Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.Vom Tode Fr. d. Gr. bis zur Err. d. Fr. Kays. der Staaten nicht unmittelbar ihr Glück; so grün-den sie doch ihre Festigkeit; und nicht immer findet sich ein großer Mann, der den Mangel der For- men ersetzt. 4. Für die Stärke der Staaten kannte man 5. Wie vollends, wenn man diese Streit- 6. L l 2
Vom Tode Fr. d. Gr. bis zur Err. d. Fr. Kayſ. der Staaten nicht unmittelbar ihr Gluͤck; ſo gruͤn-den ſie doch ihre Feſtigkeit; und nicht immer findet ſich ein großer Mann, der den Mangel der For- men erſetzt. 4. Fuͤr die Staͤrke der Staaten kannte man 5. Wie vollends, wenn man dieſe Streit- 6. L l 2
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Vom Tode Fr. d. Gr. bis zur Err. d. Fr. Kayſ.
der Staaten nicht unmittelbar ihr Gluͤck; ſo gruͤn-
den ſie doch ihre Feſtigkeit; und nicht immer findet
ſich ein großer Mann, der den Mangel der For-
men erſetzt.
4. Fuͤr die Staͤrke der Staaten kannte man
keinen andern Maaßſtab mehr als die ſtehenden
Heere. Und wirklich kaum gab es auch noch einen
andern. Durch ihre Ausbildung war die Scheide-
wand zwiſchen ihnen und den Nationen allmaͤhlig
vollendet; nur ſie waren gewaffnet; die Voͤlker
wehrlos. Was blieb uͤbrig als Unterwerfung,
wenn das Heer geſchlagen und zerſtreut war? So
konnten die Tage von Zama und Pydna wieder-
kehren; und Ein Schlag das Schickſal maͤchtiger
Reiche entſcheiden!
5. Wie vollends, wenn man dieſe Streit-
kraͤfte mit den Geldkraͤften verglich, ohne welche
ſie todt waren? Und faſt waren ſie todt fuͤr den
Gebrauch! Nicht Ein Staat des Continents war
faͤhig, mit eignen Mitteln einen großen Krieg von
Dauer zu fuͤhren; nur Subſidien oder Erpreſſungen
neuer Art machten es moͤglich. So war man auf
den Punct gekommen, wo die Uebertreibung des
Syſtems ſich ſelber ſtrafte. Die furchtbaren Folgen
dieſer Spannung mußten bey der erſten Gelegen-
heit ſich entwickeln.
6.
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