Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 56, 8. April 1741.Anno 1741. Num. 56. Stats-u.
[Abbildung]
Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN LVI. Stück , am Sonnabend , den 8. April. [Beginn Spaltensatz]
Madrit, den 14. Merz. Der König hat sehr viele Officiers zu höhern Be- Londen, den 31. Merz. Auf den Orkneyischen Jnseln sollen 5000. Matro- Paris, den 30. Merz. Es ist den 15ten zu Versailles ein schriftlicher Be- Anno 1741. Num. 56. Stats-u.
[Abbildung]
Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN LVI. Stuͤck , am Sonnabend , den 8. April. [Beginn Spaltensatz]
Madrit, den 14. Merz. Der Koͤnig hat ſehr viele Officiers zu hoͤhern Be- Londen, den 31. Merz. Auf den Orkneyiſchen Jnſeln ſollen 5000. Matro- Paris, den 30. Merz. Es iſt den 15ten zu Verſailles ein ſchriftlicher Be- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq">Anno <hi rendition="#b">1741.</hi></hi> </docDate> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Num. 56.</hi> </hi><lb/> </titlePart> <titlePart type="main"><hi rendition="#in">S</hi>tats-u.<figure/><hi rendition="#in">G</hi>elehrte<lb/><hi rendition="#in"><hi rendition="#b">Z</hi>ei-</hi><figure/><hi rendition="#b">tung</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#in">H</hi>amburgiſchen unpartheyiſchen</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#in"><hi rendition="#b">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi></hi></titlePart><lb/> </docTitle> <docDate> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">LVI.</hi> Stuͤck , am Sonnabend , den 8. April.</hi> </docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Madrit, den 14. Merz.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Koͤnig hat ſehr viele Officiers zu hoͤhern Be-<lb/> dienungen erhoben. Nun wird hier vom Kriege, den<lb/> man in Welſchland anfangen wollte, gar nichts ge-<lb/> ſprochen, ja, man weiß, daß der Hof nach Barcello-<lb/> na Befehl geſchickt hat, alle Kriegs-Ruͤſtungen bey<lb/> Seite zu ſetzen. Unſere Miniſters verlaſſen ſich auf<lb/> die weiſe Einſicht derer zu Paris.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <head/> <dateline> <hi rendition="#c">Londen, den 31. Merz.</hi> </dateline><lb/> <p>Auf den Orkneyiſchen Jnſeln ſollen 5000. Matro-<lb/> ſen gepreſſet werden. Am Sonnabend kam ein Ab-<lb/> geſchickter von Wien mit der Nachricht hier an, daß<lb/> dem Hauſe Oeſterreich ein junger Erz-Herzog geboh-<lb/> ren worden. Es ſind unterſchiedene Fregatten in<lb/> See geſchicket worden, welche von den einkommenden<lb/> Kauffahrern Matroſen preſſen ſollen. Die Spanier<lb/> haben uns wieder zween Schiffe weggenommen und<lb/> nach St. Sebaſtian gefuͤhret. An der Mittewoche<lb/> wurden 20. Miſſethaͤter zu Tyburn hingerichtet. Zu<lb/> Montſerrat iſt ein Beſchlag auf alle Schiffe geleget<lb/> worden. Der Graf von Waldegrave liegt wieder<lb/> auf das neue krank, und man zweiffelt an ſeiner Ge-<lb/> neſung. Es iſt ausgemacht, daß jeder Matroſe, der<lb/> freywillige Dienſte auf den Koͤnigl. Schiffen nimmt,<lb/><cb/> 5. Pfund Sterling Handgeld, und des Monats 30.<lb/> Schillinge am Sold bekommen ſoll. Jm Ober-<lb/> Hauſe iſt von den Lords veſt geſetzt worden, daß die<lb/> Zoll-Bedienten von dem Jahre 20. bis 40. eine Rech-<lb/> nung von den Wolle-Manufacturen thun ſollen, wel-<lb/> che nach der Tuͤrkey gefuͤhret worden, desgleichen<lb/> wollen ſie eine Rechnung von der rohen Seite ſehen,<lb/> die von der Zeit an aus der Tuͤrkey anhero gebracht<lb/> worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Paris, den 30. Merz.</hi> </dateline><lb/> <p>Es iſt den 15ten zu Verſailles ein ſchriftlicher Be-<lb/> fehl bekannt gemacht worden, in welchem gemeldet<lb/> wird, daß ſich die Battaillons, jede zu 300. Mann, an<lb/> ihren Orten fertig halten ſollen, damit ſie auf den er-<lb/> ſten Wink der Jntendanten bereit ſind, und die Offi-<lb/> ciers, welche dieſelben anfuͤhren ſollen, erwarten ihre<lb/> Befehle zum Aufbruch von den Jntendanten. Mit<lb/> der Vermehrung unſerer Voͤlker iſt es noch eben ſo be-<lb/> ſchaffen, wie zuvor. Die bevorſtehende Kayſer-Wahl<lb/> iſt hier der Stoff zu den meiſten Unterredungen, und<lb/> viele glauben, man werde unter guter Vormundſchaft<lb/> dem jungen Erz-Herzog Joſeph von Oeſterreich die<lb/> Kayſer-Krone aufſetzen. Den 25ſten communicirte<lb/> der Koͤnigin Majeſtaͤt aus den Haͤnden ihres Ober-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1741. Num. 56.
Stats-u.
[Abbildung]
Gelehrte
Zei-
[Abbildung]
tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
LVI. Stuͤck , am Sonnabend , den 8. April.
Madrit, den 14. Merz.
Der Koͤnig hat ſehr viele Officiers zu hoͤhern Be-
dienungen erhoben. Nun wird hier vom Kriege, den
man in Welſchland anfangen wollte, gar nichts ge-
ſprochen, ja, man weiß, daß der Hof nach Barcello-
na Befehl geſchickt hat, alle Kriegs-Ruͤſtungen bey
Seite zu ſetzen. Unſere Miniſters verlaſſen ſich auf
die weiſe Einſicht derer zu Paris.
Londen, den 31. Merz.
Auf den Orkneyiſchen Jnſeln ſollen 5000. Matro-
ſen gepreſſet werden. Am Sonnabend kam ein Ab-
geſchickter von Wien mit der Nachricht hier an, daß
dem Hauſe Oeſterreich ein junger Erz-Herzog geboh-
ren worden. Es ſind unterſchiedene Fregatten in
See geſchicket worden, welche von den einkommenden
Kauffahrern Matroſen preſſen ſollen. Die Spanier
haben uns wieder zween Schiffe weggenommen und
nach St. Sebaſtian gefuͤhret. An der Mittewoche
wurden 20. Miſſethaͤter zu Tyburn hingerichtet. Zu
Montſerrat iſt ein Beſchlag auf alle Schiffe geleget
worden. Der Graf von Waldegrave liegt wieder
auf das neue krank, und man zweiffelt an ſeiner Ge-
neſung. Es iſt ausgemacht, daß jeder Matroſe, der
freywillige Dienſte auf den Koͤnigl. Schiffen nimmt,
5. Pfund Sterling Handgeld, und des Monats 30.
Schillinge am Sold bekommen ſoll. Jm Ober-
Hauſe iſt von den Lords veſt geſetzt worden, daß die
Zoll-Bedienten von dem Jahre 20. bis 40. eine Rech-
nung von den Wolle-Manufacturen thun ſollen, wel-
che nach der Tuͤrkey gefuͤhret worden, desgleichen
wollen ſie eine Rechnung von der rohen Seite ſehen,
die von der Zeit an aus der Tuͤrkey anhero gebracht
worden.
Paris, den 30. Merz.
Es iſt den 15ten zu Verſailles ein ſchriftlicher Be-
fehl bekannt gemacht worden, in welchem gemeldet
wird, daß ſich die Battaillons, jede zu 300. Mann, an
ihren Orten fertig halten ſollen, damit ſie auf den er-
ſten Wink der Jntendanten bereit ſind, und die Offi-
ciers, welche dieſelben anfuͤhren ſollen, erwarten ihre
Befehle zum Aufbruch von den Jntendanten. Mit
der Vermehrung unſerer Voͤlker iſt es noch eben ſo be-
ſchaffen, wie zuvor. Die bevorſtehende Kayſer-Wahl
iſt hier der Stoff zu den meiſten Unterredungen, und
viele glauben, man werde unter guter Vormundſchaft
dem jungen Erz-Herzog Joſeph von Oeſterreich die
Kayſer-Krone aufſetzen. Den 25ſten communicirte
der Koͤnigin Majeſtaͤt aus den Haͤnden ihres Ober-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der
Texttranskription.
(2014-07-28T10:00:34Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle
Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand
zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen
muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |