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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 99, Hamburg, 23. Juni 1789.

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[Spaltenumbruch] theils in dem Reiche selbst entstanden, theils von dessen
westlichen Grenze sich ausbreiteten, einigermaßen ge-
stillet waren, befolgten Wir das gute Beyspiel Unserer
glorreichen Vorfahren, in wichtigen Fällen Rath und
Auskunft bey einem Volke zu suchen, das, mit dem Kö-
nig und unter sich selbst einmüthig, allezeit mächtig
genug gewesen ist, den größesten Gefahren Trotz zu bie-
ten, das Unglück abzuwenden oder ertragen zu können.

Bey der Reichsversammlung, zu welcher, nach Unsrer
gnädigen Einladung, die Stände des Reichs sich ein-
gefunden haben, legten Wir ihnen die ganze Lage des
Reichs in dem Zusammenhange vor, welchen die Reichs-
stände bey ihren Berathschlagungen zu kennen von
nöthen hatten.

Wenn dieser Reichstag, in Rücksicht auf die Wich-
tigkeit der Geschäffte die Zertrennung der Gemüther
und darauf folgende ungewöhnliche Ereignisse, lange
merkwürdig seyn wird; so versichert Uns auch Unsere
eigene Ueberzeugung, daß sowol Zeit[g]enossen als Nach-
kommen Unsere gnädige Sorgfalt erkennen werden,
jede Parthey, die nicht Unser und des Vaterlandes ge-
meinschaftliches Beste zum Endzweck hat, auszurotten,
alle Authorität in der Verwaltung des Reichs von den
Personen an die Gesetze zurückzuführen, die allgemeine
Gerechtsame der Mitbürger nach den in der Natur
der Sache liegenden Gründen
vestzusetzen, und be-
sondern Ständen solche Vorrechte und Vortheile zuzu-
eignen, welche bürgerliche Tugenden und Verdienste
von der Gerechtigkeit eines Königs erfordern, welche
von Unserer Gnade und Güte leicht erhalten werden,
und welche zur Grundlegung des allgemeinen Wohls
gehören.

Mit Vergnügen haben Wir gesehen, daß das Schwe-
dische Volk dies erkannt hat, und Uns mit der Bereit-
willigkeit entgegen gekommen ist, welche ihm Ehre
macht und dem Reiche nützet. Wenn zuweilen die
Berathschlagungen nicht so einmüthig und nutzbar ge-
wesen, als Wir es gern gewünscht hätten, haben Wir
die Veranlassung dazu in der Rathlosigkeit gesucht,
welche bey wichtigen Geschäfften oft entsteht, auch
wenn sie von sachkundigen und wohlwollenden Män-
nern behandelt werden; und Wir halten Uns selbst
über alle Begierde zu sehr erhaben, für eigene Rech-
nung wider einzelne Personen die Königl. Macht und
Authorität zu gebrauchen, welche in Unserer Hand nie
zu etwas anderm, als zur Bevestigung des allgemeinen
Wohls angewandt gewesen.

Von solchen eigenen Gesinnungen belebt, verordnen
und befehlen Wir hiemit gnädiglich sämmtlichen Un-
sern Unterthanen, daß sie sich nach Unserm Beyspiel
aller unvorsichtigen und strafbaren Urtheile über die
Verhandlungen der Reichsstände enthalten, eben wie
Wir gleich gnädiglich einen jeden insonderheit ermah-
nen, alle Begierde und Lust in sich zu unterdrücken,
welche zur Privatrache und Verfolgung wider Stände,
Beamte und einzelne Personen, die sich in der ver-
flossenen Zeit auf eine oder andere Weise ausgezeichnet
haben, Veranlassung geben könnte.

Unsere getreue Unterthanen von der Ritterschaft
und dem Adel
werden, zufolge ihrer Verbindung mit
Uns und dem Reiche, durch treue Dienstleistung und
ritterliche Thaten in die Fußstapfen ihrer würdigen
[Spaltenumbruch] Vorfahren treten, sich der Ehre, der erste Stand in
dem Reiche zu seyn, würdig zeigen, und sich bey Uns
zu der Gnade und Huld berechtigt machen, die Wir
ihnen nie versagt haben, und fernerhin der adelichen
Geburt, wenn sie sich durch Treue und Verdienste her-
vorthut, gerne gönnen.

Von der Ergebenheit des ehrwürdigen Priesterstan-
des
sind Wir so viel mehr versichert, als seine Aemter
ihn unmittelbar an die heiligen Pflichten, die er für
andere predigt, erinnern, und deren Erfüllung durch
sein eigenes Beyspiel von Treue, Ergebenheit und Ge-
horsam am besten befördert wird; darüber Wir selbi-
gem schon Unsern gnädigen Wohlgefallen, den er durch
ähnliche Aufführung allezeit beybehalten wird, haben
erklä[r]en lassen.

Mit dem größten Vergnügen haben Wir die Bereit-
willigkeit und den Eifer der sämmtlichen löblichen
Bürgerschaften in diesem Reiche wahrgenommen, alles
für unsern Dienst und die Vertheidigung des Reichs
aufzuopfern; weshalb Wir auch selbige von dem Schutze
in ihren Gewerben und Nahrungsarten, der in unserm
Vermögen steht, und welchen die Umstände der Zeit
zulassen, hiemit gnädiglich versichern.

Zu dem ehrbaren Bauernstande, welcher sich durch
Ehre, Redlichkeit und Gehorsam allezeit der Gnade
seiner Könige würdig gezeigt, hegen Wir ein so viel
sicheres Zutrauen, als dieser Stand, beydes vor und
nach dem letztverflossenen Reichstage, die größten Pro-
ben einer unwandelbaren Ergebenheit, die Wir durch
Gerechtigkeit und Wohlthaten für die Zukunft gerne
bevestigen wollen, an den Tag gelegt hat.

Wir wissen genugsam, daß dieser Krieg, welcher
noch muß fortgesetzt werden, nach seinem Maaße für
die sämmtlichen Einwohner des Reichs drückend ist,
und daß die dazu erforderlichen Abgaben an vielen
Orten die für andere Bedürfnisse nöthigen Hülfsquellen
wegnehmen. Wenn es in unserer Macht stünde, alles
dieses zu verhindern, so sollte keiner von Euch, geliebte
Unterthanen, sich damit belästigt fühlen.

Allein, da Wir Uns selbst bereit erklären, für Euch
und das Reich alles wider die Feinde des Reichs und
die Curigen aufzuopfern, sollt Jhr Euch auch erinnern,
was Jhr Uns und dem Reiche vor dem Angesichte des
Gottes, der über und zwischen Königen und Unter-
thanen richtet, schuldig seyd.

Von eurer freywilligen Beysteuer unterstützt, über
eure Eintracht erfreut, von der dadurch erzeugten Macht
gestärkt, und von euren Fürbitten und Segenswünschen
begleitet, hoffen Wir, unbeschädigt den Gefahren, die
unsere Gegenwart erheischen, entgegen gehen zu können,
um die Grenzen des Reichs zu beschützen, und einen
baldigen glücklichen und dauerhaften Frieden zu be-
wirken.

Und gleich wie Wir nie versäumet, was recht und
nützlich ist, zu befördern, so haben Wir auch nicht nur
die Gerechtigkeitspflege und die Verwaltung der öffent-
lichen Reichsgeschäffte nützlich verbessert, sondern ver-
ordnen und befehlen auch, zufolge Unserer Kön. Macht
und Autorität, sämmtlichen Unsern Beamten, hohen
und niedrigen Standes, insonderheit den Landshaupt-
männern und Richtern, daß sie einem jeden gesetzmäßige
Gerechtigkeit wiederfahren lassen, und bey der Aus-

[Spaltenumbruch] theils in dem Reiche ſelbſt entſtanden, theils von deſſen
weſtlichen Grenze ſich ausbreiteten, einigermaßen ge-
ſtillet waren, befolgten Wir das gute Beyſpiel Unſerer
glorreichen Vorfahren, in wichtigen Faͤllen Rath und
Auskunft bey einem Volke zu ſuchen, das, mit dem Koͤ-
nig und unter ſich ſelbſt einmuͤthig, allezeit maͤchtig
genug geweſen iſt, den groͤßeſten Gefahren Trotz zu bie-
ten, das Ungluͤck abzuwenden oder ertragen zu koͤnnen.

