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Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 105, Hamburg, 2. Mai 1848.

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[Spaltenumbruch] zur Ruhe mahnte, erhielt er von Fenstern aus drei
Schüsse ins Gesicht; in diesem Augenblick übernahm
General Moltke das Commando und ließ feuern.
Das Blutbad war fürchterlich, die Stadt ward drei
Stunden lang beschossen, bis Parlamentäre kamen
und um Gnade baten. Die Stadt capilulirte nun,
die Jnsurgenten und polnischen Emigranten, deren
größere Zahl am Platze geblieben, streckten die Waffen
und flohen aus der Stadt. Das Leben des Grafen
Castiglione soll nicht gefährdet seyn. Das Militär
hat 10 Todte und 40 Verwundete. (D. A. Z.)


Aller Verluste ohnerachtet, welche die polnische Jn-
surrection bis jetzt durch die preußischen Truppen er-
halten, scheint dieselbe eher im Zu- als im Abnehmen
zu seyn. Seitdem die um Schroda lagernden polni-
schen Mannschaften durch die mit ihnen geschlossene
Convention zum Auseinandergehen gebracht worden
waren und, wie es scheint, Mieroslawski sich von der
Leitung der Jnsurrection zurückgezogen hatte, waren,
wie man bei der aufgeregten Stimmung erwarten
konnte, an verschiedenen Punkten des Großherzog-
thums, namentlich des Posener Regierungsbezirks
gr[ö]ßere oder kleinere Massen Sensenmänner zusammen-
gekommen, die auseinander zu treiben, Militär-De-
tachements abgesendet wurden; so nach Obernik, Sam-
ter, Dobrojewo, Buk, Grätz, Kosten, Rojowo, Gostyn,
Kozmin, Adelnau etc. etc. -- Der Sachlage gemäß,
kam es dabei öfter zu kleinen Gefechten, welche na-
mentlich in den drei letztgenannten Orten nicht unbedeu-
tend waren, und den Jnsurgenten gegen 200 Mann
gekostet haben, indessen preußischer Seits nur etwa
3 bis 4 Mann gefallen, und etwa 12 Mann mehr
oder weniger blessirt sind. Von den gefangenen Polen
sind bereits etwa 30 bis 40 hierher gebracht. Dieser
Parteigängerkrieg wurde polnischer Seits meist ohne
Führer geführt; die Sensenmänner waren sich größten-
theils selbst überlassen; schlecht bewaffnet und ohne
Verschanzungen, leisteten sie nur geringen Widerstand,
die Jäger wußten sich mit ihren 800 Schritt tragen-
den Spitzkugeln Einen nach dem Andern sicher zu
holen. So dauerte der Krieg bis vorgestern, an
welchem Tage sowohl Gostyn und Kozmin als Adel-
nau genommen wurden. -- Jetzt scheint der Kampf
abermals in ein neues Stadium zu treten; denn die
Polen haben beschlossen, ihre Mannschaften in die
waldigen und sumpfigen Gegenden zwischen Jarocin,
Mieszkowo und Miloslaw bis gegen Wreschen (wel-
ches bereits von preußischen Truppen besetzt ist) zu-
sammen zu ziehen. Man scheint einen förmlichen
kleinen Krieg (den Ausdruck militärisch genommen)
zu beabsichtigen, und soll zu dem Ende das an der
Warthe gelegene Neustadt nach Möglichkeit befestigt
und der Uebergang dort abgeschnitten seyn, eben so
wie man bei Xions ein Vorpostenlager arrangirt hat.
Die Stadt selbst, sonst von Deutschen und Juden be-
wohnt, ist übrigens vollständig von allen Einwohnern
verlassen. Den Polen gegenüber ziehen sich nun auch
preußische Truppenmassen bei Schroda, Zaniemysl
und Schrimm zusammen und wird nun wohl in
kürzester Zeit gegen die bei Xions versammelten Polen
und dann mit aller Macht, selbst mit 6 Geschützen,
gegen Neustadt vorgedrungen werden, welches, wenn
die Polen überhaupt längeren Widerstand beabsich-
tigen, von denselben als der Schlüssel zu ihrer ganzen
Position bis auf's Aeußerste vertheidigt werden müßte.
Es hat sich hier das Gerücht verbreitet, die Polen
hätten die französische Kriegskasse, welche die Fran-
zosen bei ihrem R[ü]ckzuge aus Rußland an irgend
einem Orte des Großherzogthums versenkten, aufge-
funden. Dieses Gerücht wird auch von den Polen
adoptirt; jedenfalls scheint es gewiß, daß denselben
neue, nicht unbedeutende Geldmittel zur Fortsetzung
der Jnsurrection zu Gebote stehen. (Schl. Ztg.)


Jm Ganzen sind bis heute Nachmittag 540 Emi-
granten aus Krakau hier angelangt. Ueber ihren
ferneren Aufenthalt am Orte ist Folgendes bestimmt:
Sollte bis morgen Nachmittag 4 Uhr keine Nachricht
betreffs ihrer aus Wien angekommen seyn, so soll
dann um 5 Uhr zunächst eine Hälfte nach Berlin be-
fördert werden; die andere folgt ihnen Montag früh
nach. Schon vor, aber auch bei der Ankunft der
Emigranten sind wir mit andern, sehr ungebetenen
Gästen beehrt worden. Es sind 12 russische Spione,
die jetzt hier sich aufhalten. (Bresl. Z.)





Heute ist folgende in lateinischer Sprache gedruckte
Bekanntmachung des Kreisamts erschienen: "Es
wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß nach
einer so eben eingelangten Mittheilung des K. K.
Militär-Commando kein Mann von den eingedrun-
genen italiänischen Jnsurgentenhaufen, vielleicht ein
oder das andere Jndividuum am Fuße des Tonale
ausgenommen, heute mehr auf tyrolischem Boden
weile. (A. Z.)


Aus Jnnsbruck vernehmen wir, daß Graf Brandis
seine Stelle als Landeshauptmann von Tyrol unhalt-
bar fand und sammt der st[ä]ndischen Activität abdankte.
An die übrigen Mitglieder des ständischen Ausschuß-
Congresses erging eine Einladung diesem Beispiele zu
folgen. Wir glauben eine allgemeine und laut aus-
gesprochene Stimmung zu vertreten, indem wir die
Ueberzeugung aussprechen, daß auch sein Verzicht auf
die Leitung der Verwaltung des Landes mit unzwei-
deutigerm Dank aufgenommen würde, als manches,
was er bisher zum Wohle Tyrols zu leisten meinte.
Seit dem 15 März ist die Stellung eines Jesuiten-
Coadjutors an der Spitze des Tyroler Guberniums
eine unhaltbare geworden, man kann nicht zugleich
der Constitution und der Geistes Knechtung, dem En-
gel der Freiheit und dem Dämon der Finsterniß die-
nen. Dies sollen die Herren, die stets die evange-
lische Wahrheit und Tauben-Einfalt im Munde füh-
ren, erkennen. Die Jesuiten in kurzen und langen
Röcken dünkt es freilich besser, die mühsam erschliche-
nen Sitze so lange wie möglich zu wahren, letztere
bieten sogar der Jnnsbrucker Bürgerschaft Trotz, in-
dem sie in den umliegenden Dörfern Unterschristen
für eine Erklärung sammeln, die sich für ihr Bleiben
ausspricht, und mit der Hülfe der Bauern drohen.
Sie halten sich jedes Opfers werth, gälte es auch die
Ruhe der Stadt und das Blut der Bürger. (A. Z.)


Heute hat die englische Kriegs-Dampffregatte
Terrible, befehligt vom Capitän Ramsay, mit
321 Mann und 22 Kanonen, in 7 Tagen von
Zonte kommend, auf unserer Rhede Anker ge-
worfen. Wir vernehmen, daß außerdem eine Fre-
gatte mit einigen kleineren Kriegsschiffen nach dem
adriatischen Meere unterwegs sind. (Oesterr. Lloyd.)




Jtalien.

Dem Mailänder officiellen Blatt zufolge hat der Kö-
nig von Neapel an Sicilien Krieg erkl[ä]rt. Dasselbe
Blatt entnimmt aus der Alba, daß das Bombarde-
ment von Messina mit furchtbarem Grimme wieder
begonnen habe. Jn Livorno ist am 16 d. die neapo-
litanische Dampf-Fregatte Archimedes mit 8 Kanonen
und 1100 Mann Truppen, theils Freiwilligen, theils
eigentlichen Soldaten, angekommen.

Der Oesterr. Lloyd meldet aus Triest vom 26 d.
den Beginn der Operationen zur See gegen Venedig.
Am 24 d. ist eine Ruderflotille, von einem Dampf-
schiffe begleitet und mit Jnfanterie und Artillerie be-
setzt, von Triest ausgelaufen, eine zweite Flotille mit
zwei Dampfschiffen kreuzt schon im Golf, um die Ver-
bindung mit Venedig zu verhindern. Am 28 d. sollte
eine Fregatte und etwa am 2 Mai der Rest der
Flotille von Pola zu gleichem Zwecke auslausen.

Am 14 d. wurden Fr. P.
Ruggiero zum Minister der geistlichen Angelegenheiten,
P. E. Jmbriano zum Minister des öffentlichen Un-
terrichts ernannt. Die Eingangssteuer auf fremde
Zeitungen ist auf die Hälfte herabgesetzt; das Aus-
führen von Geld und Gold- oder Silberbarren aus
[Spaltenumbruch] dem Königreich ist provisorisch verboten. -- Am 12 und
13 d. wurde unter kleinem Gewehrfeuer in Messina
gekämpft. Ueberall in Sicilien sind die K. Standbil-
der, Büsten, Wappen, Jnsignien etc. herabgerissen, zer-
schlagen und vernichtet. (A. Z.)


Die Blätter sind fast durchaus mit den Ergebnissen
der Wahlen angefüllt, doch sind dies nur fragmen-
tarische Mittheilungen, da das allgemeine Recense-
ment aller Sectionen erst heute Morgen um 9 Uhr
auf dem Stadthause begonnen hat. Die 34 Deputir-
ten für Paris und das Departement der Seine wer-
den heute Mittag bekannt werden, die Namen aller
900 Deputirten dürften vor dem 30 d. nicht bekannt
seyn. Aus den partiellen Mittheilungen der Blätter
über die Wahl-Resultate in einzelnen Sectionen er-
giebt sich übrigens, daß die Partei Lamartine-Marrast
eine ungeheure Majorität hat, und dagegen Ledru-
Rollin, Flocon, Louis Blanc und Albert so sehr in
der Minorität bleiben, daß ihre Ernennung fast zwei-
felhaft ist. Eine Menge von Deputirten der ehemali-
gen Linken sind wieder gewählt, auch viele ergebene
Anhänger des Juli-Systems, ja sogar Hr. v. Mon-
talembert, der bekannte Vertheidiger der Jesuiten.

Der Unter-Commandant der Tuilerieen, Hr. Le-
fevre, und ein Beamter sind abgesetzt worden, weil
sie sich bemüheten, den in den Tuilerieen einquartier-
ten Februar-Verwundeten Wahllisten aufzuschwatzen,
auf denen, nebst andern Personen der gefallenen Re-
gierung, der Prinz von Joinville obenan stand. Die-
ses Manöver muß auch anderer Orten versucht wor-
den seyn, denn der Name des Prinzen von Joinville
findet sich wirklich auf vielen Wahlzetteln.

Eine Verordnung bewilligt dem Minister der aus-
wärtigen Angelegenheiten, Hrn. v. Lamartine, einen
außerordentlichen Credit von 150,000 Fr. für geheime
diplomatische Ausgaben.

Gestern ist das 2te Dragoner-Regiment in Paris
eingerückt und mit großem Jubel empfangen worden.

Jm Departement de l'Aube ist der einzige noch
lebende Sohn des berühmten Danton, ein schlichter
Landmann in Arcis-sur-Aube zum Deputirten ge-
wählt worden.

Der Constitutionnel, der zu den erbittertsten Fein-
den Ledru-Rollins gehört, brachte gestern folgenden
perfiden Artikel: "Hofneuigkeiten. Gestern war Dejeu-
ner in Klein-Trianon. Damen waren eingeladen.
Hr. Ledru-Rollin machte die Honneurs. Später war
Jagd in Chantilly, man hat einen Hirsch gejagt, und
später Streifungen im Gehölze von Appremont ge-
macht." -- Hr. Ledru-Rollin hat hierauf heute fol-
genden Brief an den Constitutionnel gerichtet: "Mein
Herr! Jn der Regierung, wie in der Opposition,
habe ich stets die elenden Verläumdungen verachtet,
die nur gegen meine Person gerichtet waren. Nur
auf diese Art kann man gerade auf das von seinem
Gewissen gesetzte Ziel zuschreiten. Verläumdungen,
die meine Amts-Verrichtungen betreffen, will ich nicht
verachten, denn sie erniedrigen die Autorität der Re-
publik. Vorgestern ließen Sie mich einer Jagd in
Rambouillet beiwohnen, gestern, unter der Ueberschrift:
"Hofnachrichten", einer Orgie mit Frauen in Tria-
non und einer Jagd in Chantilly. Jch weiß es, m.
H., ein Hof, das ist der Traum Jhrer Wünsche, Ver-
gnügen, wie die obigen, sind die der Leute, die ihr
Blatt repräsentirt. Was mich betrifft, so mögen Sie
wissen, daß ich seit dem 24 Februar Paris nicht einen
Augenblick verlassen, daß ich von 24 Stunden stets
20 der Arbeit gewidmet habe. Wenn ich dem Volke
nicht alles Gute thun konnte, was ich wollte, so lie-
gen die Hindernisse anderswo,
als in einem Man-
gel an Ei[f]er und Hingebung. Ledru-Rollin."

Die Presse sordert unter Hinweisung auf die Un-
wahrscheinlichkeit eines europäischen Krieges zur Ver-
minderung des Heeres auf, dessen jetziger Effectivstand
573,000 Mann beträgt, die jährlich über 360 Mill. Fr.
kosten, wozu noch die Ausgaben für die Flotte mit
140 Mill. hinzukommen.

