheil ist daher bestimmt von dem positiven und nega- tiven Urtheile zu unterscheiden; in diesen ist das, was vom Subject ausgesagt wird, ein einzelner zufäl- liger Inhalt, in jenem ist er die Totalität der in sich reflectirten Form. Die Copula hat daher in ihm die Bedeutung der Nothwendigkeit, in jenen nur des abstracten, unmittelbaren Seyns.
Die Bestimmtheit des Subjects, wodurch es ein Besonderes gegen das Prädicat ist, ist zunächst noch ein zufälliges; Subject und Prädicat sind nicht durch die Form oder Bestimmtheit als nothwendig bezo- gen; die Nothwendigkeit ist daher noch als innre. -- Das Subject aber ist Subject nur als Besonderes, und insofern es objective Allgemeinheit hat, soll es sie wesentlich nach jener erst unmittelbaren Bestimmtheit haben. Das Objectiv-allgemeine, indem es sich be- stimmt, d. i. sich ins Urtheil setzt, ist wesentlich in identischer Beziehung mit dieser aus ihm abgestossenen Bestimmtheit als solcher, d. i. sie ist wesentlich nicht als bloß zufälliges zu setzen. Das kategorische Ur- theil entspricht erst durch diese Nothwendigkeit sei- nes unmittelbaren Seyns, seiner objectiven Allgemein- heit, und ist auf diese Weise in das hypothetische Ur- theil übergegangen.
b. Das hypothetische Urtheil.
Wenn A ist, so ist B; oder das Seyn des A ist nicht sein eigenes Seyn, sondern das
Seyn
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II.Kapitel. Das Urtheil.
gleiches Praͤdicat mit ihrer vegetabiliſchen Natur genom- men wird, ſo wird ein Unterſchied uͤberſehen, der dem gemeinſten Auffaſſen auffallen muß. — Das kategoriſche Urtheil iſt daher beſtimmt von dem poſitiven und nega- tiven Urtheile zu unterſcheiden; in dieſen iſt das, was vom Subject ausgeſagt wird, ein einzelner zufaͤl- liger Inhalt, in jenem iſt er die Totalitaͤt der in ſich reflectirten Form. Die Copula hat daher in ihm die Bedeutung der Nothwendigkeit, in jenen nur des abſtracten, unmittelbaren Seyns.
Die Beſtimmtheit des Subjects, wodurch es ein Beſonderes gegen das Praͤdicat iſt, iſt zunaͤchſt noch ein zufaͤlliges; Subject und Praͤdicat ſind nicht durch die Form oder Beſtimmtheit als nothwendig bezo- gen; die Nothwendigkeit iſt daher noch als innre. — Das Subject aber iſt Subject nur als Beſonderes, und inſofern es objective Allgemeinheit hat, ſoll es ſie weſentlich nach jener erſt unmittelbaren Beſtimmtheit haben. Das Objectiv-allgemeine, indem es ſich be- ſtimmt, d. i. ſich ins Urtheil ſetzt, iſt weſentlich in identiſcher Beziehung mit dieſer aus ihm abgeſtoſſenen Beſtimmtheit als ſolcher, d. i. ſie iſt weſentlich nicht als bloß zufaͤlliges zu ſetzen. Das kategoriſche Ur- theil entſpricht erſt durch dieſe Nothwendigkeit ſei- nes unmittelbaren Seyns, ſeiner objectiven Allgemein- heit, und iſt auf dieſe Weiſe in das hypothetiſche Ur- theil uͤbergegangen.
b. Das hypothetiſche Urtheil.
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II. Kapitel. Das Urtheil.
gleiches Praͤdicat mit ihrer vegetabiliſchen Natur genom-
men wird, ſo wird ein Unterſchied uͤberſehen, der dem
gemeinſten Auffaſſen auffallen muß. — Das kategoriſche
Urtheil iſt daher beſtimmt von dem poſitiven und nega-
tiven Urtheile zu unterſcheiden; in dieſen iſt das, was
vom Subject ausgeſagt wird, ein einzelner zufaͤl-
liger Inhalt, in jenem iſt er die Totalitaͤt der in ſich
reflectirten Form. Die Copula hat daher in ihm die
Bedeutung der Nothwendigkeit, in jenen nur des
abſtracten, unmittelbaren Seyns.
Die Beſtimmtheit des Subjects, wodurch es ein
Beſonderes gegen das Praͤdicat iſt, iſt zunaͤchſt noch
ein zufaͤlliges; Subject und Praͤdicat ſind nicht durch
die Form oder Beſtimmtheit als nothwendig bezo-
gen; die Nothwendigkeit iſt daher noch als innre. —
Das Subject aber iſt Subject nur als Beſonderes,
und inſofern es objective Allgemeinheit hat, ſoll es ſie
weſentlich nach jener erſt unmittelbaren Beſtimmtheit
haben. Das Objectiv-allgemeine, indem es ſich be-
ſtimmt, d. i. ſich ins Urtheil ſetzt, iſt weſentlich in
identiſcher Beziehung mit dieſer aus ihm abgeſtoſſenen
Beſtimmtheit als ſolcher, d. i. ſie iſt weſentlich
nicht als bloß zufaͤlliges zu ſetzen. Das kategoriſche Ur-
theil entſpricht erſt durch dieſe Nothwendigkeit ſei-
nes unmittelbaren Seyns, ſeiner objectiven Allgemein-
heit, und iſt auf dieſe Weiſe in das hypothetiſche Ur-
theil uͤbergegangen.
b.
Das hypothetiſche Urtheil.
Wenn A iſt, ſo iſt B; oder das Seyn des
A iſt nicht ſein eigenes Seyn, ſondern das
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/131>, abgerufen am 04.07.2024.
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