Bey der Reichsverſammlung, zu welcher, nach Unſrer
gnaͤdigen Einladung, die Staͤnde des Reichs ſich ein-
gefunden haben, legten Wir ihnen die ganze Lage des
Reichs in dem Zuſammenhange vor, welchen die Reichs-
ſtaͤnde bey ihren Berathſchlagungen zu kennen von
noͤthen hatten.

Wenn dieſer Reichstag, in Ruͤckſicht auf die Wich-
tigkeit der Geſchaͤffte die Zertrennung der Gemuͤther
und darauf folgende ungewoͤhnliche Ereigniſſe, lange
merkwuͤrdig ſeyn wird; ſo verſichert Uns auch Unſere
eigene Ueberzeugung, daß ſowol Zeit[g]enoſſen als Nach-
kommen Unſere gnaͤdige Sorgfalt erkennen werden,
jede Parthey, die nicht Unſer und des Vaterlandes ge-
meinſchaftliches Beſte zum Endzweck hat, auszurotten,
alle Authoritaͤt in der Verwaltung des Reichs von den
Perſonen an die Geſetze zuruͤckzufuͤhren, die allgemeine
Gerechtſame der Mitbuͤrger nach den in der Natur
der Sache liegenden Gruͤnden
veſtzuſetzen, und be-
ſondern Staͤnden ſolche Vorrechte und Vortheile zuzu-
eignen, welche buͤrgerliche Tugenden und Verdienſte
von der Gerechtigkeit eines Koͤnigs erfordern, welche
von Unſerer Gnade und Guͤte leicht erhalten werden,
und welche zur Grundlegung des allgemeinen Wohls
gehoͤren.

Mit Vergnuͤgen haben Wir geſehen, daß das Schwe-
diſche Volk dies erkannt hat, und Uns mit der Bereit-
willigkeit entgegen gekommen iſt, welche ihm Ehre
macht und dem Reiche nuͤtzet. Wenn zuweilen die
Berathſchlagungen nicht ſo einmuͤthig und nutzbar ge-
weſen, als Wir es gern gewuͤnſcht haͤtten, haben Wir
die Veranlaſſung dazu in der Rathloſigkeit geſucht,
welche bey wichtigen Geſchaͤfften oft entſteht, auch
wenn ſie von ſachkundigen und wohlwollenden Maͤn-
nern behandelt werden; und Wir halten Uns ſelbſt
uͤber alle Begierde zu ſehr erhaben, fuͤr eigene Rech-
nung wider einzelne Perſonen die Koͤnigl. Macht und
Authoritaͤt zu gebrauchen, welche in Unſerer Hand nie
zu etwas anderm, als zur Beveſtigung des allgemeinen
Wohls angewandt geweſen.

Von ſolchen eigenen Geſinnungen belebt, verordnen
und befehlen Wir hiemit gnaͤdiglich ſaͤmmtlichen Un-
ſern Unterthanen, daß ſie ſich nach Unſerm Beyſpiel
aller unvorſichtigen und ſtrafbaren Urtheile uͤber die
Verhandlungen der Reichsſtaͤnde enthalten, eben wie
Wir gleich gnaͤdiglich einen jeden inſonderheit ermah-
nen, alle Begierde und Luſt in ſich zu unterdruͤcken,
welche zur Privatrache und Verfolgung wider Staͤnde,
Beamte und einzelne Perſonen, die ſich in der ver-
floſſenen Zeit auf eine oder andere Weiſe ausgezeichnet
haben, Veranlaſſung geben koͤnnte.

Unſere getreue Unterthanen von der Ritterſchaft
und dem Adel
werden, zufolge ihrer Verbindung mit
Uns und dem Reiche, durch treue Dienſtleiſtung und
ritterliche Thaten in die Fußſtapfen ihrer wuͤrdigen
[Spaltenumbruch] Vorfahren treten, ſich der Ehre, der erſte Stand in
dem Reiche zu ſeyn, wuͤrdig zeigen, und ſich bey Uns
zu der Gnade und Huld berechtigt machen, die Wir
ihnen nie verſagt haben, und fernerhin der adelichen
Geburt, wenn ſie ſich durch Treue und Verdienſte her-
vorthut, gerne goͤnnen.

