Hauptmann, Gerhart: Vor Sonnenaufgang. Berlin, 1889.
m -- gnädiger Herr Kahl, ist darin so rein...so zu sagen, wie reiner Schnee. (Baer hat sein Sandgeschäft abgewickelt und verläßt in diesem Augenblick, an Kahl vorübergehend, den Hof.) Kahl (entdeckt Baer und ruft). Hopslabaer, hops amool!! (Baer macht einen riesigen Luftsprung.) Kahl (vor Lachen wiehernd, ruft ein zweites Mal). Hopslabaer, hops amool!! Frau Spiller. Nun da -- m -- ja, Herr Kahl!.....ich meine es nur gut mit Sie. Sie müssen Obacht geben -- m -- gnädiger Herr! Es -- m -- es ist was im Gange mit dem gnädigen Fräulein und -- m -- m -- Kahl. D..doas Ducterluder...ok bbbblußig emool vor a Hunden -- blußig e..e..e..emool! Frau Spiller (geheimnißvoll). Und was das nun noch -- m -- für ein Indifidium ist. Ach -- m -- das gnädige Freilein thut mir auch soo leid. Die Frau -- m -- vom Polizeidiener, die hat's vom Amte, glaub ich. Es soll ein ganz -- m -- gefährlicher Mensch sein. Ihr Mann -- m -- soll ihn so zu sagen -- m -- denken Sie nur, soll ihn -- m -- geradezu im Auge behalten. (Loth aus dem Hause. Sieht sich um.) Frau Spiller. Seh'n Sie, nun jeht er dem gnädigen Freilein nach -- m --. Aa..ach, zuu leid thut es einem. Kahl. Na wart! (Ab.) (Frau Spiller geht nach der Hausthüre, als sie an Loth vorbeikommt, macht sie eine tiefe Verbeugung. Ab in das Haus.) (Loth langsam durch den Thorweg ab. Die Kutschenfrau, eine magere, abgehärmte und ausgehungerte Frauensperson, kommt zwischen Stallgebäude und Wohnhaus hervor. Sie trägt einen großen Topf unter ihrer Schürze versteckt und schleicht damit, sich überall ängstlich umblickend, nach dem Kuhstall. Ab in die Kuhstallthür. Die beiden Mägde, jede eine Schubkarre, hoch mit Klee beladen, vor sich herstoßend, kommen durch den Thorweg herein. Beibst, die Sense über der Schulter, die kurze Pfeife im Munde, folgt ihnen nach. Liese hat ihre Schub- karre vor die linke, Auguste vor die rechte Stallthür gefahren, und beide Mädchen beginnen große Arme voll Klee in den Stall hinein zu schaffen.) Liese (leer aus dem Stalle herauskommend). Du, Guste! de Marie iis furt.
m — gnädiger Herr Kahl, iſt darin ſo rein...ſo zu ſagen, wie reiner Schnee. (Baer hat ſein Sandgeſchäft abgewickelt und verläßt in dieſem Augenblick, an Kahl vorübergehend, den Hof.) Kahl (entdeckt Baer und ruft). Hopslabaer, hops amool!! (Baer macht einen rieſigen Luftſprung.) Kahl (vor Lachen wiehernd, ruft ein zweites Mal). Hopslabaer, hops amool!! Frau Spiller. Nun da — m — ja, Herr Kahl!.....ich meine es nur gut mit Sie. Sie müſſen Obacht geben — m — gnädiger Herr! Es — m — es iſt was im Gange mit dem gnädigen Fräulein und — m — m — Kahl. D..doas Ducterluder...ok bbbblußig emool vor a Hunden — blußig e..e..e..emool! Frau Spiller (geheimnißvoll). Und was das nun noch — m — für ein Indifidium iſt. Ach — m — das gnädige Freilein thut mir auch ſoo leid. Die Frau — m — vom Polizeidiener, die hat's vom Amte, glaub ich. Es ſoll ein ganz — m — gefährlicher Menſch ſein. Ihr Mann — m — ſoll ihn ſo zu ſagen — m — denken Sie nur, ſoll ihn — m — geradezu im Auge behalten. (Loth aus dem Hauſe. Sieht ſich um.) Frau Spiller. Seh'n Sie, nun jeht er dem gnädigen Freilein nach — m —. Aa..ach, zuu leid thut