[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803."Jez lueg au dini Schiben a, "und wieni Helgli chritzle cha! "Do hesch e Blüemli, wenns der gfallt, "do hesch e ganze Tannewald! "Der Früehlig chönnts nit halber so, "s isch mit der Farb nit alles tho." Er seit: "J bi ne st arche Ma, "und zwing mi näumer, wenn er cha! "Der Forster gstablet uf der Jacht, "der Brundtrog springt, der Eichbaum chracht. "D' Frau Sunne mittem Gsichtli rund, "het 's Herz nit, aß sie füre chunnt." -- 's isch wohr, me weiß nit, was sie tribt, und wo sie alli Morge blibt. Wie länger Nacht, wie spöter Tag, wie besser, aß sie schlofe mag, und blieb es bis um Zehni Nacht, se chäm sie erst, wenns Oelfi schlacht. „Jez lueg au dini Schiben a, „und wieni Helgli chritzle cha! „Do heſch e Bluͤemli, wenns der gfallt, „do heſch e ganze Tannewald! „Der Fruͤehlig choͤnnts nit halber ſo, „s iſch mit der Farb nit alles tho.“ Er ſeit: „J bi ne ſt arche Ma, „und zwing mi naͤumer, wenn er cha! „Der Forſter gſtablet uf der Jacht, „der Bruñtrog ſpringt, der Eichbaum chracht. „D’ Frau Sunne mittem Gſichtli rund, „het ’s Herz nit, aß ſie fuͤre chunnt.“ — ’s iſch wohr, me weiß nit, was ſie tribt, und wo ſie alli Morge blibt. Wie laͤnger Nacht, wie ſpoͤter Tag, wie beſſer, aß ſie ſchlofe mag, und blieb es bis um Zehni Nacht, ſe chaͤm ſie erſt, wenns Oelfi ſchlacht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0211" n="189"/> <lg n="6"> <l>„Jez lueg au dini Schiben a,</l><lb/> <l>„und wieni Helgli chritzle cha!</l><lb/> <l>„Do heſch e Bluͤemli, wenns der gfallt,</l><lb/> <l>„do heſch e ganze Tannewald!</l><lb/> <l>„Der Fruͤehlig choͤnnts nit halber ſo,</l><lb/> <l>„s iſch mit der Farb nit alles tho.“</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Er ſeit: „J bi ne ſt <hi rendition="#g">arche</hi> Ma,</l><lb/> <l>„und zwing mi naͤumer, wenn er cha!</l><lb/> <l>„Der Forſter gſtablet uf der Jacht,</l><lb/> <l>„der Bruñtrog ſpringt, der Eichbaum chracht.</l><lb/> <l>„D’ Frau Sunne mittem Gſichtli rund,</l><lb/> <l>„het ’s Herz nit, aß ſie fuͤre chunnt.“ —</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>’s iſch wohr, me weiß nit, was ſie tribt,</l><lb/> <l>und wo ſie alli Morge blibt.</l><lb/> <l>Wie laͤnger Nacht, wie ſpoͤter Tag,</l><lb/> <l>wie beſſer, aß ſie ſchlofe mag,</l><lb/> <l>und blieb es bis um Zehni Nacht,</l><lb/> <l>ſe chaͤm ſie erſt, wenns Oelfi ſchlacht.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0211]
„Jez lueg au dini Schiben a,
„und wieni Helgli chritzle cha!
„Do heſch e Bluͤemli, wenns der gfallt,
„do heſch e ganze Tannewald!
„Der Fruͤehlig choͤnnts nit halber ſo,
„s iſch mit der Farb nit alles tho.“
Er ſeit: „J bi ne ſt arche Ma,
„und zwing mi naͤumer, wenn er cha!
„Der Forſter gſtablet uf der Jacht,
„der Bruñtrog ſpringt, der Eichbaum chracht.
„D’ Frau Sunne mittem Gſichtli rund,
„het ’s Herz nit, aß ſie fuͤre chunnt.“ —
’s iſch wohr, me weiß nit, was ſie tribt,
und wo ſie alli Morge blibt.
Wie laͤnger Nacht, wie ſpoͤter Tag,
wie beſſer, aß ſie ſchlofe mag,
und blieb es bis um Zehni Nacht,
ſe chaͤm ſie erſt, wenns Oelfi ſchlacht.
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