Von der Ergebenheit des ehrwuͤrdigen Prieſterſtan-
des
ſind Wir ſo viel mehr verſichert, als ſeine Aemter
ihn unmittelbar an die heiligen Pflichten, die er fuͤr
andere predigt, erinnern, und deren Erfuͤllung durch
ſein eigenes Beyſpiel von Treue, Ergebenheit und Ge-
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gem ſchon Unſern gnaͤdigen Wohlgefallen, den er durch
aͤhnliche Auffuͤhrung allezeit beybehalten wird, haben
erklaͤ[r]en laſſen.

Mit dem groͤßten Vergnuͤgen haben Wir die Bereit-
willigkeit und den Eifer der ſaͤmmtlichen loͤblichen
Buͤrgerſchaften in dieſem Reiche wahrgenommen, alles
fuͤr unſern Dienſt und die Vertheidigung des Reichs
aufzuopfern; weshalb Wir auch ſelbige von dem Schutze
in ihren Gewerben und Nahrungsarten, der in unſerm
Vermoͤgen ſteht, und welchen die Umſtaͤnde der Zeit
zulaſſen, hiemit gnaͤdiglich verſichern.

Zu dem ehrbaren Bauernſtande, welcher ſich durch
Ehre, Redlichkeit und Gehorſam allezeit der Gnade
ſeiner Koͤnige wuͤrdig gezeigt, hegen Wir ein ſo viel
ſicheres Zutrauen, als dieſer Stand, beydes vor und
nach dem letztverfloſſenen Reichstage, die groͤßten Pro-
ben einer unwandelbaren Ergebenheit, die Wir durch
Gerechtigkeit und Wohlthaten fuͤr die Zukunft gerne
beveſtigen wollen, an den Tag gelegt hat.

Wir wiſſen genugſam, daß dieſer Krieg, welcher
noch muß fortgeſetzt werden, nach ſeinem Maaße fuͤr
die ſaͤmmtlichen Einwohner des Reichs druͤckend iſt,
und daß die dazu erforderlichen Abgaben an vielen
Orten die fuͤr andere Beduͤrfniſſe noͤthigen Huͤlfsquellen
wegnehmen. Wenn es in unſerer Macht ſtuͤnde, alles
dieſes zu verhindern, ſo ſollte keiner von Euch, geliebte
Unterthanen, ſich damit belaͤſtigt fuͤhlen.

Allein, da Wir Uns ſelbſt bereit erklaͤren, fuͤr Euch
und das Reich alles wider die Feinde des Reichs und
die Curigen aufzuopfern, ſollt Jhr Euch auch erinnern,
was Jhr Uns und dem Reiche vor dem Angeſichte des
Gottes, der uͤber und zwiſchen Koͤnigen und Unter-
thanen richtet, ſchuldig ſeyd.

Von eurer freywilligen Beyſteuer unterſtuͤtzt, uͤber
eure Eintracht erfreut, von der dadurch erzeugten Macht
geſtaͤrkt, und von euren Fuͤrbitten und Segenswuͤnſchen
begleitet, hoffen Wir, unbeſchaͤdigt den Gefahren, die
unſere Gegenwart erheiſchen, entgegen gehen zu koͤnnen,
um die Grenzen des Reichs zu beſchuͤtzen, und einen
baldigen gluͤcklichen und dauerhaften Frieden zu be-
wirken.

Und gleich wie Wir nie verſaͤumet, was recht und
nuͤtzlich iſt, zu befoͤrdern, ſo haben Wir auch nicht nur
die Gerechtigkeitspflege und die Verwaltung der oͤffent-
lichen Reichsgeſchaͤffte nuͤtzlich verbeſſert, ſondern ver-
ordnen und befehlen auch, zufolge Unſerer Koͤn. Macht
und Autoritaͤt, ſaͤmmtlichen Unſern Beamten, hohen
und niedrigen Standes, inſonderheit den Landshaupt-
maͤnnern und Richtern, daß ſie einem jeden geſetzmaͤßige
Gerechtigkeit wiederfahren laſſen, und bey der Aus-

