Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.für diese Periode eine hinreichende Bewegung. Aber Allmälig wird die Dauer dieser Excursionen ver- Beim Herumtragen des Kindes ist große Behut- Hartwig's Erziehungsl. 3
fuͤr dieſe Periode eine hinreichende Bewegung. Aber Allmaͤlig wird die Dauer dieſer Excurſionen ver- Beim Herumtragen des Kindes iſt große Behut- Hartwig’s Erziehungsl. 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0043" n="33"/> fuͤr dieſe Periode eine hinreichende Bewegung. Aber<lb/> ſchon von der dritten oder vierten Woche an, benutze<lb/> man jeden ſchoͤnen Tag, zur Zeit wo die Sonne<lb/> am hoͤchſten ſteht, zum Hinaustragen in’s Freie.<lb/> Anfangs darf die Promenade nur eine ganz kurze<lb/> Zeit dauern; die Wärterin ſoll langſam gehen und<lb/> nicht ſtillſtehen, vorzuͤglich nicht im Zuge.</p><lb/> <p>Allmaͤlig wird die Dauer dieſer Excurſionen ver-<lb/> laͤngert; ſie werden bei guͤnſtiger Witterung mehr-<lb/> mals taͤglich wiederholt, noch ſpaͤter wird auch an<lb/> unfreundlichen kaͤlteren Tagen das warmgekleidete<lb/> Kind hinausgetragen. So kann man, vorſichtig fort-<lb/> ſchreitend, ſchon ſehr fruͤh das heilſame Werk der Ab-<lb/> haͤrtung beginnen, und die kraͤftigere und ſchnellere<lb/> Entwickelung des Kindes bedeutend befoͤrdern.</p><lb/> <p>Beim Herumtragen des Kindes iſt große Behut-<lb/> ſamkeit erforderlich. Wenn man es in eine ſitzende<lb/> Stellung bringt, und ſieht, daß es den Kopf nach<lb/> der einen oder der andern Seite neigt, oder den Koͤr-<lb/> per nach vorn haͤngen laͤßt, ſo iſt es noch zu fruͤh,<lb/> es in ſitzender Stellung herumzutragen. Jſt aber<lb/> der gehoͤrige Zeitpunkt eingetreten, der ſich durch das<lb/> Streben des Kindes ſich aufzurichten, und das Lie-<lb/> gen mit dem Sitzen zu vertauſchen, zu erkennen giebt,<lb/> ſo muß man beim Herumtragen die Vorſicht gebrau-<lb/> chen, das Kind bald auf den einen, bald auf den<lb/> andern Arm zu nehmen. Die Verſaͤumung dieſer<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Hartwig’s Erziehungsl. 3</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0043]
fuͤr dieſe Periode eine hinreichende Bewegung. Aber
ſchon von der dritten oder vierten Woche an, benutze
man jeden ſchoͤnen Tag, zur Zeit wo die Sonne
am hoͤchſten ſteht, zum Hinaustragen in’s Freie.
Anfangs darf die Promenade nur eine ganz kurze
Zeit dauern; die Wärterin ſoll langſam gehen und
nicht ſtillſtehen, vorzuͤglich nicht im Zuge.
Allmaͤlig wird die Dauer dieſer Excurſionen ver-
laͤngert; ſie werden bei guͤnſtiger Witterung mehr-
mals taͤglich wiederholt, noch ſpaͤter wird auch an
unfreundlichen kaͤlteren Tagen das warmgekleidete
Kind hinausgetragen. So kann man, vorſichtig fort-
ſchreitend, ſchon ſehr fruͤh das heilſame Werk der Ab-
haͤrtung beginnen, und die kraͤftigere und ſchnellere
Entwickelung des Kindes bedeutend befoͤrdern.
Beim Herumtragen des Kindes iſt große Behut-
ſamkeit erforderlich. Wenn man es in eine ſitzende
Stellung bringt, und ſieht, daß es den Kopf nach
der einen oder der andern Seite neigt, oder den Koͤr-
per nach vorn haͤngen laͤßt, ſo iſt es noch zu fruͤh,
es in ſitzender Stellung herumzutragen. Jſt aber
der gehoͤrige Zeitpunkt eingetreten, der ſich durch das
Streben des Kindes ſich aufzurichten, und das Lie-
gen mit dem Sitzen zu vertauſchen, zu erkennen giebt,
ſo muß man beim Herumtragen die Vorſicht gebrau-
chen, das Kind bald auf den einen, bald auf den
andern Arm zu nehmen. Die Verſaͤumung dieſer
Hartwig’s Erziehungsl. 3
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