Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 26, 14. Februar 1801.

Bild:
erste Seite
Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgischen unpartheyischen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Sonnabend, den 14 Februar.)    
Num. 26.



[Beginn Spaltensatz]

Folgendes ist das Acten-Stück, welches mit der
Nordischen Convention, mit der Uebereinkunft in
Verbindung steht, die zwischen unserm und dem Ruß.
Kayserl. Hofe am 16ten December v. J. zu St. Pe-
tersburg geschlossen worden, und worauf man sich in
gedachter (in unsrer gestrigen Zeitung mitgetheilten)
Convention
bezieht.

Reglement des Königs, nach welchem sich die
Schiffahrt und der Handel Schwedens in
Kriegszeiten richten sollen;

Wir Gustav Adolph etc. thun kund hiermit:
Da Wir durch die Begebenheiten der letzten Zeit die
Erfahrung gemacht haben, wie sehr der Zwang und
die Ungewißheit für den Handel und die Schiffahrt der
Neutralen nachtheilig und compromittirend gewesen,
so haben Wir zur Erhaltung der Rechte unsrer Unter-
thanen, so wie zur Festsetzung sicherer Grundsätze in
Angelegenheiten von allgemeinem Jnteresse, für dienst-
lich erachtet, ein bestimmtes Reglement für die Schif-
fahrt Unsers Reichs zu publiciren. Es hat Uns nicht
entgehen können, daß zur Zeit eines Kriegs, diejenigen
Mächte, die an demselben keinen Theil nehmen, ein
natürliches Recht haben, ihren Handel und Schifsahrt
in Sicherheit fortzusetzen, -- ein Recht, das unwider-
sprechlich von der völligen Unabhängigkeit entspringt,
die jeder Regierung eigen ist. Dieses Recht, dem in
der Ausführung oft ausgewichen wird, obgleich es
nach einem allgemeinen Uebereinkommen stets anerkannt
wird, setzt indeß die Verpflichtung voraus, gegen die
kriegführenden Mächte eine völlige Unpartheylichkeit
zu beobachten, ohne die eine zum Nachtheil der an-
dern zu begünstigen, und ferner eine sorgfältige Rück-
sicht auf die Verpflichtungen, die sich auf Tractat[en]
und auf anerkannte Reglements gründen. Die Be-
[Spaltenumbruch] achtung dieser Obliegenheiten und Pflichten, welche
nach Grundsätzen übernommen worden, die allgemein
anerkannt sind, oder durch besondere Tractaten aufer-
legt werden, ist um so nothwendiger, da ohne sie aller
Anspruch auf die Vorthelle der Neutralität wegsällt,
und die Schiffahrt Verlegenheiten ausgesetzt wird, die
stets nachtheilig sind und oft die unangenehmsten Fol-
gen haben. Wir erklären demnach folgende Bestim-
mungen als die Grundlagen der Rechte und der Pflich-
ten der gesetzmäßigen und neutralen Schiffahrt Schwe-
dens:

1. Damit ein Schiff für ein Schwedisches erkannt
werden könne, muß es in Schweden oder in den Pro-
vinzen unter Schwedischer Herrschaft erbaut, oder an
den Schwedischen Küsten gescheitert, und daselbst in
gehöriger Form verkauft, oder in der Fremde mittelst
einer gesetzmäßigen und authentischen Convention von
einem Schweden gekauft seyn. Wenn eine solche Ac-
quisition in einem im Kriege begriffenen Lande ge-
schieht, so wird sie für gesetzmäßig gehalten, sobald
der Ankauf 3 Monate vor dem würklichen Bruch vor-
hergeht. Jedes acquirirte Schiff muß naturalisirt wer-
den. Da aber die Naturalisation von Schiffen, welche
gesetzmäßig in der Fremde acquirirt, die aber in der
Folge von dem Kaper einer kriegführenden Macht ge-
nommen worden, oft unangenehme Explicationen zur
Folge gehabt hat; so wird hierdurch beschlossen, daß
in Kriegszeiten die Naturalisation nicht für Schiffe
erlaubt werden soll, die vorher das Eigenthum einer
der kriegführenden Mächte oder ihrer Unterthan[e]n ge-
wesen sind, jedoch mit Ausnahme aller Schiffe, die
vor Ausfertigung der gegenwärtigen Verordnung natu-
ralisirt worden, indem diese stets die Rechte genießen
sollen, die mit den Eigenschaften von Neutralen und
von Schweden verbunden sind.

