Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.Zeit die Frauen tranken, wenn sie ein Hüstlein Die Apostel schlugen ein großes Gelächter "Ja die guten alten Zeiten!" rief der dicke "Da trug sich vor vielen Jahren eine schöne "Erzähle, erzähle, Jungfer Rose, die Ge¬ Zeit die Frauen tranken, wenn ſie ein Huͤſtlein Die Apoſtel ſchlugen ein großes Gelaͤchter „Ja die guten alten Zeiten!“ rief der dicke „Da trug ſich vor vielen Jahren eine ſchoͤne „Erzaͤhle, erzaͤhle, Jungfer Roſe, die Ge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0081" n="75"/> Zeit die Frauen tranken, wenn ſie ein Huͤſtlein<lb/> oder ſonſtige Beſchwer hatten. Rheinwein,<lb/> aͤchten gerechten Rheinwein koͤnnen ſie gar nicht<lb/> mehr vertragen; denkt Euch ums Himmels<lb/> Willen, ſie gießen ſpaniſchen Suͤßen darunter,<lb/> daß er ihnen munde, ſie ſagen, er ſey zu ſauer.“</p><lb/> <p>Die Apoſtel ſchlugen ein großes Gelaͤchter<lb/> auf, in das ich unwillkuͤhrlich einſtimmen<lb/> mußte, und Bachus lachte ſo graͤßlich, daß<lb/> ihn der alte Balthaſar halten mußte.</p><lb/> <p>„Ja die guten alten Zeiten!“ rief der dicke<lb/> Bartholomaͤus; „ſonſt trank ein Buͤrger ſeine<lb/> zwei Maas, und es war als haͤtt' er Waſſer<lb/> getrunken, ſo nuͤchtern blieb er, jetzt wirft ſie<lb/> ein Roͤmer um. Sie ſind aus der Uebung ge¬<lb/> kommen.“</p><lb/> <p>„Da trug ſich vor vielen Jahren eine ſchoͤne<lb/> Geſchichte zu,“ ſagte Fraͤulein Roſe und laͤchelte<lb/> vor ſich hin.</p><lb/> <p>„Erzaͤhle, erzaͤhle, Jungfer Roſe, die Ge¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [75/0081]
Zeit die Frauen tranken, wenn ſie ein Huͤſtlein
oder ſonſtige Beſchwer hatten. Rheinwein,
aͤchten gerechten Rheinwein koͤnnen ſie gar nicht
mehr vertragen; denkt Euch ums Himmels
Willen, ſie gießen ſpaniſchen Suͤßen darunter,
daß er ihnen munde, ſie ſagen, er ſey zu ſauer.“
Die Apoſtel ſchlugen ein großes Gelaͤchter
auf, in das ich unwillkuͤhrlich einſtimmen
mußte, und Bachus lachte ſo graͤßlich, daß
ihn der alte Balthaſar halten mußte.
„Ja die guten alten Zeiten!“ rief der dicke
Bartholomaͤus; „ſonſt trank ein Buͤrger ſeine
zwei Maas, und es war als haͤtt' er Waſſer
getrunken, ſo nuͤchtern blieb er, jetzt wirft ſie
ein Roͤmer um. Sie ſind aus der Uebung ge¬
kommen.“
„Da trug ſich vor vielen Jahren eine ſchoͤne
Geſchichte zu,“ ſagte Fraͤulein Roſe und laͤchelte
vor ſich hin.
„Erzaͤhle, erzaͤhle, Jungfer Roſe, die Ge¬
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