[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Der zufriedene Landmann. Denkwol, iez lengi au in Sack, und trink e Pfifli Rauchtuback, und fahr iez heim mit Eg und Pflug, der Laubi meint scho lang, 's wär gnug. Und wenn der Kayser usem Roth in Feld und Forst ufs Jage goht, se lengt er eben au in Sack, und trinkt e Pfifli Rauchtuback. Doch trinkt er wenig Freud und Lust, es isch em näume gar nit iust. Die goldne Chrone drucke schwer; 's isch nit, aß wenns e Schie-Hut wär. Der zufriedene Landmann. Denkwol, iez lengi au in Sack, und trink e Pfifli Rauchtuback, und fahr iez heim mit Eg und Pflug, der Laubi meint ſcho lang, ’s waͤr gnug. Und wenn der Kayſer uſem Roth in Feld und Forſt ufs Jage goht, ſe lengt er eben au in Sack, und trinkt e Pfifli Rauchtuback. Doch trinkt er wenig Freud und Luſt, es iſch em naͤume gar nit iuſt. Die goldne Chrone drucke ſchwer; ’s iſch nit, aß wenns e Schie-Hut waͤr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0196" n="174"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der zufriedene Landmann</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>enkwol, iez lengi au in Sack,</l><lb/> <l>und trink e Pfifli Rauchtuback,</l><lb/> <l>und fahr iez heim mit Eg und Pflug,</l><lb/> <l>der Laubi meint ſcho lang, ’s waͤr gnug.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und wenn der Kayſer uſem Roth</l><lb/> <l>in Feld und Forſt ufs Jage goht,</l><lb/> <l>ſe lengt er eben au in Sack,</l><lb/> <l>und trinkt e Pfifli Rauchtuback.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Doch trinkt er wenig Freud und Luſt,</l><lb/> <l>es iſch em naͤume gar nit iuſt.</l><lb/> <l>Die goldne Chrone drucke ſchwer;</l><lb/> <l>’s iſch nit, aß wenns e Schie-Hut waͤr.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0196]
Der zufriedene Landmann.
Denkwol, iez lengi au in Sack,
und trink e Pfifli Rauchtuback,
und fahr iez heim mit Eg und Pflug,
der Laubi meint ſcho lang, ’s waͤr gnug.
Und wenn der Kayſer uſem Roth
in Feld und Forſt ufs Jage goht,
ſe lengt er eben au in Sack,
und trinkt e Pfifli Rauchtuback.
Doch trinkt er wenig Freud und Luſt,
es iſch em naͤume gar nit iuſt.
Die goldne Chrone drucke ſchwer;
’s iſch nit, aß wenns e Schie-Hut waͤr.
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