Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 91, 10. Juni 1746.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

[Spaltenumbruch] einen Schuh breite marmorne mit zweyerley Thei-
lungen versehene Mittags-Linie, einen zehnschuhi-
gen und zwey neunschuhige meßingene Fix-Qua-
dranten, und dergleichen bewegliche, einen von 6,
und den andern von 4 Schuhen, 23 eingemauerte
grosse catadioptrica Telescopia auf einzele Fix-
Sterne, und die übrige Einrichtung des Astrono-
mischen Observatorii; von wannen sich Jhro
Kayserl. Majest. mit Sr. Königl. Hoheit nach halb
12 Uhr nach Schönbrunn zurück verfügten.

Hamburg.

Bey Johann Wilhelm Schmidt,
Buchhändler zu Hannover und Lüneburg, ist nun-
mehro fertig worden: Jo. Ortwini Westenbergii,
JCti & Antecessoris, dum viveret, in Academia
Lugduno Batava celeberrimi, opera omnia juri-
dica nunc primum collecta. Jn tres Tomos di-
stributa. Curante Jo. Henrico Jungio. Tomus
Imus. med.
4. 1746.

Dieser erste fertige Theil enthält: Principia Ju-
ris secundum ordinem institutionum. Disserta-
tiones IV. de portione legitima, liberis, paren-
tibus & fratribus relinquenda, ad illustrandum
tit, de inofficioso testamento. Dissertationes IX.
de causis obligationum.

Der zweyte Theil, welcher bereits unter der
Presse ist, enthält: Principia juris secundum or-
dinem Digestorum.

Der dritte und letzte Theil aber wird aus folgen-
den Schriften bestehen: Dissertationes XLV. ad
Constitutiones Marci Aurelii Antonini Jmperato-
ris. Dissert. de ratione docendi & discendi juris.
De Calculo Minervae. De jurisprudentia ratio-
nali. Jurisprudentia Pauli Apostoli. De Philo-
sophia JCtorum, & inprimis ea quae circa legum
collisionem versatur. De jure Rhadamanti. De
jurisprudentia Quint. Cerbidii Scaevolae &c.

Druck und Papier sind sehr sauber gerathen.

Beschluß der Anzeige von der Theodicee des
Herrn Diaconi Böldicken.

Sodann aber zeigt er aus der Grösse des
Sirii, daß die Verdammniß aller Menschen und
Engel bloß bey den Einwohnern desselbigen mehr
erhöhete Annehmlichkeiten importire, als sie Unan-
nehmlichkeiten enthalten kann. Aus dergleichen
Begriffen leitet der Verfasser nun die Strafgerech-
tigkeit Gottes und die Verdammniß her, so, daß er
auf eine solche Weise auch die Einwürfe des Herrn
Dippels ablehnet. Endlich hat der Verfasser auch
[Spaltenumbruch] eine Hypothesin von dem Orte der Höllen angenom-
men, nach welcher er zeiget, wie die Verdammten
eine unaussprechliche Marter und Pein leiden kön-
nen, ohne daß GOtt oder der Teufel sie quäle. Er
setzet nämlich, daß GOtt für einen jeden Himmels-
cörper einen Verdammten könne bestimmt haben,
an deren die Seligen das Gegentheil erblicken könn-
ten. Weil ein solcher Verdammter allen Einwoh-
nern des Himmelscörpers des einzigen vermale-
deyeten Object seyn würde: so könnte man aus sol-
cher Schmach die Pein ermessen. Nach dieser Hy-
pothesi
kann man auch eine Ursache von der gemes-
senen Anzahl der Verdammten geben. Bey der Be-
antwortung einiger beyläufigen Zweifel des Herrn
Bayle hat der Herr Verfasser auch eine besondere
Meynung von der gemäßigten Deutlichkeit der Of-
fenbarung angeführt und zu erweisen gesucht. Er
behauptet nämlich, daß einige Dunkelheit und
scheinbare Zweifel in der heiligen Schrift und der
Offenbarung nicht mit den Eigenschaften Gottes
streiten, sondern aus denselben deutlich erwiesen
werden können. Er leitet den geringern Grad der
Deutlichkeit aus der Liebe Gottes her, und zeigt,
daß GOtt bey der Festsetzung derselbigen mehr an-
genehme Empfindungen in die Welt gebracht habe,
als wenn er eine Offenbarung mit grösserer Deut-
lichkeit gestellet hätte. Auf solche Weise sucht er den
schweren Zweifelsknoten aufzulösen, den ein neuer
unbekannter Verfasser bey der Prüfung der Eigen-
schaften der Offenbarung geknüpfet hat, und wo-
durch viele Gemüther sollen irre gemacht seyn.