Jn seiner Antwortrede auf die Worte, womit der
nordamerikanische Gesandte, Hr. Rush, die Ueber-
reichung der Depesche begleitete, worin seine Regie-
rung die französische Republik anerkennt, sagte La-
martine unter Anderem, trotz der von einer Krisis,
wie die gegenwärtige, unzertrennlichen Agitationen und
Verlegenheiten bürge die erwiesene Thatsache, daß das
französische Volk fortan reif sey für seine Jnstitutionen,
der provisorischen Regierung dafür, daß die Republik
stark und groß aus ihren schwachen Händen hervor-
gehen werde, um noch stärker und größer in die Hände
der ganzen Nation überzugehen. Was vor 55 Jah-
ren nur der Gedanke einzelner hervorragender Män-
ner der Nation gewesen, sey jetzt in die Jdeen und
Gewohnheiten des ganzen Volkes ohne Ausnahme
übergegangen. Die Republik, welche die franz[ö]sische
Nation wolle, sey eben die, wie Nordamerika sie be-
gründet habe, -- eine fortschreitende Republik, die aber
zugleich conservativ sey in Bezug auf die Jdeen von
Eigenthum, Fabriken, Handel, Redlichkeit und Frei-
heit, so wie auf die religi[ö]sen und sittlichen Gefühle
der Bürger.

Der National kündigt an, daß die provisorische
Regierung beschlossen habe, die große Frage wegen
der Uebertragung der Eisenbahnen an den Staat,
mittelst Entschädigung, der National-Versammlung
zur Entscheidung zu überlassen.

Einer der ersten Gesetz-Vorschläge, die der Justiz-
minister der National-Versammlung vorlegen wird,
ist das Gesetz, welches die Ehescheidung wieder ein-
führt.

Die Bank veröffentlicht heute ihre Wochen-Ueber-
sicht, sie hat 88 Mill. Baargeld, 279 Mill. escomptir-
ter Effecten und 15 Mill. Vorschüsse auf edles Me-
tall, dagegen im Umlaufe für 319 Mill. Banknoten.
Außerdem hat die Bank dem Staate 50 Mill. auf
Bons du tresor vorgeschossen. Die Vereinigung aller
Provinzialbanken mit der Pariser Bank ist beschlossen.

Jn Rouen sind gestern ernste Unruhen ausge-
brochen. Bewaffnete Haufen bewegten sich nach dem
Stadthause mit dem Rufe: "Es lebe Deschamps, nie-
der mit den Aristokraten". Einige Nationalgardisten
wurden entwaffnet, und eine Menge Barricaden er-
richtet. Die Nationalgarde und die Truppen haben
dieselben nach lebhaftem Angriffe heute Morgen sämmt-
lich genommen. Eine Untersuchung ist unmittelbar
gegen die Jnsurgenten eingeleitet, und der Regierungs-
Commissär Deschamps hat selbst an die Bev[ö]lkerung
von Rouen eine Proclamation erlassen, worin er ihr
Benehmen tadelt. (Nach Berichten aus Havre vom
28 April waren Truppen von dort hingesandt worden.)


Die verwittwete Königin Adelheid und der Herzog
und die Herzogin von Sachsen Weimar sind auf dem
Linienschiffe von 120 Kanonen The Howe gestern
Morgen in Spithead von Madeira angekommen,
dessen mildes Klima von der Königin, welche an der
Brust leidet, während des Winters aufgesucht ward.
Das Einkommen von 100,000 Pf. St., welches die
verwittwete Königin bezieht, wird in den Reden der
Chartisten selten unger[ü]gt gelassen. Doch verwendet
sie einen großen Theil desselben zu mildthätigen Zwecken
und genießt allgemeiner Liebe und Achtung.

Auf eine Anfrage englischer Kaufleute hat Lord
Palmerston erkl[ä]rt, daß englische Waaren in preußi-
schen Schiffen vor d[ä]nischer Beschlagnahme nicht ge-
schützt sein würden. Englische Flagge deckt aber
fremdes Gut und die preußischen Ostsee-Häfen kön-
nen augenblicklich, d. h. bis die deutschen Truppen
den Frieden rasch und energisch erzwungen haben,
ihren Verkehr mit England nur durch englische Schiffe
fortsetzen.

Jn Jrland stehen gegenwärtig 32,000 Mann aller
Truppen-Gattungen nebst 21,000 mobil gemachten
pensionirten Soldaten. Für Aufrechthaltung der
Ruhe in den Küstenstädten rechnet man vornämlich
auf die Flotte Sir Ch. Napiers.

Die Gesammt-Staats-Einnahmen betrugen in dem
am 5 April 1848 endenden Finanzjahr 52 082,757 £
8 s, die Ausgaben 55 175 042 £ 1 s 1 d, letztere über-
stiegen also die erstern um mehr als 3,000,000 £.

Aus mehreren Gegenden, namentlich den Niederun-
[Spaltenumbruch] gen, gehen ungünstige Berichte über den Stand des
Getraides ein. Der junge Waizen soll durch das
feuchte Wetter gelitten haben und man erwartet keine
gute Ernte, wenn nicht bald warmes trockenes Wet-
ter eintritt.


Die Ständeversammlung zu Roeskilde ist berufen,
um ihr Gutachten abzugeben über einen Gesetzentwurf
wegen der künftigen Reichsverfassung und über einen
Gesetzentwurf, der die Wahlen zur Bildung der
(durch königliche Bekanntmachung vom 4. April ver-
heißenen) Reichsversammlung regelt. Nach letzterem
soll die Reichsversammlung aus 193 Mitgliedern be-
stehen, von denen 145 im Verhältniß zur Volksmenge,
nämlich 65 aus den Jnselstiften, 49 für Nordjütland
und 31 für Schleswig gewählt, und die übrigen 48,
darunter 5 für Jütland und 1 für die Faroer, vom
Könige ernannt werden sollen. Die Wahlen sind
direct und sollen in Districten vorgenommen werden
von je 12,000 Einwohnern. Actives und passives
Wahlrecht tritt mit dem 30. Jahr ein und wird be-
dingt durch Unbescholtenheit des Lebenswandels und
freie Stellung, kein Fallit, kein unter Vormundschaft
Gestellter, keiner der der Armenversorgung zur Last
gefallen ist, keiner der in Privatdienstverh[ä]ltnissen
ohne eigenen Heerd steht, kann wählen oder gewählt
werden. Die Wahl geht für das ganze Land an
einem Tage vor sich; nur über die, welche sich als
Candidaten gemeldet haben, kann abgestimmt werden
und zwar durch Handaufheben und nur im Falle des
Protestes schriftlich.




Vermischte Nachrichten.

Zu Kassel haben am 23 und 24 April unruhige
Bewegungen stattgefunden, weil ein Theil der Bür-
gerwehr sich weigerte, ihre Percussionsgewehre gegen
Feuerschloßgewehre auszutauschen, obgleich sie sich die
besten am 10 April eigenmächtig genommen hatten,
während sie zur Bewaffnung der Reserven bestimmt
sind. Ein revolutionäres Flugblatt forderte das Volk
auf, sich mit Spießen zu bewaffnen. Die Wohnungen
der höheren Bürgerofficiere Seidler und Voigt wur-
den nur mit großer Mühe geschützt, der Prof. Win-
kelbleich erhielt ein Vivat. Der bessere Theil der Be-
völkerung miß[b]illigt diese Demonstration.

Zu Ulm sollte ein Redacteur, Namens Schiffter-
ling,
auf Ansuchen des Criminalamts zu Stuttgart
wegen Majestäts-Beleidigung abgeführt werden, wurde
aber von einem tobenden Volkshaufen befreit, obgleich
er selber die Tumultuanten ersuchte, dem Gesetze Lauf
zu lassen, da sich seine Unschuld bald herausstellen
werde!

Jn Nürnberg ist ein empörender Crawall vorge-
fallen, der aber eben keine politische Bedeutung hatte.

Eine schauderhafte That bewegt zu Detmold jetzt
alle Gemüther. Am 27 April Mittags ging der dor-
tige Kaufmann Wist auf die Landkasse, angeblich, um
den Landreceptor Hasse, einen sehr gefälligen, arglo-
sen Mann, zu ersuchen, ihm Kassenscheine gegen eine
bedeutende Summe Courant, welche der Hausknecht
gleich nachbringen würde, umzutauschen. Während
beide auf den Hausknecht warten, lockt der Kaufmann
den Landreceptor drinnen, nachdem er unvermerkt
die Thüre verschlossen, an das Fenster und versetzt
ihm von hinten drei Schläge auf den Kopf mit
einem russischen Handschläger, aus welchem glück-
licher Weise die untere Bleikugel losspringt. Der
Kassenbeamte hat nach dem ersten Schlage noch so
viel Kraft, um ein Fenster aufzureißen und um Hülfe
zu rufen. Als die Wache mit Gewalt in das Zim-
mer eindringt, versucht der Kaufmann mit einem
stumpfen Messer sich mehrere Schnitte in den Hals
zu versetzen. So von dem dreifachen Verbrechen des
Raub-Mord- und Selbstmord-Versuches belastet fällt
er der Gerechtigkeit in die Hände. Verfehlte Spe-
culationen sollen ihn zu dem verzweifelten Schritt ge-
trieben haben.


Zu Voltri, unweit Genua, hat es einen Volks-
auflauf arger Art gegeben. Dort ist ein Priester, den
das Volk sehr liebt, den die Freiheitsmänner aber als
Finsterling bezeichnen. Ein Arzt, auch ein anderer
Geistlicher, Vorsteher der Schule, äußerten sich stark
gegen jenen als einen Retrogrado, und sprachen von
seiner Entfernung. Da entstand ein ungeheurer Tu-
mult, den vor Allem die Weiber erregten. Sie zogen
im Sturm nach dem Hause des Doctors und hätten
ihn vielleicht getödtet, zum Glück aber rettete er sich
durch eine Hinterthüre. Nun zogen die Heldinnen,
denen sich aber nun auch Männer beigesellt hatten,
nach der Schule, warfen alle Mobilien, Bücher,
Schriften durch die Fenster, schleppten Alles an den
Strand und verbrannten es unter wüthendem Ge-
schrei. Sie wollten keine Schule mehr, wo ihre Kin-
der verderbliche Neuerungen lernen. Da man einmal
im Zuge war, sollten noch mehr Häuser, auch Fa-
briken zerst[ö]rt werden. Jndessen langte Bürgerwehr
von Genua, auch Artilleristen mit Kanonen an, und
vor dieser Macht zog sich der Haufe sogleich zurück.
Die B[ü]rgerwehr suchte nun zu versöhnen, was ihr
auch mit den Männern gelungen sey; aber die Weiber
sollen sich das Wort gegeben haben, wenn die Sol-
daten fort seyen, wieder anzufangen.

Die Dorfzeitung schreibt: "Ob wohl die Krone
schon fertig ist, welche Herwegh einst tragen wird?
Seine Frau Schwiegermutter, Madame Siegmund
in Berlin, glaubte steif und fest, daß ihm eine Krone
bestimmt sey."


Die Sammlung für den großen Staatsökonomen
und Zollsperrling F. List hat nicht weniger als 21,809
Fl. gebracht. Der erste Kriegsdampfer der deutschen
Flotte soll Friedrich List heißen.




Wetterbeobachtung vom 30 April.

ZeitTherm.Barom.WindAtmosphäre
M. 5 U.+ 2 028, 1,38 st.ONO 1Höhenrauch
N. 2 "" 8,0" 1,61NW 2leicht bew.
A. 6 "" 5,2" 1,89" 4Rgnschauern.



* Berichtigung.

Jn mehreren Nummern Jhrer geschätzten Zeitung
wird nicht nur der Advocat Weinhagen aus Hildes-
heim als Condeputirter angeführt, sondern auch der
Hildesheimer Aufruhr mehr oder weniger mit den
Absichten und Bestrebungen der Condeputirten in
Verbindung gebracht.

Zur Berichtigung dieser irrthümlichen oder absicht-
lich falschen Angaben erlaube ich mir, aus eigner Wahr-
nehmung Folgendes mitzutheilen.

Der Advocat Weinhagen befand sich anfangs in
der Versammlung der Condeputirten. Als je-
doch die Vollmachten geprüft wurden, ergab sich,
daß er, so wie auch der Kaufmann Breusing
aus Osnabrück, nicht genügend legitimirt war. Es
wurde daher beschlossen, Beide an den Verhandlun-
gen nicht ferner Theil nehmen zu lassen. Daß sie,
wie jeder Andere, als Zuhörer freien Zutritt hatten,
verstand sich von selbst, da die Versammlungen öffent-
lich gehalten wurden.

Der Hildesheimer Aufruhr hat mit der Versamm-
lung der Condeputirten nicht den mindesten Zusam-
menhang. Es würde sehr überflüssig seyn, wenn
man Männer, selbst als ehrenwerth bekannt, von
vielen tausend rechtlichen und ehrenwerthen Staats-
bürgern aus allen Theilen des Landes auf glaubhafte
Weise bevollmächtigt, die Absichten und Wünsche
ihrer Committenten, so wie die Mittel und Wege sie
zu erreichen, in öffentlicher Versammlung deutlich be-
zeichnet haben, gegen solche Verdächtigungen verthei-
digen wollte. Daß sie eben wegen dieses von ihren
Mitbürgern ihnen in so großem Maße bewiesenen
Vertrauens den Neid und die Mißgunst der sich we-
niger dieses Vertrauens erfreuenden ständischen De-
putirten erregt haben, ist wenigstens nicht ihre Schuld.

Jhre Thätigkeit concentrirt sich jetzt darauf, daß die
gegenwärtige Ständeversammlung -- nachdem beide
Kammern die übereinstimmende Ansicht ausgesprochen,
[Spaltenumbruch] daß die Vorrechte des Adels fallen müssen, der Adel
also ferner nicht berechtigt sein könne, das Land zu
vertreten -- nur noch die Frage, wie das Volk zu
vertreten sey, bestimmen, sodann aber sich auflösen
und alle andern Geschäfte der nach dem neuen Ge-
setze zu berufenden Versammlung überlassen möge.
Daß dies nach jener von der Ständeversammlung
selbst ausgesprochenen Ansicht consequent und nothwen-
dig sey, hat auch die Universität Göttingen, die man
doch wahrlich nicht der Ultraliberalität beschuldigen
kann, schon öffentlich anerkannt und mehrere Mit-
glieder der jetzigen Ständeversammlung haben sich für
dieselbe Meinung erklärt. Daß es längst hätte ge-
schehen können, bedarf nach dem Vorgange von
Preußen, wo das Wahlgesetz binnen wenigen Tagen
zu Stande gebracht wurde, keines Beweises.