es einem. Kahl. Na wart! (Ab.) (Frau Spiller geht nach der Hausthüre, als ſie an Loth vorbeikommt, macht ſie eine tiefe Verbeugung. Ab in das Haus.) (Loth langſam durch den Thorweg ab. Die Kutſchenfrau, eine magere, abgehärmte und ausgehungerte Frauensperſon, kommt zwiſchen Stallgebäude und Wohnhaus hervor. Sie trägt einen großen Topf unter ihrer Schürze verſteckt und ſchleicht damit, ſich überall ängſtlich umblickend, nach dem Kuhſtall. Ab in die Kuhſtallthür. Die beiden Mägde, jede eine Schubkarre, hoch mit Klee beladen, vor ſich herſtoßend, kommen durch den Thorweg herein. Beibſt, die Senſe über der Schulter, die kurze Pfeife im Munde, folgt ihnen nach. Lieſe hat ihre Schub- karre vor die linke, Auguſte vor die rechte Stallthür gefahren, und beide Mädchen beginnen große Arme voll Klee in den Stall hinein zu ſchaffen.) Lieſe (leer aus dem Stalle herauskommend). Du, Guſte! de Marie iis furt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#SPI"> <p><pb facs="#f0082" n="76"/> m — gnädiger Herr Kahl, iſt darin ſo rein...ſo zu<lb/> ſagen, wie reiner Schnee.</p><lb/> <p> <stage>(Baer hat ſein Sandgeſchäft abgewickelt und verläßt in dieſem Augenblick,<lb/> an Kahl vorübergehend, den Hof.)</stage> </p> </sp><lb/> <sp who="#KAH"> <speaker> <hi rendition="#g">Kahl</hi> </speaker> <p><stage>(entdeckt Baer und ruft).</stage> Hopslabaer, hops amool!!</p><lb/> <p> <stage>(Baer macht einen rieſigen Luftſprung.)</stage> </p> </sp><lb/> <sp who="#KAH"> <speaker> <hi rendition="#g">Kahl</hi> </speaker> <p><stage>(vor Lachen wiehernd, ruft ein zweites Mal).</stage> Hopslabaer,<lb/> hops amool!!</p> </sp><lb/> <sp who="#SPI"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Spiller</hi>.</speaker> <p>Nun da — m — ja, Herr<lb/> Kahl!.....ich meine es nur gut mit Sie. Sie<lb/> müſſen Obacht geben — m — gnädiger Herr! Es —<lb/> m — es iſt was im Gange mit dem gnädigen Fräulein<lb/> und — m — m —</p> </sp><lb/> <sp who="#KAH"> <speaker><hi rendition="#g">Kahl</hi>.</speaker> <p>D..doas Ducterluder...ok bbbblußig<lb/> emool vor a Hunden — blußig e..e..e..emool!</p> </sp><lb/> <sp who="#SPI"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Spiller</hi> </speaker> <p><stage>(geheimnißvoll).</stage> Und was das nun<lb/> noch — m — für ein Indifidium iſt. Ach — m —<lb/> das gnädige Freilein thut mir auch <hi rendition="#g">ſoo</hi> leid. Die<lb/> Frau — m — vom Polizeidiener, die hat's vom Amte,<lb/> glaub ich. Es ſoll ein ganz — m — gefährlicher<lb/> Menſch ſein. Ihr Mann — m — ſoll ihn ſo zu<lb/> ſagen — m — denken Sie nur, ſoll ihn — m —<lb/> geradezu im Auge behalten.</p><lb/> <p> <stage>(<hi rendition="#g">Loth</hi> aus dem Hauſe. Sieht ſich um.)</stage> </p> </sp><lb/> <sp who="#SPI"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Spiller</hi>.</speaker> <p>Seh'n Sie, nun jeht er dem<lb/> gnädigen Freilein nach — m —. Aa..ach, <hi rendition="#g">zuu</hi> leid<lb/> thut es einem.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAH"> <speaker><hi rendition="#g">Kahl</hi>.</speaker> <p>Na wart! <stage>(Ab.)</stage></p> </sp><lb/> <p> <stage>(<hi rendition="#g">Frau Spiller</hi> geht nach der Hausthüre, als ſie an <hi rendition="#g">Loth</hi> vorbeikommt,<lb/> macht ſie eine tiefe Verbeugung. Ab in das Haus.)