Wann der Verkauf der in der Voigtey Ottensen
zu Otmarschen und Bahrenfeldt belegenen dem
Herrn Justitz-Rath Graba bisher zuständigen
zweyer Bau-Höfe cum pertinentiis sammt vor-
handenen allerhand Mobilien, aus bewegenden
Ursachen bis auf den 13 Jul. ist der Mittewochen
nach dem 5ten Trinitatis prorogiret und ausge-
setzet worden; als wird solches hiedurch jedermann
öffentlich bekannt gemachet, und können diejenige,
welche einen dieser Bau-Höfe oder beyde, imgleichen
von denen beweglichen Gütern etwas an sich kaufen
wollen, am bemeldetem Tage sich in Otmarschen
vor der Königlichen Commission in dem mit zu ver-
kaufenden Hause einfinden, und nach geschehenem
Both und Abboth gewärtigen, daß dem Meistbie-
thenden das gekaufte unbewegliche, bis auf Königl.
höchstpreißlicher Reute-Cammer Approbation wer-
de zugeschlagen werden.


Stemann. Hennings.
[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] einen Schuh breite marmorne mit zweyerley Thei-
lungen verſehene Mittags-Linie, einen zehnſchuhi-
gen und zwey neunſchuhige meßingene Fix-Qua-
dranten, und dergleichen bewegliche, einen von 6,
und den andern von 4 Schuhen, 23 eingemauerte
groſſe catadioptrica Teleſcopia auf einzele Fix-
Sterne, und die uͤbrige Einrichtung des Aſtrono-
miſchen Obſervatorii; von wannen ſich Jhro
Kayſerl. Majeſt. mit Sr. Koͤnigl. Hoheit nach halb
12 Uhr nach Schoͤnbrunn zuruͤck verfuͤgten.

Hamburg.

Bey Johann Wilhelm Schmidt,
Buchhaͤndler zu Hannover und Luͤneburg, iſt nun-
mehro fertig worden: Jo. Ortwini Weſtenbergii,
JCti & Anteceſſoris, dum viveret, in Academia
Lugduno Batava celeberrimi, opera omnia juri-
dica nunc primum collecta. Jn tres Tomos di-
ſtributa. Curante Jo. Henrico Jungio. Tomus
Imus. med.
4. 1746.

Dieſer erſte fertige Theil enthaͤlt: Principia Ju-
ris ſecundum ordinem inſtitutionum. Diſſerta-
tiones IV. de portione legitima, liberis, paren-
tibus & fratribus relinquenda, ad illuſtrandum
tit, de inofficioſo teſtamento. Diſſertationes IX.
de cauſis obligationum.

Der zweyte Theil, welcher bereits unter der
Preſſe iſt, enthaͤlt: Principia juris ſecundum or-
dinem Digeſtorum.

Der dritte und letzte Theil aber wird aus folgen-
den Schriften beſtehen: Diſſertationes XLV. ad
Conſtitutiones Marci Aurelii Antonini Jmperato-
ris. Diſſert. de ratione docendi & diſcendi juris.
De Calculo Minervæ. De jurisprudentia ratio-
nali. Jurisprudentia Pauli Apoſtoli. De Philo-
ſophia JCtorum, & inprimis ea quæ circa legum
colliſionem verſatur. De jure Rhadamanti. De
jurisprudentia Quint. Cerbidii Scævolæ &c.

Druck und Papier ſind ſehr ſauber gerathen.

Beſchluß der Anzeige von der Theodicee des
Herrn Diaconi Boͤldicken.

Sodann aber zeigt er aus der Groͤſſe des
Sirii, daß die Verdammniß aller Menſchen und
Engel bloß bey den Einwohnern deſſelbigen mehr
erhoͤhete Annehmlichkeiten importire, als ſie Unan-
nehmlichkeiten enthalten kann. Aus dergleichen
Begriffen leitet der Verfaſſer nun die Strafgerech-
tigkeit Gottes und die Verdammniß her, ſo, daß er
auf eine ſolche Weiſe auch die Einwuͤrfe des Herrn
Dippels ablehnet. Endlich hat der Verfaſſer auch
[Spaltenumbruch] eine Hypotheſin von dem Orte der Hoͤllen angenom-
men, nach welcher er zeiget, wie die Verdammten
eine unausſprechliche Marter und Pein leiden koͤn-
nen, ohne daß GOtt oder der Teufel ſie quaͤle. Er
ſetzet naͤmlich, daß GOtt fuͤr einen jeden Himmels-
coͤrper einen Verdammten koͤnne beſtimmt haben,
an deren die Seligen das Gegentheil erblicken koͤnn-
ten. Weil ein ſolcher Verdammter allen Einwoh-
nern des Himmelscoͤrpers des einzigen vermale-
deyeten Object ſeyn wuͤrde: ſo koͤnnte man aus ſol-
cher Schmach die Pein ermeſſen. Nach dieſer Hy-
potheſi
kann man auch eine Urſache von der gemeſ-
ſenen Anzahl der Verdammten geben. Bey der Be-
antwortung einiger beylaͤufigen Zweifel des Herrn
Bayle hat der Herr Verfaſſer auch eine beſondere
Meynung von der gemaͤßigten Deutlichkeit der Of-
fenbarung angefuͤhrt und zu erweiſen geſucht. Er
behauptet naͤmlich, daß einige Dunkelheit und
ſcheinbare Zweifel in der heiligen Schrift und der
Offenbarung nicht mit den Eigenſchaften Gottes
ſtreiten, ſondern aus denſelben deutlich erwieſen
werden koͤnnen. Er leitet den geringern Grad der
Deutlichkeit aus der Liebe Gottes her, und zeigt,
daß GOtt bey der Feſtſetzung derſelbigen mehr an-
genehme Empfindungen in die Welt gebracht habe,
als wenn er eine Offenbarung mit groͤſſerer Deut-
lichkeit geſtellet haͤtte. Auf ſolche Weiſe ſucht er den
ſchweren Zweifelsknoten aufzuloͤſen, den ein neuer
unbekannter Verfaſſer bey der Pruͤfung der Eigen-
ſchaften der Offenbarung geknuͤpfet hat, und wo-
durch viele Gemuͤther ſollen irre gemacht ſeyn.




Wann der Verkauf der in der Voigtey Ottenſen
zu Otmarſchen und Bahrenfeldt belegenen dem
Herrn Juſtitz-Rath Graba bisher zuſtaͤndigen
zweyer Bau-Hoͤfe cum pertinentiis ſammt vor-
handenen allerhand Mobilien, aus bewegenden
Urſachen bis auf den 13 Jul. iſt der Mittewochen
nach dem 5ten Trinitatis prorogiret und ausge-
ſetzet worden; als wird ſolches hiedurch jedermann
oͤffentlich bekannt gemachet, und koͤnnen diejenige,
welche einen dieſer Bau-Hoͤfe oder beyde, imgleichen
von denen beweglichen Guͤtern etwas an ſich kaufen
wollen, am bemeldetem Tage ſich in Otmarſchen
vor der Koͤniglichen Commiſſion in dem mit zu ver-
kaufenden Hauſe einfinden, und nach geſchehenem
Both und Abboth gewaͤrtigen, daß dem Meiſtbie-
thenden das gekaufte unbewegliche, bis auf Koͤnigl.
hoͤchſtpreißlicher Reute-Cammer Approbation wer-
de zugeſchlagen werden.


Stemann. Hennings.
[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jFeuilleton">
          <div type="jArticle">
            <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/>
einen Schuh breite marmorne mit zweyerley Thei-<lb/>
lungen                         ver&#x017F;ehene Mittags-Linie, einen zehn&#x017F;chuhi-<lb/>
gen und zwey                         neun&#x017F;chuhige meßingene Fix-Qua-<lb/>
dranten, und dergleichen                         bewegliche, einen von 6,<lb/>
und den andern von 4 Schuhen, 23                         eingemauerte<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">catadioptrica                             Tele&#x017F;copia</hi> auf einzele Fix-<lb/>
Sterne, und die                         u&#x0364;brige Einrichtung des A&#x017F;trono-<lb/>
mi&#x017F;chen                         Ob&#x017F;ervatorii; von wannen &#x017F;ich Jhro<lb/>
Kay&#x017F;erl.                         Maje&#x017F;t. mit Sr. Ko&#x0364;nigl. Hoheit nach halb<lb/>
12 Uhr nach                         Scho&#x0364;nbrunn zuru&#x0364;ck verfu&#x0364;gten.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <head> <hi rendition="#fr">Hamburg.</hi> </head>
            <p>Bey Johann Wilhelm Schmidt,<lb/>
Buchha&#x0364;ndler zu Hannover und                         Lu&#x0364;neburg, i&#x017F;t nun-<lb/>
mehro fertig worden: <hi rendition="#aq">Jo. Ortwini We&#x017F;tenbergii,<lb/>
JCti &amp;                             Antece&#x017F;&#x017F;oris, dum viveret, in Academia<lb/>
Lugduno Batava                             celeberrimi, opera omnia juri-<lb/>
dica nunc primum collecta. Jn tres                             Tomos di-<lb/>
&#x017F;tributa. Curante Jo. Henrico Jungio.                             Tomus<lb/>
Imus. med.</hi> 4. 1746.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;er er&#x017F;te fertige Theil entha&#x0364;lt: <hi rendition="#aq">Principia Ju-<lb/>
ris &#x017F;ecundum ordinem in&#x017F;titutionum.                             Di&#x017F;&#x017F;erta-<lb/>
tiones IV. de portione legitima, liberis,                             paren-<lb/>
tibus &amp; fratribus relinquenda, ad                             illu&#x017F;trandum<lb/>
tit, de inofficio&#x017F;o te&#x017F;tamento.                             Di&#x017F;&#x017F;ertationes IX.<lb/>
de cau&#x017F;is                         obligationum.</hi></p><lb/>
            <p>Der zweyte Theil, welcher bereits unter der<lb/>
Pre&#x017F;&#x017F;e                         i&#x017F;t, entha&#x0364;lt: <hi rendition="#aq">Principia juris                             &#x017F;ecundum or-<lb/>
dinem Dige&#x017F;torum.</hi></p><lb/>
            <p>Der dritte und letzte Theil aber wird aus folgen-<lb/>
den Schriften                         be&#x017F;tehen: <hi rendition="#aq">Di&#x017F;&#x017F;ertationes XLV.                             ad<lb/>
Con&#x017F;titutiones Marci Aurelii Antonini Jmperato-<lb/>
ris.                             Di&#x017F;&#x017F;ert. de ratione docendi &amp; di&#x017F;cendi                             juris.<lb/>
De Calculo Minervæ. De jurisprudentia ratio-<lb/>
nali.                             Jurisprudentia Pauli Apo&#x017F;toli. De Philo-<lb/>
&#x017F;ophia                             JCtorum, &amp; inprimis ea quæ circa legum<lb/>
colli&#x017F;ionem                             ver&#x017F;atur. De jure Rhadamanti. De<lb/>
jurisprudentia Quint.                             Cerbidii Scævolæ &amp;c.</hi><lb/>
Druck und Papier                         &#x017F;ind &#x017F;ehr &#x017F;auber gerathen.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jFeuilleton">
            <head>Be&#x017F;chluß der Anzeige von der <hi rendition="#fr">Theodicee</hi> des<lb/>
