Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.Senator Walther ein Paßglas getrunken, fuhr "Da sprach der Senator Walther mit son¬ "Hohoh!" !" rief der andere mit schrecklichem Senator Walther ein Paßglas getrunken, fuhr „Da ſprach der Senator Walther mit ſon¬ „Hohoh!“ !“ rief der andere mit ſchrecklichem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0091" n="85"/> Senator Walther ein Paßglas getrunken, fuhr<lb/> er mit der Hand unter den Hut, und dem Reit¬<lb/> knecht kam es vor, als ſehe er ein blaͤuliches<lb/> Woͤlkchen, ganz fein wie Nebel, aus ſeinem<lb/> rabenſchwarzen Haar hervorſteigen. Er trank<lb/> wacker darauf los, bis der Hauptmann Gut¬<lb/> kunſt ſelig entſchlief und ſein Haupt ganz weich<lb/> auf des Buͤrgermeiſters Bauch legte.“</p><lb/> <p>„Da ſprach der Senator Walther mit ſon¬<lb/> derbarem Laͤcheln zu dem Schreiber des Ge¬<lb/> ſandten: „Lieber Geſelle, du fuͤhrſt einen maͤch¬<lb/> tigen Zug, ich vermeine aber, daß du mit<lb/> dem Roßſtriegel beſſer fortkommſt als mit der<lb/> Feder.“ Da erſchrack der Schreiber und ſprach:<lb/> „Wie meinet Ihr dieß, Herr! ich will nicht<lb/> hoffen, daß Ihr mir Hohn ſprechen wollt;<lb/> bedenket, daß ich Seiner Majeſtaͤt Geſandt¬<lb/> ſchafts-Schreiber bin.“</p><lb/> <p>„Hohoh!“ !“ rief der andere mit ſchrecklichem<lb/> Lachen, „ſeit wann haben denn ordentliche<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0091]
Senator Walther ein Paßglas getrunken, fuhr
er mit der Hand unter den Hut, und dem Reit¬
knecht kam es vor, als ſehe er ein blaͤuliches
Woͤlkchen, ganz fein wie Nebel, aus ſeinem
rabenſchwarzen Haar hervorſteigen. Er trank
wacker darauf los, bis der Hauptmann Gut¬
kunſt ſelig entſchlief und ſein Haupt ganz weich
auf des Buͤrgermeiſters Bauch legte.“
„Da ſprach der Senator Walther mit ſon¬
derbarem Laͤcheln zu dem Schreiber des Ge¬
ſandten: „Lieber Geſelle, du fuͤhrſt einen maͤch¬
tigen Zug, ich vermeine aber, daß du mit
dem Roßſtriegel beſſer fortkommſt als mit der
Feder.“ Da erſchrack der Schreiber und ſprach:
„Wie meinet Ihr dieß, Herr! ich will nicht
hoffen, daß Ihr mir Hohn ſprechen wollt;
bedenket, daß ich Seiner Majeſtaͤt Geſandt¬
ſchafts-Schreiber bin.“
„Hohoh!“ !“ rief der andere mit ſchrecklichem
Lachen, „ſeit wann haben denn ordentliche
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