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[2/0002] theils in dem Reiche ſelbſt entſtanden, theils von deſſen weſtlichen Grenze ſich ausbreiteten, einigermaßen ge- ſtillet waren, befolgten Wir das gute Beyſpiel Unſerer glorreichen Vorfahren, in wichtigen Faͤllen Rath und Auskunft bey einem Volke zu ſuchen, das, mit dem Koͤ- nig und unter ſich ſelbſt einmuͤthig, allezeit maͤchtig genug geweſen iſt, den groͤßeſten Gefahren Trotz zu bie- ten, das Ungluͤck abzuwenden oder ertragen zu koͤnnen. Bey der Reichsverſammlung, zu welcher, nach Unſrer gnaͤdigen Einladung, die Staͤnde des Reichs ſich ein- gefunden haben, legten Wir ihnen die ganze Lage des Reichs in dem Zuſammenhange vor, welchen die Reichs- ſtaͤnde bey ihren Berathſchlagungen zu kennen von noͤthen hatten. Wenn dieſer Reichstag, in Ruͤckſicht auf die Wich- tigkeit der Geſchaͤffte die Zertrennung der Gemuͤther und darauf folgende ungewoͤhnliche Ereigniſſe, lange merkwuͤrdig ſeyn wird; ſo verſichert Uns auch Unſere eigene Ueberzeugung, daß ſowol Zeitgenoſſen als Nach- kommen Unſere gnaͤdige Sorgfalt erkennen werden, jede Parthey, die nicht Unſer und des Vaterlandes ge- meinſchaftliches Beſte zum Endzweck hat, auszurotten, alle Authoritaͤt in der Verwaltung des Reichs von den Perſonen an die Geſetze zuruͤckzufuͤhren, die allgemeine Gerechtſame der Mitbuͤrger nach den in der Natur der Sache liegenden Gruͤnden veſtzuſetzen, und be- ſondern Staͤnden ſolche Vorrechte und Vortheile zuzu- eignen, welche buͤrgerliche Tugenden und Verdienſte von der Gerechtigkeit eines Koͤnigs erfordern, welche von Unſerer Gnade und Guͤte leicht erhalten werden, und welche zur Grundlegung des allgemeinen Wohls gehoͤren. Mit Vergnuͤgen haben Wir geſehen, daß das Schwe- diſche Volk dies erkannt hat, und Uns mit der Bereit- willigkeit entgegen gekommen iſt, welche ihm Ehre macht und dem Reiche nuͤtzet. Wenn zuweilen die Berathſchlagungen nicht ſo einmuͤthig und nutzbar ge- weſen, als Wir es gern gewuͤnſcht haͤtten, haben Wir die Veranlaſſung dazu in der Rathloſigkeit geſucht, welche bey wichtigen Geſchaͤfften oft entſteht, auch wenn ſie von ſachkundigen und wohlwollenden Maͤn- nern behandelt werden; und Wir halten Uns ſelbſt uͤber alle Begierde zu ſehr erhaben, fuͤr eigene Rech- nung wider einzelne Perſonen die Koͤnigl. Macht und Authoritaͤt zu gebrauchen, welche in Unſerer Hand nie zu etwas anderm, als zur Beveſtigung des allgemeinen Wohls angewandt geweſen. Von ſolchen eigenen Geſinnungen belebt, verordnen und befehlen Wir hiemit gnaͤdiglich ſaͤmmtlichen Un- ſern Unterthanen, daß ſie ſich nach Unſerm Beyſpiel aller unvorſichtigen und ſtrafbaren Urtheile uͤber die Verhandlungen der Reichsſtaͤnde enthalten, eben wie Wir gleich gnaͤdiglich einen jeden inſonderheit ermah- nen, alle Begierde und Luſt in ſich zu unterdruͤcken, welche zur Privatrache und Verfolgung wider Staͤnde, Beamte und einzelne Perſonen, die ſich in der ver- floſſenen Zeit auf eine oder andere Weiſe ausgezeichnet haben, Veranlaſſung geben koͤnnte. Unſere getreue Unterthanen von der Ritterſchaft und dem Adel werden, zufolge ihrer Verbindung mit Uns und dem Reiche, durch treue Dienſtleiſtung und ritterliche Thaten in die Fußſtapfen ihrer wuͤrdigen Vorfahren treten, ſich der Ehre, der erſte Stand in