Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
Wohl goht em menge Batzen i,
doch will au menge gfuttert sy;
und woner lost isch Bitt und Bitt,
und alli tröste chaner nit.
Und wenn er hilft, und sorgt und wacht
vom früeihe Morge bis in d' Nacht,
und meint, iez heiger alles tho,
se het er erst kei Dank dervo.
Und wenn, vom Treffe blutig roth,
der Jenneral im Lager stoht,
se lengt er endli au in Sack,
und trinkt e Pfifli Rauchtuback.
Doch schmeckts em nit im wilde Gwühl,
by'm Ach und Weh und Saitespiel;
er het thurnieret um und um,
und niemes will en lobe drum.

Wohl goht em menge Batzen i,
doch will au menge gfuttert ſy;
und woner lost iſch Bitt und Bitt,
und alli troͤſte chaner nit.
Und wenn er hilft, und ſorgt und wacht
vom fruͤeihe Morge bis in d’ Nacht,
und meint, iez heiger alles tho,
ſe het er erſt kei Dank dervo.
Und wenn, vom Treffe blutig roth,
der Jenneral im Lager ſtoht,
ſe lengt er endli au in Sack,
und trinkt e Pfifli Rauchtuback.
Doch ſchmeckts em nit im wilde Gwuͤhl,
by’m Ach und Weh und Saiteſpiel;
er het thurnieret um und um,
und niemes will en lobe drum.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0197" n="175"/>
            <lg n="4">
              <l>Wohl goht em menge Batzen i,</l><lb/>
              <l>doch will au menge gfuttert &#x017F;y;</l><lb/>
              <l>und woner lost i&#x017F;ch Bitt und Bitt,</l><lb/>
              <l>und alli tro&#x0364;&#x017F;te chaner nit.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Und wenn er hilft, und &#x017F;orgt und wacht</l><lb/>
              <l>vom fru&#x0364;eihe Morge bis in d&#x2019; Nacht,</l><lb/>
              <l>und meint, iez heiger alles tho,</l><lb/>
              <l>&#x017F;e het er er&#x017F;t kei Dank dervo.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Und wenn, vom Treffe blutig roth,</l><lb/>
              <l>der Jenneral im Lager &#x017F;toht,</l><lb/>
              <l>&#x017F;e lengt er endli au in Sack,</l><lb/>
              <l>und trinkt e Pfifli Rauchtuback.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>Doch &#x017F;chmeckts em nit im wilde Gwu&#x0364;hl,</l><lb/>
              <l>by&#x2019;m Ach und Weh und Saite&#x017F;piel;</l><lb/>
              <l>er het thurnieret um und um,</l><lb/>
              <l>und niemes will en lobe drum.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0197] Wohl goht em menge Batzen i, doch will au menge gfuttert ſy; und woner lost iſch Bitt und Bitt, und alli troͤſte chaner nit. Und wenn er hilft, und ſorgt und wacht vom fruͤeihe Morge bis in d’ Nacht, und meint, iez heiger alles tho, ſe het er erſt kei Dank dervo. Und wenn, vom Treffe blutig roth, der Jenneral im Lager ſtoht, ſe lengt er endli au in Sack, und trinkt e Pfifli Rauchtuback. Doch ſchmeckts em nit im wilde Gwuͤhl, by’m Ach und Weh und Saiteſpiel; er het thurnieret um und um, und niemes will en lobe drum.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/197
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/197>, abgerufen am 26.11.2024.