Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899.
muß ma kinn. Die is asu hitzig, mecht ma sprecha, .... die kriegt ni genung. -- Derwegen ader: Arbeita kan ich. Die junga Kerle, die se sich aschafft, die sein doch asu stinkmadig faul, die arbt ich noch dreimol ei a Sack. Siebenhaar. Der alte Henschel kann einem leid thun! Hauffe. Is a's zufriede, was gieht's mich a! Ader daß ich steif uf de Knucha bin, das selt a wissa, wuhar das kimmt. Mit Faulenza bin ich's ni gewurn; und wenn a hinte und hot a Kosta vull Geld dohie, a gutt Theel ha ich 'm miete derschindt! Siebenhaar. Ich kann mich ja noch ganz gut erinnern, Sie haben doch schon bei Wilhelm Henschel's Vater gedient. Hauffe. Nu was denn suste! 's is au ni andersch. Und Wilhelm's Fare ha ich gefittert bei achza Jahre dohie und driebr. Ha eigesponnt und ha ausgesponnt, ha Wintersch und Summersch Reesa gemacht. Bin uf Freibrich gefahren und uf Brassell gefahren, bis nuf noch Bromberg ha ich mußt kutscha. Monch liebe Nacht ha ich missa ein Wane schlofa. Uhren und Hände sein mer verfroren, Frostbeulen ha ich a beeda Fissa, asu gruß wie Berna. Itze jat ar mich furt, itze kan ich giehn. Fabig. Das is oll's ock de Henscheln. Ha salber is gutt. Hauffe. Was hot a sich mit dam Weibe behängt! Itze kan a sahn, wie a fertig werd. A kunde's ju kaum derworta, dohie. De Henscheln war ju kaum richtig kalt, do lief a och schun, miet dar neua Hukst macha. Siebenhaar. Man hat sie ja eben nicht so gekannt. Fabig. Ich kannt' se genau. O Jemersch nee. Hätt'
muß ma kinn. Die is aſu hitzig, mecht ma ſprecha, .... die kriegt ni genung. — Derwegen ader: Arbeita kan ich. Die junga Kerle, die ſe ſich aſchafft, die ſein doch aſu ſtinkmadig faul, die arbt ich noch dreimol ei a Sack. Siebenhaar. Der alte Henſchel kann einem leid thun! Hauffe. Is a’s zufriede, was gieht’s mich a! Ader daß ich ſteif uf de Knucha bin, das ſelt a wiſſa, wuhar das kimmt. Mit Faulenza bin ich’s ni gewurn; und wenn a hinte und hot a Koſta vull Geld dohie, a gutt Theel ha ich ’m miete derſchindt! Siebenhaar. Ich kann mich ja noch ganz gut erinnern, Sie haben doch ſchon bei Wilhelm Henſchel’s Vater gedient. Hauffe. Nu was denn ſuſte! ’s is au ni anderſch. Und Wilhelm’s Fare ha ich gefittert bei achza Jahre dohie und driebr. Ha eigeſponnt und ha ausgeſponnt, ha Winterſch und Summerſch Reeſa gemacht. Bin uf Freibrich gefahren und uf Braſſell gefahren, bis nuf noch Bromberg ha ich mußt kutſcha. Monch liebe Nacht ha ich miſſa ein Wane ſchlofa. Uhren und Hände ſein mer verfroren, Froſtbeulen ha ich a beeda Fiſſa, aſu gruß wie Berna. Itze jat ar mich furt, itze kan ich giehn. Fabig. Das is oll’s ock de Henſcheln. Ha ſalber is gutt. Hauffe. Was hot a ſich mit dam Weibe behängt! Itze kan a ſahn, wie a fertig werd. A kunde’s ju kaum derworta, dohie. De Henſcheln war ju kaum richtig kalt, do lief a och ſchun, miet dar neua Hukſt macha. Siebenhaar. Man hat ſie ja eben nicht ſo gekannt. Fabig. Ich kannt’ ſe genau. O Jemerſch nee. Hätt’ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#HAU"> <p><pb facs="#f0080" n="70"/> muß ma kinn. Die is aſu hitzig, mecht ma ſprecha, ....<lb/> die kriegt ni genung. — Derwegen <hi rendition="#aq">a</hi>der: Arbeita k<hi rendition="#aq">a</hi>n<lb/> ich. Die junga Kerle, die ſe ſich <hi rendition="#aq">a</hi>ſchafft, die ſein doch<lb/> aſu ſtinkmadig faul, die arbt ich noch dreimol ei a Sack.</p> </sp><lb/> <sp who="#SIE"> <speaker> <hi rendition="#b">Siebenhaar.</hi> </speaker> <p>Der alte Henſchel kann einem leid thun!</p> </sp><lb/> <sp who="#HAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Hauffe.