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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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Wo bini gsi? wo bini echterst iez?
e Stäpfli uf, e Stäpfli wieder ab,
und witers nüt? Nei weger witers nüt!
Isch nit 's ganz Dörfli in der Mitternacht
e stille Chilchhof? Schloft nit alles do,
wie dört vom lange müede Wachen us,
vo Freud und Leid, und lit in Gottis Hand,
do unterm Strau-Dach, dört im chüele
Grund,
und warte, biß es taget um sie her?
He, 's würd io öbbe! Und wie lang und
schwarz
au d' Nacht vom hoche Himmel abe hangt,
verschlofen isch der Tag deswege nie;
und bißi wieder chumm, und no ne mol,
so gen mer d' Gühl scho Antwort, wenni
rüef,
se weiht mer scho der Morgeluft ins Gsicht.
Der Tag verwacht im Tanne-Wald, er lüpft
alsgmach der Umhang obsi; 's Morgeliecht
es rieslet still in d' Nacht, und endli wahlt's
Wo bini gſi? wo bini echterſt iez?
e Staͤpfli uf, e Staͤpfli wieder ab,
und witers nuͤt? Nei weger witers nuͤt!
Iſch nit ’s ganz Doͤrfli in der Mitternacht
e ſtille Chilchhof? Schloft nit alles do,
wie doͤrt vom lange muͤede Wachen us,
vo Freud und Leid, und lit in Gottis Hand,
do unterm Strau-Dach, doͤrt im chuͤele
Grund,
und warte, biß es taget um ſie her?
He, ’s wuͤrd io oͤbbe! Und wie lang und
ſchwarz
au d’ Nacht vom hoche Himmel abe hangt,
verſchlofen iſch der Tag deswege nie;
und bißi wieder chumm, und no ne mol,
ſo gen mer d’ Guͤhl ſcho Antwort, wenni
ruͤef,
ſe weiht mer ſcho der Morgeluft ins Gſicht.
Der Tag verwacht im Tanne-Wald, er luͤpft
alsgmach der Umhang obſi; ’s Morgeliecht
es rieſlet ſtill in d’ Nacht, und endli wahlt’s
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[171/0193] Wo bini gſi? wo bini echterſt iez? e Staͤpfli uf, e Staͤpfli wieder ab, und witers nuͤt? Nei weger witers nuͤt! Iſch nit ’s ganz Doͤrfli in der Mitternacht e ſtille Chilchhof? Schloft nit alles do, wie doͤrt vom lange muͤede Wachen us, vo Freud und Leid, und lit in Gottis Hand, do unterm Strau-Dach, doͤrt im chuͤele Grund, und warte, biß es taget um ſie her? He, ’s wuͤrd io oͤbbe! Und wie lang und ſchwarz au d’ Nacht vom hoche Himmel abe hangt, verſchlofen iſch der Tag deswege nie; und bißi wieder chumm, und no ne mol, ſo gen mer d’ Guͤhl ſcho Antwort, wenni ruͤef, ſe weiht mer ſcho der Morgeluft ins Gſicht. Der Tag verwacht im Tanne-Wald, er luͤpft alsgmach der Umhang obſi; ’s Morgeliecht es rieſlet ſtill in d’ Nacht, und endli wahlt’s

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/193>, abgerufen am 26.11.2024.