erscheinen und so verlieren sie endlich die Fähigkeit, ferne Gegenstände zu erkennen. Aber auch bei gutem Lichte ist es nicht möglich, daß ein Kind so viele Stunden des Tages immerfort auf Buchstaben sehe, ohne kurzsichtig zu werden. Schüler, die ihr gutes Gesicht behalten, sind fast immer solche, die während der Schulzeit weit eher an's Spielen als an das Auswendiglernen denken, und statt ihre Exercitien selbst zu machen, den einfachern Weg wählen, sie von einem Kameraden abzuschreiben.
Die Kurzsichtigkeit erreicht nicht auf einmal einen hohen Grad, sondern verkleinert allmälig den sichtbaren Horizont.
Es wäre daher sehr zu wünschen, daß Eltern von Zeit zu Zeit Proben mit den Augen ihrer Kinder anstellten, um die ersten Spuren eines Fehlers auf- zufinden, der gewöhnlich durch Unachtsamkeit erst dann entdeckt wird, wenn er schon eine bedeutende Höhe erreicht hat. Gewöhnlich, da dieselben Ursachen beide Uebel mit sich führen, meldet sich die Kurz- sichtigkeit zugleich mit Augenschwäche; das Kind be- kommt thränende röthliche Augen, besonders Abends, und klagt über Schmerzen, vorzüglich wenn es bei Licht lesen oder schreiben soll. Zeigen sich diese Symptome, dann ist es hohe Zeit einzuschreiten und den Augen die nöthige Ruhe zu gönnen. Von nun an, bis das Gesicht völlig wieder hergestellt ist,
erſcheinen und ſo verlieren ſie endlich die Faͤhigkeit, ferne Gegenſtaͤnde zu erkennen. Aber auch bei gutem Lichte iſt es nicht moͤglich, daß ein Kind ſo viele Stunden des Tages immerfort auf Buchſtaben ſehe, ohne kurzſichtig zu werden. Schuͤler, die ihr gutes Geſicht behalten, ſind faſt immer ſolche, die waͤhrend der Schulzeit weit eher an’s Spielen als an das Auswendiglernen denken, und ſtatt ihre Exercitien ſelbſt zu machen, den einfachern Weg waͤhlen, ſie von einem Kameraden abzuſchreiben.
Die Kurzſichtigkeit erreicht nicht auf einmal einen hohen Grad, ſondern verkleinert allmaͤlig den ſichtbaren Horizont.
Es waͤre daher ſehr zu wünſchen, daß Eltern von Zeit zu Zeit Proben mit den Augen ihrer Kinder anſtellten, um die erſten Spuren eines Fehlers auf- zufinden, der gewoͤhnlich durch Unachtſamkeit erſt dann entdeckt wird, wenn er ſchon eine bedeutende Hoͤhe erreicht hat. Gewoͤhnlich, da dieſelben Urſachen beide Uebel mit ſich fuͤhren, meldet ſich die Kurz- ſichtigkeit zugleich mit Augenſchwaͤche; das Kind be- kommt thraͤnende roͤthliche Augen, beſonders Abends, und klagt über Schmerzen, vorzuͤglich wenn es bei Licht leſen oder ſchreiben ſoll. Zeigen ſich dieſe Symptome, dann iſt es hohe Zeit einzuſchreiten und den Augen die noͤthige Ruhe zu goͤnnen. Von nun an, bis das Geſicht voͤllig wieder hergeſtellt iſt,
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erſcheinen und ſo verlieren ſie endlich die Faͤhigkeit,
ferne Gegenſtaͤnde zu erkennen. Aber auch bei gutem
Lichte iſt es nicht moͤglich, daß ein Kind ſo viele
Stunden des Tages immerfort auf Buchſtaben ſehe,
ohne kurzſichtig zu werden. Schuͤler, die ihr gutes
Geſicht behalten, ſind faſt immer ſolche, die waͤhrend
der Schulzeit weit eher an’s Spielen als an das
Auswendiglernen denken, und ſtatt ihre Exercitien
ſelbſt zu machen, den einfachern Weg waͤhlen, ſie
von einem Kameraden abzuſchreiben.
Die Kurzſichtigkeit erreicht nicht auf einmal
einen hohen Grad, ſondern verkleinert allmaͤlig den
ſichtbaren Horizont.
Es waͤre daher ſehr zu wünſchen, daß Eltern
von Zeit zu Zeit Proben mit den Augen ihrer Kinder
anſtellten, um die erſten Spuren eines Fehlers auf-
zufinden, der gewoͤhnlich durch Unachtſamkeit erſt
dann entdeckt wird, wenn er ſchon eine bedeutende
Hoͤhe erreicht hat. Gewoͤhnlich, da dieſelben Urſachen
beide Uebel mit ſich fuͤhren, meldet ſich die Kurz-
ſichtigkeit zugleich mit Augenſchwaͤche; das Kind be-
kommt thraͤnende roͤthliche Augen, beſonders Abends,
und klagt über Schmerzen, vorzuͤglich wenn es bei
Licht leſen oder ſchreiben ſoll. Zeigen ſich dieſe
Symptome, dann iſt es hohe Zeit einzuſchreiten und
den Augen die noͤthige Ruhe zu goͤnnen. Von nun
an, bis das Geſicht voͤllig wieder hergeſtellt iſt,
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Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/160>, abgerufen am 22.07.2024.
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