</hi> </speaker> <p>Is a’s zufriede, w<hi rendition="#aq">a</hi>s gieht’s mich <hi rendition="#aq">a</hi>! <hi rendition="#aq">A</hi>der<lb/> d<hi rendition="#aq">a</hi>ß ich ſteif uf de Knucha bin, d<hi rendition="#aq">a</hi>s ſelt a wiſſa, wuhar<lb/> d<hi rendition="#aq">a</hi>s kimmt. Mit Faulenza bin ich’s ni gewurn; und<lb/> wenn a hinte und hot a Koſta vull Geld dohie, a gutt<lb/> Theel h<hi rendition="#aq">a</hi> ich ’m miete derſchindt!</p> </sp><lb/> <sp who="#SIE"> <speaker> <hi rendition="#b">Siebenhaar.</hi> </speaker> <p>Ich kann mich ja noch ganz gut erinnern,<lb/> Sie haben doch ſchon bei Wilhelm Henſchel’s Vater gedient.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Hauffe.</hi> </speaker> <p>Nu w<hi rendition="#aq">a</hi>s denn ſuſte! ’s is au ni anderſch.<lb/> Und Wilhelm’s Fare h<hi rendition="#aq">a</hi> ich gefittert bei achza J<hi rendition="#aq">a</hi>hre<lb/> dohie und driebr. H<hi rendition="#aq">a</hi> eigeſponnt und h<hi rendition="#aq">a</hi> ausgeſponnt,<lb/> h<hi rendition="#aq">a</hi> Winterſch und Summerſch Reeſa gemacht. Bin uf<lb/> Freibrich gef<hi rendition="#aq">a</hi>hren und uf Braſſell gef<hi rendition="#aq">a</hi>hren, bis nuf<lb/> noch Bromberg h<hi rendition="#aq">a</hi> ich mußt kutſcha. Monch liebe Nacht<lb/> h<hi rendition="#aq">a</hi> ich miſſa ein W<hi rendition="#aq">a</hi>ne ſchlofa. Uhren und Hände ſein<lb/> mer verfroren, Froſtbeulen h<hi rendition="#aq">a</hi> ich <hi rendition="#aq">a</hi> beeda Fiſſa, aſu<lb/> gruß wie Berna. Itze j<hi rendition="#aq">a</hi>t ar mich furt, itze k<hi rendition="#aq">a</hi>n ich giehn.</p> </sp><lb/> <sp who="#FAB"> <speaker> <hi rendition="#b">Fabig.</hi> </speaker> <p>D<hi rendition="#aq">a</hi>s is oll’s ock de Henſcheln. Ha ſalber<lb/> is gutt.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Hauffe.</hi> </speaker> <p>W<hi rendition="#aq">a</hi>s hot a ſich mit dam Weibe behängt!<lb/> Itze k<hi rendition="#aq">a</hi>n a ſahn, wie a fertig werd. A kunde’s ju kaum<lb/> derworta, dohie. De Henſcheln w<hi rendition="#aq">a</hi>r ju kaum richtig kalt,<lb/> do lief a och ſchun, miet dar neua Hukſt macha.</p> </sp><lb/> <sp who="#SIE"> <speaker> <hi rendition="#b">Siebenhaar.</hi> </speaker> <p>Man hat ſie ja eben nicht ſo gekannt.</p> </sp><lb/> <sp who="#FAB"> <speaker> <hi rendition="#b">Fabig.</hi> </speaker> <p>Ich kannt’ ſe genau. O Jemerſch nee. Hätt’<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [70/0080]
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ich. Die junga Kerle, die ſe ſich aſchafft, die ſein doch
aſu ſtinkmadig faul, die arbt ich noch dreimol ei a Sack.
Siebenhaar. Der alte Henſchel kann einem leid thun!
Hauffe. Is a’s zufriede, was gieht’s mich a! Ader
daß ich ſteif uf de Knucha bin, das ſelt a wiſſa, wuhar
das kimmt. Mit Faulenza bin ich’s ni gewurn; und
wenn a hinte und hot a Koſta vull Geld dohie, a gutt
Theel ha ich ’m miete derſchindt!
Siebenhaar. Ich kann mich ja noch ganz gut erinnern,
Sie haben doch ſchon bei Wilhelm Henſchel’s Vater gedient.
Hauffe. Nu was denn ſuſte! ’s is au ni anderſch.
Und Wilhelm’s Fare ha ich gefittert bei achza Jahre
dohie und driebr. Ha eigeſponnt und ha ausgeſponnt,
ha Winterſch und Summerſch Reeſa gemacht. Bin uf
Freibrich gefahren und uf Braſſell gefahren, bis nuf
noch Bromberg ha ich mußt kutſcha. Monch liebe Nacht
ha ich miſſa ein Wane ſchlofa. Uhren und Hände ſein
mer verfroren, Froſtbeulen ha ich a beeda Fiſſa, aſu
gruß wie Berna. Itze jat ar mich furt, itze kan ich giehn.
Fabig. Das is oll’s ock de Henſcheln. Ha ſalber
is gutt.
Hauffe. Was hot a ſich mit dam Weibe behängt!
Itze kan a ſahn, wie a fertig werd. A kunde’s ju kaum
derworta, dohie. De Henſcheln war ju kaum richtig kalt,
do lief a och ſchun, miet dar neua Hukſt macha.
Siebenhaar. Man hat ſie ja eben nicht ſo gekannt.
Fabig. Ich kannt’ ſe genau. O Jemerſch nee. Hätt’
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