Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 99, Hamburg, 23. Juni 1789.Mit allergnädigster Kayserlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Dienstage, den 23 Junii.) Num. 99.
[Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Stockholm, vom 12
Junii.
Der König ist den 8ten glücklich zu Borgo
angekom- Die folgende merkwürdige Publication ist von
dem Sr. Königl. Majestät von
Schweden gnädige Wir Gustav
von Gottes Gnaden, der Schweden, Mit Unsern Nachbarn haben Wir die
Freundschaft, Jn solchen Umständen haben Wir geeilet,
Unsern Nachdem die Unruhen, welche in Verbindung damit Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Dienſtage, den 23 Junii.) Num. 99.
[Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Stockholm, vom 12
Junii.
Der Koͤnig iſt den 8ten gluͤcklich zu Borgo
angekom- Die folgende merkwuͤrdige Publication iſt von
dem Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt von
Schweden gnaͤdige Wir Guſtav
von Gottes Gnaden, der Schweden, Mit Unſern Nachbarn haben Wir die
Freundſchaft, Jn ſolchen Umſtaͤnden haben Wir geeilet,
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Da<lb/> Wir waͤhrend Unſerer ganzen Regierung die Gruͤnde<lb/> von Gerechtigkeit und Mildthaͤtigkeit, welche mit den<lb/> Geſetzen des Reichs und Unſerer eigenen Neigung uͤber-<lb/> einſtimmten, immer befolgten, ſind Wir zwar oft mit<lb/> den erwuͤnſchten Wirkungen von Unſern Verordnun-<lb/> gen, welche Uns die dauerhafte Wohlfahrt geliebter<lb/><cb/> Unterthanen in dem lieben Vaterlande hoffen ließen,<lb/> begluͤckt geweſen; nicht ſelten aber haben Wir auch<lb/> Ueberreſte von den Partheyen voriger Zeiten, von Zwie-<lb/> ſpalt und Muthwilligkeit entdeckt, die lebhaft genug<lb/> waren, um bey erſter Gelegenheit ſich erholen zu koͤn-<lb/> nen, wirkſam genug, um neue Unordnungen zu veran-<lb/> laſſen, und die Zufriedenheit Unſerer Regierung, die<lb/> Wir nach gnaͤdiger Schickung der Vorſehung vom<lb/> Thron des Schwediſchen Reichs fuͤhren, zu vermindern.</p><lb/> <p>Mit Unſern Nachbarn haben Wir die Freundſchaft,<lb/> welche die Hoffnung einer ruhigen, guten und gluͤck-<lb/> lichen Regierung ſtaͤrken konnte, zu beveſtigen geſucht.<lb/> Wenn Wir Uns auf die Verſicherungen, welche mit<lb/> Unſern eigenen Geſinnungen uͤbereinſtimmten, lange<lb/> verlaſſen haben, ſo iſt die Wahrſcheinlichkeit dazu ſo<lb/> viel groͤßer geweſen, als Friede und Ruhe Unſern Nach-<lb/> barn eben ſo noͤthig als uns ſelbſt waren. 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Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1789. (Am Dienſtage, den 23 Junii.) Num. 99.
Schreiben aus Stockholm, vom 12 Junii.
Der Koͤnig iſt den 8ten gluͤcklich zu Borgo angekom-
men, auch iſt der Herzog von Suͤdermannland zu
Carlskrona eingetroffen; aber von dem Auslaufen un-
ſerer Flotte haben wir noch keine Nachricht. Jndeſſen
kreuzen einige Rußiſche Kriegsſchiffe auf der Hoͤhe von
Gothenburg, vielleicht auf einige Schwediſche Kauffah-
rer, die aus China erwartet werden, Jagd zu machen,
die aber vermuthlich, nach erhaltener Nachricht, in
Engliſche Haͤven einlaufen duͤrften. Sonſt faͤngt unſere
Handlung an, wieder lebhaft zu werden, und in unſern
Haͤven ſiehet man viele neutrale Schiffe, die uns mit
dem Noͤthigen verſorgen, und auch von den gewoͤhn-
lichen Abgaben befreyet ſind, welche ſie in Friedens-
zeiten bezahlen muͤſſen.