</stage> </p><lb/> <p> <stage>(<hi rendition="#g">Loth</hi> langſam durch den Thorweg ab. Die <hi rendition="#g">Kutſchenfrau</hi>, eine magere,<lb/> abgehärmte und ausgehungerte Frauensperſon, kommt zwiſchen Stallgebäude und<lb/> Wohnhaus hervor. Sie trägt einen großen Topf unter ihrer Schürze verſteckt<lb/> und ſchleicht damit, ſich überall ängſtlich umblickend, nach dem Kuhſtall. Ab in<lb/> die Kuhſtallthür. Die beiden <hi rendition="#g">Mägde</hi>, jede eine Schubkarre, hoch mit Klee beladen,<lb/> vor ſich herſtoßend, kommen durch den Thorweg herein. <hi rendition="#g">Beibſt</hi>, die Senſe über<lb/> der Schulter, die kurze Pfeife im Munde, folgt ihnen nach. Lieſe hat ihre Schub-<lb/> karre vor die linke, Auguſte vor die rechte Stallthür gefahren, und beide Mädchen<lb/> beginnen große Arme voll Klee in den Stall hinein zu ſchaffen.)</stage> </p><lb/> <sp who="#LIE"> <speaker> <hi rendition="#g">Lieſe</hi> </speaker> <p><stage>(leer aus dem Stalle herauskommend).</stage> Du, Guſte! de<lb/> Marie iis furt.</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [76/0082]
m — gnädiger Herr Kahl, iſt darin ſo rein...ſo zu
ſagen, wie reiner Schnee.
(Baer hat ſein Sandgeſchäft abgewickelt und verläßt in dieſem Augenblick,
an Kahl vorübergehend, den Hof.)
Kahl (entdeckt Baer und ruft). Hopslabaer, hops amool!!
(Baer macht einen rieſigen Luftſprung.)
Kahl (vor Lachen wiehernd, ruft ein zweites Mal). Hopslabaer,
hops amool!!
Frau Spiller. Nun da — m — ja, Herr
Kahl!.....ich meine es nur gut mit Sie. Sie
müſſen Obacht geben — m — gnädiger Herr! Es —
m — es iſt was im Gange mit dem gnädigen Fräulein
und — m — m —
Kahl. D..doas Ducterluder...ok bbbblußig
emool vor a Hunden — blußig e..e..e..emool!
Frau Spiller (geheimnißvoll). Und was das nun
noch — m — für ein Indifidium iſt. Ach — m —
das gnädige Freilein thut mir auch ſoo leid. Die
Frau — m — vom Polizeidiener, die hat's vom Amte,
glaub ich. Es ſoll ein ganz — m — gefährlicher
Menſch ſein. Ihr Mann — m — ſoll ihn ſo zu
ſagen — m — denken Sie nur, ſoll ihn — m —
geradezu im Auge behalten.
(Loth aus dem Hauſe. Sieht ſich um.)
Frau Spiller. Seh'n Sie, nun jeht er dem
gnädigen Freilein nach — m —. Aa..ach, zuu leid
thut es einem.
Kahl. Na wart! (Ab.)
(Frau Spiller geht nach der Hausthüre, als ſie an Loth vorbeikommt,
macht ſie eine tiefe Verbeugung. Ab in das Haus.)
(Loth langſam durch den Thorweg ab. Die Kutſchenfrau, eine magere,
abgehärmte und ausgehungerte Frauensperſon, kommt zwiſchen Stallgebäude und
Wohnhaus hervor. Sie trägt einen großen Topf unter ihrer Schürze verſteckt
und ſchleicht damit, ſich überall ängſtlich umblickend, nach dem Kuhſtall. Ab in
die Kuhſtallthür. Die beiden Mägde, jede eine Schubkarre, hoch mit Klee beladen,
vor ſich herſtoßend, kommen durch den Thorweg herein. Beibſt, die Senſe über
der Schulter, die kurze Pfeife im Munde, folgt ihnen nach. Lieſe hat ihre Schub-
karre vor die linke, Auguſte vor die rechte Stallthür gefahren, und beide Mädchen
beginnen große Arme voll Klee in den Stall hinein zu ſchaffen.)
Lieſe (leer aus dem Stalle herauskommend). Du, Guſte! de
Marie iis furt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |