Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 97, Hamburg, 19. Juni 1789.[Spaltenumbruch]
aber den größten Theil wieder zurück gebracht.
Die Die ausübende Macht ist bey der vom Könige
nie- Der König ist den 5ten zu Abo eingetroffen, und
Aus Siebenbürgen,
vom 2 May.
Beym Terzburger Paß ist man auf einen feindlichen Mavrojeni soll wirklich seiner Würde entsetzt
seyn,
Aus dem Bannat, vom 2 Junii.
Seit dem 28sten des vorigen Monats steht nun die Man sagt, der neue Türkische Großsultan, Selim
III.
Wien, den 10 Junii.
Nach der Beylage zur heutigen Wiener Zeitung sind Eben diese Beylage meldet auch noch, daß, nach Nach dem Befehl des Feldmarschalls Laudon war den Es ist Befehl gegeben worden, dem Feldmarschall Die Herbeyschaffung der Vorräthe zum Unterhalt der Seitdem das Regiment Pellegrini im Felde steht, Nachrichten von Trieste melden, daß daselbst
häufige Der Fürst Kaunitz hat dem Monarchen den
größten Für den Erzherzog und dessen Gemahlinn werden
in Ohnlängst hat man eine ansehnliche Quantität
von
Schreiben aus Wien, vom 10 Junii.
Seit dem Sonntag sind 5 Couriers aus Croatien Aus Siebenbürgen hat man die Nachricht, daß die Des Kaysers Majestät befanden sich am Sonntag
so [Spaltenumbruch]
aber den groͤßten Theil wieder zuruͤck gebracht.
Die Die ausuͤbende Macht iſt bey der vom Koͤnige
nie- Der Koͤnig iſt den 5ten zu Abo eingetroffen, und
Aus Siebenbuͤrgen,
vom 2 May.
Beym Terzburger Paß iſt man auf einen feindlichen Mavrojeni ſoll wirklich ſeiner Wuͤrde entſetzt
ſeyn,
Aus dem Bannat, vom 2 Junii.
Seit dem 28ſten des vorigen Monats ſteht nun die Man ſagt, der neue Tuͤrkiſche Großſultan, Selim
III.
Wien, den 10 Junii.
Nach der Beylage zur heutigen Wiener Zeitung ſind Eben dieſe Beylage meldet auch noch, daß, nach Nach dem Befehl des Feldmarſchalls Laudon war den Es iſt Befehl gegeben worden, dem Feldmarſchall Die Herbeyſchaffung der Vorraͤthe zum Unterhalt der Seitdem das Regiment Pellegrini im Felde ſteht, Nachrichten von Trieſte melden, daß daſelbſt
haͤufige Der Fuͤrſt Kaunitz hat dem Monarchen den
groͤßten Fuͤr den Erzherzog und deſſen Gemahlinn werden
in Ohnlaͤngſt hat man eine anſehnliche Quantitaͤt
von
Schreiben aus Wien, vom 10 Junii.
Seit dem Sonntag ſind 5 Couriers aus Croatien Aus Siebenbuͤrgen hat man die Nachricht, daß die Des Kayſers Majeſtaͤt befanden ſich am Sonntag
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aber den groͤßten Theil wieder zuruͤck gebracht. Die
Rußiſchen Officiers ſind, zu mehrerer Sicherheit, nach
Fahlun geſchickt worden, um dort bewacht zu werden.
Die ausuͤbende Macht iſt bey der vom Koͤnige nie-
dergeſetzten Regierung. Alles was die beyden neuen
Departements, der hoͤchſte Reichsſtuhl oder das Ober-
Tribunal, und die Bereitung der allgemeinen Reichs-
Geſchaͤffte decidirt haben, wird von ſelbiger in Aus-
uͤbung gebracht, mit Abſonderung derjenigen Sachen,
welche von ſolcher Beſchaffenheit ſind, daß der Koͤnig
ſelbſt daruͤber entſcheiden muß. Die Juſtizſachen wer-
den im Ober-Tribunal nach den Votis abgemacht.
Der Koͤnig hat in ſelbigem nur 2 Stimmen.
Der Koͤnig iſt den 5ten zu Abo eingetroffen, und
hat am naͤmlichen Tage ſeine Reiſe von da nach Borgo
fortgeſetzt.
Aus Siebenbuͤrgen, vom 2 May.
Beym Terzburger Paß iſt man auf einen feindlichen
Angriff gefaßt, der diesmal wichtiger werden duͤrfte,
weil aus dem Bannat ſowol das Huſaren-Regiment
Erdoͤdy, als auch 2 Diviſionen von Wurmſer dahin
aufbrechen muͤſſen. General Clairfait viſitirt jetzt alle
Poſten an der Grenze bis Terzburg.
Mavrojeni ſoll wirklich ſeiner Wuͤrde entſetzt ſeyn,
und es wird taͤglich ein neuer Hoſpodar in der Walla-
chey erwartet.
Aus dem Bannat, vom 2 Junii.
Seit dem 28ſten des vorigen Monats ſteht nun die
Hauptarmee unter dem Commando des Feldmarſchalls
von Haddick, 60000 Mann ſtark, bey Weiskirchen in
einem Lager ruhig, munter und muthvoll. Vom Feind
iſt nichts zu hoͤren, und die Armee wird einige Wochen
in dieſem gefunden und ſehr vortheilhaften Lager ſtehen
bleiben, alſo den Feind nicht aufſuchen, wie man bis-
her behaupten wollen.
Man ſagt, der neue Tuͤrkiſche Großſultan, Selim III.
ſey bereits im Lager bey Widdin eingetroffen.
Wien, den 10 Junii.