Die folgende merkwuͤrdige Publication iſt von dem
Biſchof Wallquiſt aufgeſetzt, und Kraft ſeiner neuen
Wuͤrde, da er Staats-Secretair des geiſtlichen Depar-
tements iſt, contraſignirt. Sie iſt in der Koͤn. Drucke-
rey herausgekommen, und lautet folgendermaßen:
Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt von Schweden gnaͤdige
Publication an Dero ſaͤmmtliche Unterthanen
in Schweden und dem Großfuͤrſtenthum Finn-
land. Gegeben auf dem Koͤnigl. Schloſſe zu
Stockholm, am 25ſten May 1789.
Wir Guſtav von Gottes Gnaden, der Schweden,
Gothen und Wenden Koͤnig, ꝛc. ꝛc. ꝛc. Ertbieten Euch,
Unſern ſaͤmmtlichen getreuen Unterthanen in Schweden,
und dem Großfuͤrſtenthum Finnland, Unſere Koͤnigl.
Gnade und Huld mit Gott dem Allmaͤchtigen. Da
Wir waͤhrend Unſerer ganzen Regierung die Gruͤnde
von Gerechtigkeit und Mildthaͤtigkeit, welche mit den
Geſetzen des Reichs und Unſerer eigenen Neigung uͤber-
einſtimmten, immer befolgten, ſind Wir zwar oft mit
den erwuͤnſchten Wirkungen von Unſern Verordnun-
gen, welche Uns die dauerhafte Wohlfahrt geliebter
Unterthanen in dem lieben Vaterlande hoffen ließen,
begluͤckt geweſen; nicht ſelten aber haben Wir auch
Ueberreſte von den Partheyen voriger Zeiten, von Zwie-
ſpalt und Muthwilligkeit entdeckt, die lebhaft genug
waren, um bey erſter Gelegenheit ſich erholen zu koͤn-
nen, wirkſam genug, um neue Unordnungen zu veran-
laſſen, und die Zufriedenheit Unſerer Regierung, die
Wir nach gnaͤdiger Schickung der Vorſehung vom
Thron des Schwediſchen Reichs fuͤhren, zu vermindern.
Mit Unſern Nachbarn haben Wir die Freundſchaft,
welche die Hoffnung einer ruhigen, guten und gluͤck-
lichen Regierung ſtaͤrken konnte, zu beveſtigen geſucht.
Wenn Wir Uns auf die Verſicherungen, welche mit
Unſern eigenen Geſinnungen uͤbereinſtimmten, lange
verlaſſen haben, ſo iſt die Wahrſcheinlichkeit dazu ſo
viel groͤßer geweſen, als Friede und Ruhe Unſern Nach-
barn eben ſo noͤthig als uns ſelbſt waren. Nichts
deſtoweniger mußten Wir endlich mit Kummer erfah-
ren, daß eine nachbarliche Macht, welche Unſere Vor-
theile immer mit neidiſchen und ſcheelen Augen ange-
ſehen hat, ſolche Sachen wider Uns und das Reich an-
geſponnen habe, die gefaͤhrlicher geweſen, als die be-
waffneten Heere, welche ſie an Unſern Grenzen zuſam-
men gezogen.
Jn ſolchen Umſtaͤnden haben Wir geeilet, Unſern
redlichen und getreuen Unterthanen in Finnland die
Vertheidigung, welche ſie von Uns und dem Reiche
mit Recht erheiſchen konnten, angedeihen zu laſſen;
und ein Krieg iſt ausgebrochen, welcher zur Ehre des
Reichs mit groͤßerm Fortgang haͤtte gefuͤhret werden
koͤnnen, wenn ſich nicht ſolche Vorfaͤlle ereignet haͤt-
ten, die Wir nicht vorausſehen konnten, auch nie ver-
muthen durften, und welche Wir gern aus der Ge-
ſchichte der Zeit, wenn es moͤglich waͤre, ausgetilget
wuͤnſchten.
Nachdem die Unruhen, welche in Verbindung damit
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