2. Der Schiffs-Capitain muß mit allen Papieren

Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Sonnabend, den 14 Februar.)    
Num. 26.



[Beginn Spaltensatz]

Folgendes iſt das Acten-Stuͤck, welches mit der
Nordiſchen Convention, mit der Uebereinkunft in
Verbindung ſteht, die zwiſchen unſerm und dem Ruß.
Kayſerl. Hofe am 16ten December v. J. zu St. Pe-
tersburg geſchloſſen worden, und worauf man ſich in
gedachter (in unſrer geſtrigen Zeitung mitgetheilten)
Convention
bezieht.

Reglement des Koͤnigs, nach welchem ſich die
Schiffahrt und der Handel Schwedens in
Kriegszeiten richten ſollen;

Wir Guſtav Adolph ꝛc. thun kund hiermit:
Da Wir durch die Begebenheiten der letzten Zeit die
Erfahrung gemacht haben, wie ſehr der Zwang und
die Ungewißheit fuͤr den Handel und die Schiffahrt der
Neutralen nachtheilig und compromittirend geweſen,
ſo haben Wir zur Erhaltung der Rechte unſrer Unter-
thanen, ſo wie zur Feſtſetzung ſicherer Grundſaͤtze in
Angelegenheiten von allgemeinem Jntereſſe, fuͤr dienſt-
lich erachtet, ein beſtimmtes Reglement fuͤr die Schif-
fahrt Unſers Reichs zu publiciren. Es hat Uns nicht
entgehen koͤnnen, daß zur Zeit eines Kriegs, diejenigen
Maͤchte, die an demſelben keinen Theil nehmen, ein
natuͤrliches Recht haben, ihren Handel und Schifſahrt
in Sicherheit fortzuſetzen, — ein Recht, das unwider-
ſprechlich von der voͤlligen Unabhaͤngigkeit entſpringt,
die jeder Regierung eigen iſt. Dieſes Recht, dem in
der Ausfuͤhrung oft ausgewichen wird, obgleich es
nach einem allgemeinen Uebereinkommen ſtets anerkannt
wird, ſetzt indeß die Verpflichtung voraus, gegen die
kriegfuͤhrenden Maͤchte eine voͤllige Unpartheylichkeit
zu beobachten, ohne die eine zum Nachtheil der an-
dern zu beguͤnſtigen, und ferner eine ſorgfaͤltige Ruͤck-
ſicht auf die Verpflichtungen, die ſich auf Tractat[en]
und auf anerkannte Reglements gruͤnden. Die Be-
[Spaltenumbruch] achtung dieſer Obliegenheiten und Pflichten, welche
nach Grundſaͤtzen uͤbernommen worden, die allgemein
anerkannt ſind, oder durch beſondere Tractaten aufer-
legt werden, iſt um ſo nothwendiger, da ohne ſie aller
Anſpruch auf die Vorthelle der Neutralitaͤt wegſaͤllt,
und die Schiffahrt Verlegenheiten ausgeſetzt wird, die
ſtets nachtheilig ſind und oft die unangenehmſten Fol-
gen haben. Wir erklaͤren demnach folgende Beſtim-
mungen als die Grundlagen der Rechte und der Pflich-
ten der geſetzmaͤßigen und neutralen Schiffahrt Schwe-
dens:

