[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Und d'unten isch sie! B'hüt di Gott! Der Guhl, wo uffem Chilch-Thurn stoht, het no nit gnug, er bschaut sie no. Du Wundervitz was gafsch denn so? Was gilts, sie thut der bald derfür, und zieht e rothen Umhaug für! Sie duuret ein, die guti Frau, sie het ihr redli Hus-Chrütz au. Sie lebt gwiß mittem Ma nit gut, und chunnt sie heim, nimmt er si Hut; und was i sag, iez chunnt er bald, dört sizt er scho im Fohre-Wald. Er macht so lang, was tribt er echt? Me meint schier gar er trau nit recht. Chumm numme, sie isch nümme do, 's wird alles sy, se schloft sie scho! Jez stoht er uf, er luegt ins Thal, und 's Möhnli grüeßt en überal. Und d’unten iſch ſie! B’huͤt di Gott! Der Guhl, wo uffem Chilch-Thurn ſtoht, het no nit gnug, er bſchaut ſie no. Du Wundervitz was gafſch denn ſo? Was gilts, ſie thut der bald derfuͤr, und zieht e rothen Umhaug fuͤr! Sie duuret ein, die guti Frau, ſie het ihr redli Hus-Chruͤtz au. Sie lebt gwiß mittem Ma nit gut, und chunnt ſie heim, nimmt er ſi Hut; und was i ſag, iez chunnt er bald, doͤrt ſizt er ſcho im Fohre-Wald. Er macht ſo lang, was tribt er echt? Me meint ſchier gar er trau nit recht. Chumm numme, ſie iſch nuͤmme do, ’s wird alles ſy, ſe ſchloft ſie ſcho! Jez ſtoht er uf, er luegt ins Thal, und ’s Moͤhnli gruͤeßt en uͤberal. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0103" n="85"/> <lg n="9"> <l>Und d’unten iſch ſie! B’huͤt di Gott!</l><lb/> <l>Der Guhl, wo uffem Chilch-Thurn ſtoht,</l><lb/> <l>het no nit gnug, er bſchaut ſie no.</l><lb/> <l>Du Wundervitz was gafſch denn ſo?</l><lb/> <l>Was gilts, ſie thut der bald derfuͤr,</l><lb/> <l>und zieht e rothen Umhaug fuͤr!</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Sie duuret ein, die guti Frau,</l><lb/> <l>ſie het ihr redli Hus-Chruͤtz au.</l><lb/> <l>Sie lebt gwiß mittem Ma nit gut,</l><lb/> <l>und chunnt ſie heim, nimmt er ſi Hut;</l><lb/> <l>und was i ſag, iez chunnt er bald,</l><lb/> <l>doͤrt ſizt er ſcho im Fohre-Wald.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Er macht ſo lang, was tribt er echt?</l><lb/> <l>Me meint ſchier gar er trau nit recht.</l><lb/> <l>Chumm numme, ſie iſch nuͤmme do,</l><lb/> <l>’s wird alles ſy, ſe ſchloft ſie ſcho!</l><lb/> <l>Jez ſtoht er uf, er luegt ins Thal,</l><lb/> <l>und ’s Moͤhnli gruͤeßt en uͤberal.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0103]
Und d’unten iſch ſie! B’huͤt di Gott!
Der Guhl, wo uffem Chilch-Thurn ſtoht,
het no nit gnug, er bſchaut ſie no.
Du Wundervitz was gafſch denn ſo?
Was gilts, ſie thut der bald derfuͤr,
und zieht e rothen Umhaug fuͤr!
Sie duuret ein, die guti Frau,
ſie het ihr redli Hus-Chruͤtz au.
Sie lebt gwiß mittem Ma nit gut,
und chunnt ſie heim, nimmt er ſi Hut;
und was i ſag, iez chunnt er bald,
doͤrt ſizt er ſcho im Fohre-Wald.
Er macht ſo lang, was tribt er echt?
Me meint ſchier gar er trau nit recht.
Chumm numme, ſie iſch nuͤmme do,
’s wird alles ſy, ſe ſchloft ſie ſcho!
Jez ſtoht er uf, er luegt ins Thal,
und ’s Moͤhnli gruͤeßt en uͤberal.
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