[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Und iedem hangt e Bederthalben a, und wenns em öd wird, lengt er ebe dri, und biißt e Stückli Schwefelschnitten a, und trinkt e Schlückli Treber-Brentewi. Druf puzt er d'Schnören amme Tschäubli ab; Hui, flackerets in liechte Flammen uf, und, hui, gohts wieder d'Matten uf und ab, mit neue Chräfte, d' Matten ab und uf. 's isch chummliger so, wenn eim vorem Fuß und vor den Auge d'Togge selber rennt, aß wemme sie mit Hände trage muß, und öbbe gar no d'Finger dra verbrennt. Und schriket spot e Mensch dur d'Nacht derher, und sieht vo witem scho die Kerli goh, und betet lisli: "Das walt Gott der Her"-- "Ach bleib bey uns" -- im Wetter sin sie do. Wor-
Und iedem hangt e Bederthalben a, und wenns em oͤd wird, lengt er ebe dri, und biißt e Stuͤckli Schwefelſchnitten a, und trinkt e Schluͤckli Treber-Brentewi. Druf puzt er d’Schnoͤren amme Tſchaͤubli ab; Hui, flackerets in liechte Flammen uf, und, hui, gohts wieder d’Matten uf und ab, mit neue Chraͤfte, d’ Matten ab und uf. ’s iſch chummliger ſo, wenn eim vorem Fuß und vor den Auge d’Togge ſelber rennt, aß wemme ſie mit Haͤnde trage muß, und oͤbbe gar no d’Finger dra verbrennt. Und ſchriket ſpot e Menſch dur d’Nacht derher, und ſieht vo witem ſcho die Kerli goh, und betet liſli: „Das walt Gott der Her“— „Ach bleib bey uns“ — im Wetter ſin ſie do. Wor-
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Und iedem hangt e Bederthalben a,
und wenns em oͤd wird, lengt er ebe dri,
und biißt e Stuͤckli Schwefelſchnitten a,
und trinkt e Schluͤckli Treber-Brentewi.
Druf puzt er d’Schnoͤren amme Tſchaͤubli ab;
Hui, flackerets in liechte Flammen uf,
und, hui, gohts wieder d’Matten uf und ab,
mit neue Chraͤfte, d’ Matten ab und uf.
’s iſch chummliger ſo, wenn eim vorem Fuß
und vor den Auge d’Togge ſelber rennt,
aß wemme ſie mit Haͤnde trage muß,
und oͤbbe gar no d’Finger dra verbrennt.
Und ſchriket ſpot e Menſch dur d’Nacht derher,
und ſieht vo witem ſcho die Kerli goh,
und betet liſli: „Das walt Gott der Her“—
„Ach bleib bey uns“ — im Wetter ſin ſie do.
Wor-
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