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Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668.

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Da man nur Schmerzen der Herzen wil zehlen/
Immer in Schwermuth und Traurigkeit
seyn?
Solte das Klagen verjagen die Plagen?
Solten die Thränen vertreiben das Leid?
Solte das Trauren den traurigen Tagen
Können verkürzen die traurige Zeit?
Warlich/ durch weinen wird wenig gemin-
dert/
Sondern gehäufet die drükkende Last/
Warlich/ durch Seufzen wird merklich ver-
hindert
Alles was fördert zur geistlichen Rast.
Solte doch lieblich und köstlich gefallen
Unserem Herzen/ was über uns her
Donnert und hagelt mit krachen und knalen/
Sintemal solches nicht sonder Gefehr/
Sondern von freundlichen Herzen und
Händen
Unsers Heilandes wird über uns bracht/
Welcher wird endlich volenden und wenden
Lauter in Freuden die traurige Nacht.
Freue dich/ Seele! Wenn JEsus dir schikket
Trübsal und Elend'/ und Jammer und
Noth/
Leide/ wenn JEsus dich herzet und drükket/
Leide gar willig den schmerzlichen Todt.
Sage
Da man nur Schmeꝛzẽ der Herzẽ wil zehlẽ/
Immer in Schwermuth uñ Traurigkeit
ſeyn?
Solte das Klagen verjagen die Plagen?
Solten die Thränen vertꝛeiben das Leid?
Solte das Trauren den traurigen Tagen
Können verkürzen die traurige Zeit?
Warlich/ durch weinen wird wenig gemin-
dert/
Sondern gehäufet die drükkende Laſt/
Warlich/ durch Seufzen wiꝛd merklich ver-
hindert
Alles was fördert zur geiſtlichen Raſt.
Solte doch lieblich und köſtlich gefallen
Unſerem Herzen/ was über uns her
Doñert und hagelt mit krachen und knalẽ/
Sintemal ſolches nicht ſonder Gefehr/
Sondern von freundlichen Herzen und
Händen
Unſers Heilandes wird über uns bracht/
Welcher wird endlich volenden und wendẽ
Lauter in Freuden die traurige Nacht.
Freue dich/ Seele! Weñ JEſus dir ſchikket
Trübſal und Elend’/ und Jammer und
Noth/
Leide/ weñ JEſus dich herzet und drükket/
Leide gar willig den ſchmerzlichen Todt.
Sage
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[0078] Da man nur Schmeꝛzẽ der Herzẽ wil zehlẽ/ Immer in Schwermuth uñ Traurigkeit ſeyn? Solte das Klagen verjagen die Plagen? Solten die Thränen vertꝛeiben das Leid? Solte das Trauren den traurigen Tagen Können verkürzen die traurige Zeit? Warlich/ durch weinen wird wenig gemin- dert/ Sondern gehäufet die drükkende Laſt/ Warlich/ durch Seufzen wiꝛd merklich ver- hindert Alles was fördert zur geiſtlichen Raſt. Solte doch lieblich und köſtlich gefallen Unſerem Herzen/ was über uns her Doñert und hagelt mit krachen und knalẽ/ Sintemal ſolches nicht ſonder Gefehr/ Sondern von freundlichen Herzen und Händen Unſers Heilandes wird über uns bracht/ Welcher wird endlich volenden und wendẽ Lauter in Freuden die traurige Nacht. Freue dich/ Seele! Weñ JEſus dir ſchikket Trübſal und Elend’/ und Jammer und Noth/ Leide/ weñ JEſus dich herzet und drükket/ Leide gar willig den ſchmerzlichen Todt. Sage

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Zitationshilfe: Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668/78>, abgerufen am 26.11.2024.