Wenn endlich in mehreren Artikeln Jhrer Zeitung
die Versammlungen und die Thätigkeit der Condepu-
tirten für ungesetzlich und unerlaubt erklärt werden,
so dürfte dieser Vorwurf schwer zu begründen seyn.
Da das Petitions- und Associations-Recht dem Volke
gestattet ist, so ist nicht wohl einzusehen, warum die-
ses Recht nicht ebenso wie jedes andere von mehreren
Einzelnen, so wie von ganzen Gemeinden und Pro-
vinzen durch gemeinschaftliche Bevollmächtigte ausge-
übt werden dürfte.

Ein Hannoveraner.



Herausgegeben von Runkel.


Amtliche Bekanntmachungen.
Notification
einer am 7. Mai, als am Sonntage Miseric. Dom.,
zum Besten der beiden abgebrannten Haupt-
kirchen anzustellenden Collecte,
welche am 30.
April, als am Sonntage Quasimodogeniti, von
allen Kanzeln der Stadt und des Gebiets ver-
lesen werden soll. Auf Befehl Eines Hochedlen
Rathes publicirt, Hamburg, den 14. April 1848.

Der Tag, welcher der Erinnerung des großen, uns
vor sechs Jahren betroffenen Brandes gewidmet ist,
naht sich wieder und fordert uns auf, in den Tempeln
des Herrn zu erscheinen, um mit dem Danke für die
uns nach dem schweren Unglücke gewordene Hülfe,
die Bitte um fernern Schutz zu verbinden, und Sorge
zu tragen, daß die durch die Wuth des Elementes
eingeäscherten Kirchen wieder erstehen möchten.

Deshalb ist durch die Bekanntmachung vom 17.
April 1814 verordnet, daß mit dieser Erinnerungs-
feier am 7. Mai, als am Sonntage Miseric. Dom.,
in allen Kirchen der Stadt und des Gebietes eine
Collecte für die abgebrannten Hauptkirchen stattfin-
den solle.

Je ernster die Zeiten sind, je drohender sich die Zu-
kunft gestalten mag, je mehr müssen wir uns veran-
laßt fühlen, unsere Herzen und Hände zu dem zu er-
heben, der der Helfer in der Noth ist und ohne dessen
Segen nichts gedeihet. Obgleich jetzt die Wohlthätig-
keit unserer Einwohner auf vielfache Weise in An-
spruch genommen wird, so hegt E. H. Rath doch das
feste Vertrauen zu dem frommen Sinne der Bürger
und Einwohner Hamburgs, daß sie eine Gelegenheit
nicht vorüber gehen lassen werden, um ihren Eifer
für die Wiederherstellung der Gotteshäuser zu bethä-
tigen, sondern daß vielmehr Jeder nach seinen Kräf-
ten mit milder Hand zu diesem edlen Zweck reichlich
beisteuern werde.




Decrete des Senats.

Den 1. Mai: Jn Sachen F. H. Niemeitz. -- J. J.
J. Lossau und Cons. -- desselben. -- A. F. Kohfahl jun.
-- C. H. F. Kohler. -- F. W. M[ü]ller. -- J. J. F.
Blankenburg, geb. Kessler. -- H. T. L. Witt.




Decrete des Obergerichts.

Den 1. Mai: Jn Sachen Murck & Roscher c. Hrn.
Drem. Daniel Hertz. -- C. C. Bong c. Ludw. Schwabe.
-- Caroline Dorothea Ewel, geb. Dreyer, defti. J. C.
H. Ewel Wittwe u. Cons. -- A. Frey c. Credit. hypoth.
von J. Brockmann Erbe. -- Magd. Kröger c. C. J.
Semler.




Erkenntniß des Obergerichts in appellatorio.

Den 1. Mai: Jn Sachen Kleudgen & Co. c. Schiffer
G. F. Kuiper, führend das Schiff Georg Friedrich, modo
F. G. Voigt. noie. desselben.




Erkenntnisse und Bescheide des Niedergerichts.

Den 1. Mai: Jn Sachen E. S. C. Köster cum Curat.
c.
Hrn. Drem. R. G. Behrmann m. n. -- J. H. A. L.
Rademann c. C. F. Witt. -- A. S. Jahn, geb. Ringelcke,
cum Curat. patre c. J. Jahn, jetzt Hrn. Drem. Behrmann
m. n. desselben. -- H. D. Moller, geb. Behrens, c. Hrn.
Drem. H. W. Bielenberg m. n. -- Hren. Drum. Büller
und Bielenberg, als etc., c. N. H. Schröder. -- Proc. Fisci
etc. rat. H. H. F. Griem und Cons., Jmpl., namentlich
den Nachlaß von J. J. Leinß betreffend. -- Hrn. Dris. J.
F. Voigt m. n. A. J. Coqui, geb. Meyer, Jmpl. -- J. R.
Beit und B. Lion execut. noic. J. Lion, Jmpl. -- C.
Kauffmann, geb. Westphalen, c. J. A. E. Winsemann.
-- C. F. L. Wiesendanger und Cons., als etc., c. C. D.
Fehlandt, modo etc. -- Hrn. Dris. G. W. Götze c. J. G.
Booth, als etc. -- Jn Beneficial-Erbschaftssachen defti.
Diedr. Ahlers.




Erkenntnisse des Handelsgerichts
Erste Kammer.

Den 1. Mai: Jn Sachen E. Eimbcke & Schipmann c.
J. H. Kleinschmidt. -- Rolffsen & Hoffmann c. G. W.
Niemeyer, als etc. -- Hrn. Dris. J. Wolffson indoss.
nom. c.
J. Abrahamson. -- Hrn. Dris. H. A. Malm
mand. nom. c. A. Friedländer. -- M. M. Warburg
& Co. c. L. J. Heyn. -- Hrn. Dris. C. Ebeling mand.
nom. c.
A. C. Ackermann Nachfolger. -- J. Friedmann
& Co. c. S. Heinemann & Co. -- Hr. Dris. Buek mand.
nom. c.
H. Zinck. -- Beit & Salomon. -- derselben. --
Bich Wwe. & Busch. -- P. Jantzen.




Fallissement.

Den 1. Mai hat Peter Jantzen, Makler, wohnhaft
Pferdemarkt No. 23, mit Bco. [] 3062 und Crt. [] 4565
bei dem Handelsgerichte Jnsolvenz erklärt.

Wahl der Curat. bonorum:




Schiffs- und Handels-Nachrichten.
Telegr. Bericht.

Hamburg, den 1. Mai. An die Stadt gekommen:
Magdalena Henriette, Capt. Meyer, von Bremen;
Lion (D.), von Hull; Havre (D.), von Havre.

Curhaven, den 1. Mai. Angekommen, den 30.
April: Zampa, Capt. Laub, von Angostura; Hilke
Tromp, Capt. Kramer, von Livorno; Entreprise,
Capt. Chaper, von Newcastle; Jsabella, Capt. Middle-
ton, von Stockton; Eagler, Capt. Nicholson, und
Caroline Mathilde, Capt. Boye, von Shields; Agneta,
Capt. Forken, und Warner, Capt. Jacobs, von
Amsterdam.

Den 1. Mai: 101/4 Uhr, de Beurs van Amsterdam
(D.), Capt. Visser, von Amsterdam.

Ferner eingekommen: Lyra; Deo Gloria; Juno.
Wind: NW.




Cours der Staatspapiere und Actien.


5 pCt. 67 Fr. 50 C., 3 pCt. 45 Fr. 50 C. --
Span. 5 pCt. --, 3 pCt. --. -- Portug. 21/2 pCt.
--. -- Neapol. Rothsch. -- Fr. -- C.





Jntegr. 43. Kansb. --. Ard. 73/4.





Hamb. 31/2 pCt. Feuer-Cassen-Anl. --. Hamb.
Prämien-Anl. von 1846 --. -- Russ. 5 pCt. engl.
Anl. --, russ. 4 pCt. bei Stieglitz 65. russ. 4 pCt.
bei Hope --. -- Poln. 4 pCt. Schatz-Scheine 431/2.


[Spaltenumbruch] zur Ruhe mahnte, erhielt er von Fenſtern aus drei
Schüſſe ins Geſicht; in dieſem Augenblick übernahm
General Moltke das Commando und ließ feuern.
Das Blutbad war fürchterlich, die Stadt ward drei
Stunden lang beſchoſſen, bis Parlamentäre kamen
und um Gnade baten. Die Stadt capilulirte nun,
die Jnſurgenten und polniſchen Emigranten, deren
größere Zahl am Platze geblieben, ſtreckten die Waffen
und flohen aus der Stadt. Das Leben des Grafen
Caſtiglione ſoll nicht gefährdet ſeyn. Das Militär
hat 10 Todte und 40 Verwundete. (D. A. Z.)


Aller Verluſte ohnerachtet, welche die polniſche Jn-
ſurrection bis jetzt durch die preußiſchen Truppen er-
halten, ſcheint dieſelbe eher im Zu- als im Abnehmen
zu ſeyn. Seitdem die um Schroda lagernden polni-
ſchen Mannſchaften durch die mit ihnen geſchloſſene
Convention zum Auseinandergehen gebracht worden
waren und, wie es ſcheint, Mieroslawski ſich von der
Leitung der Jnſurrection zurückgezogen hatte, waren,
wie man bei der aufgeregten Stimmung erwarten
konnte, an verſchiedenen Punkten des Großherzog-
thums, namentlich des Poſener Regierungsbezirks
gr[ö]ßere oder kleinere Maſſen Senſenmänner zuſammen-
gekommen, die auseinander zu treiben, Militär-De-
tachements abgeſendet wurden; ſo nach Obernik, Sam-
ter, Dobrojewo, Buk, Grätz, Koſten, Rojowo, Goſtyn,
Kozmin, Adelnau ꝛc. ꝛc. — Der Sachlage gemäß,
kam es dabei öfter zu kleinen Gefechten, welche na-
mentlich in den drei letztgenannten Orten nicht unbedeu-
tend waren, und den Jnſurgenten gegen 200 Mann
gekoſtet haben, indeſſen preußiſcher Seits nur etwa
3 bis 4 Mann gefallen, und etwa 12 Mann mehr
oder weniger bleſſirt ſind. Von den gefangenen Polen
ſind bereits etwa 30 bis 40 hierher gebracht. Dieſer
Parteigängerkrieg wurde polniſcher Seits meiſt ohne
Führer geführt; die Senſenmänner waren ſich größten-
theils ſelbſt überlaſſen; ſchlecht bewaffnet und ohne
Verſchanzungen, leiſteten ſie nur geringen Widerſtand,
die Jäger wußten ſich mit ihren 800 Schritt tragen-
den Spitzkugeln Einen nach dem Andern ſicher zu
holen. So dauerte der Krieg bis vorgeſtern, an
welchem Tage ſowohl Goſtyn und Kozmin als Adel-
nau genommen wurden. — Jetzt ſcheint der Kampf
abermals in ein neues Stadium zu treten; denn die
Polen haben beſchloſſen, ihre Mannſchaften in die
waldigen und ſumpfigen Gegenden zwiſchen Jarocin,
Mieszkowo und Miloslaw bis gegen Wreſchen (wel-
ches bereits von preußiſchen Truppen beſetzt iſt) zu-
ſammen zu ziehen. Man ſcheint einen förmlichen
kleinen Krieg (den Ausdruck militäriſch genommen)
zu beabſichtigen, und ſoll zu dem Ende das an der
Warthe gelegene Neuſtadt nach Möglichkeit befeſtigt
und der Uebergang dort abgeſchnitten ſeyn, eben ſo
wie man bei Xions ein Vorpoſtenlager arrangirt hat.
Die Stadt ſelbſt, ſonſt von Deutſchen und Juden be-
wohnt, iſt übrigens vollſtändig von allen Einwohnern
verlaſſen. Den Polen gegenüber ziehen ſich nun auch
preußiſche Truppenmaſſen bei Schroda, Zaniemysl
und Schrimm zuſammen und wird nun wohl in
kürzeſter Zeit gegen die bei Xions verſammelten Polen
und dann mit aller Macht, ſelbſt mit 6 Geſchützen,
gegen Neuſtadt vorgedrungen werden, welches, wenn
die Polen überhaupt längeren Widerſtand beabſich-
tigen, von denſelben als der Schlüſſel zu ihrer ganzen
Poſition bis auf’s Aeußerſte vertheidigt werden müßte.
Es hat ſich hier das Gerücht verbreitet, die Polen
hätten die franzöſiſche Kriegskaſſe, welche die Fran-
zoſen bei ihrem R[ü]ckzuge aus Rußland an irgend
einem Orte des Großherzogthums verſenkten, aufge-
funden. Dieſes Gerücht wird auch von den Polen
adoptirt; jedenfalls ſcheint es gewiß, daß denſelben
neue, nicht unbedeutende Geldmittel zur Fortſetzung
der Jnſurrection zu Gebote ſtehen. (Schl. Ztg.)


Jm Ganzen ſind bis heute Nachmittag 540 Emi-
granten aus Krakau hier angelangt. Ueber ihren
ferneren Aufenthalt am Orte iſt Folgendes beſtimmt:
Sollte bis morgen Nachmittag 4 Uhr keine Nachricht
betreffs ihrer aus Wien angekommen ſeyn, ſo ſoll
dann um 5 Uhr zunächſt eine Hälfte nach Berlin be-
fördert werden; die andere folgt ihnen Montag früh
nach. Schon vor, aber auch bei der Ankunft der
Emigranten ſind wir mit andern, ſehr ungebetenen
Gäſten beehrt worden. Es ſind 12 ruſſiſche Spione,
die jetzt hier ſich aufhalten. (Bresl. Z.)