1. Damit ein Schiff fuͤr ein Schwediſches erkannt
werden koͤnne, muß es in Schweden oder in den Pro-
vinzen unter Schwediſcher Herrſchaft erbaut, oder an
den Schwediſchen Kuͤſten geſcheitert, und daſelbſt in
gehoͤriger Form verkauft, oder in der Fremde mittelſt
einer geſetzmaͤßigen und authentiſchen Convention von
einem Schweden gekauft ſeyn. Wenn eine ſolche Ac-
quiſition in einem im Kriege begriffenen Lande ge-
ſchieht, ſo wird ſie fuͤr geſetzmaͤßig gehalten, ſobald
der Ankauf 3 Monate vor dem wuͤrklichen Bruch vor-
hergeht. Jedes acquirirte Schiff muß naturaliſirt wer-
den. Da aber die Naturaliſation von Schiffen, welche
geſetzmaͤßig in der Fremde acquirirt, die aber in der
Folge von dem Kaper einer kriegfuͤhrenden Macht ge-
nommen worden, oft unangenehme Explicationen zur
Folge gehabt hat; ſo wird hierdurch beſchloſſen, daß
in Kriegszeiten die Naturaliſation nicht fuͤr Schiffe
erlaubt werden ſoll, die vorher das Eigenthum einer
der kriegfuͤhrenden Maͤchte oder ihrer Unterthan[e]n ge-
weſen ſind, jedoch mit Ausnahme aller Schiffe, die
vor Ausfertigung der gegenwaͤrtigen Verordnung natu-
raliſirt worden, indem dieſe ſtets die Rechte genießen
ſollen, die mit den Eigenſchaften von Neutralen und
von Schweden verbunden ſind.