Herrn Diaconi <hi rendition="#fr">Bo&#x0364;ldicken.</hi></head><lb/>
            <p>Sodann aber zeigt er aus der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des<lb/><hi rendition="#aq">Sirii,</hi> daß die Verdammniß aller Men&#x017F;chen                         und<lb/>
Engel bloß bey den Einwohnern de&#x017F;&#x017F;elbigen                         mehr<lb/>
erho&#x0364;hete Annehmlichkeiten importire, als &#x017F;ie                         Unan-<lb/>
nehmlichkeiten enthalten kann. Aus dergleichen<lb/>
Begriffen                         leitet der Verfa&#x017F;&#x017F;er nun die Strafgerech-<lb/>
tigkeit Gottes                         und die Verdammniß her, &#x017F;o, daß er<lb/>
auf eine &#x017F;olche                         Wei&#x017F;e auch die Einwu&#x0364;rfe des Herrn<lb/>
Dippels ablehnet.                         Endlich hat der Verfa&#x017F;&#x017F;er auch<lb/><cb/>
eine <hi rendition="#aq">Hypothe&#x017F;in</hi> von dem Orte der Ho&#x0364;llen                         angenom-<lb/>
men, nach welcher er zeiget, wie die Verdammten<lb/>
eine                         unaus&#x017F;prechliche Marter und Pein leiden ko&#x0364;n-<lb/>
nen, ohne                         daß GOtt oder der Teufel &#x017F;ie qua&#x0364;le. Er<lb/>
&#x017F;etzet                         na&#x0364;mlich, daß GOtt fu&#x0364;r einen jeden                         Himmels-<lb/>
co&#x0364;rper einen Verdammten ko&#x0364;nne be&#x017F;timmt                         haben,<lb/>
an deren die Seligen das Gegentheil erblicken                         ko&#x0364;nn-<lb/>
ten. Weil ein &#x017F;olcher Verdammter allen                         Einwoh-<lb/>
nern des Himmelsco&#x0364;rpers des einzigen                         vermale-<lb/>
deyeten Object &#x017F;eyn wu&#x0364;rde: &#x017F;o                         ko&#x0364;nnte man aus &#x017F;ol-<lb/>
cher Schmach die Pein                         erme&#x017F;&#x017F;en. Nach die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Hy-<lb/>
pothe&#x017F;i</hi> kann man auch eine Ur&#x017F;ache von der                         geme&#x017F;-<lb/>
&#x017F;enen Anzahl der Verdammten geben. Bey der                         Be-<lb/>
antwortung einiger beyla&#x0364;ufigen Zweifel des Herrn<lb/>
Bayle                         hat der Herr Verfa&#x017F;&#x017F;er auch eine be&#x017F;ondere<lb/>
Meynung                         von der gema&#x0364;ßigten Deutlichkeit der Of-<lb/>
fenbarung                         angefu&#x0364;hrt und zu erwei&#x017F;en ge&#x017F;ucht. Er<lb/>
behauptet                         na&#x0364;mlich, daß einige Dunkelheit und<lb/>
&#x017F;cheinbare Zweifel in                         der heiligen Schrift und der<lb/>
Offenbarung nicht mit den                         Eigen&#x017F;chaften Gottes<lb/>
&#x017F;treiten, &#x017F;ondern aus                         den&#x017F;elben deutlich erwie&#x017F;en<lb/>
werden ko&#x0364;nnen. Er                         leitet den geringern Grad der<lb/>
Deutlichkeit aus der Liebe Gottes her, und                         zeigt,<lb/>
daß GOtt bey der Fe&#x017F;t&#x017F;etzung der&#x017F;elbigen                         mehr an-<lb/>
genehme Empfindungen in die Welt gebracht habe,<lb/>
als wenn er                         eine Offenbarung mit gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erer Deut-<lb/>
lichkeit                         ge&#x017F;tellet ha&#x0364;tte. Auf &#x017F;olche Wei&#x017F;e &#x017F;ucht                         er den<lb/>
&#x017F;chweren Zweifelsknoten aufzulo&#x0364;&#x017F;en, den ein                         neuer<lb/>
unbekannter Verfa&#x017F;&#x017F;er bey der Pru&#x0364;fung der                         Eigen-<lb/>
