Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
's sagen au e Theil, de seigisch glückli im
Finde
uf de Bänke, wo nit g'wüscht sin, sel hani
nie gseh.
Mengmol haseliersch, und 's muß der alles
us Weg goh;
öbbe rennsch e Hüsli nieder, wenns der im
Weg stoht.
Wo de gohsch, und wo de stohsch isch Bal-
gen und Balge.
Feldbergs Tochter los, de bisch an Tu-
ged und Fehler
zitig, chunnts mer halber vor, zum Manne,
wie wärs echt?
Zeig, was machsch für Aeugli? Was zupfsch
am sidene Bendel?
Stell di nit so närsch, du Dingli, meinsch
denn, me wüß nit,
aß de versproche bisch, und aß der enander
scho bstellt hen?
Meinsch, i chenn di Holderstock, di chräf-
tige Burst nit?
’s ſagen au e Theil, de ſeigiſch gluͤckli im
Finde
uf de Baͤnke, wo nit g’wuͤſcht ſin, ſel hani
nie gſeh.
Mengmol haſelierſch, und ’s muß der alles
us Weg goh;
oͤbbe rennſch e Huͤsli nieder, wenns der im
Weg ſtoht.
Wo de gohſch, und wo de ſtohſch iſch Bal-
gen und Balge.
Feldbergs Tochter los, de biſch an Tu-
ged und Fehler
zitig, chunnts mer halber vor, zum Manne,
wie waͤrs echt?
Zeig, was machſch fuͤr Aeugli? Was zupfſch
am ſidene Bendel?
Stell di nit ſo naͤrſch, du Dingli, meinſch
denn, me wuͤß nit,
aß de verſproche biſch, und aß der enander
ſcho bſtellt hen?
Meinſch, i chenn di Holderſtock, di chraͤf-
tige Burſt nit?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0038" n="24"/>
            <l>&#x2019;s &#x017F;agen au e Theil, de &#x017F;eigi&#x017F;ch glu&#x0364;ckli im</l><lb/>
            <l>Finde</l><lb/>
            <l>uf de Ba&#x0364;nke, wo nit g&#x2019;wu&#x0364;&#x017F;cht &#x017F;in, &#x017F;el hani</l><lb/>
            <l>nie g&#x017F;eh.</l><lb/>
            <l>Mengmol ha&#x017F;elier&#x017F;ch, und &#x2019;s muß der alles</l><lb/>
            <l>us Weg goh;</l><lb/>
            <l>o&#x0364;bbe renn&#x017F;ch e Hu&#x0364;sli nieder, wenns der im</l><lb/>
            <l>Weg &#x017F;toht.</l><lb/>
            <l>Wo de goh&#x017F;ch, und wo de &#x017F;toh&#x017F;ch i&#x017F;ch Bal-</l><lb/>
            <l>gen und Balge.</l><lb/>
            <l>Feldbergs Tochter los, de bi&#x017F;ch an Tu-</l><lb/>
            <l>ged und Fehler</l><lb/>
            <l>zitig, chunnts mer halber vor, zum Manne,</l><lb/>
            <l>wie wa&#x0364;rs echt?</l><lb/>
            <l>Zeig, was mach&#x017F;ch fu&#x0364;r Aeugli? Was zupf&#x017F;ch</l><lb/>
            <l>am &#x017F;idene Bendel?</l><lb/>
            <l>Stell di nit &#x017F;o na&#x0364;r&#x017F;ch, du Dingli, mein&#x017F;ch</l><lb/>
            <l>denn, me wu&#x0364;ß nit,</l><lb/>
            <l>aß de ver&#x017F;proche bi&#x017F;ch, und aß der enander</l><lb/>
            <l>&#x017F;cho b&#x017F;tellt hen?</l><lb/>
            <l>Mein&#x017F;ch, i chenn di Holder&#x017F;tock, di chra&#x0364;f-</l><lb/>
            <l>tige Bur&#x017F;t nit?</l><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0038] ’s ſagen au e Theil, de ſeigiſch gluͤckli im Finde uf de Baͤnke, wo nit g’wuͤſcht ſin, ſel hani nie gſeh. Mengmol haſelierſch, und ’s muß der alles us Weg goh; oͤbbe rennſch e Huͤsli nieder, wenns der im Weg ſtoht. Wo de gohſch, und wo de ſtohſch iſch Bal- gen und Balge. Feldbergs Tochter los, de biſch an Tu- ged und Fehler zitig, chunnts mer halber vor, zum Manne, wie waͤrs echt? Zeig, was machſch fuͤr Aeugli? Was zupfſch am ſidene Bendel? Stell di nit ſo naͤrſch, du Dingli, meinſch denn, me wuͤß nit, aß de verſproche biſch, und aß der enander ſcho bſtellt hen? Meinſch, i chenn di Holderſtock, di chraͤf- tige Burſt nit?

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/38
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/38>, abgerufen am 16.04.2024.