2. Der Schiffs-Capitain muß mit allen Papieren

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0001" n="[1]"/>
      <titlePage type="main">
        <imprimatur> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mit allergna&#x0364;dig&#x017F;ter Kay&#x017F;erlichen                             Freyheit.</hi> </hi> </imprimatur><lb/>
        <docTitle>
          <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats- und <figure/> Gelehrte</hi><lb/> <hi rendition="#b #g"><hi rendition="#in">Z</hi>ei- <figure/>tung</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">des Hamburgi&#x017F;chen                                 unpartheyi&#x017F;chen</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN.</hi> </hi> </hi> </titlePart>
        </docTitle><lb/>
        <docDate><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1801. <space dim="horizontal"/>(Am Sonnabend,                     den 14 Februar.)</docDate>
        <space dim="horizontal"/>
        <docTitle>
          <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Num.</hi> 26.</hi> </titlePart>
        </docTitle>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </titlePage><lb/>
    </front>
    <body>
      <cb type="start"/>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div xml:id="ar001" type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Stockholm,</hi> vom 3                                 Februar.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Folgendes i&#x017F;t das Acten-Stu&#x0364;ck, welches mit der<lb/><hi rendition="#fr">Nordi&#x017F;chen Convention,</hi> mit der                             Uebereinkunft in<lb/>
Verbindung &#x017F;teht, die zwi&#x017F;chen                             un&#x017F;erm und dem Ruß.<lb/>
Kay&#x017F;erl. Hofe am 16ten December v.                             J. zu St. Pe-<lb/>
tersburg ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en worden, und                             worauf man &#x017F;ich in<lb/>
gedachter <ref target="/nn_hamburgischer09_1801/ar001">(in un&#x017F;rer                                 ge&#x017F;trigen Zeitung mitgetheilten)<lb/>
Convention</ref>                             bezieht.</p>
          </div><lb/>
          <div type="letter">
            <head> <hi rendition="#fr">Reglement des Ko&#x0364;nigs, nach welchem                                 &#x017F;ich die<lb/><hi rendition="#et">Schiffahrt und der Handel                                     Schwedens in<lb/>
Kriegszeiten richten                             &#x017F;ollen;</hi></hi> </head>
            <dateline> <hi rendition="#et">gegeben zu St.<lb/>
Petersburg, den 23&#x017F;ten                                 December 1800.</hi> </dateline><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Wir <hi rendition="#g">Gu&#x017F;tav Adolph</hi> &#xA75B;c.</hi> thun kund hiermit:<lb/>
Da Wir durch die                             Begebenheiten der letzten Zeit die<lb/>
Erfahrung gemacht haben, wie                             &#x017F;ehr der Zwang und<lb/>
die Ungewißheit fu&#x0364;r den Handel und                             die Schiffahrt der<lb/>
Neutralen nachtheilig und compromittirend                             gewe&#x017F;en,<lb/>
&#x017F;o haben Wir zur Erhaltung der Rechte                             un&#x017F;rer Unter-<lb/>
thanen, &#x017F;o wie zur                             Fe&#x017F;t&#x017F;etzung &#x017F;icherer Grund&#x017F;a&#x0364;tze                             in<lb/>
Angelegenheiten von allgemeinem Jntere&#x017F;&#x017F;e,                             fu&#x0364;r dien&#x017F;t-<lb/>
lich erachtet, ein be&#x017F;timmtes                             Reglement fu&#x0364;r die Schif-<lb/>
fahrt Un&#x017F;ers Reichs zu                             publiciren. Es hat Uns nicht<lb/>
entgehen ko&#x0364;nnen, daß zur Zeit                             eines Kriegs, diejenigen<lb/>
Ma&#x0364;chte, die an dem&#x017F;elben                             keinen Theil nehmen, ein<lb/>
natu&#x0364;rliches Recht haben, ihren                             Handel und Schif&#x017F;ahrt<lb/>
in Sicherheit fortzu&#x017F;etzen,                             &#x2014; ein Recht, das unwider-<lb/>
&#x017F;prechlich von der                             vo&#x0364;lligen Unabha&#x0364;ngigkeit ent&#x017F;pringt,<lb/>
die jeder                             Regierung eigen i&#x017F;t. Die&#x017F;es Recht, dem in<lb/>