&#x017F;chaften der Offenbarung geknu&#x0364;pfet hat, und                         wo-<lb/>
durch viele Gemu&#x0364;ther &#x017F;ollen irre gemacht                         &#x017F;eyn.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div type="jAnnouncements">
          <div type="jAn">
            <p>Wann der Verkauf der in der Voigtey Otten&#x017F;en<lb/>
zu Otmar&#x017F;chen                         und Bahrenfeldt belegenen dem<lb/>
Herrn Ju&#x017F;titz-Rath Graba bisher                         zu&#x017F;ta&#x0364;ndigen<lb/>
zweyer Bau-Ho&#x0364;fe <hi rendition="#aq">cum pertinentiis</hi> &#x017F;ammt vor-<lb/>
handenen allerhand                         Mobilien, aus bewegenden<lb/>
Ur&#x017F;achen bis auf den 13 Jul. i&#x017F;t                         der Mittewochen<lb/>
nach dem 5ten Trinitatis prorogiret und                         ausge-<lb/>
&#x017F;etzet worden; als wird &#x017F;olches hiedurch                         jedermann<lb/>
o&#x0364;ffentlich bekannt gemachet, und ko&#x0364;nnen                         diejenige,<lb/>
welche einen die&#x017F;er Bau-Ho&#x0364;fe oder beyde,                         imgleichen<lb/>
von denen beweglichen Gu&#x0364;tern etwas an &#x017F;ich                         kaufen<lb/>
wollen, am bemeldetem Tage &#x017F;ich in                         Otmar&#x017F;chen<lb/>
vor der Ko&#x0364;niglichen <hi rendition="#aq">Commi&#x017F;&#x017F;ion</hi> in dem mit zu ver-<lb/>
kaufenden                         Hau&#x017F;e einfinden, und nach ge&#x017F;chehenem<lb/>
Both und Abboth                         gewa&#x0364;rtigen, daß dem Mei&#x017F;tbie-<lb/>
thenden das gekaufte                         unbewegliche, bis auf Ko&#x0364;nigl.<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;tpreißlicher                         Reute-Cammer <hi rendition="#aq">Approbation</hi> wer-<lb/>
de                         zuge&#x017F;chlagen werden.</p>
            <closer>
              <dateline>Gegeben Pinneberg in der<lb/>
Ko&#x0364;niglichen <hi rendition="#aq">Commi&#x017F;&#x017F;ion,</hi> den 3 Jun. 1746.</dateline><lb/>
              <signed> <hi rendition="#et">Stemann. Hennings.</hi> </signed>
            </closer>
          </div>
        </div>
        <cb type="end"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] einen Schuh breite marmorne mit zweyerley Thei- lungen verſehene Mittags-Linie, einen zehnſchuhi- gen und zwey neunſchuhige meßingene Fix-Qua- dranten, und dergleichen bewegliche, einen von 6, und den andern von 4 Schuhen, 23 eingemauerte groſſe catadioptrica Teleſcopia auf einzele Fix- Sterne, und die uͤbrige Einrichtung des Aſtrono- miſchen Obſervatorii; von wannen ſich Jhro Kayſerl. Majeſt. mit Sr. Koͤnigl. Hoheit nach halb 12 Uhr nach Schoͤnbrunn zuruͤck verfuͤgten. Hamburg. Bey Johann Wilhelm Schmidt, Buchhaͤndler zu Hannover und Luͤneburg, iſt nun- mehro fertig worden: Jo. Ortwini Weſtenbergii, JCti & Anteceſſoris, dum viveret, in Academia Lugduno Batava celeberrimi, opera omnia juri- dica nunc primum collecta. Jn tres Tomos di- ſtributa. Curante Jo. Henrico Jungio. Tomus Imus. med. 4. 1746. Dieſer erſte fertige Theil enthaͤlt: Principia Ju- ris ſecundum ordinem inſtitutionum. Diſſerta- tiones IV. de portione legitima, liberis, paren- tibus & fratribus relinquenda, ad illuſtrandum tit, de inofficioſo teſtamento. Diſſertationes IX. de cauſis obligationum. Der zweyte Theil, welcher bereits unter der Preſſe iſt, enthaͤlt: Principia juris ſecundum or- dinem Digeſtorum. Der dritte und letzte Theil aber wird aus folgen- den Schriften beſtehen: Diſſertationes XLV. ad Conſtitutiones Marci Aurelii Antonini Jmperato- ris. Diſſert. de ratione docendi & diſcendi juris. De Calculo Minervæ. De jurisprudentia ratio- nali. Jurisprudentia Pauli Apoſtoli. De Philo- ſophia JCtorum, & inprimis ea quæ circa legum colliſionem verſatur. De jure Rhadamanti. De jurisprudentia Quint. Cerbidii Scævolæ &c. Druck und Papier ſind ſehr ſauber gerathen. Beſchluß der Anzeige von der Theodicee des Herrn Diaconi Boͤldicken. Sodann aber zeigt er aus der Groͤſſe des Sirii, daß die Verdammniß aller Menſchen und Engel bloß bey den Einwohnern deſſelbigen mehr erhoͤhete Annehmlichkeiten importire, als ſie Unan- nehmlichkeiten enthalten kann. Aus dergleichen Begriffen leitet der Verfaſſer nun die Strafgerech- tigkeit Gottes und die Verdammniß her, ſo, daß er auf eine ſolche Weiſe auch die Einwuͤrfe des Herrn Dippels ablehnet. Endlich hat der Verfaſſer auch eine Hypotheſin von dem Orte der Hoͤllen angenom- men, nach welcher er zeiget, wie die Verdammten eine unausſprechliche Marter und Pein leiden koͤn- nen, ohne daß GOtt oder der Teufel ſie quaͤle. Er ſetzet naͤmlich, daß GOtt fuͤr einen jeden Himmels- coͤrper einen Verdammten koͤnne beſtimmt haben, an deren die Seligen das Gegentheil erblicken koͤnn- ten. Weil ein ſolcher Verdammter allen Einwoh- nern des Himmelscoͤrpers des einzigen vermale- deyeten Object ſeyn wuͤrde: ſo koͤnnte man aus ſol- cher Schmach die Pein ermeſſen. Nach dieſer Hy- potheſi kann man auch eine Urſache von der gemeſ- ſenen Anzahl der Verdammten geben. Bey der Be- antwortung einiger beylaͤufigen Zweifel des Herrn Bayle hat der Herr Verfaſſer auch eine beſondere Meynung von der gemaͤßigten Deutlichkeit der Of- fenbarung angefuͤhrt und zu erweiſen geſucht. Er behauptet naͤmlich, daß einige Dunkelheit und ſcheinbare Zweifel in der heiligen Schrift und der Offenbarung nicht mit den Eigenſchaften Gottes ſtreiten, ſondern aus denſelben deutlich erwieſen werden koͤnnen. Er leitet den geringern Grad der Deutlichkeit aus der Liebe Gottes her, und zeigt, daß GOtt bey der Feſtſetzung derſelbigen mehr an- genehme Empfindungen in die Welt gebracht habe, als wenn er eine Offenbarung mit groͤſſerer Deut- lichkeit geſtellet haͤtte. Auf ſolche Weiſe ſucht er den ſchweren Zweifelsknoten aufzuloͤſen, den ein neuer unbekannter Verfaſſer bey der Pruͤfung der Eigen- ſchaften der Offenbarung geknuͤpfet hat, und wo- durch viele Gemuͤther ſollen irre gemacht ſeyn. Wann der Verkauf der in der Voigtey Ottenſen zu Otmarſchen und Bahrenfeldt belegenen dem Herrn Juſtitz-Rath Graba bisher zuſtaͤndigen zweyer Bau-Hoͤfe cum pertinentiis ſammt vor- handenen allerhand Mobilien, aus bewegenden Urſachen bis auf den 13 Jul. iſt der Mittewochen nach dem 5ten Trinitatis prorogiret und ausge- ſetzet worden; als wird ſolches hiedurch jedermann oͤffentlich bekannt gemachet, und koͤnnen diejenige, welche einen dieſer Bau-Hoͤfe oder beyde, imgleichen von denen beweglichen Guͤtern etwas an ſich kaufen wollen, am bemeldetem Tage ſich in Otmarſchen vor der Koͤniglichen Commiſſion in dem mit zu ver- kaufenden Hauſe einfinden, und nach geſchehenem Both und Abboth gewaͤrtigen, daß dem Meiſtbie- thenden das gekaufte unbewegliche, bis auf Koͤnigl. hoͤchſtpreißlicher Reute-Cammer Approbation wer- de zugeſchlagen werden. Gegeben Pinneberg in der Koͤniglichen Commiſſion, den 3 Jun. 1746. Stemann. Hennings.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-28T10:00:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_911006_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_911006_1746/4
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 91, 10. Juni 1746, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_911006_1746/4>, abgerufen am 27.11.2024.