Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 68, 29. April 1741.Anno 1741. Num. 68. Stats-u.
[Abbildung]
Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN LXVIII. Stück , am Sonnabend , den 29. April. [Beginn Spaltensatz]
Madrit, den 4 April. Der Hof geht morgen nach Aranjuetz. Se. Ma- Anno 1741. Num. 68. Stats-u.
[Abbildung]
Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN LXVIII. Stuͤck , am Sonnabend , den 29. April. [Beginn Spaltensatz]
Madrit, den 4 April. Der Hof geht morgen nach Aranjuetz. Se. Ma- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq">Anno <hi rendition="#b">1741.</hi></hi> </docDate> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Num. 68.</hi> </hi><lb/> </titlePart> <titlePart type="main"><hi rendition="#in">S</hi>tats-u.<figure/><hi rendition="#in">G</hi>elehrte<lb/><hi rendition="#in"><hi rendition="#b">Z</hi>ei-</hi><figure/><hi rendition="#b">tung</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#in">H</hi>amburgiſchen unpartheyiſchen</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#in"><hi rendition="#b">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi></hi></titlePart><lb/> </docTitle> <docDate> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">LXVIII.</hi> Stuͤck , am Sonnabend , den 29. April.</hi> </docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Madrit, den 4 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Hof geht morgen nach Aranjuetz. Se. Ma-<lb/> jeſtaͤt der Koͤnig haben Befehl gegeben, daß 35000.<lb/> Mann in Catalonien verſammlet bleiben ſollen, denn<lb/> da alle Potentaten in Europa Beobachtungs-Laͤger<lb/> errichten lieſſen, ſo ſollte es auch in Spanien ge-<lb/> ſchehen. Jn Cadix ſind folgende Kriegs-Schiffe<lb/> ausgeruͤſtet worden, welche ſchon auf der Rhede lie-<lb/> gen, und nur Befehl erwarten, die Segel aufzuziehen:<lb/> Der Koͤnigl. Philipp von 110. Stuͤcken, die heil. Eli-<lb/> ſabeth von 80., der heil. Ferdinand, die heil. There-<lb/> ſia, die Macht, der Neptun und noch vier von 60.,<lb/> drey andere von 54. und der Xavier von 46. Auſſer<lb/> dieſen Schiffen liegen noch zweene Branders und<lb/> zweene Bombardier-Galliotten auf der Rhede. Dieſe<lb/> Flotte ſoll durch das Kriegs-Schiff Lion von 70.<lb/> Stuͤcken, drey andere von 64, und zween von 50.<lb/> vermehret werden, welche zu Ferol und Cartagena<lb/> ausgeruͤſtet worden. So viel wir aus Weſtindien<lb/> wiſſen, iſt unſere und die Franzoͤſiſche Flotte zuſam-<lb/> men geſtoſſen, und werden mit vereinten Kraͤften ihr<lb/> Unternehmen ausfuͤhren. Zu Cadix iſt eine Poſt-<lb/> Jacht von Veracrux angekommen, welche zugleich<lb/> Briefe von dem Herzog von Conquiſta, Vice-Koͤnig<lb/><cb/> zu Mexico, mitgebracht hat. Dieſer Herzog be-<lb/> richtet, daß er nach ſeiner Ankunft die Kuͤſten dieſes<lb/> Landes in vollkommenen Vertheidigungs-Stand ge-<lb/> ſetzt habe, und folglich nichts von den Englaͤndern<lb/> zu befuͤrchten. Ferner wird von ihm gemeldet, daß<lb/> der Admiral Vernon ein Fahrzeug nach Veracrux mit<lb/> einer Schrift geſendet, und ihm zugleich auf Wort und<lb/> Glauben ſeine Bedienten uͤberſchickt, die auf dem Hol-<lb/> laͤndiſchen Schiff weggenommen worden, damit ſie<lb/> ihre Befreyungs-Gelder ausmachen moͤchten. Der<lb/> Admiral habe ihm zugleich erſucht, die in Verhaft ge-<lb/> nommenen Engliſchen Factors wieder in Freyheit zu<lb/> ſetzen. Er, der Herzog, haͤtte dem Admiral wieder<lb/> geantwortet, die Engliſchen Factors ſollten hiermit<lb/> ihre voͤllige Freyheit ohne das geringſte Loͤſegeld ha-<lb/> ben. Es waͤre ſeine Schuld nicht, daß ſie nicht eher<lb/> in Freyheit geſtellet worden, weil niemand von den<lb/> Englaͤndern darum Anſuchen gethan; inzwiſchen ſey<lb/> er dem Admiral fuͤr die Gefaͤlligkeit verbunden, nach<lb/> der er ihm ſeine Bedienten zugeſendet; weil es aber<lb/> keinem braven Officier anſtaͤndig ſey, mit den Bedien-<lb/> ten wegen ihres Loͤſegelds zu handeln, ſo uͤberſendete<lb/> er dem Admiral dieſelben wieder, und er koͤnnte alles<lb/> mit ihnen machen, was ihm <gap reason="lost"/>duͤnke. Die Mar-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1741. Num. 68.