der                             Ausfu&#x0364;hrung oft ausgewichen wird, obgleich es<lb/>
nach einem                             allgemeinen Uebereinkommen &#x017F;tets anerkannt<lb/>
wird, &#x017F;etzt                             indeß die Verpflichtung voraus, gegen die<lb/>
kriegfu&#x0364;hrenden                             Ma&#x0364;chte eine vo&#x0364;llige Unpartheylichkeit<lb/>
zu beobachten,                             ohne die eine zum Nachtheil der an-<lb/>
dern zu                             begu&#x0364;n&#x017F;tigen, und ferner eine &#x017F;orgfa&#x0364;ltige                             Ru&#x0364;ck-<lb/>
&#x017F;icht auf die Verpflichtungen, die &#x017F;ich                             auf Tractat<supplied cert="high">en</supplied><lb/>
und auf anerkannte                             Reglements gru&#x0364;nden. Die Be-<lb/><cb/>
achtung die&#x017F;er                             Obliegenheiten und Pflichten, welche<lb/>
nach Grund&#x017F;a&#x0364;tzen                             u&#x0364;bernommen worden, die allgemein<lb/>
anerkannt &#x017F;ind, oder                             durch be&#x017F;ondere Tractaten aufer-<lb/>
legt werden, i&#x017F;t um                             &#x017F;o nothwendiger, da ohne &#x017F;ie aller<lb/>
An&#x017F;pruch auf                             die Vorthelle der Neutralita&#x0364;t weg&#x017F;a&#x0364;llt,<lb/>
und                             die Schiffahrt Verlegenheiten ausge&#x017F;etzt wird,                             die<lb/>
&#x017F;tets nachtheilig &#x017F;ind und oft die                             unangenehm&#x017F;ten Fol-<lb/>
gen haben. Wir erkla&#x0364;ren demnach                             folgende Be&#x017F;tim-<lb/>
mungen als die Grundlagen der Rechte und der                             Pflich-<lb/>
ten der ge&#x017F;etzma&#x0364;ßigen und neutralen                             Schiffahrt Schwe-<lb/>
dens:</p><lb/>
            <p>1. Damit ein Schiff fu&#x0364;r ein Schwedi&#x017F;ches                             erkannt<lb/>
werden ko&#x0364;nne, muß es in Schweden oder in den                             Pro-<lb/>
vinzen unter Schwedi&#x017F;cher Herr&#x017F;chaft erbaut, oder                             an<lb/>
den Schwedi&#x017F;chen Ku&#x0364;&#x017F;ten ge&#x017F;cheitert,                             und da&#x017F;elb&#x017F;t in<lb/>
geho&#x0364;riger Form verkauft, oder                             in der Fremde mittel&#x017F;t<lb/>
einer ge&#x017F;etzma&#x0364;ßigen und                             authenti&#x017F;chen Convention von<lb/>
einem Schweden gekauft                             &#x017F;eyn. Wenn eine &#x017F;olche Ac-<lb/>
qui&#x017F;ition in einem                             im Kriege begriffenen Lande ge-<lb/>
&#x017F;chieht, &#x017F;o wird                             &#x017F;ie fu&#x0364;r ge&#x017F;etzma&#x0364;ßig gehalten,                             &#x017F;obald<lb/>
der Ankauf 3 Monate vor dem wu&#x0364;rklichen Bruch                             vor-<lb/>
hergeht. Jedes acquirirte Schiff muß naturali&#x017F;irt                             wer-<lb/>
den. Da aber die Naturali&#x017F;ation von Schiffen,                             welche<lb/>
ge&#x017F;etzma&#x0364;ßig in der Fremde acquirirt, die aber                             in der<lb/>
Folge von dem Kaper einer kriegfu&#x0364;hrenden Macht                             ge-<lb/>
nommen worden, oft unangenehme Explicationen zur<lb/>
Folge                             gehabt hat; &#x017F;o wird hierdurch be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en,                             daß<lb/>
in Kriegszeiten die Naturali&#x017F;ation nicht fu&#x0364;r                             Schiffe<lb/>
erlaubt werden &#x017F;oll, die vorher das Eigenthum                             einer<lb/>
der kriegfu&#x0364;hrenden Ma&#x0364;chte oder ihrer                                 Unterthan<supplied cert="high">e</supplied>n ge-<lb/>
we&#x017F;en                             &#x017F;ind, jedoch mit Ausnahme aller Schiffe, die<lb/>
vor Ausfertigung                             der gegenwa&#x0364;rtigen Verordnung natu-<lb/>
rali&#x017F;irt worden,                             indem die&#x017F;e &#x017F;tets die Rechte genießen<lb/>
&#x017F;ollen,                             die mit den Eigen&#x017F;chaften von Neutralen und<lb/>