dem Reiche zu ſeyn, wuͤrdig zeigen, und ſich bey Uns zu der Gnade und Huld berechtigt machen, die Wir ihnen nie verſagt haben, und fernerhin der adelichen Geburt, wenn ſie ſich durch Treue und Verdienſte her- vorthut, gerne goͤnnen. Von der Ergebenheit des ehrwuͤrdigen Prieſterſtan- des ſind Wir ſo viel mehr verſichert, als ſeine Aemter ihn unmittelbar an die heiligen Pflichten, die er fuͤr andere predigt, erinnern, und deren Erfuͤllung durch ſein eigenes Beyſpiel von Treue, Ergebenheit und Ge- horſam am beſten befoͤrdert wird; daruͤber Wir ſelbi- gem ſchon Unſern gnaͤdigen Wohlgefallen, den er durch aͤhnliche Auffuͤhrung allezeit beybehalten wird, haben erklaͤren laſſen. Mit dem groͤßten Vergnuͤgen haben Wir die Bereit- willigkeit und den Eifer der ſaͤmmtlichen loͤblichen Buͤrgerſchaften in dieſem Reiche wahrgenommen, alles fuͤr unſern Dienſt und die Vertheidigung des Reichs aufzuopfern; weshalb Wir auch ſelbige von dem Schutze in ihren Gewerben und Nahrungsarten, der in unſerm Vermoͤgen ſteht, und welchen die Umſtaͤnde der Zeit zulaſſen, hiemit gnaͤdiglich verſichern. Zu dem ehrbaren Bauernſtande, welcher ſich durch Ehre, Redlichkeit und Gehorſam allezeit der Gnade ſeiner Koͤnige wuͤrdig gezeigt, hegen Wir ein ſo viel ſicheres Zutrauen, als dieſer Stand, beydes vor und nach dem letztverfloſſenen Reichstage, die groͤßten Pro- ben einer unwandelbaren Ergebenheit, die Wir durch Gerechtigkeit und Wohlthaten fuͤr die Zukunft gerne beveſtigen wollen, an den Tag gelegt hat. Wir wiſſen genugſam, daß dieſer Krieg, welcher noch muß fortgeſetzt werden, nach ſeinem Maaße fuͤr die ſaͤmmtlichen Einwohner des Reichs druͤckend iſt, und daß die dazu erforderlichen Abgaben an vielen Orten die fuͤr andere Beduͤrfniſſe noͤthigen Huͤlfsquellen wegnehmen. Wenn es in unſerer Macht ſtuͤnde, alles dieſes zu verhindern, ſo ſollte keiner von Euch, geliebte Unterthanen, ſich damit belaͤſtigt fuͤhlen. Allein, da Wir Uns ſelbſt bereit erklaͤren, fuͤr Euch und das Reich alles wider die Feinde des Reichs und die Curigen aufzuopfern, ſollt Jhr Euch auch erinnern, was Jhr Uns und dem Reiche vor dem Angeſichte des Gottes, der uͤber und zwiſchen Koͤnigen und Unter- thanen richtet, ſchuldig ſeyd. Von eurer freywilligen Beyſteuer unterſtuͤtzt, uͤber eure Eintracht erfreut, von der dadurch erzeugten Macht geſtaͤrkt, und von euren Fuͤrbitten und Segenswuͤnſchen begleitet, hoffen Wir, unbeſchaͤdigt den Gefahren, die unſere Gegenwart erheiſchen, entgegen gehen zu koͤnnen, um die Grenzen des Reichs zu beſchuͤtzen, und einen baldigen gluͤcklichen und dauerhaften Frieden zu be- wirken. Und gleich wie Wir nie verſaͤumet, was recht und nuͤtzlich iſt, zu befoͤrdern, ſo haben Wir auch nicht nur die Gerechtigkeitspflege und die Verwaltung der oͤffent- lichen Reichsgeſchaͤffte nuͤtzlich verbeſſert, ſondern ver- ordnen und befehlen auch, zufolge Unſerer Koͤn. Macht und Autoritaͤt, ſaͤmmtlichen Unſern Beamten, hohen und niedrigen Standes, inſonderheit den Landshaupt- maͤnnern und Richtern, daß ſie einem jeden geſetzmaͤßige Gerechtigkeit wiederfahren laſſen, und bey der Aus-

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 99, Hamburg, 23. Juni 1789, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_992306_1789/2>, abgerufen am 27.04.2024.