Nach der Beylage zur heutigen Wiener Zeitung ſind
eigentlich bey den am 23ſten May geſchehenen Vor-
faͤllen an der Likaner Grenze 600 Tuͤrken auf dem
Platz geblieben, und 150 verwundet worden. Unſer
Verluſt an Todten, Gefangenen und Vermißten beſteht
in 224 Mann.
Eben dieſe Beylage meldet auch noch, daß, nach
einem dem Feldmarſchall Laudon von dem Feldmarſchall-
Lieutenant von Wallis zugekommenen Bericht, der
Feind in der Nacht vom 26ſten mit 10000 Mann und
4 Kanonen gegen Dobrozello vorgeruͤckt ſey, unſere Vor-
poſten zuruͤckgedraͤngt, und gedachten Ort, der mit 1500
Mann und 6 Kanonen beſetzt war, 9mal mit der groͤß-
ten Wuth beſtuͤrmt habe. Allein die Unſrigen trieben
den Feind jedesmal mit großem Verluſt zuruͤck. Das
Gefechte dauerte 10 Stunden, und des Abends um
7 Uhr gaben die Tuͤrken ihr Vorhaben gaͤnzlich auf,
worauf die Unſrigen Dobrozello in Brand ſteckten, und
ſich nach Maßin zuruͤckzogen. Geblieben ſind von den
Unſrigen der Hauptmann Kneſewich, 2 Ober-Lieute-
nants und 2 Unter-Lieutenants. Vom Feldwebel ab-
waͤrts zaͤhlen wir an Todten, Verwundeten und Ver-
mißten 183 Mann. Die Tuͤrken haben uͤber 600 Todte
und 200 Verwundete, und unter den letzten iſt der
Baſcha von Skopie. Da nun der Feind die Ausfuͤh-
rung ſeines Vorhabens, in Croatien einzufallen, un-
moͤglich fand, zog ſich das ganze Corps deſſelben den
28ſten nach Vakup zuruͤck, nachdem er alle Haͤuſer der
in unſern Schutz genommenen feindlichen Unterthanen
abgebrannt hatte. — Noch hat der Feldmarſchall Lau-
don die Nachricht erhalten, daß der Oberſte Kovoche-
vich den 1ſten Junii das Tuͤrkiſche Schloß Bercsko
ohne Verluſt eingenommen, die Tuͤrkiſche Beſatzung
geſchlagen, und 1 Fahne und 4 eiſerne Kanonen er-
obert habe.
Nach dem Befehl des Feldmarſchalls Laudon war den
28ſten May das ganze Slavoniſche Corps in Bewegung.
Es ſollte in 2 Colonnen aufbrechen, um den Tuͤrken
eine Diverſion zu machen.
Es iſt Befehl gegeben worden, dem Feldmarſchall
von Laudon eine anſehnliche Truppenverſtaͤrkung zuzu-
ſchicken. Er hat auch uͤber das bey ſeiner Armee ſte-
hende Verpflegungsamt und die dazu gehoͤrigen Liefe-
ranten General-Vollmacht erhalten.
Die Herbeyſchaffung der Vorraͤthe zum Unterhalt der
Armee wird jetzt mit allem Nachdruck betrieben; denn
bloß dem Umſtande, daß diesfalls noch vieles fehlte,
wird die bisherige Unthaͤtigkeit der Bannatiſchen Armee
zugeſchrieben. Eben ſo verhaͤlt es ſich, nach allen Nach-
richten, mit der Croatiſchen Armee, weswegen der
Feldmarſchall Laudon gegen die ſchuldig befundenen
mit allem Ernſte verfaͤhrt.
Seitdem das Regiment Pellegrini im Felde ſteht,
hat es 650 Pohlniſche und 1400 Deutſche Rekruten
erhalten. Man ſieht hieraus, wie menſchenfreſſend ein
Tuͤrkenkrieg iſt.
Nachrichten von Trieſte melden, daß daſelbſt haͤufige
Bankerotte ausbrechen, die der Handlung ſehr zum
Nachtheil gereichen.
Der Fuͤrſt Kaunitz hat dem Monarchen den groͤßten
Theil der Staatsbuͤrde abgenommen, folgt aber in
allem den Syſtem des Kayſers.
Fuͤr den Erzherzog und deſſen Gemahlinn werden in
Belvedere Zimmer zubereitet.
Ohnlaͤngſt hat man eine anſehnliche Quantitaͤt von
contrebanden Galanterie-Waaren entdeckt. Es befinden
ſich 50 Engliſche Uhren und eine mit Brillanten beſetzte
Tabatiere dabey, welche auf 8000 Gulden geſchaͤtzt wird.
Schreiben aus Wien, vom 10 Junii.
Seit dem Sonntag ſind 5 Couriers aus Croatien
mit Depeſchen in Laxenburg angekommen.
Aus Siebenbuͤrgen hat man die Nachricht, daß die
Prinzen von Coburg und von Hohenlohe ſich vereinigt
haͤtten, indem das Coburgſche Heer ſich immer naͤher
gegen die Donau herabſeuke. — Der Feldmarſchall
Haddick wird in der Stellung, die er der Hauptarmee
gegeben hatte, ſo lange bleiben, bis der Großvezier
naͤher anruͤckt, und bis man mit Gewißheit beſtimmen
kann, ob er ſich gegen die Ruſſen lenken oder wieder
ins Bannat einzudringen verſuchen werde.
Des Kayſers Majeſtaͤt befanden ſich am Sonntag ſo
gut, daß Sie bereits entſchloſſen waren, in die Kirche
zu fahren; aber ploͤtzlich zeigte ſich wieder ein Fieber-
Anfall, der durch mehrere Stunden anhielt, und mit
Schmerzen in den Lenden begleitet war, auch eine un-
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