Heute iſt folgende in lateiniſcher Sprache gedruckte
Bekanntmachung des Kreisamts erſchienen: “Es
wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß nach
einer ſo eben eingelangten Mittheilung des K. K.
Militär-Commando kein Mann von den eingedrun-
genen italiäniſchen Jnſurgentenhaufen, vielleicht ein
oder das andere Jndividuum am Fuße des Tonale
ausgenommen, heute mehr auf tyroliſchem Boden
weile. (A. Z.)


Aus Jnnsbruck vernehmen wir, daß Graf Brandis
ſeine Stelle als Landeshauptmann von Tyrol unhalt-
bar fand und ſammt der ſt[ä]ndiſchen Activität abdankte.
An die übrigen Mitglieder des ſtändiſchen Ausſchuß-
Congreſſes erging eine Einladung dieſem Beiſpiele zu
folgen. Wir glauben eine allgemeine und laut aus-
geſprochene Stimmung zu vertreten, indem wir die
Ueberzeugung ausſprechen, daß auch ſein Verzicht auf
die Leitung der Verwaltung des Landes mit unzwei-
deutigerm Dank aufgenommen würde, als manches,
was er bisher zum Wohle Tyrols zu leiſten meinte.
Seit dem 15 März iſt die Stellung eines Jeſuiten-
Coadjutors an der Spitze des Tyroler Guberniums
eine unhaltbare geworden, man kann nicht zugleich
der Conſtitution und der Geiſtes Knechtung, dem En-
gel der Freiheit und dem Dämon der Finſterniß die-
nen. Dies ſollen die Herren, die ſtets die evange-
liſche Wahrheit und Tauben-Einfalt im Munde füh-
ren, erkennen. Die Jeſuiten in kurzen und langen
Röcken dünkt es freilich beſſer, die mühſam erſchliche-
nen Sitze ſo lange wie möglich zu wahren, letztere
bieten ſogar der Jnnsbrucker Bürgerſchaft Trotz, in-
dem ſie in den umliegenden Dörfern Unterſchriſten
für eine Erklärung ſammeln, die ſich für ihr Bleiben
ausſpricht, und mit der Hülfe der Bauern drohen.
Sie halten ſich jedes Opfers werth, gälte es auch die
Ruhe der Stadt und das Blut der Bürger. (A. Z.)


Heute hat die engliſche Kriegs-Dampffregatte
Terrible, befehligt vom Capitän Ramſay, mit
321 Mann und 22 Kanonen, in 7 Tagen von
Zonte kommend, auf unſerer Rhede Anker ge-
worfen. Wir vernehmen, daß außerdem eine Fre-
gatte mit einigen kleineren Kriegsſchiffen nach dem
adriatiſchen Meere unterwegs ſind. (Oeſterr. Lloyd.)




Jtalien.

Dem Mailänder officiellen Blatt zufolge hat der Kö-
nig von Neapel an Sicilien Krieg erkl[ä]rt. Daſſelbe
Blatt entnimmt aus der Alba, daß das Bombarde-
ment von Meſſina mit furchtbarem Grimme wieder
begonnen habe. Jn Livorno iſt am 16 d. die neapo-
litaniſche Dampf-Fregatte Archimedes mit 8 Kanonen
und 1100 Mann Truppen, theils Freiwilligen, theils
eigentlichen Soldaten, angekommen.

Der Oeſterr. Lloyd meldet aus Trieſt vom 26 d.
den Beginn der Operationen zur See gegen Venedig.
Am 24 d. iſt eine Ruderflotille, von einem Dampf-
ſchiffe begleitet und mit Jnfanterie und Artillerie be-
ſetzt, von Trieſt ausgelaufen, eine zweite Flotille mit
zwei Dampfſchiffen kreuzt ſchon im Golf, um die Ver-
bindung mit Venedig zu verhindern. Am 28 d. ſollte
eine Fregatte und etwa am 2 Mai der Reſt der
Flotille von Pola zu gleichem Zwecke auslauſen.

Am 14 d. wurden Fr. P.
Ruggiero zum Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten,
P. E. Jmbriano zum Miniſter des öffentlichen Un-
terrichts ernannt. Die Eingangsſteuer auf fremde
Zeitungen iſt auf die Hälfte herabgeſetzt; das Aus-
führen von Geld und Gold- oder Silberbarren aus
[Spaltenumbruch] dem Königreich iſt proviſoriſch verboten. — Am 12 und
13 d. wurde unter kleinem Gewehrfeuer in Meſſina
gekämpft. Ueberall in Sicilien ſind die K. Standbil-
der, Büſten, Wappen, Jnſignien ꝛc. herabgeriſſen, zer-
ſchlagen und vernichtet. (A. Z.)


Die Blätter ſind faſt durchaus mit den Ergebniſſen
der Wahlen angefüllt, doch ſind dies nur fragmen-
tariſche Mittheilungen, da das allgemeine Recenſe-
ment aller Sectionen erſt heute Morgen um 9 Uhr
auf dem Stadthauſe begonnen hat. Die 34 Deputir-
ten für Paris und das Departement der Seine wer-
den heute Mittag bekannt werden, die Namen aller
900 Deputirten dürften vor dem 30 d. nicht bekannt
ſeyn. Aus den partiellen Mittheilungen der Blätter
über die Wahl-Reſultate in einzelnen Sectionen er-
giebt ſich übrigens, daß die Partei Lamartine-Marraſt
eine ungeheure Majorität hat, und dagegen Ledru-
Rollin, Flocon, Louis Blanc und Albert ſo ſehr in
der Minorität bleiben, daß ihre Ernennung faſt zwei-
felhaft iſt. Eine Menge von Deputirten der ehemali-
gen Linken ſind wieder gewählt, auch viele ergebene
Anhänger des Juli-Syſtems, ja ſogar Hr. v. Mon-
talembert, der bekannte Vertheidiger der Jeſuiten.

Der Unter-Commandant der Tuilerieen, Hr. Le-
fèvre, und ein Beamter ſind abgeſetzt worden, weil
ſie ſich bemüheten, den in den Tuilerieen einquartier-
ten Februar-Verwundeten Wahlliſten aufzuſchwatzen,
auf denen, nebſt andern Perſonen der gefallenen Re-
gierung, der Prinz von Joinville obenan ſtand. Die-
ſes Manöver muß auch anderer Orten verſucht wor-
den ſeyn, denn der Name des Prinzen von Joinville
findet ſich wirklich auf vielen Wahlzetteln.

Eine Verordnung bewilligt dem Miniſter der aus-
wärtigen Angelegenheiten, Hrn. v. Lamartine, einen
außerordentlichen Credit von 150,000 Fr. für geheime
diplomatiſche Ausgaben.

Geſtern iſt das 2te Dragoner-Regiment in Paris
eingerückt und mit großem Jubel empfangen worden.

Jm Departement de l’Aube iſt der einzige noch
lebende Sohn des berühmten Danton, ein ſchlichter
Landmann in Arcis-ſur-Aube zum Deputirten ge-
wählt worden.

Der Conſtitutionnel, der zu den erbittertſten Fein-
den Ledru-Rollins gehört, brachte geſtern folgenden
perfiden Artikel: “Hofneuigkeiten. Geſtern war Dejeu-
ner in Klein-Trianon. Damen waren eingeladen.
Hr. Ledru-Rollin machte die Honneurs. Später war
Jagd in Chantilly, man hat einen Hirſch gejagt, und
ſpäter Streifungen im Gehölze von Appremont ge-
macht.” — Hr. Ledru-Rollin hat hierauf heute fol-
genden Brief an den Conſtitutionnel gerichtet: “Mein
Herr! Jn der Regierung, wie in der Oppoſition,
habe ich ſtets die elenden Verläumdungen verachtet,
die nur gegen meine Perſon gerichtet waren. Nur
auf dieſe Art kann man gerade auf das von ſeinem
Gewiſſen geſetzte Ziel zuſchreiten. Verläumdungen,
die meine Amts-Verrichtungen betreffen, will ich nicht
verachten, denn ſie erniedrigen die Autorität der Re-
publik. Vorgeſtern ließen Sie mich einer Jagd in
Rambouillet beiwohnen, geſtern, unter der Ueberſchrift:
Hofnachrichten”, einer Orgie mit Frauen in Tria-
non und einer Jagd in Chantilly. Jch weiß es, m.
H., ein Hof, das iſt der Traum Jhrer Wünſche, Ver-
gnügen, wie die obigen, ſind die der Leute, die ihr
Blatt repräſentirt. Was mich betrifft, ſo mögen Sie
wiſſen, daß ich ſeit dem 24 Februar Paris nicht einen
Augenblick verlaſſen, daß ich von 24 Stunden ſtets
20 der Arbeit gewidmet habe. Wenn ich dem Volke
nicht alles Gute thun konnte, was ich wollte, ſo lie-
gen die Hinderniſſe anderswo,
als in einem Man-
gel an Ei[f]er und Hingebung. Ledru-Rollin.”

Die Preſſe ſordert unter Hinweiſung auf die Un-
wahrſcheinlichkeit eines europäiſchen Krieges zur Ver-
minderung des Heeres auf, deſſen jetziger Effectivſtand
573,000 Mann beträgt, die jährlich über 360 Mill. Fr.
koſten, wozu noch die Ausgaben für die Flotte mit
140 Mill. hinzukommen.

Jn ſeiner Antwortrede auf die Worte, womit der
nordamerikaniſche Geſandte, Hr. Ruſh, die Ueber-
reichung der Depeſche begleitete, worin ſeine Regie-
rung die franzöſiſche Republik anerkennt, ſagte La-
martine unter Anderem, trotz der von einer Kriſis,
wie die gegenwärtige, unzertrennlichen Agitationen und
Verlegenheiten bürge die erwieſene Thatſache, daß das
franzöſiſche Volk fortan reif ſey für ſeine Jnſtitutionen,
der proviſoriſchen Regierung dafür, daß die Republik
ſtark und groß aus ihren ſchwachen Händen hervor-
gehen werde, um noch ſtärker und größer in die Hände
der ganzen Nation überzugehen. Was vor 55 Jah-
ren nur der Gedanke einzelner hervorragender Män-
ner der Nation geweſen, ſey jetzt in die Jdeen und
Gewohnheiten des ganzen Volkes ohne Ausnahme
übergegangen. Die Republik, welche die franz[ö]ſiſche
Nation wolle, ſey eben die, wie Nordamerika ſie be-
gründet habe, — eine fortſchreitende Republik, die aber
zugleich conſervativ ſey in Bezug auf die Jdeen von
Eigenthum, Fabriken, Handel, Redlichkeit und Frei-
heit, ſo wie auf die religi[ö]ſen und ſittlichen Gefühle
der Bürger.

Der National kündigt an, daß die proviſoriſche
Regierung beſchloſſen habe, die große Frage wegen
der Uebertragung der Eiſenbahnen an den Staat,
mittelſt Entſchädigung, der National-Verſammlung
zur Entſcheidung zu überlaſſen.

Einer der erſten Geſetz-Vorſchläge, die der Juſtiz-
miniſter der National-Verſammlung vorlegen wird,
iſt das Geſetz, welches die Eheſcheidung wieder ein-
führt.

Die Bank veröffentlicht heute ihre Wochen-Ueber-
ſicht, ſie hat 88 Mill. Baargeld, 279 Mill. escomptir-
ter Effecten und 15 Mill. Vorſchüſſe auf edles Me-
tall, dagegen im Umlaufe für 319 Mill. Banknoten.
Außerdem hat die Bank dem Staate 50 Mill. auf
Bons du trésor vorgeſchoſſen. Die Vereinigung aller
Provinzialbanken mit der Pariſer Bank iſt beſchloſſen.

Jn Rouen ſind geſtern ernſte Unruhen ausge-
brochen. Bewaffnete Haufen bewegten ſich nach dem
Stadthauſe mit dem Rufe: “Es lebe Deschamps, nie-
der mit den Ariſtokraten”. Einige Nationalgardiſten
wurden entwaffnet, und eine Menge Barricaden er-
richtet. Die Nationalgarde und die Truppen haben
dieſelben nach lebhaftem Angriffe heute Morgen ſämmt-
lich genommen. Eine Unterſuchung iſt unmittelbar
gegen die Jnſurgenten eingeleitet, und der Regierungs-
Commiſſär Deschamps hat ſelbſt an die Bev[ö]lkerung
von Rouen eine Proclamation erlaſſen, worin er ihr
Benehmen tadelt. (Nach Berichten aus Havre vom
28 April waren Truppen von dort hingeſandt worden.)


Die verwittwete Königin Adelheid und der Herzog
und die Herzogin von Sachſen Weimar ſind auf dem
Linienſchiffe von 120 Kanonen The Howe geſtern
Morgen in Spithead von Madeira angekommen,
deſſen mildes Klima von der Königin, welche an der
Bruſt leidet, während des Winters aufgeſucht ward.
Das Einkommen von 100,000 Pf. St., welches die
verwittwete Königin bezieht, wird in den Reden der
Chartiſten ſelten unger[ü]gt gelaſſen. Doch verwendet
ſie einen großen Theil deſſelben zu mildthätigen Zwecken
und genießt allgemeiner Liebe und Achtung.

Auf eine Anfrage engliſcher Kaufleute hat Lord
Palmerſton erkl[ä]rt, daß engliſche Waaren in preußi-
ſchen Schiffen vor d[ä]niſcher Beſchlagnahme nicht ge-
ſchützt ſein würden. Engliſche Flagge deckt aber
fremdes Gut und die preußiſchen Oſtſee-Häfen kön-
nen augenblicklich, d. h. bis die deutſchen Truppen
den Frieden raſch und energiſch erzwungen haben,
ihren Verkehr mit England nur durch engliſche Schiffe
fortſetzen.

Jn Jrland ſtehen gegenwärtig 32,000 Mann aller
Truppen-Gattungen nebſt 21,000 mobil gemachten
penſionirten Soldaten. Für Aufrechthaltung der
Ruhe in den Küſtenſtädten rechnet man vornämlich
auf die Flotte Sir Ch. Napiers.

Die Geſammt-Staats-Einnahmen betrugen in dem
am 5 April 1848 endenden Finanzjahr 52 082,757 £
8 s, die Ausgaben 55 175 042 £ 1 s 1 d, letztere über-
ſtiegen alſo die erſtern um mehr als 3,000,000 £.

Aus mehreren Gegenden, namentlich den Niederun-
[Spaltenumbruch] gen, gehen ungünſtige Berichte über den Stand des
Getraides ein. Der junge Waizen ſoll durch das
feuchte Wetter gelitten haben und man erwartet keine
gute Ernte, wenn nicht bald warmes trockenes Wet-
ter eintritt.


Die Ständeverſammlung zu Roeskilde iſt berufen,
um ihr Gutachten abzugeben über einen Geſetzentwurf
wegen der künftigen Reichsverfaſſung und über einen
Geſetzentwurf, der die Wahlen zur Bildung der
(durch königliche Bekanntmachung vom 4. April ver-
heißenen) Reichsverſammlung regelt. Nach letzterem
ſoll die Reichsverſammlung aus 193 Mitgliedern be-
ſtehen, von denen 145 im Verhältniß zur Volksmenge,
nämlich 65 aus den Jnſelſtiften, 49 für Nordjütland
und 31 für Schleswig gewählt, und die übrigen 48,
darunter 5 für Jütland und 1 für die Faroer, vom
Könige ernannt werden ſollen. Die Wahlen ſind
direct und ſollen in Diſtricten vorgenommen werden
von je 12,000 Einwohnern. Actives und paſſives
Wahlrecht tritt mit dem 30. Jahr ein und wird be-
dingt durch Unbeſcholtenheit des Lebenswandels und
freie Stellung, kein Fallit, kein unter Vormundſchaft
Geſtellter, keiner der der Armenverſorgung zur Laſt
gefallen iſt, keiner der in Privatdienſtverh[ä]ltniſſen
ohne eigenen Heerd ſteht, kann wählen oder gewählt
werden. Die Wahl geht für das ganze Land an
einem Tage vor ſich; nur über die, welche ſich als
Candidaten gemeldet haben, kann abgeſtimmt werden
und zwar durch Handaufheben und nur im Falle des
Proteſtes ſchriftlich.




Vermiſchte Nachrichten.

Zu Kaſſel haben am 23 und 24 April unruhige
Bewegungen ſtattgefunden, weil ein Theil der Bür-
gerwehr ſich weigerte, ihre Percuſſionsgewehre gegen
Feuerſchloßgewehre auszutauſchen, obgleich ſie ſich die
beſten am 10 April eigenmächtig genommen hatten,
während ſie zur Bewaffnung der Reſerven beſtimmt
ſind. Ein revolutionäres Flugblatt forderte das Volk
auf, ſich mit Spießen zu bewaffnen. Die Wohnungen
der höheren Bürgerofficiere Seidler und Voigt wur-
den nur mit großer Mühe geſchützt, der Prof. Win-
kelbleich erhielt ein Vivat. Der beſſere Theil der Be-
völkerung miß[b]illigt dieſe Demonſtration.

Zu Ulm ſollte ein Redacteur, Namens Schiffter-
ling,
auf Anſuchen des Criminalamts zu Stuttgart
wegen Majeſtäts-Beleidigung abgeführt werden, wurde
aber von einem tobenden Volkshaufen befreit, obgleich
er ſelber die Tumultuanten erſuchte, dem Geſetze Lauf
zu laſſen, da ſich ſeine Unſchuld bald herausſtellen
werde!

Jn Nürnberg iſt ein empörender Crawall vorge-
fallen, der aber eben keine politiſche Bedeutung hatte.

Eine ſchauderhafte That bewegt zu Detmold jetzt
alle Gemüther. Am 27 April Mittags ging der dor-
tige Kaufmann Wiſt auf die Landkaſſe, angeblich, um
den Landreceptor Haſſe, einen ſehr gefälligen, arglo-
ſen Mann, zu erſuchen, ihm Kaſſenſcheine gegen eine
bedeutende Summe Courant, welche der Hausknecht
gleich nachbringen würde, umzutauſchen. Während
beide auf den Hausknecht warten, lockt der Kaufmann
den Landreceptor drinnen, nachdem er unvermerkt
die Thüre verſchloſſen, an das Fenſter und verſetzt
ihm von hinten drei Schläge auf den Kopf mit
einem ruſſiſchen Handſchläger, aus welchem glück-
licher Weiſe die untere Bleikugel losſpringt. Der
Kaſſenbeamte hat nach dem erſten Schlage noch ſo
viel Kraft, um ein Fenſter aufzureißen und um Hülfe
zu rufen. Als die Wache mit Gewalt in das Zim-
mer eindringt, verſucht der Kaufmann mit einem
ſtumpfen Meſſer ſich mehrere Schnitte in den Hals
zu verſetzen. So von dem dreifachen Verbrechen des
Raub-Mord- und Selbſtmord-Verſuches belaſtet fällt
er der Gerechtigkeit in die Hände. Verfehlte Spe-
culationen ſollen ihn zu dem verzweifelten Schritt ge-
trieben haben.


Zu Voltri, unweit Genua, hat es einen Volks-
auflauf arger Art gegeben. Dort iſt ein Prieſter, den
das Volk ſehr liebt, den die Freiheitsmänner aber als
Finſterling bezeichnen. Ein Arzt, auch ein anderer
Geiſtlicher, Vorſteher der Schule, äußerten ſich ſtark
gegen jenen als einen Retrogrado, und ſprachen von
ſeiner Entfernung. Da entſtand ein ungeheurer Tu-
mult, den vor Allem die Weiber erregten. Sie zogen
im Sturm nach dem Hauſe des Doctors und hätten
ihn vielleicht getödtet, zum Glück aber rettete er ſich
durch eine Hinterthüre. Nun zogen die Heldinnen,
denen ſich aber nun auch Männer beigeſellt hatten,
nach der Schule, warfen alle Mobilien, Bücher,
Schriften durch die Fenſter, ſchleppten Alles an den
Strand und verbrannten es unter wüthendem Ge-
ſchrei. Sie wollten keine Schule mehr, wo ihre Kin-
der verderbliche Neuerungen lernen. Da man einmal
im Zuge war, ſollten noch mehr Häuſer, auch Fa-
briken zerſt[ö]rt werden. Jndeſſen langte Bürgerwehr
von Genua, auch Artilleriſten mit Kanonen an, und
vor dieſer Macht zog ſich der Haufe ſogleich zurück.
Die B[ü]rgerwehr ſuchte nun zu verſöhnen, was ihr
auch mit den Männern gelungen ſey; aber die Weiber
ſollen ſich das Wort gegeben haben, wenn die Sol-
daten fort ſeyen, wieder anzufangen.

Die Dorfzeitung ſchreibt: “Ob wohl die Krone
ſchon fertig iſt, welche Herwegh einſt tragen wird?
Seine Frau Schwiegermutter, Madame Siegmund
in Berlin, glaubte ſteif und feſt, daß ihm eine Krone
beſtimmt ſey.”


Die Sammlung für den großen Staatsökonomen
und Zollſperrling F. Liſt hat nicht weniger als 21,809
Fl. gebracht. Der erſte Kriegsdampfer der deutſchen
Flotte ſoll Friedrich Liſt heißen.




Wetterbeobachtung vom 30 April.

ZeitTherm.Barom.WindAtmoſphäre
M. 5 U.+ 2 028, 1,38 ſt.ONO 1Höhenrauch
N. 2 „„ 8,0„ 1,61NW 2leicht bew.
A. 6 „„ 5,2„ 1,89„ 4Rgnſchauern.



* Berichtigung.

Jn mehreren Nummern Jhrer geſchätzten Zeitung
wird nicht nur der Advocat Weinhagen aus Hildes-
heim als Condeputirter angeführt, ſondern auch der
Hildesheimer Aufruhr mehr oder weniger mit den
Abſichten und Beſtrebungen der Condeputirten in
Verbindung gebracht.

Zur Berichtigung dieſer irrthümlichen oder abſicht-
lich falſchen Angaben erlaube ich mir, aus eigner Wahr-
nehmung Folgendes mitzutheilen.

Der Advocat Weinhagen befand ſich anfangs in
der Verſammlung der Condeputirten. Als je-
doch die Vollmachten geprüft wurden, ergab ſich,
daß er, ſo wie auch der Kaufmann Breuſing
aus Osnabrück, nicht genügend legitimirt war. Es
wurde daher beſchloſſen, Beide an den Verhandlun-
gen nicht ferner Theil nehmen zu laſſen. Daß ſie,
wie jeder Andere, als Zuhörer freien Zutritt hatten,
verſtand ſich von ſelbſt, da die Verſammlungen öffent-
lich gehalten wurden.

Der Hildesheimer Aufruhr hat mit der Verſamm-
lung der Condeputirten nicht den mindeſten Zuſam-
menhang. Es würde ſehr überflüſſig ſeyn, wenn
man Männer, ſelbſt als ehrenwerth bekannt, von
vielen tauſend rechtlichen und ehrenwerthen Staats-
bürgern aus allen Theilen des Landes auf glaubhafte
Weiſe bevollmächtigt, die Abſichten und Wünſche
ihrer Committenten, ſo wie die Mittel und Wege ſie
zu erreichen, in öffentlicher Verſammlung deutlich be-
zeichnet haben, gegen ſolche Verdächtigungen verthei-
digen wollte. Daß ſie eben wegen dieſes von ihren
Mitbürgern ihnen in ſo großem Maße bewieſenen
Vertrauens den Neid und die Mißgunſt der ſich we-
niger dieſes Vertrauens erfreuenden ſtändiſchen De-
putirten erregt haben, iſt wenigſtens nicht ihre Schuld.

Jhre Thätigkeit concentrirt ſich jetzt darauf, daß die
gegenwärtige Ständeverſammlung — nachdem beide
Kammern die übereinſtimmende Anſicht ausgeſprochen,
[Spaltenumbruch] daß die Vorrechte des Adels fallen müſſen, der Adel
alſo ferner nicht berechtigt ſein könne, das Land zu
vertreten — nur noch die Frage, wie das Volk zu
vertreten ſey, beſtimmen, ſodann aber ſich auflöſen
und alle andern Geſchäfte der nach dem neuen Ge-
ſetze zu berufenden Verſammlung überlaſſen möge.
Daß dies nach jener von der Ständeverſammlung
ſelbſt ausgeſprochenen Anſicht conſequent und nothwen-
dig ſey, hat auch die Univerſität Göttingen, die man
doch wahrlich nicht der Ultraliberalität beſchuldigen
kann, ſchon öffentlich anerkannt und mehrere Mit-
glieder der jetzigen Ständeverſammlung haben ſich für
dieſelbe Meinung erklärt. Daß es längſt hätte ge-
ſchehen können, bedarf nach dem Vorgange von
Preußen, wo das Wahlgeſetz binnen wenigen Tagen
zu Stande gebracht wurde, keines Beweiſes.

Wenn endlich in mehreren Artikeln Jhrer Zeitung
die Verſammlungen und die Thätigkeit der Condepu-
tirten für ungeſetzlich und unerlaubt erklärt werden,
ſo dürfte dieſer Vorwurf ſchwer zu begründen ſeyn.
Da das Petitions- und Aſſociations-Recht dem Volke
geſtattet iſt, ſo iſt nicht wohl einzuſehen, warum die-
ſes Recht nicht ebenſo wie jedes andere von mehreren
Einzelnen, ſo wie von ganzen Gemeinden und Pro-
vinzen durch gemeinſchaftliche Bevollmächtigte ausge-
übt werden dürfte.

Ein Hannoveraner.



Herausgegeben von Runkel.


Amtliche Bekanntmachungen.
Notification
einer am 7. Mai, als am Sonntage Miseric. Dom.,
zum Beſten der beiden abgebrannten Haupt-
kirchen anzuſtellenden Collecte,
welche am 30.
April, als am Sonntage Quasimodogeniti, von
allen Kanzeln der Stadt und des Gebiets ver-
leſen werden ſoll. Auf Befehl Eines Hochedlen
Rathes publicirt, Hamburg, den 14. April 1848.

Der Tag, welcher der Erinnerung des großen, uns
vor ſechs Jahren betroffenen Brandes gewidmet iſt,
naht ſich wieder und fordert uns auf, in den Tempeln
des Herrn zu erſcheinen, um mit dem Danke für die
uns nach dem ſchweren Unglücke gewordene Hülfe,
die Bitte um fernern Schutz zu verbinden, und Sorge
zu tragen, daß die durch die Wuth des Elementes
eingeäſcherten Kirchen wieder erſtehen möchten.

Deshalb iſt durch die Bekanntmachung vom 17.
April 1814 verordnet, daß mit dieſer Erinnerungs-
feier am 7. Mai, als am Sonntage Miseric. Dom.,
in allen Kirchen der Stadt und des Gebietes eine
Collecte für die abgebrannten Hauptkirchen ſtattfin-
den ſolle.

Je ernſter die Zeiten ſind, je drohender ſich die Zu-
kunft geſtalten mag, je mehr müſſen wir uns veran-
laßt fühlen, unſere Herzen und Hände zu dem zu er-
heben, der der Helfer in der Noth iſt und ohne deſſen
Segen nichts gedeihet. Obgleich jetzt die Wohlthätig-
keit unſerer Einwohner auf vielfache Weiſe in An-
ſpruch genommen wird, ſo hegt E. H. Rath doch das
feſte Vertrauen zu dem frommen Sinne der Bürger
und Einwohner Hamburgs, daß ſie eine Gelegenheit
nicht vorüber gehen laſſen werden, um ihren Eifer
für die Wiederherſtellung der Gotteshäuſer zu bethä-
tigen, ſondern daß vielmehr Jeder nach ſeinen Kräf-
ten mit milder Hand zu dieſem edlen Zweck reichlich
beiſteuern werde.




Decrete des Senats.

Den 1. Mai: Jn Sachen F. H. Niemeitz. — J. J.
J. Losſau und Conſ. — deſſelben. — A. F. Kohfahl jun.
— C. H. F. Kohler. — F. W. M[ü]ller. — J. J. F.
Blankenburg, geb. Keſsler. — H. T. L. Witt.




Decrete des Obergerichts.

Den 1. Mai: Jn Sachen Murck & Roſcher c. Hrn.
Drem. Daniel Hertz. — C. C. Bong c. Ludw. Schwabe.
— Caroline Dorothea Ewel, geb. Dreyer, defti. J. C.
H. Ewel Wittwe u. Conſ. — A. Frey c. Credit. hypoth.
von J. Brockmann Erbe. — Magd. Kröger c. C. J.
Semler.




