Die Gattung theilt sich, oder stößt sich wesent- lich in Arten ab; sie ist Gattung, nur insofern sie Ar- ten unter sich begreift; die Art ist Art nur, insofern sie einerseits in Einzelnen existirt, andererseits in der Gat- tung eine höhere Allgemeinheit ist. -- Das katego- rische Urtheil hat nun eine solche Allgemeinheit zum Prädicate, an dem das Subject seine imma- nente Natur hat. Es ist aber selbst das erste oder unmittelbare Urtheil der Nothwendigkeit; daher die Bestimmtheit des Subjects, wodurch es gegen die Gat- tung oder Art ein Besonderes oder Einzelnes ist, inso- fern der Unmittelbarkeit äusserlicher Existenz angehört. -- Die objective Allgemeinheit aber hat eben so hier nur erst ihre unmittelbare Particularisation; einerseits ist sie darum selbst eine bestimmte, gegen welche es hö- here Gattungen gibt; -- andererseits ist sie nicht gerade die nächste, d. h. deren Bestimmtheit nicht gerade das Princip der specifischen Besonderheit des Subjects ist. Was aber daran nothwendig ist, ist die substan- tielle Identität des Subjects und Prädicats, gegen welche das Eigene, wodurch sich jenes von diesem un- terscheidet, nur als ein unwesentliches Gesetztseyn, -- oder auch nur ein Nahmen ist; das Subject ist in sei- nem Prädicate in sein An- und- Fürsichseyn reflectirt. -- Ein solches Prädicat sollte mit den Prädicaten der bis- herigen Urtheile nicht zusammengestellt werden; wenn z. B. die Urtheile: die Rose ist roth, die Rose ist eine Pflanze, oder: dieser Ring ist gelb er ist Gold in Eine Classe zusammengeworfen, und eine so äusser- liche Eigenschaft, wie die Farbe einer Blume als ein
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I.Abſchnitt. Subjectivitaͤt.
a. Das kategoriſche Urtheil.
Die Gattung theilt ſich, oder ſtoͤßt ſich weſent- lich in Arten ab; ſie iſt Gattung, nur inſofern ſie Ar- ten unter ſich begreift; die Art iſt Art nur, inſofern ſie einerſeits in Einzelnen exiſtirt, andererſeits in der Gat- tung eine hoͤhere Allgemeinheit iſt. — Das katego- riſche Urtheil hat nun eine ſolche Allgemeinheit zum Praͤdicate, an dem das Subject ſeine imma- nente Natur hat. Es iſt aber ſelbſt das erſte oder unmittelbare Urtheil der Nothwendigkeit; daher die Beſtimmtheit des Subjects, wodurch es gegen die Gat- tung oder Art ein Beſonderes oder Einzelnes iſt, inſo- fern der Unmittelbarkeit aͤuſſerlicher Exiſtenz angehoͤrt. — Die objective Allgemeinheit aber hat eben ſo hier nur erſt ihre unmittelbare Particulariſation; einerſeits iſt ſie darum ſelbſt eine beſtimmte, gegen welche es hoͤ- here Gattungen gibt; — andererſeits iſt ſie nicht gerade die naͤchſte, d. h. deren Beſtimmtheit nicht gerade das Princip der ſpecifiſchen Beſonderheit des Subjects iſt. Was aber daran nothwendig iſt, iſt die ſubſtan- tielle Identitaͤt des Subjects und Praͤdicats, gegen welche das Eigene, wodurch ſich jenes von dieſem un- terſcheidet, nur als ein unweſentliches Geſetztſeyn, — oder auch nur ein Nahmen iſt; das Subject iſt in ſei- nem Praͤdicate in ſein An- und- Fuͤrſichſeyn reflectirt. — Ein ſolches Praͤdicat ſollte mit den Praͤdicaten der bis- herigen Urtheile nicht zuſammengeſtellt werden; wenn z. B. die Urtheile: die Roſe iſt roth, die Roſe iſt eine Pflanze, oder: dieſer Ring iſt gelb er iſt Gold in Eine Claſſe zuſammengeworfen, und eine ſo aͤuſſer- liche Eigenſchaft, wie die Farbe einer Blume als ein
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I. Abſchnitt. Subjectivitaͤt.
a.
Das kategoriſche Urtheil.
Die Gattung theilt ſich, oder ſtoͤßt ſich weſent-
lich in Arten ab; ſie iſt Gattung, nur inſofern ſie Ar-
ten unter ſich begreift; die Art iſt Art nur, inſofern ſie
einerſeits in Einzelnen exiſtirt, andererſeits in der Gat-
tung eine hoͤhere Allgemeinheit iſt. — Das katego-
riſche Urtheil hat nun eine ſolche Allgemeinheit
zum Praͤdicate, an dem das Subject ſeine imma-
nente Natur hat. Es iſt aber ſelbſt das erſte oder
unmittelbare Urtheil der Nothwendigkeit; daher die
Beſtimmtheit des Subjects, wodurch es gegen die Gat-
tung oder Art ein Beſonderes oder Einzelnes iſt, inſo-
fern der Unmittelbarkeit aͤuſſerlicher Exiſtenz angehoͤrt. —
Die objective Allgemeinheit aber hat eben ſo hier nur
erſt ihre unmittelbare Particulariſation; einerſeits
iſt ſie darum ſelbſt eine beſtimmte, gegen welche es hoͤ-
here Gattungen gibt; — andererſeits iſt ſie nicht gerade
die naͤchſte, d. h. deren Beſtimmtheit nicht gerade das
Princip der ſpecifiſchen Beſonderheit des Subjects iſt.
Was aber daran nothwendig iſt, iſt die ſubſtan-
tielle Identitaͤt des Subjects und Praͤdicats, gegen
welche das Eigene, wodurch ſich jenes von dieſem un-
terſcheidet, nur als ein unweſentliches Geſetztſeyn, —
oder auch nur ein Nahmen iſt; das Subject iſt in ſei-
nem Praͤdicate in ſein An- und- Fuͤrſichſeyn reflectirt. —
Ein ſolches Praͤdicat ſollte mit den Praͤdicaten der bis-
herigen Urtheile nicht zuſammengeſtellt werden; wenn
z. B. die Urtheile: die Roſe iſt roth,
die Roſe iſt eine Pflanze,
oder: dieſer Ring iſt gelb
er iſt Gold
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/130>, abgerufen am 23.11.2024.
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