Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.des Alterthums, wenn auch nicht eine grundgelehrte, Entweder liegt in jenen alten Sprachen eine Als ein Beweis, daß langjährige Beschäftigung Wie haben Cobden und Bright, die sich ge- des Alterthums, wenn auch nicht eine grundgelehrte, Entweder liegt in jenen alten Sprachen eine Als ein Beweis, daß langjaͤhrige Beſchaͤftigung Wie haben Cobden und Bright, die ſich ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0131" n="121"/> des Alterthums, wenn auch nicht eine grundgelehrte,<lb/> doch gewiß eine mehr als mittelmaͤßige war, nur<lb/> allein aus dieſen geborgten Quellen geſchoͤpft? Und<lb/> iſt nicht das gruͤndliche Erlernen einer modernen Sprache,<lb/> die fuͤr das Leben in ſo mancher Beziehung nuͤtzlich<lb/> ſein kann, ein Nebenvortheil, der durchaus nicht zu<lb/> verachten iſt?</p><lb/> <p>Entweder liegt in jenen alten Sprachen eine<lb/> ſeltſame Magie, welche ſie zu den einzig würdigen<lb/> Bildungsmitteln fuͤr die Jugend macht, oder man<lb/> muß zugeſtehen, daß ein Erziehungsſyſtem, welches<lb/> ihrem faſt ausſchließlichen Studium die ſchoͤnſten Jahre<lb/> der geiſtigen und koͤrperlichen Entwickelung beſtimmt,<lb/> große Verbeſſerungen, wenn nicht eine gaͤnzliche Um-<lb/> geſtaltung bedarf.</p><lb/> <p>Als ein Beweis, daß langjaͤhrige Beſchaͤftigung<lb/> mit den Claſſikern durchaus nicht zur Schaͤrfung des<lb/> Verſtandes ſo viel beitraͤgt, als ihre Verfechter ſich<lb/> einbilden, moͤge der welthiſtoriſche Kampf uͤber die<lb/> Kornfrage dienen, welcher im vorigen Jahre die Augen<lb/> von Europa auf ſich zog.</p><lb/> <p>Wie haben Cobden und Bright, die ſich ge-<lb/> wiß nie viel mit Virgil und Homer abgegeben,<lb/> (dafuͤr aber deſto mehr mit Adam Smith und Say)<lb/> ihre Gegner, groͤßtentheils Maͤnner aus Oxford und<lb/> Cambridge geſchlagen, und mit welcher ſiegreichen<lb/> Dialektik deren klaͤglichen Argumente zertruͤmmert!</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [121/0131]
des Alterthums, wenn auch nicht eine grundgelehrte,
doch gewiß eine mehr als mittelmaͤßige war, nur
allein aus dieſen geborgten Quellen geſchoͤpft? Und
iſt nicht das gruͤndliche Erlernen einer modernen Sprache,
die fuͤr das Leben in ſo mancher Beziehung nuͤtzlich
ſein kann, ein Nebenvortheil, der durchaus nicht zu
verachten iſt?
Entweder liegt in jenen alten Sprachen eine
ſeltſame Magie, welche ſie zu den einzig würdigen
Bildungsmitteln fuͤr die Jugend macht, oder man
muß zugeſtehen, daß ein Erziehungsſyſtem, welches
ihrem faſt ausſchließlichen Studium die ſchoͤnſten Jahre
der geiſtigen und koͤrperlichen Entwickelung beſtimmt,
große Verbeſſerungen, wenn nicht eine gaͤnzliche Um-
geſtaltung bedarf.
Als ein Beweis, daß langjaͤhrige Beſchaͤftigung
mit den Claſſikern durchaus nicht zur Schaͤrfung des
Verſtandes ſo viel beitraͤgt, als ihre Verfechter ſich
einbilden, moͤge der welthiſtoriſche Kampf uͤber die
Kornfrage dienen, welcher im vorigen Jahre die Augen
von Europa auf ſich zog.
Wie haben Cobden und Bright, die ſich ge-
wiß nie viel mit Virgil und Homer abgegeben,
(dafuͤr aber deſto mehr mit Adam Smith und Say)
ihre Gegner, groͤßtentheils Maͤnner aus Oxford und
Cambridge geſchlagen, und mit welcher ſiegreichen
Dialektik deren klaͤglichen Argumente zertruͤmmert!
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