Erkenntniß des Obergerichts in appellatorio.

Den 1. Mai: Jn Sachen Kleudgen & Co. c. Schiffer
G. F. Kuiper, führend das Schiff Georg Friedrich, modo
F. G. Voigt. noie. deſſelben.




Erkenntniſſe und Beſcheide des Niedergerichts.

Den 1. Mai: Jn Sachen E. S. C. Köſter cum Curat.
c.
Hrn. Drem. R. G. Behrmann m. n. — J. H. A. L.
Rademann c. C. F. Witt. — A. S. Jahn, geb. Ringelcke,
cum Curat. patre c. J. Jahn, jetzt Hrn. Drem. Behrmann
m. n. deſſelben. — H. D. Moller, geb. Behrens, c. Hrn.
Drem. H. W. Bielenberg m. n. — Hren. Drum. Büller
und Bielenberg, als ꝛc., c. N. H. Schröder. — Proc. Fisci
ꝛc. rat. H. H. F. Griem und Conſ., Jmpl., namentlich
den Nachlaß von J. J. Leinß betreffend. — Hrn. Dris. J.
F. Voigt m. n. A. J. Coqui, geb. Meyer, Jmpl. — J. R.
Beit und B. Lion execut. noic. J. Lion, Jmpl. — C.
Kauffmann, geb. Weſtphalen, c. J. A. E. Winſemann.
— C. F. L. Wieſendanger und Conſ., als ꝛc., c. C. D.
Fehlandt, modo ꝛc. — Hrn. Dris. G. W. Götze c. J. G.
Booth, als ꝛc. — Jn Beneficial-Erbſchaftsſachen defti.
Diedr. Ahlers.




Erkenntniſſe des Handelsgerichts
Erſte Kammer.

Den 1. Mai: Jn Sachen E. Eimbcke & Schipmann c.
J. H. Kleinſchmidt. — Rolffſen & Hoffmann c. G. W.
Niemeyer, als ꝛc. — Hrn. Dris. J. Wolffſon indoss.
nom. c.
J. Abrahamſon. — Hrn. Dris. H. A. Malm
mand. nom. c. A. Friedländer. — M. M. Warburg
& Co. c. L. J. Heyn. — Hrn. Dris. C. Ebeling mand.
nom. c.
A. C. Ackermann Nachfolger. — J. Friedmann
& Co. c. S. Heinemann & Co. — Hr. Dris. Buek mand.
nom. c.
H. Zinck. — Beit & Salomon. — derſelben. —
Bich Wwe. & Buſch. — P. Jantzen.




Falliſſement.

Den 1. Mai hat Peter Jantzen, Makler, wohnhaft
Pferdemarkt No. 23, mit Bco. [] 3062 und Crt. [] 4565
bei dem Handelsgerichte Jnſolvenz erklärt.

Wahl der Curat. bonorum:




Schiffs- und Handels-Nachrichten.
Telegr. Bericht.

Hamburg, den 1. Mai. An die Stadt gekommen:
Magdalena Henriette, Capt. Meyer, von Bremen;
Lion (D.), von Hull; Havre (D.), von Havre.

Curhaven, den 1. Mai. Angekommen, den 30.
April: Zampa, Capt. Laub, von Angoſtura; Hilke
Tromp, Capt. Kramer, von Livorno; Entrepriſe,
Capt. Chaper, von Newcaſtle; Jſabella, Capt. Middle-
ton, von Stockton; Eagler, Capt. Nicholſon, und
Caroline Mathilde, Capt. Boye, von Shields; Agneta,
Capt. Forken, und Warner, Capt. Jacobs, von
Amſterdam.

Den 1. Mai: 10¼ Uhr, de Beurs van Amſterdam
(D.), Capt. Viſſer, von Amſterdam.

Ferner eingekommen: Lyra; Deo Gloria; Juno.
Wind: NW.




Cours der Staatspapiere und Actien.


5 pCt. 67 Fr. 50 C., 3 pCt. 45 Fr. 50 C. —
Span. 5 pCt. —, 3 pCt. —. — Portug. 2½ pCt.
—. — Neapol. Rothſch. — Fr. — C.





Jntegr. 43. Kansb. —. Ard. 7¾.





Hamb. 3½ pCt. Feuer-Caſſen-Anl. —. Hamb.
Prämien-Anl. von 1846 —. — Ruſſ. 5 pCt. engl.
Anl. —, ruſſ. 4 pCt. bei Stieglitz 65. ruſſ. 4 pCt.
bei Hope —. — Poln. 4 pCt. Schatz-Scheine 43½.


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Prämien-Anl. von 1846 &#x2014;. &#x2014;                                 Ru&#x017F;&#x017F;. 5 pCt. engl.<lb/>
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bei Hope &#x2014;. &#x2014; Poln. 4 pCt. Schatz-Scheine                                 43½.</p><lb/>
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[[3]/0003] zur Ruhe mahnte, erhielt er von Fenſtern aus drei Schüſſe ins Geſicht; in dieſem Augenblick übernahm General Moltke das Commando und ließ feuern. Das Blutbad war fürchterlich, die Stadt ward drei Stunden lang beſchoſſen, bis Parlamentäre kamen und um Gnade baten. Die Stadt capilulirte nun, die Jnſurgenten und polniſchen Emigranten, deren größere Zahl am Platze geblieben, ſtreckten die Waffen und flohen aus der Stadt. Das Leben des Grafen Caſtiglione ſoll nicht gefährdet ſeyn. Das Militär hat 10 Todte und 40 Verwundete. (D. A. Z.) Poſen, den 26 April. Aller Verluſte ohnerachtet, welche die polniſche Jn- ſurrection bis jetzt durch die preußiſchen Truppen er- halten, ſcheint dieſelbe eher im Zu- als im Abnehmen zu ſeyn. Seitdem die um Schroda lagernden polni- ſchen Mannſchaften durch die mit ihnen geſchloſſene Convention zum Auseinandergehen gebracht worden waren und, wie es ſcheint, Mieroslawski ſich von der Leitung der Jnſurrection zurückgezogen hatte, waren, wie man bei der aufgeregten Stimmung erwarten konnte, an verſchiedenen Punkten des Großherzog- thums, namentlich des Poſener Regierungsbezirks größere oder kleinere Maſſen Senſenmänner zuſammen- gekommen, die auseinander zu treiben, Militär-De- tachements abgeſendet wurden; ſo nach Obernik, Sam- ter, Dobrojewo, Buk, Grätz, Koſten, Rojowo, Goſtyn, Kozmin, Adelnau ꝛc. ꝛc. — Der Sachlage gemäß, kam es dabei öfter zu kleinen Gefechten, welche na- mentlich in den drei letztgenannten Orten nicht unbedeu- tend waren, und den Jnſurgenten gegen 200 Mann gekoſtet haben, indeſſen preußiſcher Seits nur etwa 3 bis 4 Mann gefallen, und etwa 12 Mann mehr oder weniger bleſſirt ſind. Von den gefangenen Polen ſind bereits etwa 30 bis 40 hierher gebracht. Dieſer Parteigängerkrieg wurde polniſcher Seits meiſt ohne Führer geführt; die Senſenmänner waren ſich größten- theils ſelbſt überlaſſen; ſchlecht bewaffnet und ohne Verſchanzungen, leiſteten ſie nur geringen Widerſtand, die Jäger wußten ſich mit ihren 800 Schritt tragen- den Spitzkugeln Einen nach dem Andern ſicher zu holen. So dauerte der Krieg bis vorgeſtern, an welchem Tage ſowohl Goſtyn und Kozmin als Adel- nau genommen wurden. — Jetzt ſcheint der Kampf abermals in ein neues Stadium zu treten; denn die Polen haben beſchloſſen, ihre Mannſchaften in die waldigen und ſumpfigen Gegenden zwiſchen Jarocin, Mieszkowo und Miloslaw bis gegen Wreſchen (wel- ches bereits von preußiſchen Truppen beſetzt iſt) zu- ſammen zu ziehen. Man ſcheint einen förmlichen kleinen Krieg (den Ausdruck militäriſch genommen) zu beabſichtigen, und ſoll zu dem Ende das an der Warthe gelegene Neuſtadt nach Möglichkeit befeſtigt und der Uebergang dort abgeſchnitten ſeyn, eben ſo wie man bei Xions ein Vorpoſtenlager arrangirt hat. Die Stadt ſelbſt, ſonſt von Deutſchen und Juden be- wohnt, iſt übrigens vollſtändig von allen Einwohnern verlaſſen. Den Polen gegenüber ziehen ſich nun auch preußiſche Truppenmaſſen bei Schroda, Zaniemysl und Schrimm zuſammen und wird nun wohl in kürzeſter Zeit gegen die bei Xions verſammelten Polen und dann mit aller Macht, ſelbſt mit 6 Geſchützen, gegen Neuſtadt vorgedrungen werden, welches, wenn die Polen überhaupt längeren Widerſtand beabſich- tigen, von denſelben als der Schlüſſel zu ihrer ganzen Poſition bis auf’s Aeußerſte vertheidigt werden müßte. Es hat ſich hier das Gerücht verbreitet, die Polen hätten die franzöſiſche Kriegskaſſe, welche die Fran- zoſen bei ihrem Rückzuge aus Rußland an irgend einem Orte des Großherzogthums verſenkten, aufge- funden. Dieſes Gerücht wird auch von den Polen adoptirt; jedenfalls ſcheint es gewiß, daß denſelben neue, nicht unbedeutende Geldmittel zur Fortſetzung der Jnſurrection zu Gebote ſtehen. (Schl. Ztg.) Breslau, den 29 April. Jm Ganzen ſind bis heute Nachmittag 540 Emi- granten aus Krakau hier angelangt. Ueber ihren ferneren Aufenthalt am Orte iſt Folgendes beſtimmt: Sollte bis morgen Nachmittag 4 Uhr keine Nachricht betreffs ihrer aus Wien angekommen ſeyn, ſo ſoll dann um 5 Uhr zunächſt eine Hälfte nach Berlin be- fördert werden; die andere folgt ihnen Montag früh nach. Schon vor, aber auch bei der Ankunft der Emigranten ſind wir mit andern, ſehr ungebetenen Gäſten beehrt worden. Es ſind 12 ruſſiſche Spione, die jetzt hier ſich aufhalten. (Bresl. Z.) Trient, den 22 April. Heute iſt folgende in lateiniſcher Sprache gedruckte Bekanntmachung des Kreisamts erſchienen: “Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß nach einer ſo eben eingelangten Mittheilung des K. K. Militär-Commando kein Mann von den eingedrun- genen italiäniſchen Jnſurgentenhaufen, vielleicht ein oder das andere Jndividuum am Fuße des Tonale ausgenommen, heute mehr auf tyroliſchem Boden weile. (A. Z.) Bozen, den 23 April. Aus Jnnsbruck vernehmen wir, daß Graf Brandis ſeine Stelle als Landeshauptmann von Tyrol unhalt- bar fand und ſammt der ſtändiſchen Activität abdankte. An die übrigen Mitglieder des ſtändiſchen Ausſchuß- Congreſſes erging eine Einladung dieſem Beiſpiele zu folgen. Wir glauben eine allgemeine und laut aus- geſprochene Stimmung zu vertreten, indem wir die Ueberzeugung ausſprechen, daß auch ſein Verzicht auf die Leitung der Verwaltung des Landes mit unzwei- deutigerm Dank aufgenommen würde, als manches, was er bisher zum Wohle Tyrols zu leiſten meinte. Seit dem 15 März iſt die Stellung eines Jeſuiten- Coadjutors an der Spitze des Tyroler Guberniums eine unhaltbare geworden, man kann nicht zugleich der Conſtitution und der Geiſtes Knechtung, dem En- gel der Freiheit und dem Dämon der Finſterniß die- nen. Dies ſollen die Herren, die ſtets die evange- liſche Wahrheit und Tauben-Einfalt im Munde füh- ren, erkennen. Die Jeſuiten in kurzen und langen Röcken dünkt es freilich beſſer, die mühſam erſchliche- nen Sitze ſo lange wie möglich zu wahren, letztere bieten ſogar der Jnnsbrucker Bürgerſchaft Trotz, in- dem ſie in den umliegenden Dörfern Unterſchriſten für eine Erklärung ſammeln, die ſich für ihr Bleiben ausſpricht, und mit der Hülfe der Bauern drohen. Sie halten ſich jedes Opfers werth, gälte es auch die Ruhe der Stadt und das Blut der Bürger. (A. Z.) Trieſt, den 25 April. Heute hat die engliſche Kriegs-Dampffregatte Terrible, befehligt vom Capitän Ramſay, mit 321 Mann und 22 Kanonen, in 7 Tagen von Zonte kommend, auf unſerer Rhede Anker ge- worfen. Wir vernehmen, daß außerdem eine Fre- gatte mit einigen kleineren Kriegsſchiffen nach dem adriatiſchen Meere unterwegs ſind. (Oeſterr. Lloyd.) Jtalien. Dem Mailänder officiellen Blatt zufolge hat der Kö- nig von Neapel an Sicilien Krieg erklärt. Daſſelbe Blatt entnimmt aus der Alba, daß das Bombarde- ment von Meſſina mit furchtbarem Grimme wieder begonnen habe. Jn Livorno iſt am 16 d. die neapo- litaniſche Dampf-Fregatte Archimedes mit 8 Kanonen und 1100 Mann Truppen, theils Freiwilligen, theils eigentlichen Soldaten, angekommen. Der Oeſterr. Lloyd meldet aus Trieſt vom 26 d. den Beginn der Operationen zur See gegen Venedig. Am 24 d. iſt eine Ruderflotille, von einem Dampf- ſchiffe begleitet und mit Jnfanterie und Artillerie be- ſetzt, von Trieſt ausgelaufen, eine zweite Flotille mit zwei Dampfſchiffen kreuzt ſchon im Golf, um die Ver- bindung mit Venedig zu verhindern. Am 28 d. ſollte eine Fregatte und etwa am 2 Mai der Reſt der Flotille von Pola zu gleichem Zwecke auslauſen. Neapel, den 17 April. Am 14 d. wurden Fr. P. Ruggiero zum Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten, P. E. Jmbriano zum Miniſter des öffentlichen Un- terrichts ernannt. Die Eingangsſteuer auf fremde Zeitungen iſt auf die Hälfte herabgeſetzt; das Aus- führen von Geld und Gold- oder Silberbarren aus dem Königreich iſt proviſoriſch verboten. — Am 12 und 13 d. wurde unter kleinem Gewehrfeuer in Meſſina gekämpft. Ueberall in Sicilien ſind die K. Standbil- der, Büſten, Wappen, Jnſignien ꝛc. herabgeriſſen, zer- ſchlagen und vernichtet. (A. Z.) Paris, den 28 April. Die Blätter ſind faſt durchaus mit den Ergebniſſen der Wahlen angefüllt, doch ſind dies nur fragmen- tariſche Mittheilungen, da das allgemeine Recenſe- ment aller Sectionen erſt heute Morgen um 9 Uhr auf dem Stadthauſe begonnen hat. Die 34 Deputir- ten für Paris und das Departement der Seine wer- den heute Mittag bekannt werden, die Namen aller 900 Deputirten dürften vor dem 30 d. nicht bekannt ſeyn. Aus den partiellen Mittheilungen der Blätter über die Wahl-Reſultate in einzelnen Sectionen er- giebt ſich übrigens, daß die Partei Lamartine-Marraſt eine ungeheure Majorität hat, und dagegen Ledru- Rollin, Flocon, Louis Blanc und Albert ſo ſehr in der Minorität bleiben, daß ihre Ernennung faſt zwei- felhaft iſt. Eine Menge von Deputirten der ehemali- gen Linken ſind wieder gewählt, auch viele ergebene Anhänger des Juli-Syſtems, ja ſogar Hr. v. Mon- talembert, der bekannte Vertheidiger der Jeſuiten. Der Unter-Commandant der Tuilerieen, Hr. Le- fèvre, und ein Beamter ſind abgeſetzt worden, weil ſie ſich bemüheten, den in den Tuilerieen einquartier- ten Februar-Verwundeten Wahlliſten aufzuſchwatzen, auf denen, nebſt andern Perſonen der gefallenen Re- gierung, der Prinz von Joinville obenan ſtand. Die- ſes Manöver muß auch anderer Orten verſucht wor- den ſeyn, denn der Name des Prinzen von Joinville findet ſich wirklich auf vielen Wahlzetteln. Eine Verordnung bewilligt dem Miniſter der aus- wärtigen Angelegenheiten, Hrn. v. Lamartine, einen außerordentlichen Credit von 150,000 Fr. für geheime diplomatiſche Ausgaben. Geſtern iſt das 2te Dragoner-Regiment in Paris eingerückt und mit großem Jubel empfangen worden. Jm Departement de l’Aube iſt der einzige noch lebende Sohn des berühmten Danton, ein ſchlichter Landmann in Arcis-ſur-Aube zum Deputirten ge- wählt worden. Der Conſtitutionnel, der zu den erbittertſten Fein- den Ledru-Rollins gehört, brachte geſtern folgenden perfiden Artikel: “Hofneuigkeiten. Geſtern war Dejeu- ner in Klein-Trianon. Damen waren eingeladen. Hr. Ledru-Rollin machte die Honneurs. Später war Jagd in Chantilly, man hat einen Hirſch gejagt, und ſpäter Streifungen im Gehölze von Appremont ge- macht.” — Hr. Ledru-Rollin hat hierauf heute fol- genden Brief an den Conſtitutionnel gerichtet: “Mein Herr! Jn der Regierung, wie in der Oppoſition, habe ich ſtets die elenden Verläumdungen verachtet, die nur gegen meine Perſon gerichtet waren. Nur auf dieſe Art kann man gerade auf das von ſeinem Gewiſſen geſetzte Ziel zuſchreiten. Verläumdungen, die meine Amts-Verrichtungen betreffen, will ich nicht verachten, denn ſie erniedrigen die Autorität der Re- publik. Vorgeſtern ließen Sie mich einer Jagd in Rambouillet beiwohnen, geſtern, unter der Ueberſchrift: “Hofnachrichten”, einer Orgie mit Frauen in Tria- non und einer Jagd in Chantilly. Jch weiß es, m. H., ein Hof, das iſt der Traum Jhrer Wünſche, Ver- gnügen, wie die obigen, ſind die der Leute, die ihr Blatt repräſentirt. Was mich betrifft, ſo mögen Sie wiſſen, daß ich ſeit dem 24 Februar Paris nicht einen Augenblick verlaſſen, daß ich von 24 Stunden ſtets 20 der Arbeit gewidmet habe. Wenn ich dem Volke nicht alles Gute thun konnte, was ich wollte, ſo lie- gen die Hinderniſſe anderswo, als in einem Man- gel an Eifer und Hingebung. Ledru-Rollin.” Die Preſſe ſordert unter Hinweiſung auf die Un- wahrſcheinlichkeit eines europäiſchen Krieges zur Ver- minderung des Heeres auf, deſſen jetziger Effectivſtand 573,000 Mann beträgt, die jährlich über 360 Mill. Fr. koſten, wozu noch die Ausgaben für die Flotte mit 140 Mill. hinzukommen. Jn ſeiner Antwortrede auf die Worte, womit der nordamerikaniſche Geſandte, Hr. Ruſh, die Ueber- reichung der Depeſche begleitete, worin ſeine Regie- rung die franzöſiſche Republik anerkennt, ſagte La- martine unter Anderem, trotz der von einer Kriſis, wie die gegenwärtige, unzertrennlichen Agitationen und Verlegenheiten bürge die erwieſene Thatſache, daß das franzöſiſche Volk fortan reif ſey für ſeine Jnſtitutionen, der proviſoriſchen Regierung dafür, daß die Republik ſtark und groß aus ihren ſchwachen Händen hervor- gehen werde, um noch ſtärker und größer in die Hände der ganzen Nation überzugehen. Was vor 55 Jah- ren nur der Gedanke einzelner hervorragender Män- ner der Nation geweſen, ſey jetzt in die Jdeen und Gewohnheiten des ganzen Volkes ohne Ausnahme übergegangen. Die Republik, welche die franzöſiſche Nation wolle, ſey eben die, wie Nordamerika ſie be- gründet habe, — eine fortſchreitende Republik, die aber zugleich conſervativ ſey in Bezug auf die Jdeen von Eigenthum, Fabriken, Handel, Redlichkeit und Frei- heit, ſo wie auf die religiöſen und ſittlichen Gefühle der Bürger. Der National kündigt an, daß die proviſoriſche Regierung beſchloſſen habe, die große Frage wegen der Uebertragung der Eiſenbahnen an den Staat, mittelſt Entſchädigung, der National-Verſammlung zur Entſcheidung zu überlaſſen. Einer der erſten Geſetz-Vorſchläge, die der Juſtiz- miniſter der National-Verſammlung vorlegen wird, iſt das Geſetz, welches die Eheſcheidung wieder ein- führt. Die Bank veröffentlicht heute ihre Wochen-Ueber- ſicht, ſie hat 88 Mill. Baargeld, 279 Mill. escomptir- ter Effecten und 15 Mill. Vorſchüſſe auf edles Me- tall, dagegen im Umlaufe für 319 Mill. Banknoten. Außerdem hat die Bank dem Staate 50 Mill. auf Bons du trésor vorgeſchoſſen. Die Vereinigung aller Provinzialbanken mit der Pariſer Bank iſt beſchloſſen. Jn Rouen ſind geſtern ernſte Unruhen ausge- brochen. Bewaffnete Haufen bewegten ſich nach dem Stadthauſe mit dem Rufe: “Es lebe Deschamps, nie- der mit den Ariſtokraten”. Einige Nationalgardiſten wurden entwaffnet, und eine Menge Barricaden er- richtet. Die Nationalgarde und die Truppen haben dieſelben nach lebhaftem Angriffe heute Morgen ſämmt- lich genommen. Eine Unterſuchung iſt unmittelbar gegen die Jnſurgenten eingeleitet, und der Regierungs- Commiſſär Deschamps hat ſelbſt an die Bevölkerung von Rouen eine Proclamation erlaſſen, worin er ihr Benehmen tadelt. (Nach Berichten aus Havre vom 28 April waren Truppen von dort hingeſandt worden.) London, den 28 April. Die verwittwete Königin Adelheid und der Herzog und die Herzogin von Sachſen Weimar ſind auf dem Linienſchiffe von 120 Kanonen The Howe geſtern Morgen in Spithead von Madeira angekommen, deſſen mildes Klima von der Königin, welche an der Bruſt leidet, während des Winters aufgeſucht ward. Das Einkommen von 100,000 Pf. St., welches die verwittwete Königin bezieht, wird in den Reden der Chartiſten ſelten ungerügt gelaſſen. Doch verwendet ſie einen großen Theil deſſelben zu mildthätigen Zwecken und genießt allgemeiner Liebe und Achtung. Auf eine Anfrage engliſcher Kaufleute hat Lord Palmerſton erklärt, daß engliſche Waaren in preußi- ſchen Schiffen vor däniſcher Beſchlagnahme nicht ge- ſchützt ſein würden. Engliſche Flagge deckt aber fremdes Gut und die preußiſchen Oſtſee-Häfen kön- nen augenblicklich, d. h. bis die deutſchen Truppen den Frieden raſch und energiſch erzwungen haben, ihren Verkehr mit England nur durch engliſche Schiffe fortſetzen. Jn Jrland ſtehen gegenwärtig 32,000 Mann aller Truppen-Gattungen nebſt 21,000 mobil gemachten penſionirten Soldaten. Für Aufrechthaltung der Ruhe in den Küſtenſtädten rechnet man vornämlich auf die Flotte Sir Ch. Napiers. Die Geſammt-Staats-Einnahmen betrugen in dem am 5 April 1848 endenden Finanzjahr 52 082,757 £ 8 s, die Ausgaben 55 175 042 £ 1 s 1 d, letztere über- ſtiegen alſo die erſtern um mehr als 3,000,000 £. Aus mehreren Gegenden, namentlich den Niederun- gen, gehen ungünſtige Berichte über den Stand des Getraides ein. Der junge Waizen ſoll durch das feuchte Wetter gelitten haben und man erwartet keine gute Ernte, wenn nicht bald warmes trockenes Wet- ter eintritt. Kopenhagen, den 27 April. Die Ständeverſammlung zu Roeskilde iſt berufen, um ihr Gutachten abzugeben über einen Geſetzentwurf wegen der künftigen Reichsverfaſſung und über einen Geſetzentwurf, der die Wahlen zur Bildung der (durch königliche Bekanntmachung vom 4. April ver- heißenen) Reichsverſammlung regelt. Nach letzterem ſoll die Reichsverſammlung aus 193 Mitgliedern be- ſtehen, von denen 145 im Verhältniß zur Volksmenge, nämlich 65 aus den Jnſelſtiften, 49 für Nordjütland und 31 für Schleswig gewählt, und die übrigen 48, darunter 5 für Jütland und 1 für die Faroer, vom Könige ernannt werden ſollen. Die Wahlen ſind direct und ſollen in Diſtricten vorgenommen werden von je 12,000 Einwohnern. Actives und paſſives Wahlrecht tritt mit dem 30. Jahr ein und wird be- dingt durch Unbeſcholtenheit des Lebenswandels und freie Stellung, kein Fallit, kein unter Vormundſchaft Geſtellter, keiner der der Armenverſorgung zur Laſt gefallen iſt, keiner der in Privatdienſtverhältniſſen ohne eigenen Heerd ſteht, kann wählen oder gewählt werden. Die Wahl geht für das ganze Land an einem Tage vor ſich; nur über die, welche ſich als Candidaten gemeldet haben, kann abgeſtimmt werden und zwar durch Handaufheben und nur im Falle des Proteſtes ſchriftlich. Vermiſchte Nachrichten. Zu Kaſſel haben am 23 und 24 April unruhige Bewegungen ſtattgefunden, weil ein Theil der Bür- gerwehr ſich weigerte, ihre Percuſſionsgewehre gegen Feuerſchloßgewehre auszutauſchen, obgleich ſie ſich die beſten am 10 April eigenmächtig genommen hatten, während ſie zur Bewaffnung der Reſerven beſtimmt ſind. Ein revolutionäres Flugblatt forderte das Volk auf, ſich mit Spießen zu bewaffnen. Die Wohnungen der höheren Bürgerofficiere Seidler und Voigt wur- den nur mit großer Mühe geſchützt, der Prof. Win- kelbleich erhielt ein Vivat. Der beſſere Theil der Be- völkerung mißbilligt dieſe Demonſtration. Zu Ulm ſollte ein Redacteur, Namens Schiffter- ling, auf Anſuchen des Criminalamts zu Stuttgart wegen Majeſtäts-Beleidigung abgeführt werden, wurde aber von einem tobenden Volkshaufen befreit, obgleich er ſelber die Tumultuanten erſuchte, dem Geſetze Lauf zu laſſen, da ſich ſeine Unſchuld bald herausſtellen werde! Jn Nürnberg iſt ein empörender Crawall vorge- fallen, der aber eben keine politiſche Bedeutung hatte. Eine ſchauderhafte That bewegt zu Detmold jetzt alle Gemüther. Am 27 April Mittags ging der dor- tige Kaufmann Wiſt auf die Landkaſſe, angeblich, um den Landreceptor Haſſe, einen ſehr gefälligen, arglo- ſen Mann, zu erſuchen, ihm Kaſſenſcheine gegen eine bedeutende Summe Courant, welche der Hausknecht gleich nachbringen würde, umzutauſchen. Während beide auf den Hausknecht warten, lockt der Kaufmann den Landreceptor drinnen, nachdem er unvermerkt die Thüre verſchloſſen, an das Fenſter und verſetzt ihm von hinten drei Schläge auf den Kopf mit einem ruſſiſchen Handſchläger, aus welchem glück- licher Weiſe die untere Bleikugel losſpringt. Der Kaſſenbeamte hat nach dem erſten Schlage noch ſo viel Kraft, um ein Fenſter aufzureißen und um Hülfe zu rufen. Als die Wache mit Gewalt in das Zim- mer eindringt, verſucht der Kaufmann mit einem ſtumpfen Meſſer ſich mehrere Schnitte in den Hals zu verſetzen. So von dem dreifachen Verbrechen des Raub-Mord- und Selbſtmord-Verſuches belaſtet fällt er der Gerechtigkeit in die Hände. Verfehlte Spe- culationen ſollen ihn zu dem verzweifelten Schritt ge- trieben haben. Zu Voltri, unweit Genua, hat es einen Volks- auflauf arger Art gegeben. Dort iſt ein Prieſter, den das Volk ſehr liebt, den die Freiheitsmänner aber als Finſterling bezeichnen. Ein Arzt, auch ein anderer Geiſtlicher, Vorſteher der Schule, äußerten ſich ſtark gegen jenen als einen Retrogrado, und ſprachen von ſeiner Entfernung. Da entſtand ein ungeheurer Tu- mult, den vor Allem die Weiber erregten. Sie zogen im Sturm nach dem Hauſe des Doctors und hätten ihn vielleicht getödtet, zum Glück aber rettete er ſich durch eine Hinterthüre. Nun zogen die Heldinnen, denen ſich aber nun auch Männer beigeſellt hatten, nach der Schule, warfen alle Mobilien, Bücher, Schriften durch die Fenſter, ſchleppten Alles an den Strand und verbrannten es unter wüthendem Ge- ſchrei. Sie wollten keine Schule mehr, wo ihre Kin- der verderbliche Neuerungen lernen. Da man einmal im Zuge war, ſollten noch mehr Häuſer, auch Fa- briken zerſtört werden. Jndeſſen langte Bürgerwehr von Genua, auch Artilleriſten mit Kanonen an, und vor dieſer Macht zog ſich der Haufe ſogleich zurück. Die Bürgerwehr ſuchte nun zu verſöhnen, was ihr auch mit den Männern gelungen ſey; aber die Weiber ſollen ſich das Wort gegeben haben, wenn die Sol- daten fort ſeyen, wieder anzufangen. Die Dorfzeitung ſchreibt: “Ob wohl die Krone ſchon fertig iſt, welche Herwegh einſt tragen wird? Seine Frau Schwiegermutter, Madame Siegmund in Berlin, glaubte ſteif und feſt, daß ihm eine Krone beſtimmt ſey.” Die Sammlung für den großen Staatsökonomen und Zollſperrling F. Liſt hat nicht weniger als 21,809 Fl. gebracht. Der erſte Kriegsdampfer der deutſchen Flotte ſoll Friedrich Liſt heißen. Wetterbeobachtung vom 30 April. Zeit Therm. Barom. Wind Atmoſphäre M. 5 U. + 2 0 28, 1,38 ſt. ONO 1 Höhenrauch N. 2 „ „ 8,0 „ 1,61 NW 2 leicht bew. A. 6 „ „ 5,2 „ 1,89 „ 4 Rgnſchauern. * Berichtigung. Jn mehreren Nummern Jhrer geſchätzten Zeitung wird nicht nur der Advocat Weinhagen aus Hildes- heim als Condeputirter angeführt, ſondern auch der Hildesheimer Aufruhr mehr oder weniger mit den Abſichten und Beſtrebungen der Condeputirten in Verbindung gebracht. Zur Berichtigung dieſer irrthümlichen oder abſicht- lich falſchen Angaben erlaube ich mir, aus eigner Wahr- nehmung Folgendes mitzutheilen. Der Advocat Weinhagen befand ſich anfangs in der Verſammlung der Condeputirten. Als je- doch die Vollmachten geprüft wurden, ergab ſich, daß er, ſo wie auch der Kaufmann Breuſing aus Osnabrück, nicht genügend legitimirt war. Es wurde daher beſchloſſen, Beide an den Verhandlun- gen nicht ferner Theil nehmen zu laſſen. Daß ſie, wie jeder Andere, als Zuhörer freien Zutritt hatten, verſtand ſich von ſelbſt, da die Verſammlungen öffent- lich gehalten wurden. Der Hildesheimer Aufruhr hat mit der Verſamm- lung der Condeputirten nicht den mindeſten Zuſam- menhang. Es würde ſehr überflüſſig ſeyn, wenn man Männer, ſelbſt als ehrenwerth bekannt, von vielen tauſend rechtlichen und ehrenwerthen Staats- bürgern aus allen Theilen des Landes auf glaubhafte Weiſe bevollmächtigt, die Abſichten und Wünſche ihrer Committenten, ſo wie die Mittel und Wege ſie zu erreichen, in öffentlicher Verſammlung deutlich be- zeichnet haben, gegen ſolche Verdächtigungen verthei- digen wollte. Daß ſie eben wegen dieſes von ihren Mitbürgern ihnen in ſo großem Maße bewieſenen Vertrauens den Neid und die Mißgunſt der ſich we- niger dieſes Vertrauens erfreuenden ſtändiſchen De- putirten erregt haben, iſt wenigſtens nicht ihre Schuld. Jhre Thätigkeit concentrirt ſich jetzt darauf, daß die gegenwärtige Ständeverſammlung — nachdem beide Kammern die übereinſtimmende Anſicht ausgeſprochen, daß die Vorrechte des Adels fallen müſſen, der Adel alſo ferner nicht berechtigt ſein könne, das Land zu vertreten — nur noch die Frage, wie das Volk zu vertreten ſey, beſtimmen, ſodann aber ſich auflöſen und alle andern Geſchäfte der nach dem neuen Ge- ſetze zu berufenden Verſammlung überlaſſen möge. Daß dies nach jener von der Ständeverſammlung ſelbſt ausgeſprochenen Anſicht conſequent und nothwen- dig ſey, hat auch die Univerſität Göttingen, die man doch wahrlich nicht der Ultraliberalität beſchuldigen kann, ſchon öffentlich anerkannt und mehrere Mit- glieder der jetzigen Ständeverſammlung haben ſich für dieſelbe Meinung erklärt. Daß es längſt hätte ge- ſchehen können, bedarf nach dem Vorgange von Preußen, wo das Wahlgeſetz binnen wenigen Tagen zu Stande gebracht wurde, keines Beweiſes. Wenn endlich in mehreren Artikeln Jhrer Zeitung die Verſammlungen und die Thätigkeit der Condepu- tirten für ungeſetzlich und unerlaubt erklärt werden, ſo dürfte dieſer Vorwurf ſchwer zu begründen ſeyn. Da das Petitions- und Aſſociations-Recht dem Volke geſtattet iſt, ſo iſt nicht wohl einzuſehen, warum die- ſes Recht nicht ebenſo wie jedes andere von mehreren Einzelnen, ſo wie von ganzen Gemeinden und Pro- vinzen durch gemeinſchaftliche Bevollmächtigte ausge- übt werden dürfte. Ein Hannoveraner. Herausgegeben von Runkel. Amtliche Bekanntmachungen. Notification einer am 7. Mai, als am Sonntage Miseric. Dom., zum Beſten der beiden abgebrannten Haupt- kirchen anzuſtellenden Collecte, welche am 30. April, als am Sonntage Quasimodogeniti, von allen Kanzeln der Stadt und des Gebiets ver- leſen werden ſoll. Auf Befehl Eines Hochedlen Rathes publicirt, Hamburg, den 14. April 1848. Der Tag, welcher der Erinnerung des großen, uns vor ſechs Jahren betroffenen Brandes gewidmet iſt, naht ſich wieder und fordert uns auf, in den Tempeln des Herrn zu erſcheinen, um mit dem Danke für die uns nach dem ſchweren Unglücke gewordene Hülfe, die Bitte um fernern Schutz zu verbinden, und Sorge zu tragen, daß die durch die Wuth des Elementes eingeäſcherten Kirchen wieder erſtehen möchten. Deshalb iſt durch die Bekanntmachung vom 17. April 1814 verordnet, daß mit dieſer Erinnerungs- feier am 7. Mai, als am Sonntage Miseric. Dom., in allen Kirchen der Stadt und des Gebietes eine Collecte für die abgebrannten Hauptkirchen ſtattfin- den ſolle. Je ernſter die Zeiten ſind, je drohender ſich die Zu- kunft geſtalten mag, je mehr müſſen wir uns veran- laßt fühlen, unſere Herzen und Hände zu dem zu er- heben, der der Helfer in der Noth iſt und ohne deſſen Segen nichts gedeihet. Obgleich jetzt die Wohlthätig- keit unſerer Einwohner auf vielfache Weiſe in An- ſpruch genommen wird, ſo hegt E. H. Rath doch das feſte Vertrauen zu dem frommen Sinne der Bürger und Einwohner Hamburgs, daß ſie eine Gelegenheit nicht vorüber gehen laſſen werden, um ihren Eifer für die Wiederherſtellung der Gotteshäuſer zu bethä- tigen, ſondern daß vielmehr Jeder nach ſeinen Kräf- ten mit milder Hand zu dieſem edlen Zweck reichlich beiſteuern werde. Decrete des Senats. Den 1. Mai: Jn Sachen F. H. Niemeitz. — J. J. J. Losſau und Conſ. — deſſelben. — A. F. Kohfahl jun. — C. H. F. Kohler. — F. W. Müller. — J. J. F. Blankenburg, geb. Keſsler. — H. T. L. Witt. Decrete des Obergerichts. Den 1. Mai: Jn Sachen Murck & Roſcher c. Hrn. Drem. Daniel Hertz. — C. C. Bong c. Ludw. Schwabe. — Caroline Dorothea Ewel, geb. Dreyer, defti. J. C. H. Ewel Wittwe u. Conſ. — A. Frey c. Credit. hypoth. von J. Brockmann Erbe. — Magd. Kröger c. C. J. Semler. Erkenntniß des Obergerichts in appellatorio. Den 1. Mai: Jn Sachen Kleudgen & Co. c. Schiffer G. F. Kuiper, führend das Schiff Georg Friedrich, modo F. G. Voigt. noie. deſſelben. Erkenntniſſe und Beſcheide des Niedergerichts. Den 1. Mai: Jn Sachen E. S. C. Köſter cum Curat. c. Hrn. Drem. R. G. Behrmann m. n. — J. H. A. L. Rademann c. C. F. Witt. — A. S. Jahn, geb. Ringelcke, cum Curat. patre c. J. Jahn, jetzt Hrn. Drem. Behrmann m. n. deſſelben. — H. D. Moller, geb. Behrens, c. Hrn. Drem. H. W. Bielenberg m. n. — Hren. Drum. Büller und Bielenberg, als ꝛc., c. N. H. Schröder. — Proc. Fisci ꝛc. rat. H. H. F. Griem und Conſ., Jmpl., namentlich den Nachlaß von J. J. Leinß betreffend. — Hrn. Dris. J. F. Voigt m. n. A. J. Coqui, geb. Meyer, Jmpl. — J. R. Beit und B. Lion execut. noic. J. Lion, Jmpl. — C. Kauffmann, geb. Weſtphalen, c. J. A. E. Winſemann. — C. F. L. Wieſendanger und Conſ., als ꝛc., c. C. D. Fehlandt, modo ꝛc. — Hrn. Dris. G. W. Götze c. J. G. Booth, als ꝛc. — Jn Beneficial-Erbſchaftsſachen defti. Diedr. Ahlers. Erkenntniſſe des Handelsgerichts Erſte Kammer. Den 1. Mai: Jn Sachen E. Eimbcke & Schipmann c. J. H. Kleinſchmidt. — Rolffſen & Hoffmann c. G. W. Niemeyer, als ꝛc. — Hrn. Dris. J. Wolffſon indoss. nom. c. J. Abrahamſon. — Hrn. Dris. H. A. Malm mand. nom. c. A. Friedländer. — M. M. Warburg & Co. c. L. J. Heyn. — Hrn. Dris. C. Ebeling mand. nom. c. A. C. Ackermann Nachfolger. — J. Friedmann & Co. c. S. Heinemann & Co. — Hr. Dris. Buek mand. nom. c. H. Zinck. — Beit & Salomon. — derſelben. — Bich Wwe. & Buſch. — P. Jantzen. Falliſſement. Den 1. Mai hat Peter Jantzen, Makler, wohnhaft Pferdemarkt No. 23, mit Bco. _ 3062 und Crt. _ 4565 bei dem Handelsgerichte Jnſolvenz erklärt. Wahl der Curat. bonorum: Mittwoch, den 3. Mai, Nachmittags 1½ Uhr. Schiffs- und Handels-Nachrichten. Telegr. Bericht. Hamburg, den 1. Mai. An die Stadt gekommen: Magdalena Henriette, Capt. Meyer, von Bremen; Lion (D.), von Hull; Havre (D.), von Havre. Curhaven, den 1. Mai. Angekommen, den 30. April: Zampa, Capt. Laub, von Angoſtura; Hilke Tromp, Capt. Kramer, von Livorno; Entrepriſe, Capt. Chaper, von Newcaſtle; Jſabella, Capt. Middle- ton, von Stockton; Eagler, Capt. Nicholſon, und Caroline Mathilde, Capt. Boye, von Shields; Agneta, Capt. Forken, und Warner, Capt. Jacobs, von Amſterdam. Den 1. Mai: 10¼ Uhr, de Beurs van Amſterdam (D.), Capt. Viſſer, von Amſterdam. Ferner eingekommen: Lyra; Deo Gloria; Juno. Wind: NW. Cours der Staatspapiere und Actien. Paris, den 28 April. 5 pCt. 67 Fr. 50 C., 3 pCt. 45 Fr. 50 C. — Span. 5 pCt. —, 3 pCt. —. — Portug. 2½ pCt. —. — Neapol. Rothſch. — Fr. — C. Amſterdam, den 29 April. Jntegr. 43. Kansb. —. Ard. 7¾. Berlin, den 29 April. Hamb. 3½ pCt. Feuer-Caſſen-Anl. —. Hamb. Prämien-Anl. von 1846 —. — Ruſſ. 5 pCt. engl. Anl. —, ruſſ. 4 pCt. bei Stieglitz 65. ruſſ. 4 pCt. bei Hope —. — Poln. 4 pCt. Schatz-Scheine 43½.

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-09-26T11:04:13Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 105, Hamburg, 2. Mai 1848, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1050205_1848/3>, abgerufen am 21.11.2024.