Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.Beim Gehen muß man das Kind ebenfalls an Doch bald bedarf das schon stärkere Kind nicht Das Spielen ist mehr als Stärkungsmittel für Wie interessant ist es nicht bei den kleinen Spie- Beim Gehen muß man das Kind ebenfalls an Doch bald bedarf das ſchon ſtaͤrkere Kind nicht Das Spielen iſt mehr als Staͤrkungsmittel fuͤr Wie intereſſant iſt es nicht bei den kleinen Spie- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0048" n="38"/> <p>Beim Gehen muß man das Kind ebenfalls an<lb/> dieſen Theilen halten, denn hier iſt gleichſam ſein<lb/> Mittelpunkt, und von hier aus wird ihm das ſo noͤ-<lb/> thige Gleichgewicht verliehen. Beim Fuͤhren an einem<lb/> oder an beiden Armen, verliert das Kind ſehr leicht<lb/> das Gleichgewicht und faͤllt.</p><lb/> <p>Doch bald bedarf das ſchon ſtaͤrkere Kind nicht<lb/> mehr des unterſtuͤtzenden Armes und erfreut ſich einer<lb/> ſelbſtſtändigen Bewegung. Von nun an muß man es<lb/> taͤglich ſo viel wie moͤglich im Freien ſich bewegen<lb/> und ſpielen laſſen.</p><lb/> <p>Das Spielen iſt mehr als Staͤrkungsmittel fuͤr<lb/> den Koͤrper, es iſt zugleich die beſte Schule fuͤr das<lb/> Gemuͤth und fuͤr die Morgendaͤmmerung des Ver-<lb/> ſtandes. Hier wird der Grund der reinſten Freund-<lb/> ſchaften gelegt, deren Erinnerung fuͤr das ganze<lb/> Leben werth und theuer bleibt, und wehe dem, deſſen<lb/> kaltes Herz die Geſpielen ſeiner heitern Kinderjahre<lb/> vergißt, und ſein Gedaͤchtniß nicht gerne zu den Mit-<lb/> genoſſen ſeines Fruͤhlings zuruͤckfuͤhrt.</p><lb/> <p>Wie intereſſant iſt es nicht bei den kleinen Spie-<lb/> lenden, den kuͤnftigen Schauſpielern auf der großen<lb/> Buͤhne des Lebens, die keimenden Leidenſchaften zu<lb/> beobachten; das Beſtreben es den Andern an Kraft<lb/> und Gewandtheit bevorzuthun; den uͤbermuͤthigen<lb/> Mißbrauch der Macht und die edle Vertheidigung<lb/> des Unterdruͤckten; die Empoͤrung des Gemuͤthes<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0048]
Beim Gehen muß man das Kind ebenfalls an
dieſen Theilen halten, denn hier iſt gleichſam ſein
Mittelpunkt, und von hier aus wird ihm das ſo noͤ-
thige Gleichgewicht verliehen. Beim Fuͤhren an einem
oder an beiden Armen, verliert das Kind ſehr leicht
das Gleichgewicht und faͤllt.
Doch bald bedarf das ſchon ſtaͤrkere Kind nicht
mehr des unterſtuͤtzenden Armes und erfreut ſich einer
ſelbſtſtändigen Bewegung. Von nun an muß man es
taͤglich ſo viel wie moͤglich im Freien ſich bewegen
und ſpielen laſſen.
Das Spielen iſt mehr als Staͤrkungsmittel fuͤr
den Koͤrper, es iſt zugleich die beſte Schule fuͤr das
Gemuͤth und fuͤr die Morgendaͤmmerung des Ver-
ſtandes. Hier wird der Grund der reinſten Freund-
ſchaften gelegt, deren Erinnerung fuͤr das ganze
Leben werth und theuer bleibt, und wehe dem, deſſen
kaltes Herz die Geſpielen ſeiner heitern Kinderjahre
vergißt, und ſein Gedaͤchtniß nicht gerne zu den Mit-
genoſſen ſeines Fruͤhlings zuruͤckfuͤhrt.
Wie intereſſant iſt es nicht bei den kleinen Spie-
lenden, den kuͤnftigen Schauſpielern auf der großen
Buͤhne des Lebens, die keimenden Leidenſchaften zu
beobachten; das Beſtreben es den Andern an Kraft
und Gewandtheit bevorzuthun; den uͤbermuͤthigen
Mißbrauch der Macht und die edle Vertheidigung
des Unterdruͤckten; die Empoͤrung des Gemuͤthes
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Zitationshilfe: | Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/48>, abgerufen am 27.07.2024. |