Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.Bänke fast immer im Dunkeln sind, so daß Kurz- und Bei der Gleichgültigkeit der meisten Eltern über Hartwig's Erziehungsl. 8
Baͤnke faſt immer im Dunkeln ſind, ſo daß Kurz- und Bei der Gleichguͤltigkeit der meiſten Eltern uͤber Hartwig’s Erziehungsl. 8
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0123" n="113"/> Baͤnke faſt immer im Dunkeln ſind, ſo daß Kurz- und<lb/> Schwachſichtigkeit gar nicht ausbleiben koͤnnen. Oft<lb/> wird, weil die meiſten Lehrer keinen Begriff von Augen-<lb/> diaͤtetik haben, bis tief in die Daͤmmerung hinein<lb/> geleſen, eine Gewohnheit, deren ſchlimme Folgen<lb/> ich im naͤchſten Kapitel ausfuͤhrlicher betrachten werde.<lb/> Glaubt man alſo, daß nuͤtzliche Kenntniſſe ſich nur<lb/> auf den Schulbaͤnken einſammeln laſſen, und daß<lb/> Kinder nothwendig den groͤßten Theil des Tages<lb/> ſitzen muͤſſen, ſo ſorge man wenigſtens dafuͤr, daß<lb/> der Schauplatz ihrer Thaͤtigkeit ſo eingerichtet ſei,<lb/> daß ihre Geſundheit nicht unnoͤthiger Weiſe leide.</p><lb/> <p>Bei der Gleichguͤltigkeit der meiſten Eltern uͤber<lb/> dieſen ſo wichtigen Punkt, ſollte der Staat einer com-<lb/> petenten und durchaus unabhaͤngigen Commiſſion die<lb/> ſtrenge Aufſicht aller Erziehungsanſtalten uͤbertragen.<lb/> Dieſe koͤnnte nicht ſcharf genug auf die Beſchaffen-<lb/> heit der Schulſtuben ſehen, ſo wie auf die Menge<lb/> der in einem Jnſtitute aufzunehmenden Schuͤler.<lb/> Oeffentlich muͤßte ſie bekannt machen, in welchem<lb/> Zuſtande der Reinlichkeit, der Ordnung, der Zweck-<lb/> maͤßigkeit ſie die Anſtalten einer Provinz gefunden;<lb/> oͤffentlich muͤßte ſie loben und tadeln. Die Geſund-<lb/> heit der aufkeimenden Generation iſt fuͤr das allge-<lb/> meine Wohl zu wichtig, als daß ſie ohne Controle<lb/> der Habſucht oder der Unwiſſenheit uͤberlaſſen bleibe.<lb/> Wer die Leitung einer Schule uͤbernimmt, tritt<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Hartwig’s Erziehungsl. 8</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [113/0123]
Baͤnke faſt immer im Dunkeln ſind, ſo daß Kurz- und
Schwachſichtigkeit gar nicht ausbleiben koͤnnen. Oft
wird, weil die meiſten Lehrer keinen Begriff von Augen-
diaͤtetik haben, bis tief in die Daͤmmerung hinein
geleſen, eine Gewohnheit, deren ſchlimme Folgen
ich im naͤchſten Kapitel ausfuͤhrlicher betrachten werde.
Glaubt man alſo, daß nuͤtzliche Kenntniſſe ſich nur
auf den Schulbaͤnken einſammeln laſſen, und daß
Kinder nothwendig den groͤßten Theil des Tages
ſitzen muͤſſen, ſo ſorge man wenigſtens dafuͤr, daß
der Schauplatz ihrer Thaͤtigkeit ſo eingerichtet ſei,
daß ihre Geſundheit nicht unnoͤthiger Weiſe leide.
Bei der Gleichguͤltigkeit der meiſten Eltern uͤber
dieſen ſo wichtigen Punkt, ſollte der Staat einer com-
petenten und durchaus unabhaͤngigen Commiſſion die
ſtrenge Aufſicht aller Erziehungsanſtalten uͤbertragen.
Dieſe koͤnnte nicht ſcharf genug auf die Beſchaffen-
heit der Schulſtuben ſehen, ſo wie auf die Menge
der in einem Jnſtitute aufzunehmenden Schuͤler.
Oeffentlich muͤßte ſie bekannt machen, in welchem
Zuſtande der Reinlichkeit, der Ordnung, der Zweck-
maͤßigkeit ſie die Anſtalten einer Provinz gefunden;
oͤffentlich muͤßte ſie loben und tadeln. Die Geſund-
heit der aufkeimenden Generation iſt fuͤr das allge-
meine Wohl zu wichtig, als daß ſie ohne Controle
der Habſucht oder der Unwiſſenheit uͤberlaſſen bleibe.
Wer die Leitung einer Schule uͤbernimmt, tritt
Hartwig’s Erziehungsl. 8
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