von Schweden                             verbunden &#x017F;ind.</p><lb/>
            <p>2. Der Schiffs-Capitain muß mit allen Papieren<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[1]/0001] Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und [Abbildung] Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Sonnabend, den 14 Februar.) Num. 26. Schreiben aus Stockholm, vom 3 Februar. Folgendes iſt das Acten-Stuͤck, welches mit der Nordiſchen Convention, mit der Uebereinkunft in Verbindung ſteht, die zwiſchen unſerm und dem Ruß. Kayſerl. Hofe am 16ten December v. J. zu St. Pe- tersburg geſchloſſen worden, und worauf man ſich in gedachter (in unſrer geſtrigen Zeitung mitgetheilten) Convention bezieht. Reglement des Koͤnigs, nach welchem ſich die Schiffahrt und der Handel Schwedens in Kriegszeiten richten ſollen; gegeben zu St. Petersburg, den 23ſten December 1800. Wir Guſtav Adolph ꝛc. thun kund hiermit: Da Wir durch die Begebenheiten der letzten Zeit die Erfahrung gemacht haben, wie ſehr der Zwang und die Ungewißheit fuͤr den Handel und die Schiffahrt der Neutralen nachtheilig und compromittirend geweſen, ſo haben Wir zur Erhaltung der Rechte unſrer Unter- thanen, ſo wie zur Feſtſetzung ſicherer Grundſaͤtze in Angelegenheiten von allgemeinem Jntereſſe, fuͤr dienſt- lich erachtet, ein beſtimmtes Reglement fuͤr die Schif- fahrt Unſers Reichs zu publiciren. Es hat Uns nicht entgehen koͤnnen, daß zur Zeit eines Kriegs, diejenigen Maͤchte, die an demſelben keinen Theil nehmen, ein natuͤrliches Recht haben, ihren Handel und Schifſahrt in Sicherheit fortzuſetzen, — ein Recht, das unwider- ſprechlich von der voͤlligen Unabhaͤngigkeit entſpringt, die jeder Regierung eigen iſt. Dieſes Recht, dem in der Ausfuͤhrung oft ausgewichen wird, obgleich es nach einem allgemeinen Uebereinkommen ſtets anerkannt wird, ſetzt indeß die Verpflichtung voraus, gegen die kriegfuͤhrenden Maͤchte eine voͤllige Unpartheylichkeit zu beobachten, ohne die eine zum Nachtheil der an- dern zu beguͤnſtigen, und ferner eine ſorgfaͤltige Ruͤck- ſicht auf die Verpflichtungen, die ſich auf Tractaten und auf anerkannte Reglements gruͤnden. Die Be- achtung dieſer Obliegenheiten und Pflichten, welche nach Grundſaͤtzen uͤbernommen worden, die allgemein anerkannt ſind, oder durch beſondere Tractaten aufer- legt werden, iſt um ſo nothwendiger, da ohne ſie aller Anſpruch auf die Vorthelle der Neutralitaͤt wegſaͤllt, und die Schiffahrt Verlegenheiten ausgeſetzt wird, die ſtets nachtheilig ſind und oft die unangenehmſten Fol- gen haben. Wir erklaͤren demnach folgende Beſtim- mungen als die Grundlagen der Rechte und der Pflich- ten der geſetzmaͤßigen und neutralen Schiffahrt Schwe- dens: 1. Damit ein Schiff fuͤr ein Schwediſches erkannt werden koͤnne, muß es in Schweden oder in den Pro- vinzen unter Schwediſcher Herrſchaft erbaut, oder an den Schwediſchen Kuͤſten geſcheitert, und daſelbſt in gehoͤriger Form verkauft, oder in der Fremde mittelſt einer geſetzmaͤßigen und authentiſchen Convention von einem Schweden gekauft ſeyn. Wenn eine ſolche Ac- quiſition in einem im Kriege begriffenen Lande ge- ſchieht, ſo wird ſie fuͤr geſetzmaͤßig gehalten, ſobald der Ankauf 3 Monate vor dem wuͤrklichen Bruch vor- hergeht. Jedes acquirirte Schiff muß naturaliſirt wer- den. Da aber die Naturaliſation von Schiffen, welche geſetzmaͤßig in der Fremde acquirirt, die aber in der Folge von dem Kaper einer kriegfuͤhrenden Macht ge- nommen worden, oft unangenehme Explicationen zur Folge gehabt hat; ſo wird hierdurch beſchloſſen, daß in Kriegszeiten die Naturaliſation nicht fuͤr Schiffe erlaubt werden ſoll, die vorher das Eigenthum einer der kriegfuͤhrenden Maͤchte oder ihrer Unterthanen ge- weſen ſind, jedoch mit Ausnahme aller Schiffe, die vor Ausfertigung der gegenwaͤrtigen Verordnung natu- raliſirt worden, indem dieſe ſtets die Rechte genießen ſollen, die mit den Eigenſchaften von Neutralen und von Schweden verbunden ſind. 2. Der Schiffs-Capitain muß mit allen Papieren

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-08-05T11:20:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_261402_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_261402_1801/1
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 26, 14. Februar 1801, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_261402_1801/1>, abgerufen am 21.11.2024.