Stats-u.
[Abbildung]
Gelehrte
Zei-
[Abbildung]
tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
LXVIII. Stuͤck , am Sonnabend , den 29. April.
Madrit, den 4 April.
Der Hof geht morgen nach Aranjuetz. Se. Ma-
jeſtaͤt der Koͤnig haben Befehl gegeben, daß 35000.
Mann in Catalonien verſammlet bleiben ſollen, denn
da alle Potentaten in Europa Beobachtungs-Laͤger
errichten lieſſen, ſo ſollte es auch in Spanien ge-
ſchehen. Jn Cadix ſind folgende Kriegs-Schiffe
ausgeruͤſtet worden, welche ſchon auf der Rhede lie-
gen, und nur Befehl erwarten, die Segel aufzuziehen:
Der Koͤnigl. Philipp von 110. Stuͤcken, die heil. Eli-
ſabeth von 80., der heil. Ferdinand, die heil. There-
ſia, die Macht, der Neptun und noch vier von 60.,
drey andere von 54. und der Xavier von 46. Auſſer
dieſen Schiffen liegen noch zweene Branders und
zweene Bombardier-Galliotten auf der Rhede. Dieſe
Flotte ſoll durch das Kriegs-Schiff Lion von 70.
Stuͤcken, drey andere von 64, und zween von 50.
vermehret werden, welche zu Ferol und Cartagena
ausgeruͤſtet worden. So viel wir aus Weſtindien
wiſſen, iſt unſere und die Franzoͤſiſche Flotte zuſam-
men geſtoſſen, und werden mit vereinten Kraͤften ihr
Unternehmen ausfuͤhren. Zu Cadix iſt eine Poſt-
Jacht von Veracrux angekommen, welche zugleich
Briefe von dem Herzog von Conquiſta, Vice-Koͤnig
zu Mexico, mitgebracht hat. Dieſer Herzog be-
richtet, daß er nach ſeiner Ankunft die Kuͤſten dieſes
Landes in vollkommenen Vertheidigungs-Stand ge-
ſetzt habe, und folglich nichts von den Englaͤndern
zu befuͤrchten. Ferner wird von ihm gemeldet, daß
der Admiral Vernon ein Fahrzeug nach Veracrux mit
einer Schrift geſendet, und ihm zugleich auf Wort und
Glauben ſeine Bedienten uͤberſchickt, die auf dem Hol-
laͤndiſchen Schiff weggenommen worden, damit ſie
ihre Befreyungs-Gelder ausmachen moͤchten. Der
Admiral habe ihm zugleich erſucht, die in Verhaft ge-
nommenen Engliſchen Factors wieder in Freyheit zu
ſetzen. Er, der Herzog, haͤtte dem Admiral wieder
geantwortet, die Engliſchen Factors ſollten hiermit
ihre voͤllige Freyheit ohne das geringſte Loͤſegeld ha-
ben. Es waͤre ſeine Schuld nicht, daß ſie nicht eher
in Freyheit geſtellet worden, weil niemand von den
Englaͤndern darum Anſuchen gethan; inzwiſchen ſey
er dem Admiral fuͤr die Gefaͤlligkeit verbunden, nach
der er ihm ſeine Bedienten zugeſendet; weil es aber
keinem braven Officier anſtaͤndig ſey, mit den Bedien-
ten wegen ihres Loͤſegelds zu handeln, ſo uͤberſendete
er dem Admiral dieſelben wieder, und er koͤnnte alles
mit ihnen machen, was ihm _ duͤnke. Die Mar-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der
Texttranskription.
(2014-07-28T10:00:34Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle
Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand
zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen
muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |