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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

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II. Per. C. I. Gesch. d. südl. Eur. Staatensyst.
wickelten sich Uebel, die desto gefährlicher waren,
je weniger der äußere Glanz sie bemerken ließ.


III. Geschichte des Colonialwesens in diesem Zeitraum
von 1740 bis 1786.

1. Was seit fast drey Jahrhunderten von den
Europäern jenseit des Oceans gepflanzt und aufge-
wachsen war, fieng in diesem Zeitraum an zu rei-
fen. Die Colonien jeder Art erhielten in demsel-
ben ihre größte Wichtigkeit. Aber es zeigten sich
auch Erscheinungen, an welche man nicht gedacht
hatte, wie sehr sie auch in der natürlichen Ord-
nung waren.

2. Wenn Großbritannien in diesem Zeit-
raum die überwiegende Macht unter den Colonial-
staaten wurde, so lag ein Hauptgrund davon aller-
dings in seiner Seemacht. Durch diese war es fä-
hig, auch im Kriege die Verbindung mit seinen
Colonien offen zu erhalten, was seine Feinde nicht
vermochten; und sein Handel ward durch diese
wenig gestört. Doch war es nicht weniger der
ganze Geist der Nation und der Regierung, der
sich immer mehr auf Handel wandte, welcher auch
die Sorge für die Colonien sich zum Hauptgegen-

stande

II. Per. C. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
wickelten ſich Uebel, die deſto gefaͤhrlicher waren,
je weniger der aͤußere Glanz ſie bemerken ließ.


III. Geſchichte des Colonialweſens in dieſem Zeitraum
von 1740 bis 1786.

1. Was ſeit faſt drey Jahrhunderten von den
Europaͤern jenſeit des Oceans gepflanzt und aufge-
wachſen war, fieng in dieſem Zeitraum an zu rei-
fen. Die Colonien jeder Art erhielten in demſel-
ben ihre groͤßte Wichtigkeit. Aber es zeigten ſich
auch Erſcheinungen, an welche man nicht gedacht
hatte, wie ſehr ſie auch in der natuͤrlichen Ord-
nung waren.

2. Wenn Großbritannien in dieſem Zeit-
raum die uͤberwiegende Macht unter den Colonial-
ſtaaten wurde, ſo lag ein Hauptgrund davon aller-
dings in ſeiner Seemacht. Durch dieſe war es faͤ-
hig, auch im Kriege die Verbindung mit ſeinen
Colonien offen zu erhalten, was ſeine Feinde nicht
vermochten; und ſein Handel ward durch dieſe
wenig geſtoͤrt. Doch war es nicht weniger der
ganze Geiſt der Nation und der Regierung, der
ſich immer mehr auf Handel wandte, welcher auch
die Sorge fuͤr die Colonien ſich zum Hauptgegen-

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[456/0494] II. Per. C. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt. wickelten ſich Uebel, die deſto gefaͤhrlicher waren, je weniger der aͤußere Glanz ſie bemerken ließ. III. Geſchichte des Colonialweſens in dieſem Zeitraum von 1740 bis 1786. 1. Was ſeit faſt drey Jahrhunderten von den Europaͤern jenſeit des Oceans gepflanzt und aufge- wachſen war, fieng in dieſem Zeitraum an zu rei- fen. Die Colonien jeder Art erhielten in demſel- ben ihre groͤßte Wichtigkeit. Aber es zeigten ſich auch Erſcheinungen, an welche man nicht gedacht hatte, wie ſehr ſie auch in der natuͤrlichen Ord- nung waren. 2. Wenn Großbritannien in dieſem Zeit- raum die uͤberwiegende Macht unter den Colonial- ſtaaten wurde, ſo lag ein Hauptgrund davon aller- dings in ſeiner Seemacht. Durch dieſe war es faͤ- hig, auch im Kriege die Verbindung mit ſeinen Colonien offen zu erhalten, was ſeine Feinde nicht vermochten; und ſein Handel ward durch dieſe wenig geſtoͤrt. Doch war es nicht weniger der ganze Geiſt der Nation und der Regierung, der ſich immer mehr auf Handel wandte, welcher auch die Sorge fuͤr die Colonien ſich zum Hauptgegen- ſtande

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Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/494>, abgerufen am 22.11.2024.