II. Per. A. II. Gesch. d. nördl. Eur. Staatensyst.
schließt 1672. Daher Vorwand der Türken zum Kriege, höchst unglücklich von den Polen, wenn gleich in Verbin- dung mit den Russen, geführt. Verlust von Kaminiek, und Eindringen der Türken in das Herz von Polen, begün- stigt durch die inneren Unruhen; bis Michael in dem Frie- den vom 18. Oct. 1672 sich zur Freylassung der Cosacken, und einem Tribut, verstand. Einen solchen Frieden zu ertragen vermochte die Nation aber nicht; daher 1673 Erneuerung des Kriegs; Sieg bey Chozim unter Joh. Sobiesky 11. Nov. und Tod des Königs 10. Nov.
1674 19. Mai
9. Die Wahl von Johann Sobiesky schien nicht bloß für Polen, sondern für den gan- zen Norden wichtig werden zu müssen. Aber früh gestählt zum Krieger und Feldherrn, reifte er doch nie zum Herrscher. Er vertilgte den Schimpf des letzten Friedens; aber durchgreifende innere Verbes- serungen lagen nicht in dem Gesichtskreise eines Pol- nischen Magnaten; und wie groß auch die Theil- nahme Polens an den Händeln des Nordens wurde, so war doch alles nur vorübergehend, weil es blos persönlich war.
Beendigung des Türkenkriegs durch den Separatfrieden bey Zurawno 16. Oct. 1676, wodurch 1. der Tribut auf- gehoben wird; 2. Caminiek und ein Drittel der Ukraine den Türken bleibt. Aber auch diesen Theil entrissen ihnen die Russen, die den Krieg fortsetzten, und behielten ihn in dem Waffenstillstande zu Radzin 1680.
Histoire de Jean Sobiesky, roi de Pologne, par Mr. l'Ab- be Coyer, a Warsowie 1771. 3 T. So treu wie eine sehr geistvolle Erzählung es seyn kann.
10.
II. Per. A. II. Geſch. d. noͤrdl. Eur. Staatenſyſt.
ſchließt 1672. Daher Vorwand der Tuͤrken zum Kriege, hoͤchſt ungluͤcklich von den Polen, wenn gleich in Verbin- dung mit den Ruſſen, gefuͤhrt. Verluſt von Kaminiek, und Eindringen der Tuͤrken in das Herz von Polen, beguͤn- ſtigt durch die inneren Unruhen; bis Michael in dem Frie- den vom 18. Oct. 1672 ſich zur Freylaſſung der Coſacken, und einem Tribut, verſtand. Einen ſolchen Frieden zu ertragen vermochte die Nation aber nicht; daher 1673 Erneuerung des Kriegs; Sieg bey Chozim unter Joh. Sobiesky 11. Nov. und Tod des Koͤnigs 10. Nov.
1674 19. Mai
9. Die Wahl von Johann Sobiesky ſchien nicht bloß fuͤr Polen, ſondern fuͤr den gan- zen Norden wichtig werden zu muͤſſen. Aber fruͤh geſtaͤhlt zum Krieger und Feldherrn, reifte er doch nie zum Herrſcher. Er vertilgte den Schimpf des letzten Friedens; aber durchgreifende innere Verbeſ- ſerungen lagen nicht in dem Geſichtskreiſe eines Pol- niſchen Magnaten; und wie groß auch die Theil- nahme Polens an den Haͤndeln des Nordens wurde, ſo war doch alles nur voruͤbergehend, weil es blos perſoͤnlich war.
Beendigung des Tuͤrkenkriegs durch den Separatfrieden bey Zurawno 16. Oct. 1676, wodurch 1. der Tribut auf- gehoben wird; 2. Caminiek und ein Drittel der Ukraine den Tuͤrken bleibt. Aber auch dieſen Theil entriſſen ihnen die Ruſſen, die den Krieg fortſetzten, und behielten ihn in dem Waffenſtillſtande zu Radzin 1680.
Hiſtoire de Jean Sobiesky, roi de Pologne, par Mr. l'Ab- bé Coyer, à Warſowie 1771. 3 T. So treu wie eine ſehr geiſtvolle Erzaͤhlung es ſeyn kann.
10.
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II. Per. A. II. Geſch. d. noͤrdl. Eur. Staatenſyſt.
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hoͤchſt ungluͤcklich von den Polen, wenn gleich in Verbin-
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und Eindringen der Tuͤrken in das Herz von Polen, beguͤn-
ſtigt durch die inneren Unruhen; bis Michael in dem Frie-
den vom 18. Oct. 1672 ſich zur Freylaſſung der Coſacken,
und einem Tribut, verſtand. Einen ſolchen Frieden
zu ertragen vermochte die Nation aber nicht; daher 1673
Erneuerung des Kriegs; Sieg bey Chozim unter Joh.
Sobiesky 11. Nov. und Tod des Koͤnigs 10. Nov.
9. Die Wahl von Johann Sobiesky
ſchien nicht bloß fuͤr Polen, ſondern fuͤr den gan-
zen Norden wichtig werden zu muͤſſen. Aber fruͤh
geſtaͤhlt zum Krieger und Feldherrn, reifte er doch
nie zum Herrſcher. Er vertilgte den Schimpf des
letzten Friedens; aber durchgreifende innere Verbeſ-
ſerungen lagen nicht in dem Geſichtskreiſe eines Pol-
niſchen Magnaten; und wie groß auch die Theil-
nahme Polens an den Haͤndeln des Nordens wurde,
ſo war doch alles nur voruͤbergehend, weil es blos
perſoͤnlich war.
Beendigung des Tuͤrkenkriegs durch den Separatfrieden
bey Zurawno 16. Oct. 1676, wodurch 1. der Tribut auf-
gehoben wird; 2. Caminiek und ein Drittel der Ukraine den
Tuͤrken bleibt. Aber auch dieſen Theil entriſſen ihnen die
Ruſſen, die den Krieg fortſetzten, und behielten ihn in dem
Waffenſtillſtande zu Radzin 1680.
Hiſtoire de Jean Sobiesky, roi de Pologne, par Mr. l'Ab-
bé Coyer, à Warſowie 1771. 3 T. So treu wie eine ſehr
geiſtvolle Erzaͤhlung es ſeyn kann.
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/310>, abgerufen am 25.11.2024.
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